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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von AnneB79 am 11.04.2015, 13:35 Uhr

was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Hallo Ihr,

ich brauche mal dringend Ratschläge.

Sohnemann ist jetzt 25 Monate alt und ich habe das Gefühl, ich gehe mit Ihm gerade durch die Hölle.

Er wird noch nach Bedarf gestillt, er isst aber sehr gut und viel. Vom Temperament ist er eher zurückhaltend. Auf Spielplätzen bspw. beobachtet er lieber, als sich ins Getümmel zu werfen. Aber nach einer gewissen Aufwärmphase hat er auch sichtlich spaß. Er geht noch nicht in den Kiga und wurde nur bei wichtigen Terminen von Oma oder Papa betreut. Soviel dazu.

Nun zur Hölle:
Am Karfreitag mussten wir unsere Wohnung putzen, Kuchen backen etc., da wir Besuch bekamen. Just an diesem Tag wollt Er aber seeeeeehr lange ud viel stillen. D.h. ich wurde reichlich eine Stunde quasi festgenagelt. Ja, es fühlte sich wirklich so an. Ich wollte aber wenigstens noch den Kuchen backen und das Bad schnell sauber machen. Mein Mann war einkaufen und hat danach auch geputzt... . Ich löste meinen Sohn also von der Brust und sagte Ihm, dass ich noch backen und putzen muss. Mein Mann war gerade wieder da und bot sich als Spielpartner an. Das funktionite ca. 5 Minuten. Dann kam er zu mir und wollte wieder gestillt werden. Ich meinte daraufin "Jetzt nicht. Wenn ich fertig mit putzen bin, dann stille ich Dich." Auf einmal fing unser Sohn richtig heftigst an zu weinen und schreien, woraufhin ich noch mal sagte: "Ich stille Dich, wenn ich fertig bin." Er klammerte sich an mein Bein und sagte immer wieder: "Sofa, trinken...". Okay, dachte ich mir. Ich stillte Ihn wieder... es nahm aber kein Ende! Ich bat Ihn sich abzudocken, was er sonst immer macht, wenn ich z.B. essen koche o.ä. und nach dem Rechten sehen muss. Mein Mann versuchte Ihn auch zu locken. Er klammerte noch mehr. Ich löste mich dann dennoch von Ihm und sagte, das er stillen kann, wenn ich fertig bin.
Ich putzte in windeseile das Bad, während unser Sohn ziemlich weinte. Sein Papa versuchte zu beruhigen, wurde aber weggestoßen. Ich sagte immer: "Ich wische nur noch und dann wist Du gestillt." Das beuhigte Ihn, scheinba, weil es absehbar war? So war es dann auch. Aber, seit dem ist er anhänglich und will ständig gestillt werden.
Das zweite Problem war: Ich hatte diesen Donnerstag einen FA Termin. Mein Mann wollte mit unserem Sohn in dieser Zeit spazieren gehen. Aber unser Sohn klammerte wieder an mir. Also sind Beide mit gekommen. Beim Arzt wollte unser Sohn dann plötzlich doch auf den Spielplatz. Mein Mann nahm Ihn also auf den Arm und lief los. Im Treppenhaus hörte ich unseren Sohn dann "Mama, Mama!!" . Das war quasi die erste "harte" Trennung, obwohl er zum Spielplatz wollte. Wir achten sonst immer darauf, dass wir seine wünsche nach Bindung nachkommen. Aber hier ging es nicht, da ich eine Untersuchung hatte.
Zumindest muss unser Sohn wirklich noch viel geweint haben... Jetzt ist es so, das er gestern, ungelogen, den ganzen Tag gestillt werden wollte. Heute auch wieder. Ich versuche dem nachzukommen. Aber nach 2h stillen am Stück wollte ich auf Toiltte, musste mich auch mal duschen und Haare waschen. Ich habe das Bad aufgelassen. Aber, er kam sofort zu mir und wollte sofort wieder gestillt werden! Ich ließ Ihn 20 min lang weinen... habe extra noch Spielzeug und Bücher geholt. Papa saß mit im Bad, versuchte Ihn auch zu trösten... vergebens. Er klammerte sich an mein Bein und schrie. Es viel mir wirklich schwer ruhig zu bleiben. Ich meinte auch zu meinem Mann, dass ich es einfach nicht aushalte. Seit 2 Jahren, reibe ich mir den Arsch... bzw. die Brüste auf und veersuche Ihm alles zu geben was ich geben kann. Ich lasse Ihn im Nomalfall nicht alleine. Er schläft im Familienbett. Ich bin eig. eine ruhige Person, die gut auf Ihn eingehen kann, nach einem Troztanfall trösten kann, die sich nach seinen Kompetenzen riichtet und wirklich versucht Ihn zu sehen und zu begreifen... aber, ich bin aufgebraucht! Gerade habe ich dass Gefühl ich kann nicht mehr geben... er schläft jetzt an meiner Brust nuckelnd, wie ein Baby und ich frage mich, was ich falsch mache... Es ist nicht so, dass ich Ihn fest halte. Wenn Papa mit Ihm spielt halte ich mich raus und genieße es einfach mal "frei" zu sein. Aber, dann kommt er nach spätestens einer Stunde zu mir gerannt und will wieder trinken/nuckeln. Selten akzeptiert er es auch mal mit Papa alleine auf den Spielplatz zu gehen, fragt dann aber auch schnell wieder nach Mama... . Steht das Stillen der Loslösung im Weg?
Ich möchte Ihn sich selbst abstillen lassen. Aber gerade bin ich soooo wütend über das Dauergenuckel, das ich nur noch heulen könnte. Er wird das sicher merken. Aber, wie gehe ich jetzt damit um??? Ich habe das Gefühl ich bin total unbeweglich, wie eine Nuckelmaschiene. Kennt das Jemand?

