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Geschrieben von laina01 am 05.06.2014, 9:37 Uhr

Teenager (weiblich) außer Kontrolle

Hallo,
ich überlege schon so lange, ob ich hier das "Problem" schildern soll, da es mich eigentlich nur indirekt betrifft, aber ich mir um das Mädchen extreme Sorgen mache.
Also, ich kenne ein 15-jähriges Mädchen (fast 16), die es allen (auch ihren Eltern) sehr schwer macht.
Sie besäuft sich, haut regelmäßig von zu Hause ab, bzw macht was sie will. Sprich wenn die Eltern ihr was verbieten haut sie einfach ab und manchmal auch über Nacht. Die Eltern kommen einfach nicht an sie ran. Aber leider auch kein anderer! Das Mädchen vertraut mir recht viel, aber sie will auch keine Hilfe von mir. Hilfe braucht sie dringend, da sie sich ritzt und auch schon öfter Selbstmordgedanken hatte.
Sie war diesbezüglich auch schon in einer Psychiatrie, aber da verweigert sie auch jede Hilfe(auch Medikamente) und verstellt sich bei den Psychologen so, dass sie wieder entlassen haben.
Durch die Schule (die mitbekommen haben, dass sie sich ritzt) ist das Jugendamt eingeschaltet und seit Wochen kommen regelmäßig Therapeuten zu denen nach Hause.
Jetzt ist sie in der Schule auch noch mit Drogen erwischt worden und hat nun einen Schulverweis bekommen...!

Sie hat vor einem Jahr schon einmal die Schule(Gymnasium) gewechselt, aber freiwillig, da anscheinend da irgendwas passiert ist, über das sie aber partout nicht reden will.
Nach dem Schulwechsel schien eine Zeit lang alles ok, aber seit Anfang des Jahres ist es wieder ganz schlimm. Sie boykottiert alles, außer ihre Hobbies, denen geht sie mit viel Engagement nach.

Sie sagt immer, sie hätte kein gutes Verhältnis zu Ihren Eltern und sie will von zu hause weg. Aber wenn ich sie mit ihrer Mutter zusammen sehe (den Vater kenne ich nicht persönlich), wirkt das immer wie ein normales Tochter-/Mutter-Verhältnis.
Die Mutter macht sich auch immer totale Sorgen, wenn sie wieder weg ist und fragt dann auch bei mir nach, ob ich was von ihr gehört habe (sie weiß um das Verhältnis zwischen ihrer Tochter und mir).

Grundsätzlich sieht sie sich als schlechter Mensch und versucht bei anderen immer cool zu sein oder meint zumindest das andere das cool finden ( Alkohol, Drogen usw.). Sie ringt irgendwie nach Aufmerksamkeit, aber durch diese Sachen vergrault sie immer nur die Leute (Mitschüler, Freunde...). Die verstehen natürlich nicht, dass sie wahrscheinlich krank ist.

Also wie gesagt, Jugendamt ist eingeschaltet, Therapie wird auch gemacht. Was aber alles nichts nützt, wenn sie nicht will.
Was kann man noch machen? Wie kann ich noch helfen, dass sie wieder runterkommt? Medikamente will sie ja nicht nehmen. Wobei ich da auch nicht weiß, was ich glauben soll: Sie sagt, dass ihre Mutter nicht will, dass sie Medikamente nimmt und ihre Mutter sagt, sie weigert sich diese zu nehmen.
Allerdings habe ich auch schon öfter feststellen müssen, dass sie mich auch ganz gerne mal ankrückt!

Was kann man bloß tun?
Ich hoffe, der ein oder andere hat noch einen Ratschlag. Ach ja noch was, nachdem sie in der Psychiatrie war, hat sie ihren Eltern absolut die Hölle heiß gemacht, weil sie sie da eingeliefert haben.

LG

 
10 Antworten:

Re: Teenager (weiblich) außer Kontrolle

Antwort von Reni+Lena am 05.06.2014, 9:42 Uhr

besorgt ihr etwas das nur Ihres ist und um das sie sich kümmern MUSS!!!!
Einen kleinen Hunde-Welpen, ein Pferd etc. falls sie an sowas Interesse hat. Da MUSS sie da sein..auch über nacht..
ist meine Erfahrung, dass die abgedrehtesten Teenies wieder verantwortungsvoll und herzlich werden wenn sie ein tierbaby etc im Arm halten.

Lg reni

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Re: Teenager (weiblich) außer Kontrolle

Antwort von laina01 am 05.06.2014, 10:03 Uhr

Pferd hat sie (allerdings wird das auch von ihrer Mutter mit genutzt), aber sie reitet das Pferd überwiegend und sie hat das Pferd auch eingeritten und ist für die "Leistung" verantwortlich.
Aber bei dem Pferd ist ja auch nun mal so, dass das nachts keine Betreuung braucht.
Tier im Haus kommt leider nicht in Frage, da der Vater eine Tierhaarallergie hat.

