zurück| Geschrieben von mama.frosch am 05.07.2014, 18:41 Uhr |
haustiere um die sich nicht gekümmert wird
hallo ins rund,
vorweg, ja, ich weiß wenn man sich für ein tier entscheidet hat man auch die verantwortung.
und nein, ich finde nicht dass man das mit einem kind gleichsetzen kann.
wir haben zwei meerschweinchen. also eigentlich mein sohn (11). und seit jahren rennmäuse, aber die sind nicht das problem, für die fühle ich mich nämlich auch "innerlich" zuständig.
die meerschweinchen sind second hand, von ebay kleinanzeigen; wir haben sie seit 3 jahren. bekommen hat mein sohn sie in der trennungsphase von uns eltern (also als wir uns getrennt hatten), und die entscheidung war nicht durchdacht; bzw. grundsätzlich zwar schon, aber dass es genau zu der zeit so hoppladihopp ging lag an dem ganzen trubel und daran, dass das für unseren sohn ein lichtblick war.
erst war die liebe groß, dann ebbte sie ab, fürs füttern (also das "standard-füttern"; mal salat reinreichen macht er auch) und saubermachen bin seit jeher ich zuständig; das einzige was das gute kind machen muss ist den meerschweinchenmüll runterbringen. und das führt regelmäßig, nämlich jedes mal, zu auseinandersetzungen, auf die ich keine lust mehr habe. dafür ist mir meine energie zu schade. zumal die meerschweichen kaum noch beachtung bekommen und eher deko sind als haustier. ICH hab keinen emotionalen bezug zu ihnen.
ich weiß dass man das aus tierliebhaberveranwortlichensicht kontrovers diskutieren kann, aber ich möchte die meerschweinchen weggeben. hier im umland gibt es eine familie die regelmäßig kleintiere aufnehmen und dort auch wirklcih artgerecht und überwiegend draußen halten.
die drohung die tiere wegzugeben hab ich mehrfach ausgesprochen, heute hab ich gesagt dass es die letzte chance ist, natürlich waren die besserungsbeteuerungen groß, aber ich vermute, das wird maximal drei entmistete käfige lang halten.
tragbare konsequenz für einen elfjährigen, oder?
hat jemand von euch schon mal ähnlich gehandelt?
oder bewusst gerade nicht?
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Re: haustiere um die sich nicht gekümmert wird
Antwort von miebop am 05.07.2014, 21:13 Uhr
Als Drohung finde ich es arg und auch unfair dem Kind gegenüber.
Aber als Folge eures wohl gemeinsamen Desinteresses und im Hinblick darauf, dass die andere Familie den Schweinen wohl bessere Lebensbedingungen bieten kann, halte ich es für sinnvoll die Tiere abzugeben. (Wie alt werden Merrschweinchen eigentlich?)
Wenn Dein Sohn sie behalten möchte, handelt neue Pflegebedingungen aus.
Drohen finde ich nicht gut. Besser wäre an sein Verständnis zu appelieren, dass
Antwort von Sodapop am 05.07.2014, 21:28 Uhr
es die zwei Meerschweinchen woanders besser haben.
Ich denke, dass das für alle 3 ( für dein Kind und die zwei Meerschweinchen) eine gute Lösung wäre, wenn er die zwei weiterziehen lässt.
Grüße
Sodapop
Re: Aus eigenem Antrieb klappt das in diesem Alter meist nicht, deshalb...
Antwort von Windpferdchen am 06.07.2014, 10:39 Uhr
Dein Sohn scheint ja die Meerschweinchen noch behalten zu wollen. Deshalb fände ich es auch nicht richtig, sie wegzugeben. Ich denke, es hat etwas mit Durchsetzung zu tun. Es ist nicht richtig, dass Du den Stall ausmistest, das würde ich sofort aufhören. Wenn Dein Sohn erlebt, dass Du seine Unlust ausbadest ist es kein Wunder, dass er sich nun beim Müll wegbringen auch noch weigert. Es ist sonnenklar, dass Dein Sohn das Ausmisten allein macht, egal ob er dazu Lust hat oder nicht. Es ist aber total normal, dass das nicht von selbst klappt, sondern dass man die Kinder regelmäßig dazu auffordern und sich dann auch durchsetzen muss.
Wir haben auch zwei Meersäue. Ich sag' dann zum Beispiel: "Du weißt, heute ist Ausmisten dran. Wann wirst du das machen? Ah, okay, nach Ende des Spiels, damit bin ich einverstanden!" Wenn es dann soweit ist, gehe ich wieder hin: "So, du weißt, jetzt wird ausgemistet." Ausreden gelten dann nicht mehr, es wird JETZT gemacht, und fertig. Vorher rühre ich mich nicht von der Stelle.