Liebe Grüße,
Anne.

 
12 Antworten:

Re: was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Antwort von MayasMama am 11.04.2015, 16:08 Uhr

Ohje, erstmal Kopf hoch, falsch machst du sicher gar nichts und das klingt sehr anstrengend.

Nun hat sicher jeder eine andere Meinung, was du tun "sollst". Ich kann dir also mal meine Meinung sagen:

Ich finde, die sofortige Bedürfnisbefriedigung und vor allem auch die Befriedigung des Nuckelbedürfnisses, sind im ersten Lebensjahr sehr wichtig.

Danach jedoch kann ein Kind lernen, kurz abzuwarten und sein Bedürfnis bis dahin zu kontrollieren und auch das Saugbedürfnis sollte langsam aber sicher nachlassen.

Wie du sicher schon weißt, ist das Stillen in diesem Alter natürlich nicht mehr zwingend notwendig, also ernährungstechnisch. Und sollte daher meiner Meinung nach auch nur noch stattfinden, wenn es ein Rahmen ist, der beiden gut tut und gefällt.

Dass man mit einem 2-Jährigen viel beschäftigt ist, ist klar. Allerdings eigentlich mit anderen Dingen als mit Dauerstillen wie bei einem Neugeborenen.

Dein Sohn muss wissen, dass er sich auf dich verlassen kann. Dass du für ihn da bist. Das heißt aber nicht, dass du dich "aufopfern" musst und seine Wünsche zu 100 % erfüllen musst. Mit 2 Jahren geht es nämlich durchaus auch bereits um Wünsche, Vorlieben und Angewohnheiten, nicht wie bei einem Neugeborenen nur um Grundbedürfnisse und Instinkte.

Auch dein Sohn verpasst durch das Dauerstillen und die Panik vor Trennung vom Busen ja viel, was für einen 2 Jährigen eigentlich spannend wäre.

