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Geschrieben von Beba1970 am 12.01.2017, 8:32 Uhr

Mobbing und die Folgen Jahre später

Hallo zusammen,

ich habe vor ca. 2 Jahren hier mal einen Bericht geschrieben, da meine Tochter (heute 16 Jahre) zu dieser Zeit in ihrer Klasse gemobbt wurde. Mit Hilfe der Beratungslehrerin, Klassenwechsel usw. haben wir es geschafft. Meiner Tochter geht es gut, sie fühlt sich sehr wohl in der jetzigen Klasse, hat viele Freundinnen, einen sehr netten Freund, eben alles so wie es sein soll.

Vor ein paar Tagen kam sie allerdings zu mir und erzählte mir, dass sie so alle 3 Monate einen Heulanfall bekommt. Da kommt ihr diese Zeit wieder hoch und sie kann nicht aufhören zu weinen. Dann kommen auch wieder diese Gedanken von damals in den Kopf aus Verzweiflung "Arme ritzen" oder ähnliches.

Ich bin jetzt am überlegen mit ihr eine Jugendpsychologin aufzusuchen, um das Erlebte zu verarbeiten. Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Die Beratungslehrerin von damals habe ich informiert und warte auf Antwort.

Danke für Eure Meinungen
Beba1970

 
8 Antworten:

Re: Mobbing und die Folgen Jahre später

Antwort von AKAM am 12.01.2017, 8:58 Uhr

Hallo,

ich würde abwarten, was die Beratungslehrerin sagt. Wenn die auch dazu rät und deine Tochter es auch will, dann würde ich es machen. Es beschäftigt sie ja noch sehr und vielleicht hilft es ihr, die Sache ganz verarbeiten zu können. Dass sie dir das anvertraut hat, zeigt ja, dass sie Redebedarf hat.

LG
Anja

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Re: Mobbing und die Folgen Jahre später

Antwort von clarence am 12.01.2017, 9:41 Uhr

Es ist schön, dass ihr ein so gutes Verhältnis habt, dass sie mit dir drüber reden kann. Das ist denke ich das Wichtigste überhaupt.
Ev. kann man das ja mal der Jugendpsychologin schildern und schauen was die meint. Zur Jugendpsychologin gehen hat aber nur Sinn, wenn deine Tochter das auch will.

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Re: Mobbing und die Folgen Jahre später

Antwort von 2auseinemholz am 12.01.2017, 9:56 Uhr

Hallo!

Aus der Erfahrung mit meinem Sohn, der auch diverse psychische Traumata erlebt hat, kann ich nur sagen, dass solche Dinge durchaus auch wieder sehr spät nach dem Geschehen aufbrechen, obwohl die auch vom Kind selber schon ad acta gelegt wurden und als "überwunden" eingeschätzt wurden.

Noch dazu ist zu sagen, dass dieselbe seelische Verletzung bei unterschiedlichen Kindern ganz unterschiedlich verarbeitet wird: manche werden das wirklich komplett alleine und sehr schnell verarbeiten andere brauchen Hilfe dazu und die kann auch "extern" sein.

Ich denke auch insbesondere, wenn deine Tochter sagt, dass sie alle 3 Monate einen Heulkrampf bekommt, sie das gar nicht will, aber auch gar nichts dagegen tun kann, dann solltet ihr mal unverbindlich mit einem KiPsy sprechen.

VG, 2.

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Re: Ich finde eine Therapie eher nicht nötig, weil...

Antwort von Astrid am 12.01.2017, 10:23 Uhr

Hallo,

ich finde es normal, dass solche Erlebnisse in der Erinnerung noch einmal traurig machen können. Vor allem bei einem sensiblen Teen, der ja altersgemäß eh nah ans Wasser gebaut hat. Ich finde eine Traurigkeits-Attacke alle paar Monate ist kein Grund für eine Therapie. Eine Therapie ist per definitionem nötig, wenn ein seelisches Problem so gravierend ist, dass es die Zufriedenheit im Alltag und die Alltagstüchtigkeit einschränkt. Das ist ja bei Deiner Tochter keineswegs der Fall.

Man muss nicht alle schlechten Gefühle im Leben abstellen und wegmachen wollen. Ungute Erinnerungen und damit verbundene schlechte Gefühle sind normal und begleiten jeden Menschen auf die ein oder andere Weise.

Es könnte (!) sogar sein, dass eine Gesprächstherapie die alten Gefühle wieder verstärkt. Denn Gefühle, die wir "trainieren", indem wir sie uns bildlich gegenwärtig machen, werden stärker. Dies lieber nicht zu tun, hat nichts mit Verdrängung zu tun, Deine Tochter verdrängt ja auch gar nichts. Sondern es gibt in der Psychologie einen Ansatz, wonach wir vor allem gute Gefühle durch Vergegenwärtigung verstärken sollen, sie also wie eine Pflanze gut "wässern" und pflegen sollen. Schlechte Gefühle immer wieder zu vergegenwärtigen, kann dagegen auch sie ganz unnötig "wässern" und zum Wachsen bringen.

