hallo,
ich verhüte bereits seit ca 3 jahren mit hilfe der kupferspirale.
zu beginn war alles soweit in ordnung, aber mittlerweile habe ich sehr starke regelblutungen, unterleibsschmerzen die sich zwei wochen lang bis zur menstruation hinziehen, bin stets müde und gereizt, und verliere auch unmengen von haaren. von zeit zu zeit habe ich sogar das gefühl, in meinem bauch kindsbewegungen zu spüren,....ein zucken innerhalb der gebärmutter.
ich habe nun schon des öfteren gelesen, dass die hormonspirale eine bessere und zugleich sichere alternative zur kupferspirale sei.
doch nun zu meinen bedenken,...durch meine schwierigen geburten bin ich übersät von krampfadern und neige somit auch verstärkt zur trombose laut meinem gynäkologen. fazit,...die pille ist in meinem fall total indiskutabel. aber was bedeutet die einsetzung der hormonspirale?
für ihre fachliche auskunft bedanke ich mich sehr
lg miezepatz
Mitglied inaktiv - 21.08.2004, 00:59
Antwort auf:
kupfer- oder hormonspirale!?
Liebe Miezepatz,
grundsätzlich sind Krampfadern keine Kontraindikation für die Hormonspirale. Fragen Sie auf jeden Fall Ihren FA, ob bei Ihnen individuelle Gründe dagegen sprechen.
Etwas Grundsätzliches:
Was Sie über die Spirale wissen sollten:
Bei der Verhütung mit der Spirale gibt es zwei Wirkansätze:
Die Kupfermoleküle bzw. die Gestagen die die Spirale abgibt, verändern die Gebärmutterschleimhaut so, dass
die Spermien die Gebärmutter nicht passieren können. Schaffen sie es dennoch, kann sich das befruchtete Ei nicht einnisten.
Vorteile:
Hohe Sicherheit
Komfortable Verhütung, lediglich Ultraschallkontrollen alle 6 Monate
Nachteile:
Starke Regelblutungen, Schmerzen und Zwischenblutungen (5%)
Höhere Rate an Eileiterentzündungen (1,5-fach höher)
Verletzung der Gebärmutter ist möglich (0,1%)
Ausleiben der Regelblutung (Nur bei Gestagenspirale)
Zur Sicherheit:
Perl-Index: 0,3 – 3
D.h.: 1000 Frauen, die diese Verhütungsmethode ein Jahr lang
anwenden, werden bei optimalen Verhältnissen 3 Frauen schwanger.
Um die Komplikationen zu reduzieren, sollten Sie überprüfen lassen, ob Sie eine Scheideninfektion haben. Die sollte vor dem Einlegen der Spirale behandelt werden, damit keine Bakterien von der Scheide in die Gebärmutter verschleppt werden.
Zum Unterschied zwischen Gestagen-Spirale und Kupfer-Spirale:
Während bei der Kupferspirale die Stärke der Blutung häufig zunimmt, vermindert die Gestagen-Spirale die Monatsblutung deutlich. Die Regelblutung kann sogar völlig ausbleiben. Die Gestagen-Spirale hat auch einen positiven Einfluss auf die Menstruations-Schmerzen.
Der Wirkmechanismus ist bei beiden ähnlich, sie verändern die Gebärmutterschleimhaut so, dass
die Spermien die Gebärmutter nicht passieren können, bzw. dass das befruchtete Ei sich nicht einnisten kann.
Die Sicherheit der Gestagen-Spirale ist deutlich höher und sie kann 5 Jahre liegen bleiben. Bei der Kupfer-Spirale werden allgemein 3 Jahre empfohlen. Auch Eileiterschwangerschaften und Komplikationen bei Infektionen sind bei Hormonspirale deutlich seltener.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 22.08.2004
Antwort auf:
kupfer- oder hormonspirale!?
hallo lieber dr. mallmann,
zuerst möchte ich mich für ihre sehr gute schnelle und fachliche auskunft herzlich danken.
nun, ich bekam ende 2001 eine kupferspirale eingesetzt, die ich immer noch trage. ich dachte, sie würde auch fünf jahre in der gebärmutter verbleiben.
da ich derzeit unter sehr schmerzhaften menstruationsbeschwerden leide und die regelblutung bis lang ausgeblieben ist,...mache ich mir nun natürlich sehr große sorgen! könnte die wahrscheinlichkeit bestehen, dass die kupferspirale "defekt" ist und mir somit schadet?
zudem würde mich interessieren, ob der gynäkologe beim entfernen der kupferspirale sofort eine hormonspirale einsetzen kann oder ob ich einen monat "pausieren" müßte?
für ihre kompetente antwort danke ich ihnen bereits im voraus
liebe grüße
miezepatz
Mitglied inaktiv - 22.08.2004, 13:19
Antwort auf:
kupfer- oder hormonspirale!?
Die Spirale kann gleich gewechselt werden. Die meisten Kupferspiralen können 3 Jahre bleiben. Fragen Sie Ihren FA.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 23.08.2004