Ich würde als konsequent nur noch zu bestimmten Zeiten (die für dich passen!) und zeitlich begrenzt stillen. Dazwischen kannst du Nähe anders geben. Und auch wenn dein Mann sich liebevoll kümmert, ist das völlig in Ordnung, er ist der Papa, er ist eine vertraute Person - er kann, soll und darf seinen Sohn auch mal alleine betreuen und trösten.

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Re: Abgrenzungsthema!

Antwort von Mijou am 11.04.2015, 17:08 Uhr

Hallo,

wenn Dein Sohn an der Brust nuckelt, ist das für ihn ein schönes Gefühl und sehr gemütlich, das kann man gut verstehen. Es fällt ihm schwer, darauf zu verzichten, wenn Du gerade keine Zeit hast. Du aber hast auch Bedürfnisse. Und die ignorierst Du - vermutlich aus Angst, ihn zu enttäuschen. Diese Angst ist nicht nötig. Ein zweijähriges Kind ist körperlich und seelisch nicht mehr existentiell von der Brust abhängig! Es hält es also schadlos aus, wenn es nicht zwei Stunden an der Brust hängen darf.

Es ist toll von Dir, dass Du alle Bedürfnisse Deines Sohnes erfüllen willst. Du erlaubst Dir aber nicht, eigene Grenzen zu haben. Das ist jetzt aber wichtig. Im Kleinkindalter des Kindes dürfen sich beide Seiten auch mal abgrenzen: das Kind - aber auch die Mutter! Das Kind darf erleben, dass die Mutter Bedürfnisse hat, die nicht identisch mit denen des Kindes sind. Es muss diese Erfahrung sogar machen, wenn es ein gutes, auf Verstehen und Empathie basierendes Sozialverhalten lernen soll.

Dein Sohn wünscht sich jetzt, dass DU in Eurer Beziehung die Führungsrolle übernimmst. Er ist damit überfordert, wenn ER der Chef ist und über Dich bestimmen darf, wie es momentan beim Dauernuckeln an der Brust geschieht. Dass er weint und heftig protestiert, wenn Du nicht nach seinem Willen handelst, ist ganz natürlich. Denn klar fällt es ihm schwer, auf ein angenehmes Gefühl zu verzichten. Er ist aber in einem Alter, wo er keinen Schaden nimmt, wenn er nicht alle Forderungen durchsetzen kann.

Wenn Du geduldig, ruhig und souverän bleibst, kann er lernen, dass auch die Mama mal Nein sagen darf. Dass sie Bedürfnisse und Pflichten hat und nicht immer zur Verfügung steht. Es ist sogar wichtig, dass Du ihm vorlebst, dass man als Erwachsener eigene Grenzen haben darf - es wäre ein schlechtes Vorbild, wenn er lernt, dass eine Mutter/Frau sich allzeit verfügbar machen muss, auch wenn sie es offensichtlich gar nicht will oder kann.

Dein Sohn wünscht sich jetzt eine Mutter, die ihm Halt und Orientierung gibt. Wenn Du das versäumst, wird er in den kommenden Jahren nicht gelernt haben, Dich und Deine Wünsche und Bedürfnisse zu respektieren. Sondern er wird gelernt haben, sie zu übergehen. Du bekommst dann viel größere Probleme als dieses jetzt.

Vielleicht bist Du eine Frau, die generell schwer Nein sagen kann oder ihre eigenen Bedürfnisse schwer wahrnehmen und sich behaupten kann. Dann ist die jetzige Überforderungssituation, in der Du steckst, eine sehr gute und wichtige Gelegenheit, jetzt mehr darauf zu achten. Dass Du die jetzige Situation als "Hölle" bezeichnest zeigt, wie schädlich und kraftraubend es für Dich ist, dass Du Deine Grenzen momentan nicht wahrst und nicht gut Nein sagen kannst. Dein Kind liebt Dich nicht weniger, wenn Du nicht all seine Wünsche erfüllst!

