Hilfe bei Pickeln und Akne

Frau cremt sich am Spiegel das Gesicht ein

© Adobe Stock, Piotr Marcinski

Akne ist die häufigste Hautkrankheit überhaupt. Fast jeder leidet als Teenager zumindest zeitweise darunter.

Trotzdem sind Pickel, Pusteln & Co aber keineswegs ein reines Jugendproblem. Auch viele Erwachsene sind davon betroffen, selbst wenn sie die Pubertät schon lange hinter sich gelassen haben.

Wie entsteht Akne?

Akne ist eine Entzündung der Talgdrüsen. Diese winzigen Drüsen sitzen an den Wurzeln der feinen, kleinen Härchen und geben über den Haarwurzelkanal Fett an die Haut ab, um sie damit gegen Austrocknung und schädlich Einflüsse von außen zu schützen. Wenn die Talgdrüsen zu viel Fett produzieren oder die Haut zu stark verhornt, so dass das Fett nicht abfließen kann, entstehen Mitesser, Pickel und manchmal sogar eitrige Knoten. Schuld an der übermäßigen Talgproduktion wie auch an der verstärkten Verhornung ist oft ein Überschuss an männlichen Hormonen. Diese sogenannten Androgene werden vor allem in der Pubertät vermehrt gebildet. Typischerweise entsteht Akne deshalb mit etwa 12 bis 15 Jahren und verschwindet im Alter von 20 bis spätestens 30 Jahren meist ganz von alleine. Jungs sind erfahrungsgemäß stärker betroffen als Mädchen. Aber auch erwachsene Frauen können darunter leiden, häufig wenn die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten. Gerade diese Art von Akne kann man aber meist recht gut bekämpfen.

Welche Formen gibt es?

In den meisten Fällen handelt es sich bei den typischen Pickeln und Mitessern um eine Akne vulgaris, also eine "gewöhnliche" Akne. Man unterscheidet verschiedene Härtegrade: mit Mitessern, mit entzündlichen Pusteln und Pickeln oder - im schwersten Fall - mit entzündlichen Knoten und eitrigen Abszessen, die dann auch Narben mit sich bringen. Akne entsteht meistens im Gesicht, vor allem in der "T-Zone" um Stirn, Nase und Kinn, außerdem im Nacken, auf dem Rücken oder am Dekolleté. Neben der Akne vulgaris gibt es auch andere Formen, die durch Kosmetika, Sonneneinstrahlung oder Medikamente hervorgerufen werden.

Manchmal hilft die Pille!

Häufig liegt Akne an einem Ungleichgewicht der Hormone. Wenn der Körper zu viel männliche Hormone produziert - oder zu wenig weibliche - äußert sich das bei vielen Frauen mit Akne. Das kann zum Beispiel auch nach einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren der Fall sein. Ihr Frauenarzt kann das im Zweifel mithilfe eines Hormontests feststellen. Wenn sich der Verdacht bestätigt, hilft oft eine antiandrogene Pille, die die Haut und den Hormonspiegel wieder ins Gleichgewicht bringt.

Wichtig: die richtige Hautpflege

Akne entsteht zwar durch eine übermäßige Talgproduktion der Haut, dennoch ist es nicht ratsam, dem überschüssigen Fett mit heftigen antibakteriellen Pickelcremes und scharfen Gesichtswassern zu Leibe zu rücken. Ganz im Gegenteil: Alle Mittel, die die Haut austrocknen, veranlassen sie gleichzeitig dazu, noch mehr Fett zu produzieren. Waschen Sie das Gesicht oder andere betroffene Stellen maximal 2mal täglich mit einem milden, pH-hautneutralen Waschgel (pH-Wert 5,5). Das hilft, den natürlichen Säureschutzmantel wieder aufzubauen und zu erhalten, damit sich die Haut gegen eindringende Bakterien selber wehren kann. Verwenden Sie zusätzlich 2 bis 3mal pro Woche ein sanftes Peeling, das leichte Verhornungen löst. Und machen Sie am besten einen großen Bogen um alle in der Werbung angepriesenen Aknemittel! Sie enthalten fast immer Alkohol, der die Haut reizt und austrocknet und auf Dauer eher zur Verschlimmerung der Akne beiträgt. Außerdem sollten Sie stark fetthaltige Cremes meiden und zum Abdecken sogenannte "nicht-komedogene", öl- oder fettarme Make-ups benutzen.