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Re: Teenager (weiblich) außer Kontrolle

Antwort von Hexhex am 05.06.2014, 10:33 Uhr

Es klingt eventuell (!) nach einer Borderline-Störung. Die ist relativ schwer behandelbar, das braucht oft sehr viele Jahre und ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Als Ursache vermutet man neben einer gewissen Veranlagung eine "dysfunktionelle" Familie, wobei man die von außen oft nicht wirklich erkennen kann. Es sind oft Familien, die total normal wirken, obwohl Vieles schiefgeht. Googel mal zu Borderline, vielleicht erkennst Du bei dem Mädchen etwas wieder.

Ihr zu helfen, wird schwer sein. Du kannst sie nicht wirklich "heilen" oder auf den richtigen Weg bringen, die Einsichtsfähigkeit ist bei Borderline gestört und reduziert, das ist Teil der Erkrankung. Ich hab' eine Freundin mit Borderline, bei ihr gibt's (nach inzwischen 27 Jahren) eine deutliche Besserung und Fortschritte - mit praktisch durchgehenden Therapien, Zeitaufwand und auch persönlichem Einsatz von ihr. Ganz heilbar ist es aber wohl nicht - und für eine Freundschaft recht belastend. Borderliner kreisen stark um sich selbst und sind wenig nach außen gewandt.

Du kannst aber für das Mädchen da sein, ihr bei ihren Schwierigkeiten und Frustrationen zuhören, ihr Mut machen. Das klingt wenig, ist aber schon viel. Bei ihren Schwindeleien wäre ich nachsichtig, würde ihr andererseits aber schon vermitteln, dass Du am Wahrheitsgehalt zweifelst.

Vor allem überfordere Dich selbst nicht mit zu hohen Erwartungen an das, was Du wirklich erreichen kannst.

LG

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Re: Teenager (weiblich) außer Kontrolle

Antwort von asti_2 am 05.06.2014, 11:59 Uhr

Es hört sich wirklich sehr nach Borderline an.

Sie braucht auf jeden Fall einen Therapeuten.
Gerade, wenn auch Suizidgedanken und ritzen mit im Spiel ist.

Vielleicht gibt es bei euch in der Nähe noch eine andere Jugendpsychiarie,
in der sie besser klarkommt.

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@hexhex

Antwort von laina01 am 05.06.2014, 12:16 Uhr

Danke, Borderline habe ich auch schon mal drüber nachgedacht.
Ob in der Familie alles in Ordnung ist, glaube ich fast eher nicht. Wie gesagt, ich kenne nur die Mutter, komme mit ihr auch gut klar, aber ich habe auch festgestellt, dass sie Infos von mir an ihre Tochter weitergeleitet hat, obwohl ich sie gebeten habe dies nicht zu tun, da dies evtl. das Vertrauen zerstören könnte. Man kann den Leuten ja immer nur vor das Gesicht gucken! UNd ich bin seitdem sehr vorsichtig geworden, was ich ihr erzähle.

Also mit den Lügengeschichten habe ich bisher nie viel aufsehen gemacht, sondern mir die Sachen angehört und meinen Teil dazu gedacht.

Man kann auch versuchen mit ihr über den Sinn des Lebens zu reden, aber sie findet immer Argumente warum das Leben Scheiße ist. Sie hat natürlich auch einige gleichaltrige Freunde und spielt auch in einer Band.
Es gibt auch Phasen da ist sie richtig gut drauf und entspannt und dann kommt wieder ein absolutes Tief.

Sie weiß, dass sie immer zu mir kommen kann und ich versuche sie immer mit positiven Themen abzulenken, bzw. auf andere GEdanken zu bringen.
Meine Tochter (12) bekommt natürlich sehr viel davon mit, zumal sie selber mit dem Mädchen ganz gut klar kommt und sie bisher das gleiche Hobby betrieben haben (allerdings in unterschiedlichen Gruppen). Daher kenne ich sie auch!

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Re: @hexhex

Antwort von Hexhex am 05.06.2014, 13:00 Uhr

Ja, diese regelmäßigen Abstürze sind typisch für Borderliner, bei meiner Freundin ist das ganz genauso. Und auch sie findet das Leben Scheiße und sieht sich ständig als Opfer der bösen Umstände, die es genau auf sie persönlich abgesehen haben. Sie erkennt nicht, dass es viele Menschen gibt, die wirklich Grund zu klagen hätten, denen es viel, viel schlechter geht. Bei Borderline gibt's halt eine starke Egozentrik, man sieht vor allem sich selbst und das eigene Leid, und interessiert sich oft nur mühsam für Andere.

Ich weiß nicht, ob Deine Bekannte Borderline hat, will da keine Ferndiagnose wagen, auch wenn Einiges dafür spricht. Typisch ist auch, dass Betroffene oft viel über ihre Probleme sprechen möchten und Signale, dass es ihrem Gegenüber vielleicht zuviel wird, nicht wahrnehmen. Sie sind oft ein bisschen grenzüberschreitend in ihrer Art. Wenn es Dir also mal zuviel wird, darfst und solltest Du Dich auch abgrenzen, z. B. etwas Wichtiges vorschieben und ein Gespräch aufs nächste Mal verschieben.