LG

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Re: was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Antwort von sileick am 11.04.2015, 18:02 Uhr

Ja, kenne ich auch phasenweise. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Dein Sohn vielleicht auch gerade was ausbrütet und deswegen so anhänglich ist.
Ich habe, wollte ich wirklich was machen u Papa war da, das Kind dann auch Papa überlassen, weinen oder nicht. Wenn s nicht so wichtig war, bin ich dem Wunsch meiner Tochter nachgekommen. Im Nachhinein denke ich, beides war wichtig. Wenn Papa nich da wat, hatte mein Kind ggf. Die Möglichkeit, in die Ma.duca auf den Rücken zu krabbeln, wenn ich was schaffen wollte. Wenn sie das nicht wollte, schlug ich ihr Dinge vor, die sie machen könnte, bis ich fertig bin. Aber wie gesagt, das waren Phasen, und sie gingen auch wieder vorbei.
Meine Tochter ist 3,5, und solche Phasen haben wir hier wirklich nur noch, wenn sie krank ist, und dann ist es nur verständlich, finde ich.
Das wird wieder.
LG Sileick

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Re: was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Antwort von Vampirchen am 11.04.2015, 19:33 Uhr

Mach dir Gedanken, ob du noch stillen möchtest bzw. zu welchen Gelegenheiten. Wenn du damit quasi im Reinen bist, erklärst du deinem Sohn, wann er stillen darf und wann nicht.
Verständlicherweise wird er erst bocken, enttäuscht sein usw. Aber Kinder verstehen schon sehr viel in dem Alter und das Stillen ist nicht mehr überlebenswichtig.
Nach und nach wird sich das Stillen reduzieren, wichtig ist nur, dass du verlässlich für ihn da bist.

Vllt wäre es ja eine Überlegung wert, dass er nen festen OmaOpaTag bekommt (mit schrittweiser Eingewöhnung), so dass du dich mal nen Vormittag nur um dich kümmern kannst.

LG und alles Gute

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Re: was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Antwort von mausbär am 11.04.2015, 19:48 Uhr

Hallo! Mein Sohn ist genauso alt und wenns nach ihm ginge, würde er viieel mehr stillen, als ich ihn lasse.
Ich hab mal bei Renz-Polster gelesen, dass Kinder IMMER mehr von den Eltern fordern alssie geben können oder wollen. Und dass die Eltern entscheiden müssen, was geht. Das hilft mir, die Grenzen meiner Bedürfnisse abzustecken.
Mein Tipp: Verlässlich sein. Wenn du nicht mehr stillen willst, sagst du, dass du nicht mehr willst/eine Pause brauchst und stelltst ihm in Aussicht, wann er wieder darf. Und dann ziehst dus durch.
Dein Sohn ist ganz schön hartnäckig, aber sobald er verstanden hat, dass es genauso läuft, wie du es sagst, wird er sich damit abfinden.

Mir hilft auch, wenn ich mir sage, dass er ja nicht viel verliert, wenn er nicht stillen darf. Er darf ja kuscheln, was anders trinken zsw. Man nimmt ihnen ja nicht Liebe und Nähe . Das hilft mir immer, standhaft zu bleiben, denn das Weinen ist ja immer herzerweichend. Sie können ja aber sprachlich nicht so gute Argumente vorbringen ;-) Mein Sohn motzt mittlerweile nur noch kurz und ist schnell wieder fröhlich.

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Re: was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Antwort von hollerfee am 11.04.2015, 20:07 Uhr

Hallo Anne,

zuerst einmal: Hut ab, vor dem, was du anscheinend leistest! Da klage ich über 12 h Dauernuckeln (sh. meinen Beitrag von heute) und du erbringst sogar das Doppelte.

Na klar ist es verständlich, dass es dich manchmal nervt! Mir ging es in den letzten Monaten oft ähnlich.

Bei aller Liebe und allem Verständnis und auch wenn man zu der Art Frau gehört, die gut zurückstecken kann: Irgendwann wird es jedem mal zu viel und das ist auch in Ordnung, finde ich.