Gesunde Haut durch gesunde Ernährung?

Ob man von Kartoffelchips und Schokolade Pickel bekommt, ist sehr umstritten. Ärzte konnten bisher keinen Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Entwickeln einer Akne beweisen. Andererseits zeigen Erfahrungswerte, dass eine ungesunde Ernährung bei einer Neigung zu Akne regelrechte Pickelschübe auslösen kann. Die Erklärung könnte darin liegen, dass hochglykämische Lebensmittel wie Zucker, Schokolade, Marmelade und dergleichen die Insulinausschüttung im Körper erhöhen und damit auch für vermehrte Talgproduktion sorgen. Wissenschaftlich belegt ist das aber, wie gesagt, bisher nicht.

Sicher ist jedoch, dass eine gesunde, ausgewogene und vitaminreiche Ernährung der Haut hilft sich zu regenerieren und Entzündungen selber zu bekämpfen. Vitamin A reguliert die Talgproduktion, hilft bei der Hauterneuerung und hemmt Entzündungen (steckt vor allem in Eiern und Käse). Vitamin C kurbelt die Kollagenbildung an, stärkt das Immunsystem und hilft bei der Wundheilung (in Zitrusfrüchten und Paprika). Zink und Eisen (in Weizenkeimen und Nüssen) unterstützen diese Prozesse.

Wann zum Arzt?

Länger anhaltende unreine Haut und jegliche schwerere Formen von Akne gehören in die erfahrenen Hände eines Hautarztes. Die Dermatologie kennt inzwischen verschiedenste wirksame Methoden, Akne zu heilen oder zumindest eindeutig zu bessern. Wichtig ist es hier, rechtzeitig zum Arzt zu gehen, um größere Entzündungsherde und Narbenbildung zu vermeiden. Allerdings sollten Sie in jedem Fall Geduld mitbringen, denn fast alle Behandlungen brauchen ein paar Wochen, manchmal auch Monate, bis sie wirklich Erfolg zeigen.

Dermatologische Peelings und medikamentöse Behandlung

Mit Hilfe von Vitamin-A-Säure, Benzoylperoxid (BPO) und ähnlichen Präparaten kann unter ärztlicher Kontrolle ein echtes Peeling durchgeführt werden. Dabei wird die oberste Hautschicht abgeschält, Verhornungen lösen sich, und die Akne bessert sich fast immer spürbar. Auch kleinere Narben verschwinden als Nebeneffekt. Mittel wie Vitamin-A-Säure können auch eingenommen werden. Dabei muss man allerdings beachten, dass man während der Behandlung auf keinen Fall schwanger werden darf, weil diese Präparate zu schweren Schäden beim Embryo führen können. Bei starken Entzündungsherden werden kurzfristig auch Antibiotika eingesetzt. Langfristig hilft häufig eine Hormontherapie oder eine anti-androgene Pille.

Kosmetische Behandlung

Professionelle kosmetische Behandlungen können den Abheilungsprozess unterstützen und der Neubildung von Pickel vorbeugen. Die Kosmetikerin reinigt dabei die verstopften Talgdrüsen und beseitigt mit Hilfe von Peelings die Verhornungen, so dass der Talg leichter abfließen kann.

Darf man Pickel selber ausdrücken?

Die meisten kennen das: Der Pickel hat eine geradezu unwiderstehliche Anziehungskraft und man kann einfach die Finger nicht davon lassen. Trotzdem sollten Sie Pusteln und Pickel auf keinen Fall selber ausdrücken. Dabei droht die Gefahr, dass Sie Talg und Bakterien noch tiefer in die Haut pressen und sich die Entzündung auf größere Flächen ausbreitet. Sie können sich aber von der Kosmetikerin zeigen lassen, wie man Mitesser sanft entfernt, und damit der Entstehung von neuen Pickeln vorbeugen. Zunächst sollten die Poren dabei mit einem Dampfbad geöffnet werden. Anschließend kann man die schwarzen Pünktchen vorsichtig mit den Zeigefingern, die man mit einem Kosmetiktuch umwickelt hat, sanft von unten herausdrücken. Aber nicht quetschen! Hinterher sollten Sie die Stellen mit einem leicht desinfizierenden Gesichtswasser abtupfen.

Zuletzt überarbeitet: März 2019

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