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Geschrieben von LilliLiam1988 am 19.02.2017, 13:50 Uhr

Beikosteinführung

Einen wunderschönen Sonntag,

jetzt stehe ich vor der Entscheidung mit der Beikosteinführung. Da bei Liam Kaseinunverträglichkeit (Milcheiweiß) diagnostiziert wurde und er ein sehr ziehrliches Kind ist, 5,5kg mit 4 Monaten, wollte ich eigentlich bald mit der Beikost anfangen. Ich Stille noch voll, er trinkt auch Recht gut aber ich mache mir trotzdem Sorgen, dass ihm die Nährstoffe aus den Milchprodukten (auf die ich seit gut 2 Monaten ganz verzichte) fehlen könnten. Ich dachte, dass er mit Beikost etwas schneller zunehmen würde. Nun weiß ich nicht, ob ich doch wegen seiner Allergie lieber bis nach dem 6. Lebensmonat warten soll.

Was denkt ihr darüber?

PS: dazu muss ich sagen mein Mann und ich sind auch keine Riesen mit 50 und 56 kg. Da kann der Kleine auch wahrscheinlich nicht viel mehr wiegen, bei der Geburt war er 2900g.

 
11 Antworten:

Ich würde weiter stillen...

Antwort von Malefizz am 19.02.2017, 13:57 Uhr

So lange es geht. Milch ist grundsätzlich das Hauptnahrungsmittel im ganzen ersten Lebensjahr, völlig unabhängig von den Begleitumständen.

Beikost führt in den ersten Wochen niemals zu einer verbesserten Gewichtszunahme, da eine Portion Gemüsebrei ungefähr die Hälfte an Kalorien der gleichen Portion Muttermilch hat.

Erst, wenn das Kind REGELMÄSSIG signifikante Portionen von Gemüse plus der Sättigungskomponente Kartoffeln oder Getreide isst, wird die Beikost zum ernstzunehmenden Ausgleich für die Milch.

Anfangen kannst du sehr wohl, aber es dient jetzt erst dem Kennenlernen, und du solltest keine übertriebene Erwartungen in die Beikost setzen.

Besprich den möglichen Ernährungsplan mit deinem Kinderarzt, der dir hoffentlich auch zu noch ganz viel Stillen raten wird, zusätzlich zu dem ersten Gemüse, etc.

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Muttermilch und pre milch haben mehr....

Antwort von sterntaler82 am 19.02.2017, 14:03 Uhr

Kalorien als Gemüsebrei. Dein Sohn müsste viel brei essen um auf die gleiche Menge an kalorien zu sich zu nehmen

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Re: Beikosteinführung

Antwort von kanja am 19.02.2017, 14:34 Uhr

Beikost hat erst mal weniger kalorien als muttermilch.
Von daher würde ich lieber weiter stillen.

Wenn du dich ausgewogen ernährst, auch ohne Milchprodukte, dann bekommt dein Kind über die muttermilch alles, was er braucht.

Gerade bei einem Kind mit der Neigung zu unverträglichkeiten würde ich mich nicht beeilen mit der beikost.

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Re: Beikosteinführung

Antwort von dee1972 am 19.02.2017, 15:02 Uhr

Gewichtsmässig seit ihr doch auf einem guten Weg. Dein Kind hat mit 4 Monaten doch bereits fast sein Geburtsgewicht verdoppelt, das schaffen viele dickere Babies nicht. Wir haben uns immer an der Regel "mit 6 Monaten Gewicht verdoppeln, mit 1 Jahr verdreifachen" orientiert.

Soweit ich informiert bin, ist die Ernährung der Mutter für den Gehalt der Muttermilch egal. Die Zusammensetzung ändert sich lediglich, um sich dem Alter und den damit verbundenen Bedürfnissen des Babys anzupassen.

Gemüsebrei hat weniger Kalorien als Muttermilch. Ich kenne so einige Frauen mit dicken Babies, denen wurde vom KiA die frühe Beikost empfohlen, damit sich das Gewicht nach unten reguliert (was ich genauso fragwürdig finde).

Ich würde so lange wie möglich (auch später beikostbegleitend) stillen und Brei genau dann füttern, wenn das Kind Interesse am Essen zeigt.