So, wie es sich liest, ist dein Leben derzeit nach wie vor zu 95 % fremdbestimmt (also von deinem Sohn). Ich meine auch, wie schon eine Vorschreiberin, dass du dir bei einem 2-jährigen so ganz langsam wieder ein paar Freiräume zurückerobern könntest.

Gerade weil ich berufstätig bin, versuche ich die verbleibende Zeit sehr intensiv auf meine Tochter einzugehen. Aber es lässt sich nicht vermeiden, dass auch notwendige Erledigungen in die gemeinsame Zeit fallen. Dann versuche ich immer, es wie ein Spiel zu gestalten. Und stelle fest, dass meine Tochter ganz heiß darauf ist, zu "helfen". Also z. B. die Wäsche aus der Maschine zu holen und mir anzureichen. Oder das geschnippelte Gemüse einzeln in den Topf zu befördern. Beim Einkaufen das Brot zur Kasse zu tragen. Usw.

Vielleicht bekommst du ja so gemeinsam mit dem Kind etwas mehr erledigt und hast dann nicht mehr so viel Druck??

Eine genervte Mama tut dem Kleinen ja auf die Dauer auch nicht gut. Und wenn du so weitermachst, wirst du vielleicht immer öfter genervt sein...

Alles Gute.

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Re: was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Antwort von Tine1 am 11.04.2015, 21:17 Uhr

Hallo anne,

zur situation ganz allgemein wurde ja schon eine menge geschrieben. mir ist aber noch etwas spezielles aufgefallen. Aus deinem text lese ich heraus, dass ein zeitweises ende des stillens auch immer gleichzeitig bedeutet, dass du keine zeit mehr für ihn hast, dich mit etwas anderem beschäftigst und er mit papa vorlieb nehmen muss.

ich würde, falls mein eindruck richtig ist, versuchen diese dinge etwas voneinander zu entkoppeln. wenn er schon lange gestillt hat und du nicht mehr möchtest, nicht anstatt dessen das bad putzen, sondern anstatt dessen etwas mit ihm spielen. bzw wenn er das gerne macht, dir von ihm helfen lassen beim putzen oder backen. bei der betreuung durch papa die zwangsweise betreuung möglichst zunächst einmal weglassen aber dafür unbedingt durch besonders tolle beschäftigungsangebote ersetzen, die der papa macht. irgendeinen tollen ausflug, was leckeres zu essen kaufen und unterwegs picknicken, irgendetwas tolles machen, was er mit dir normalerweise nicht macht.

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Re: was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Antwort von AnneB79 am 11.04.2015, 22:26 Uhr

Hallo Ihr,

erst einmal vielen, vielen Dank für Eure Beiträge!

Ich habe sie alle gelesen, scheine nicht alleine zu sein und sehe, dass der Tenor dahin geht, dass es ein "Abgrenzungsproblem" ist. Das ist gut möglich. Er war ein Schreibaby bis zur 16. Woche, was bedeutete, das er von 16 - 21 Uhr durchgeschrien hatte (gesundheitlich hatten wir alles überprüfen lassen). Er war hochgradig geräuschempfindlich. Es gab Geräusche, auf die er mit panischem Weinen reagiert hatte, z.B., wenn mein Mann Papier zerknüllt hat (und das, in einem anderen Raum).
Jede neue Situation war eine Gratwanderung... Besuche, Spaziergänge etc.. vieles endete in panischem Geschrei. Was nur durch dauerstillen entspannt weden konnte, was unseren Aktionsradius erheblich engeschränkt hatte.
Mittlerweile ist es deutlich entspannter. Aber diese Situationen hielten bis zu seinem 10./11. Lebensmonat an und haben mich irgendwie getriggert.

Ich werde versuchen behutsam Grenzen zu setzen.

