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Geschrieben von Marlene73 am 10.09.2016, 18:41 Uhr

Rechtschreibstoerung

Hallo zusammen,

brauche etwas Zuspruch.
Meine Tochter hat eine isolierte Rechtschreibstoerung (getestet).
Wir haben uns vor ca 1 Jahr entschieden ihr mit einer Lerntherapeutin zu helfen, die wir leider selber zahlen mussten, da eben nur eine Rechtschreibstoerung vorliegt.
Keine Auditive Verarbeitungsstoerung, keine Leseprobleme (im Gegenteil-liest wie eine Erwachsene und sehr gerne und sehr viel)

Sie ist 10 und in der 5. eines Gymnasiums.

Diese neue Situation hat sie anscheinend so durcheinander gebracht, dass ich in einer Hausaufgabe, Muta und Fata anstatt Mutter und Vater gelesen habe.
Der ganze Text strotzte nur so vor Fehlern...
Anscheinend muss sie sich moementan so auf den Inhalt konzentrieren, dass fuer die Form keine Zeit und Musse uebrig bleibt.

Leider ist die Therapeutin mit Anfang des Schuljahres in Elternzeit gegangen, so dass sie momentan nicht mehr zur Verfuegung steht.
Ich habe nur Angst, dass sie nun aus Angst vor den vielen Fehlern wieder anfaengt komische kurze Saetze zu schreiben, damit sie die Fehlerzahl klein haelt.

Ihre Grundschullehrerin konnte sie insoweit bestaerken, dass sie wunderschoene Aufsaetze schreiben kann.
Die Anzahl der Rechtschreibfehler verlief in Wellen, jedoch mit einer guten Tendenz in die richtige Richtung.

Momentan ist sie leider wieder im absoluten Tal.

Hat jemand Erfahrung damit und kann mir die Hoffnung geben, dass die Rechtschreibung irgendwann besser wird.

Von Arbeitskollegen habe ich gehoert, dass ihre Kinder bis zur 9. Klasse "file gruse" anstatt "viele Gruesse" geschrieben haben. Erst ab dann soll es besser geworden sein.

Was sollen wir tun?

Plan war - erstmal nichts und sie in der neuen Schule und Umgebung ankommen lassen, aber da bin ich noch von einem anderen Niveau als Muta und Fata ausgegangen.
Auf der anderen Seite ist dies eventuell das "Ankommen."..
Habe nur Angst, dass alle Muehen umsonst waren und sich ihre "Festplatte" einfach nicht so leicht ueberschreiben laesst und bei dem kleinsten Stress kommt das "eingebrannte" Muta und Fata hervor.

Hoffe auf viel Erfahrungsberichte.

Gruss
Marlene

 
8 Antworten:

Re: Rechtschreibstoerung

Antwort von kanja am 10.09.2016, 18:58 Uhr

Ich will dir mal Mut machen.

Mein Sohn stand ganz lange auf kriegsfuß mit der Rechtschreibung. Er kennt die regeln und kann bzw konnte Wörter bei konkreter Nachfrage korrekt buchstabieren.

Wenn er aber auf den Inhalt konzentriert war und/oder bei Zeitdruck hat er alle regeln über Bord geworfen.

Ich glaube in der 5. oder 6. Klasse schrieb er in einer schulaufgabe “Vortbewegungsmitel“. Nur so als Beispiel. Doppelkonsonanten wurden prinzipiell weggelassen.

Dann hat es sich stetig gebessert, einfach so.

Unter einem Aufsatz im letzten Schuljahr (7. Klasse) stand “erfreulich wenige Rechtschreibfehler“.

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Re: Rechtschreibstoerung

Antwort von Trini am 10.09.2016, 20:12 Uhr

Unser Jüngerer ist in der Grundschule unerwartet positiv auf Legasthenie getestet worden.
Mit dem Lesen hatte er nie Probleme.

Er hat ein Rechtschreibtraining gemacht und hatte die ganze Zeit auf dem Gymnasium (5.-9.Klasse) seinen Nachteilsausgleich.
Seit einem Jahr ist er auf dem Beruflichen Gymnasium und schreibt besser als viele Mitschüler.

Trini

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Re: Rechtschreibstoerung

Antwort von Ellert am 11.09.2016, 9:57 Uhr

huhu

meine Große hat auch Legasthenie ( und ADS)
und das zieht sich leider wohl auch durchs komplette Leben.
Während des Studiums musste mein Mann alle arbeiten wirklich Korrektur lesen vor der Abgabe
heute hat sie einen Job in dem sie wenig schreiben muss was nach Aussen geht.

Daher mach ich Dir mal Mut, man kann mit solchen Probleme auch studieren nur muss man eben einen Beruf wählen der nicht nur aus Schreiben besteht
und am PC zeigen die Rechtschreibprogramme ja viele Fehler schon an zur Korrektur

LG dagmar

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Re: Rechtschreibstoerung

Antwort von dhana am 11.09.2016, 10:31 Uhr

Hallo,

bei meinem Sohn ist es nicht ganz genau das Gleiche - er hat das ganze Paket - also Legasthenie (Lese- und Rechtschreibstörung) und AVWS (Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung).

Eine explitzite Therapie haben wir nie bekommen - nur in der Schule einen Hörpädagogen für die AWVS und Förderunterricht der häufiger aus Personalmangel ausgefallen ist als er stattgefunden hat.
Und aufgrund einer Sprachentwicklungsstörung Logopädie. In Logo wurde auch an der Legasthenie gearbeitet - also Rechtschreibregeln erarbeitet, weil er sich ja aufgrund vom Problemen mit dem Hören vieles nicht erhören konnte - Beet und Bett hört sich für ihn gleich an.