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Re: Beikosteinführung

Antwort von Danyshope am 19.02.2017, 17:40 Uhr

erstens, das Du auf Milch verzichten musst/sollst hat absolut gar keinen Einfluss auf die Milchbildung. KEIN !!! mensch benötigt zu irgendeinem Zeitpunkt zwingend Kuhmilch - nie und nimmer. und schon mal gar nicht als "Nährstoffquelle". Das meinen nur viele. Es gibt nur einen Grund warum Kuhmilch bei Säuglingen einen Sinn haben kann - nämlich als Basis für Pre/1ner. Das war es aber auch schon. Spätestens danach (also nach dem Säuglingsalter) ist es das Lebensmittel auf dem man als erstes verzichten kann. Schlag dir diese Selbstzweifel also mal ganz schnell aus dem Kopf.

Wenn es einen Nährstoff gibt der Muttermilch fördernd ist, dann sind es vor allen Kohlenhydrate, nicht Proteine. Also Getreide und Co.Nur falls du auf den Trichter kommst die Milch würde nicht langen.

Bei euren Genetik kann euer Kind wohl kaum ein riesen Schwergewicht werden. Also auch nichts wo Du dich sorgen musst. Grob sagt man, Kinder sollten bis zum 6ten Lebensmonat ihr Geburtsgewicht verdoppelt haben (was euer scheinbar auch hat) und bis zum 1ten Geburtstag verdreifacht haben. Das könnte schwerer werden, aber auch das wäre dann kein Beinbruch. dann muss halt geschaut werden - und spätestens dann wird in dem Fall von euch als Eltern ein logisch denkender Arzt auch darauf kommen das das sicherlich vererbt ist.

Bezüglich Beikost, wenn Dein Kind dir eh schon zu wenig zunimmt, dann wäre Beikost eh Blödsinn. Den Gemüsebrei hat viel weniger Kalorien wie Muttermilch. langes stillen kommt also Leichtgewichten eher entgegen. Ebenso das Thema Allergien. Das Problem ist eben das viele Eltern meinen sie müssten sobald Beikost eingeführt wird ganze Mahlzeiten ersetzen und so schnell wie möglich abstillen. Ergebnis, viele Mütter stillen nicht einmal 6 Monate, geschweige denn das komplette erste Jahr. Und nur eine Handvoll die empfohlenen 2 Jahre und darüber hinaus. Da man aber den besten Allergieschutz hat solange Beikost und Stillen eben GLEICHZEITIG ist, wird eben empfohlen so früh mit Beikost anzufangen. Davon ab wird heute gesagt man sollte Beikost nicht am Alter festlegen sondern an der Beikostreife des Kindes. Und da gilt, wenn man sie machen läßt dann sind die meisten Kinder zwischen dem 5ten und 7ten Monat so weit das sie wirklich AKTIV beikost auch verlangen. Also in dem Zeitfenster wo die WHO auch empfiehlt mit beikost anzufangen, dann wenn die Enzymbildung im kindlichen Körper so weit ist, dann wenn die erste große Umstellung im Immunsystem erfolgt ist und dann wenn meistens auch die ersten Zähne kommen. Und allen voran wenn auch die entsprechenden motorischen Fähigkeiten da sind. All das ist beim 4ten Monat wie so mancher Babykosthersteller empfiehlt meistens noch gar nicht da - nicht umsonst ist beikost in vielen Familien Kampf. Da sitzt das brüllende Kind im Hochstuhl und heulende Mutter davor und bettelt um jeden Löffel. Und dann wird penibel darauf geachtete das das Kind ja auch die empfohlene 190g "reingewürgt" bekommt damit die Mahlzeit als "ersetzt" gilt. Meinereins sagt dann danke, der nächste Kunde/Patient für uns wurde gerade erfolgreich "trainiert". In 20-30 Jahren sitzt er dann vor uns.