@Tine
Danke speziell auch für Deinen Beitrag. Du hast Recht! Das ist mir so noch gar nicht Bewusst geworden. Aber es stimmt. Wenn ich mit Ihm alleine bin binde ich Ihn in alles mit ein, was ich mache... Wäsche waschen, putzen, kochen etc. wir gehen viiiiiiel auf Spielplätze und spazieren. Aber, ja, wenn Papa da ist, übernimmt meist Er. Ich werde mal darauf achten, dass er merkt, das es kein "entweder Mama oder Papa" für Ihn gibt, sondern wir Beide für Ihn greifbar sind.
Guter Gedanke!

Liebe Grüße an Euch!!!!!

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Re: was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Antwort von sileick am 11.04.2015, 23:06 Uhr

Was Du über den Anfang mit Deinem Kind schreibst, deckt sich ein wenig mit meinen Erfahrungen. Vielleicht hilft es Dir, Dich mal mit dem Thema "Hypersensitivität" zu beschäftigen.

Bei uns hat sich herausgestellt, dass sowohl Kind als auch beide Eltern davon betroffen sind, und das ist nicht immer leicht. Bei unserem Kind ist das eine besondere Schwierigkeit, weil sie zu den wenigen kontaktfreudigen Personen gehört, die hochempfindlich sind. Das heißt, man überschätzt sie oft in dem, was sie verkraften kann, weil sie es selbst auch erst merkt, wenn sie schon am Ende ist.

Beispielsweise kann ich mich an die Krabbelgruppe erinnern, die ich anfangs mit ihr besuchte, als sie noch Baby war. Das war für sie so aufregend und so ein Stress, dass sie sich dre Tage davon schreiend erholen musste. Währenddessen fand sie es aber total anregend und ließ sich auf alles ein. Ich ließ es dann, hatte so früh noch keinen Sinn, und setzte mehr auf die täglichen Treffen mit Freundinnen und Kindern auf dem Spielplatz. Sie musste viel und lange getragen werden, und bei sensitiven Überforderungen klammert sie auch heute noch, obwohl sie sich sonst sehr gut lösen kann.

Mir hat die Lektüre des Buches: "Zart besaitet" von Parlow geholfen. Später las ich auch andere Bücher zum Thema. Interessant ist z.B., dass ich selbst extrem empfindlich auf Medikamente (Betäubung oder gar Beruhigungsspritzen) reagiere. Darauf hat mich mein Zahnarzt gebracht, da er nur homöopathische Dosen für die Betäubung meiner Zähne braucht, wenn er mich behandelt. Beruhigungsspritzen haben bei mir die genau gegenteilige Wirkung; ich gehe davon an die Decke.

Ich habe auch immer wieder Konflikte mit mir, wenn es um das Thema Abgrenzung geht, bin auch jemand, der gern mal zurücksteckt und dann plötzlich merkt, dass ich zu kurz komme. Mein Kind kann meine Abgrenzungen normalerweise sehr gut wechseln. Ich erkläre es ihr, sie versteht es und spielt dann selbst, und das tut sie auch gern. Wenn sie mich wirklich richtig heftig braucht, ist auch was, und dann versuche ich ihr entgegenzukommen. Ich finde es auch ungemein wichtig, unseren Kindern beizubringen, dass wir uns Zeit und Muße nehmen dürfen und sollen. Von wem sollen die Kinder das sonst lernen? Natürlich steht man da manchmal auch zwischen den Stühlen und muss Kompromisse finden bzw. auch schauen, wie belastbar das Kind in einer bestimmten Situation ist.

Dass auch Papa mal mit ihr loszieht, finde ich ebenfalls super wichtig. Wir haben durchgesetzt, dass er Teile des abendlichen Rituals übernimmt, Sonntag mit ihr loszieht (da denkt er sich immer nette Sachen aus), mit ihr schläft, und das klappt sehr gut.