Kinder sorgen in diesem Alter nicht aus eigenem Antrieb für die Tiere. Deshalb muss man sie nachdrücklich daran erinnern und sie festnageln - das gehört dazu, ist aber nicht schlimm, finde ich. Es gilt ja für andere Pflichten (Hausaufgaben, Mithilfe im Haushalt) genauso. Setz' Dich durch, es ist für Deinen Sohn wichtig zu lernen, aus Verantwortung auch Dinge zu tun, zu denen er keine Lust hat. Das ist für ihn trotz allem auch schöner, als ständig unterschwellige Schuldgefühle haben zu müssen, weil er sich wieder mal gedrückt hat.
LG
danke für eure antworten,
Antwort von mama.frosch am 06.07.2014, 10:48 Uhr
ich hab jetzt eine nacht drüber geschlafen und werde mich mit ihm hinsetzen und erstens klären, ob er die meerschweinchen noch haben möchte und wenn ja, einen "versorgungsplan" aufstellen. also was wann zu tun ist.
Re: haustiere um die sich nicht gekümmert wird
Antwort von anico am 06.07.2014, 11:19 Uhr
Ich finde durch das Weggeben der Lebewesen, ja ich sage bewusst Lebewesen, wirst du einem 11Jährigen (!!!) kein Verantwortungsgefühl lernen. Was er lernt ist, dass Tiere Wegwerf/Weggebe-Artikel sind. Ich entsorge sie wie einen ungeliebten Pullover.In 2 Jahren holt ihr euch dann Hasen oder sonst ein Tier. Du solltest ihm vorleben, wie es richtig ist.
Und sind wir mal ehrlich, das weiß doch jeder, dass Kinder iwann das Interesse verlieren -in diesem Alter- und die Erwachsenen einspringen.
Re: haustiere um die sich nicht gekümmert wird
Antwort von mama.frosch am 06.07.2014, 12:05 Uhr
ich weiß aber auch nicht, ob es sich perspektivisch für das verantwortungsgefühl so positiv auswirkt, wenn man als kind dazu gezwungen wird ein tier zu behalten das man eigentlich nicht mehr haben möchte und sich darum zu kümmern. das kann auch nach hinten losgehen dass verantwortung nicht gelernt, sondern künftig lieber gemieden wird. kinder sind kinder und dürfen fehlentscheidungen treffen.
meine ungeliebten pullover schmeiß ich durchaus mal in die tonne, das würden wir mit den meerschweinchen nicht machen. sondern, und das finde ich durchaus auch verantwortungsvoll, eine schöne und artgerechte neue bleibe für sie suchen.
Re: haustiere um die sich nicht gekümmert wird
Antwort von anico am 06.07.2014, 13:14 Uhr
Ich denke schon, dass sie daraus lernen. Nur wenn ihnen die Pflege unangenehm ist -was sich ja wieder ändern kann- werden sie beim nächsten Wunsch Lebenwesen (Hund, Katze,Hase) zu besitzen darüber nachdenken.
Die Meerschweinchen leben ja vermutlich auch nicht mehr ewig, wenn sie aus 2. Hand sind.
Re: haustiere um die sich nicht gekümmert wird
Antwort von katinka250 am 06.07.2014, 14:43 Uhr
Wir haben momentan das gleiche Problem. Mein Mann war aber derjenige, der die Tiere versorgt hat. Nun ist es ihm zu bunt geworden und er hat ein Machtwort gesprochen und zwar hört es sich hart an, aber er hat zu den Kindern gesagt (10 und 7), wenn sie sich nicht um die Tiere kümmern,
dann müssen Meerschweinchen und Hasen eben verhungern.
Klingt hart, aber das hat bei den Kindern dermaßen gezogen, dass sie jetzt seit einigen Wochen sich jeden Tag um ihre Tiere kümmern.
Ich finde so etwas kann man durchaus von Kindern in diesem Alter erwarten, Verantwortung zu übernehmen.
So viel Arbeit ist das nicht und auch nicht zu viel verlangt.
Klar, denke ich, das sage ich jetzt nur hier, dann würde ich die Tiere natürlich nicht sich selbst überlassen, aber nachdem wir sonst sehr sehr konsequent in der Erziehung sind und unsere Ansagen klar durchziehen, hat diese Drohung wirklich geholfen. Sollte ich merken, dass sie es vergessen, (kann ja mal passieren) werde ich natürlich darauf hinweisen, aber machen müssen die Kids es defintiv selbst.
Sie sehen es ja z.B auch an einer Blume, wenn ich vergesse zu gießen, geht die Blume ein und genauso ist es mit den Tieren.
Also wie gesagt bei uns hat es geholfen, weil mein Mann es echt satt hatte.
Re: haustiere um die sich nicht gekümmert wird
Antwort von mama von joshua am tab am 06.07.2014, 15:18 Uhr
Und was waere gewesen, wenn sie sich nicht gekuemmert haetten?