Letztlich würde ich Deine Tochter einfach selbst fragen, ob sie vom Bauch her eine Therapie für richtig hält - und sie auch nicht dahingehend beeinflussen oder zu überreden versuchen.

LG

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Ich bin genau wie Astrid der Meinung, dass es kontraproduktiv sein kann...

Antwort von AndreaL am 12.01.2017, 12:37 Uhr

... denn das Hochholen und Besprechen öffnet wieder die mühsam geschafften Barrieren und den inneren Abstand.

Zumal es ja wirklich so ist, dass sie JETZT gut lebt. WARUM das Mobbing noch einmal bearbeiten?

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Re: Ich finde eine Therapie eher nicht nötig, weil...

Antwort von DK-Ursel am 12.01.2017, 14:21 Uhr

Ich schließe mich Astrid an.
Aus schmerzvoller Erfahrung weiß ich, daß wir manchmal auch dazu neigen, ein erkanntes Problem dann für die Ursache aller seelischen Tiefgänge, aller Mißerfolge, aller Verhaltensstörungen, Mißgeschicke zu machen.
Das ist menschlich, aber eben nicht richtig --- denn viele Dinge sind einfach entwicklungstechnisch bedingt - Hang zur Dramatik, Hang zur großen Emotuionalität, etc.
Andere sind eben durch neue Erlebnisse veruracht und haben mit den alten nur in sofern zu tun, daß die natürlich auch zu dem Charakter beigetragen haben, den wir heute haben.

Wenn Deine Tochter an sich in den leztten Monaten und Jahren normal "funktionierte" und Abstand zu den Ereignissen gewonnen hatte, würde ich jetzt erstmal i nRuhe abwarten, zum Gespräch offen sein und eben nichts weiter dramatisieren.
Man kann auch beim Teenie den Eindruck verstärken, daß eben alle Mißerfolge, seelischen Tieflagen undundund darauf zurückzuführen seien und somit kaum abwendbar -- und DAS fände ich noch fataler als das Mobbing selbst, denn wennder Betroffene selbst glaubt, seiner Situation nie entrinnen zu können, dann gibt es keine seelische Heilung, keinen Neuanfang.
Dabei ist es ja , wie gesagt, gut möglich, daß die Dnige gar nicht oder nur kaum zusammenhängen - daß die freundin, aus einem anderen Grund, ebenso heulerisch agiert ... eben weild as gerade Teenies sind...oder ein anderes Grunderlebnis zugrunde liegt.

Also, nicht immer gleich Therapie - die kann viel helfen, aber doch bitte nur da, wo Holland wirklich in NOt ist.

Gru ßUrsel, DK

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Re: Kommt drauf an

Antwort von MamaMalZwei am 12.01.2017, 15:35 Uhr

Hallo, es kommt drauf an wie hoch der Leidensdruck bei deiner Tochter ist. Was du schilderst klingt nach Flashbacks.
Ich weiß aus Gesprächen mit meinen Kindern, die auch heftig gemobbt wurden, dass das normal ist.
Katy hat ihre Erlebnisse in eigenen Geschichten verarbeitet. Lemmy schweigt nach wie vor, außer es läuft ihm die Galle über.
Es gibt Untersuchungen nach denen es Mobbingopfern auch nach Jahren noch schwer fällt, Freundschaften zu schließen. Kann ich für Lemmy bestätigen.
Der ist einfach sehr misstrauisch anderen gegenüber. Mehr als die drei, vier Freunde die er hat will er nicht.
Was will deine Tochter? Mädchen verarbeiten über das Reden.
Von daher kann es sinnvoll sein, sich einen Therapeuten zu suchen. Lg

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Re: Kommt drauf an

Antwort von Mickie am 12.01.2017, 23:27 Uhr

Hi,

ein richtig oder falsch kann es da sicher nicht geben. Schön ist erstmal das an der neuen Schule, in der neuen Situation erstmal alles gut ist. Wenn Sie aber erzählt in regelmässigen Abständen kommt es ihr hoch, dann muss die Frage erlaubt sein ob Sie mehr Hilfe wünscht.
Ich finde eine Psychotherapie sollte heute nichts mehr sein was verteufelt wird, man darf hingehen gucken ob das zu einem passt und wenn nicht ist auch gut. Bei Bedarf sucht man weiter. Auch wenn einige glauben, nein es wird nicht unbedingt permanent über das "Trauma" geredet, sondern oft nur geschaut was braucht man, was man bisher vermisst.
Statt einfach zu sagen ne auf keinen Fall oder ja auf jeden Fall, frag dein Kind was es wünscht.

Ich wünsche euch ein gutes Gespür was zu euch passt.

Lieben Gruß

Mickie

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