Mein Rat also, still solange wie du magst und wie Du meinst es reicht Deinem Kind. Beziehe euer Kind beim essen mit ein, sprich wenn ihr isst, dann ist er dabei. Spätestens wenn er anfängt euch das essen vom Tisch zu klauen kannst Du dann mit beikost anfangen. Das KANN dann Brei sein, muss es aber nicht. Stichwort ist hie Fingerfood bzw Baby-led-weaning. Geh es dann gemächtlich an, keine feste Zeiten sondern nimm einzelne Lebensmittel und biete die nach und nach an. Und still weiter nach Bedarf. Das kann mal unterwegs die Dinkelstange sein, daheim ein Stück Banane oder mittags eben Kürbisbrei. Wichtig ist nicht die Menge die euer Kind dann isst - solange es weiterhin nach Bedarf gestillt wird - sondern die Vielseitigkeit der Lebensmittel an sich. Udn solange du zur beikost noch stillst, wird auch die Nährstoffaufnahme aus der beikost weit höher sein - weil Muttermilch nämlich die Bioverfügbarkeit bestimmter Nährstoffe erhöht. Sprcih, der Anteil dessen was ungenutzt wieder ausgeschieden wird, wird extrem verringert - wenn eben zeitnah zur Beikost gestillt wird. DIESEN !!! Umstand verschweigen viele Babykosthersteller wohlweislich. Weil Kuhmilch nämlich genau das Gegenteil bewirkt, es bindet bestimmte Nährstoffe. Man verdient aber weniger dran wenn Mama lange stillt. Nicht nur im Babykostalter sondern auch bei den "Patienten und Kunden" die nächsten Jahrzehnte danach. Langfristige Kundenbindung der ganz perfiden Art und Weise.

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@Danyshope

Antwort von Malefizz am 19.02.2017, 17:45 Uhr

Ich bin zwar nicht die Fragestellerin, aber ich habe deine Ausführungen mit großem Interesse gelesen, und im letzten Absatz einiges für mich neue gelernt.

Ich bin froh, wirklich sehr lange gestillt zu haben, und dass, so auch ich anfangs dachte, mit sechs Monaten geht es mit dem Abstillen los... Danke für diese Einsichten!

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Re: @Danyshope

Antwort von Danyshope am 19.02.2017, 17:56 Uhr

Danke.

Da mich Ernährung extrem interessiert, nicht nur berufsbedingt, habe ich die EZ damals genutzt und mal weiter geforscht. Zumal ich auch da schon wusste, Ernährung ist weit komplexer wie so mancher heute meint. Damals bin ich eben über das Thema Laktoferrin (Eisen) und Immunsystem gestoßen. Udn habe mich gewundert warum das so wenig Beachtung findet.

Und ja, ich dachte auch mit 6 Monaten ist man von heute auf morgen im Thema Beikost und Muttermilch vorbei. Recht naiv aber woher soll man es besser wissen wenn stillerfahrene Frauen im direkten Familien- und Bekanntenkeis fehlen?

Ich bin jedenfalls heilfroh damals eine sehr gute Stillberaterin gehabt zu haben welche eben im Gegensatz zur Hebamme mich nicht derartig verunsichert hat. Und empfehle auch heute immer noch gerne jeder stillenden Mutter das sie ein Stilltreff oder ähnliches besucht, einfach zwecks Austausch mit anderen Müttern. Da merkt man dann recht oft, so unterschiedlich sind die Probleme gar nicht.

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Re: @Danyshope

Antwort von Malefizz am 19.02.2017, 18:12 Uhr

Jap, technische Details wie das mit der besseren Verfügbarkeit von Eisen dank der Muttermilch habe ich auch erst im Stillforum erfahren. Aber mein Umfeld war Gottseidank sehr stillfreundlich, das hat mir die Sache ungemein erleichtert.

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Re: Beikosteinführung

Antwort von LilliLiam1988 am 19.02.2017, 19:08 Uhr

Vielen Dank für diene ausführliche Antwort

Auch ich habe für mich viel Neues in dem Beitrag entdeckt. Ich hatte mir nämlich schon gedacht, dass er sich mit dem Möhrchen nur den Appetit verdirbt und sich dann erstmal weigert gleich danach die Brust zu nehmen.
Was Kohlenhydrate angeht, ersetze ich die Milch mit Hafer-oder Reismilch, was sicherlich mehr Kohlenhydrate hat als die Kuhmilch.

Ich hatte auch vor die Beikost selbst zu kochen, anstatt Gläschen zu kauen. Ist günstiger und so weiss ich immer, was drin ist.

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Es ist manchmal hilfreich

Antwort von sterntaler82 am 19.02.2017, 20:17 Uhr

Die zutanenliste zu studieren
Hafermilch hat 41kalorien pre milch 65!

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Re: Beikosteinführung

Antwort von LilliLiam1988 am 19.02.2017, 21:18 Uhr

an sterntaler82

Ich stille und gebe kein Fläschen, Pre Milch könnte ich gar nicht geben, da diese aus Kuhmilch besteht! Hafermilch trinke ich selbst, koche und backe damit.

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