Fuer mich ist klar, dass wenn meine Kinder ein Haustier wollen, dass die Hauptverantwortung an MIR haengenbleibt. Das sollte einem vor dem Kauf bewusst sein. Ich wuerde mich um die Schweinchen kuemmern bis sie nicht mehr leben und wuerde dann aber dem Wunsch erneut ein Haustier haben zu wollen nicht stattgeben.
Re: haustiere um die sich nicht gekümmert wird
Antwort von Emmi67 am 06.07.2014, 15:50 Uhr
Weggeben käme für mich nicht in Frage. Mein Sohn hat diverse Terrarien (Korallenfingerfrösche, Tausenfüßler, Waldschaben...) und dazu habe ich zwar auch keinen wahnsinnigen emotionalen Bezug, helfe aber immer beim Saubermachen (das bedeutet, ich mache fast alles und er schaut zu). Abends muss er allerdings immer die Grundversorgung übernehmen, woran ich ihn aber praktisch jeden Abend erinnere. Mir war von Anfang an klar, dass ich auch für die Tiere der älteren Kinder die Verantwortung mit trage und da muss ich halt durch....
Re: haustiere um die sich nicht gekümmert wird
Antwort von krummenau am 06.07.2014, 18:29 Uhr
Meine Kinder sind 9 und 12, mal wollen sie einen Hund, mal eine Katze, gerne auch beides, aber da ich weiß, daß die Versorgung der Tiere im Endeffekt an MIR hängen bleibt und ICH im Moment kein Haustier haben will, habe ich diese Wünsche bislang erfolgreich abgeblockt. Mein Mann hätte nichts gegen ein Tier, aber er würde sich auch nicht drum kümmern. Also sind wir noch ohne weitere Hausgenossen.
Ist aber manchmal ein harter Kampf.
LG von Silke
Ich sehe das nicht als "wegwerfen", wenn einem klar ist, dass es den Tieren anderswo
Antwort von Sodapop am 06.07.2014, 19:58 Uhr
vielleicht besser geht.
Und es hat auch etwas mit Verantwortungsgefühl zu tun, wenn man einsieht, dass es besser wäre sich zu trennen.
Grüße
Sodapop
Re: haustiere um die sich nicht gekümmert wird
Antwort von Strudelteigteilchen am 07.07.2014, 11:16 Uhr
Manche Ansichten hier finde ich schräg.
Immer wieder stehen Menschen am Traualtar in der festen Überzeigung, daß ihre Liebe bis ans Ende aller Tage halten wird - und stellen irgendwann fest, daß sie einer Fehleinschätzung erlegen sind. Das ist bedauerlich, aber es kommt vor. Idealerweise gibt man das dann zu - auch vor sich selber- und zieht die Konsequenzen.
Das kann auch mit Haustieren passieren. Man denkt, als Erwachsener, daß man die Arbeit schon machen kann und wird, wenn das Kind mal schächelt, daß das Tier doch eigentlich ganz niedlich ist und man es sicher mögen wird - aber irgendwann stellt man fest, daß es eben doch nicht geht. Man hat sich (und dem Kind) zu viel zugemutet, und die große Liebe ist es irgendwie auch nicht geworden.
Ich finde es sehr verantwortungsvoll - und in dieser Verantwortung auch ein gutes Vorbild für die Kinder! - wenn man diese Fehleinschätzung realisiert, thematisiert, und die Konsequenzen zieht. Auch das auf eine verantwortungsvolle Weise, indem man das Viech nicht irgendwo im Wald aussetzt oder verhungern läßt, sondern indem man es in gute Hände abgibt.
Schlimm ist es nicht, Fehler zu machen. Schlimm ist es, diese nicht zuzugeben oder - weil man nicht dazu stehen kann - unter den Teppich zu kehren (bzw. sie heimlich zu entsorgen).
Danke! Genau so sehe ich es auch...
Antwort von Sodapop am 07.07.2014, 11:23 Uhr
Man liest in den Zeitungen doch immer wieder von überforderten Tierhaltern, die sich dies aber nicht eingestehen wollen. Das Resultat ist doch oft erschreckend.
Und ich möchte nicht wissen, wie viele Meerschweinchen in den Kinderzimmer rumgammeln müssen, da man sich nicht eingestehen will bei der Anschaffung ein Fehler gemacht zu haben.
Die Lebenserwartung von Meerschweinchen beträgt 6 - 8 Jahre. Es gibt aber auch Extremfälle von > 10 Jahre. In der Zeit kann sich vieles innerhalb einer Familie ändern, und ich bin mir sicher, dass es Meerschweinchen letztendlich vollkommen egal ist, wer sich um sie kümmert, solange man sich gut um sie kümmert. Viel wichtiger ist es denen, dass sie mit ihren Artgenossen zusammen bleiben können. Es sind ja keine Hunde, welche auf ihren Besitzer fixiert sind, sondern eben Meerschweinchen.
Grüße
Sodapop
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