Wichtig für meinen Sohn ist immer noch der Legasthenie-Ausgleich - sprich Vorlesen von Aufgaben, mehr Zeit zum Bearbeiten und nicht Bewertung der Rechtschreibleistung. Und das er einen bestimmten Sitzplatz vorne links braucht, da seine Hörleistung auf dem rechten Ohr dominant ist.

Und bei jedem neuen Lehrer geht es wieder von vorne los, jedes Schuljahr von neuen bis es klappt.

Er ist jetzt 14 Jahre - und es wird besser. Er kann mehr Regeln anwenden, hat viele Wörter schlichtweg auswendig gelernt. Man kann inzwischen lesen was er schreibt (Schrift hat sich deutlich verbessert, und auch die Rechtschreibung).

Immer wieder höre ich von einem Lehrer, das es Kinder ohne Legathenie gibt, die eine schlechtere Rechtschreibung haben. Für manche Lehrer ist das ein Problem, zu verstehen, das bei einem Legasthenietest die Rechtschreibleistung der Intelligenz (und damit der zu erwartenden Rechtschreibleistung) gegenübersteht - und ab einem bestimmten %-Rang wird dann halt nach Lese-Rechtschreibschwäche oder -störung unterschieden.
Man muss halt immer wieder viel Erklären. Viele Lehrer halten Legasthenie für Faulheit oder Modediagnosen.

Aber es wird wirklich etwas besser, mein Sohn kann besser damit umgehen und mit seinen Stärken seine Schwächen ausgleichen. Er muss damit zwar immer noch mehr Konzentration und Arbeit reinstecken wie ein Kind ohne seine Probleme, aber er kann das auch und kann vieles kompensieren.
Nicht alles, gerade das er mehr Zeit braucht, bleibt. Aber leistungsmässig kann er sich im guten Mittelmaß halten.
Er braucht aber auch noch viel an Unterstütung - gerade am Anfang vom Schuljahr bis die Lehrer Bescheid wissen und bereit sind mitzuarbeiten.
Und was wir auch sehr viel machen, sind Hörbücher ausleihen und kaufen - dadurch das er auch Probleme beim Lesen hat und so freiwillig nicht liest, hat man schon gemerkt, das Wortschatz ect. auf der Strecke blieben. Mit Hörbüchern hat sich ihm eine komplett neue Welt erschlossen - er ist jetzt vielseitig intressiert hört sich durch "dicke Schinken" wie Herr der Ringe oder Eragon und hat ihm im Bezug auf Wortschatz und Allgemeinwissen sehr geholfen.

Er wird seinen Weg gehen.

Gruß Dhana

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Re: Rechtschreibstoerung

Antwort von 3boys am 11.09.2016, 10:40 Uhr

Meine Jungs haben leider alle LRS. Bei uns hilft nur das ständige Üben damit die Routine rein kommt. In den Ferien üben wir am meisten. Da haben sie Ruhe und müssen sich nicht auf irgendwelche Inhalte von Texten konzentrieren. Während der Schulzeit beziehen wir das in den Hausaufgaben mit ein. Wenn ich merke das etwas wieder besonders schwer fällt, dann wiederholen wir die Regeln und Übungen dazu.

Ich habe mir vor zwei Jahren diese Übungsbücher bestellt: https://www.lernserver-shop.de/fordersequenzen-paket-lernserver-14.html
Viele Übungsmaterialien sind für Grundschulkinder und diese sind für ältere Kinder und Erwachsene. Das hat uns schon viel weitergebracht.
Dazu nutze ich diese Seite noch. Das habe ich vor kurzem erst noch ergooglet.
http://www.cpos.public.lu/publications/LRS/Ubungen.pdf

Ich hoffe, es hilft euch weiter.

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Re: Rechtschreibstoerung

Antwort von Marlene73 am 11.09.2016, 13:26 Uhr

Vielen Dank für die Anregungen.
Genau mit diesem Material arbeitet die Therapeutin.

Meine Tochter hat keine Legasthenie und auch keine Verarbeitungsstörung.

Es ist eben nur eine Rechtschreibstörung!
Wenn sie sich auf einzelne Worte konzentriert schreibt sie inzwischen 95% oder sogar noch mehr richtig.
Sobald es aber ins freie Schreiben geht- funktioniert nicht mehr.

Sie ist eine Leseratte und hat eine enorme Auffassungsgabe.

Deswegen ist diese Störung für mich so schwer zu verstehen.

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Re: Rechtschreibstoerung

Antwort von stjerne am 11.09.2016, 19:14 Uhr

Das ist gar nicht so ungewöhnlich. Ich bin in einer Buchhandlung groß geworden und habe mich dort fast durch den gesamten Bestand gelesen, trotzdem war meine Rechtschreibung eine Katastrophe.

Meine Töchter lesen beide extrem viel, die eine hat Rechtschreibprobleme, die andere nicht.

Es ist einfach so, dass einige Kinder beim Lesen nur den Inhalt erfassen und die einzelnen Buchstaben gar nicht wahrnehmen.

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Re: Rechtschreibstoerung

Antwort von Mariakat am 11.09.2016, 21:30 Uhr

Hallo,
mein Sohn hat auch Legasthenie. Eine AVWS hat er nicht, da wurde er ausführlich getestet. Ich vermute visuelle Wahrnehmungsstörungen... aber die Legasthenie ist da und zwar ziemlich stark.
Er bekommt vom Jugendamt eine Therapie bezahlt (eine Wiedereingliederungshilfe) und es hilft ihm vor allem bei seinem Selbstbewusstsein.Er ist jetzt in der 6. Klasse Gymnasium und wir werden sehen, wo sein Weg hingeht, aber egal wie, er hat unsere volle Unterstützung.
In welchen Schule bzw. Klassen sind eure Kinder?
LG Mariakat

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