Ein gutes Zeichen ist es aber, dass Deine Bekannte reitet und in einer Band spielt - da ist also schon ein Ausdruck von Lebenswillen, das ist prima. Borderline gibt's wohl in vielen Ausprägungen, es kann auch sein, dass sie sich als Erwachsene stabilisieren wird, das kann man noch nicht vorhersagen.

LG

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Machmal kann man einfach garnichts tun......

Antwort von Sodapop am 05.06.2014, 13:37 Uhr

Wenn schon ein ganzes Heer an Psychologen, Therapeuten, Sozialarbeitern und co. helfen wollen, sie sich aber garnicht helfen lassen will, dann muss man das Kind sich einfach mal sich selbst überlassen.

Eventuell hat sie sich beim Psychologen garnicht verstellt, sondern psychisch vollkommen gesund? Vielleicht mag sie sich einfach nur wichtiger machen als sie ist?

In manchem Fällen hilft wirklich nur ein abstürzen lassen. Auch wenn das bedeutet, dass sei erstmal keinen Schulabschluß, kein wahres zu Hause und einen miesen Umgang hat.
Wenn das Mädchen schlau ist, so wird es in einiger Zeit ( Monate, Jahre ) das Elend erkennen, in dem es steckt. Wahrscheinlich wird sie dann auch endlich die Hilfe annehmen.

Bei mir hat das damals wunderbar funktioniert.

Grüße
Sodapop

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Re: Machmal kann man einfach garnichts tun......

Antwort von laina01 am 06.06.2014, 11:04 Uhr

Da sie selber sagt, sie erzählt den Therapeuten das was sie hören will, gehe ich stark davon aus, dass sie sich denen gegenüber "verstellt".

Dumm ist sie keinesfalls. Im Gegenteil! Allerdings was die Schule betrifft könnte man eher das Gegenteil meinen, aber sie boykottiert halt einfach (gibt z.B. einfach ein leeres Blatt in einer Arbeit ab).

Wahrscheinlich ist es so, dass ich einfach nur für sie da sein kann und ihr zuhören kann. Und meist geht es dann auch wieder eine kurze Zeit besser.
Ich habe halt immer nur Angst, dass sie sich wirklich was antut und ich nichts dagegen tun konnte.
Ich weiß, das ich mich davon frei machen muß.
Aber ich bekomme von vielen aus dem Umfeld mit, wie sie verurteilt wird für ihr Verhalten und es ärgert mich, dass keiner mal über den Hintergrund ihres Verhaltens nachfragt.

Ich hoffe so sehr, dass sich alles irgendwann bessert.

Danke für Eure Antworten!

LG

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Re: Machmal kann man einfach garnichts tun......

Antwort von Sodapop am 06.06.2014, 11:24 Uhr

Dann halte ich den Therapeuten aber nicht für gut, wenn er darauf reinfällt.

Aber wie gesagt: Wenn sie sich nicht helfen lassen will, dann wird da auch nichts vorwärts gehen.

Oft sind es ja genau die besonders intelligenten Kinder, die die Verlogenheit und den Irrsinn dieser Welt recht gut durchschauen und daran verzweifeln.

Grüße
Sodapop

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Re: @hexhex

Antwort von mama.frosch am 08.06.2014, 17:23 Uhr

"Sie erkennt nicht, dass es viele Menschen gibt, die wirklich Grund zu klagen hätten, denen es viel, viel schlechter geht." ------- das mag auf manche borderliner zutreffen, aber gerade bei dysfunktionalen familien die von außen betrachtet unauffällig scheinen können sehr belastende sachen abgehen (so eine störung kommt ja nicht mal eben so) und sehr wohl grund zum wirklichen klagen geben.

persönlichkeitsstörungen sind störungen in der persönlichkeitsentwicklung und haben i.d.r. ursachen - und nicht beklagenswertes pillepalle führt ja normalerweise eben nicht zu schwereren psychischen störungen.

von daher wäre ich zurückhaltend mit der inhaltlichen behauptung, dass borderliner ja keinen grund zum klagen hätten und es ihnen nicht wirklich schlecht geht.


was konkret das mädchen angeht, @ap, auf jeden fall gesunde abgrenzung walten lassen - das ist bei aller sorge um einen möglichen suizid wichtig um dich nicht wo reinziehen zu lassen und beziehungsmuster zu etablieren, die auf einem möglichen ausnutzen der besorgnis beruhen könnten. da das mädchen jegliche hilfe ablehnt wirst auch du ihr nicth helfen können außer ihr zu sagen, wenn sie sich entscheiden sollte professionelle unterstützung anzunehmen dass du sie dann begleiten und unterstützen würdest. aber den schritt, hilfe anzunehmen muss sie selbst tun. bislang scheint der leidensdruck nicht groß genug.

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