Übrigens fällt mir ein, dass wir in diesem Alter mal die Diskussion hatten, dass Kinder irgendwann einfach essen müssen, um satt zu sein und nicht klammerig zu werden, weil sie sich pauschal unwohl (weil hungrig) fühlen. Meine Tochter hatte immer wenig gegessen, sie ist auch eine Kleine, Zarte, aber sie hat dann einfach verwechselt, dass sie essen muss, wenn sie Hunger hat, und stillen da nicht dauerhaft Abhilfe schafft. Ich hab ihr das damals erklärt, sie hat es verstanden, und plötzlich war das viele Stillen viel weniger. ;-)

Ich wünsch Euch, dass sich bald herausstellt, warum Dein Kind sich gerade so verhält. Er wird es lernen, dass Mama ihn lieb hat, auch wenn er nicht andauernd stillen kann. Und für Dich ist es sicher gut, mal auszuhalten, wenn er Frust schiebt. Gehört auch zum Leben dazu. :-)

LG Sileick

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Re: was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Antwort von chrpan am 11.04.2015, 23:35 Uhr

Liebe Anne!
Ich verstehe dich und deinen Sohn, sein starkes Bedürfnis nach deiner Zuwendung und dem Gestilltwerden und auch das Abgrenzungsproblem. Mein Kind war auch ein - (ich mag den Ausdruck nicht besonders) Schreibaby. Er hatte Koliken und hat vier Monate lang in jeder (!) Wachphase geschrien. Meistens ist er morgens schreiend aus dem Schlaf erwacht und dann ging's los... Er mußte immer auf dem Arm herumgetragen werden, sogar im Schlaf oder, das war das beste und verläßlichste Mittel, ihn zu beruhigen: er stillte. Ich hatte ihn im Wochenbett 18 von 24 Stunden an der Brust, da habe ich Aufzeichnungen geführt.
Obwohl die Koliken irgendwann aufhörten, blieb er ein extrem nähebedürftiges Kind, das immerzu Ansprache, Aufmerksamkeit und Körperkontakt brauchte und sonst in Tränen aufgelöst war. Es war mir nicht möglich, mich "abzugrenzen" indem ich ihn warten lasse (und wenn's nur war, um 3 Teller einzuräumen), weil er dann völlig fertig und schwer zu beruhigen war. Ich habe auch ganz viel zurückgesteckt, aber die Bedürfnisse meines Kindes waren mir sehr lange einfach wichtiger. So mit 3 Jahren (frühestens) haben mein Mann und ich begonnen (unsere) Bedürfnisse zu erklären, wohldosiert natürlich. Ich fand den Zeitpunkt passend, weil dann ja in etwa langsam die Entwicklung von Empathie überhaupt beginnt. Davor kann ein Kind "verstehen" in Form von akzeptieren (je nach Temperament), aber nicht verstehen im Sinne von nachvollziehen.
Was bei euch auch dazukommt, möglicherweise, ist die Wiederannäherungskrise und geht vorbei. Jetzt ist mein Sohn 4, aber es braucht immer noch gute Strategien, wenn ich "nebenbei" etwas schaffen möchte. Ich lerne immer noch, dass sich nichts erzwingen läßt. Der Zeitpunkt, der "Schmäh" muss passen usw.

Liebe Grüße,
Chris

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Re: was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Antwort von whitesheep am 12.04.2015, 8:57 Uhr

Gerade gestern haben wir auch so eine Phase (22 Monate), sie wollte wirklich ständig stillen und hat bitterlich geweint als ich mal keine Zeit hatte. Papa war total abgeschrieben, obwohl davor eine Papaphase war (da wollte sie nur mit Papa spielen). Ich hab das Gefühl, dass es immer entweder mit den Zähnen zusammenhängt oder mit einem Infekt. Dann bin ich als Mama sehr gefragt und es wird häufig gestillt. Wenn ich mal nicht kann, sag ich ihr: Nein, jetzt nicht, die Mama macht noch das... und dann stillen wir auf der Couch. Sie quengelt zwar dann noch aber es ist dann ok.
Ich habe auch das Gefühl, dass sie manchmal stillt, wenn sie Aufmerksamkeit will (wenn ich vorm Laptop sitze zBsp.).

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Re: was mache ich falsch... Kleinkind 25 Monate

Antwort von LadyFLo am 12.04.2015, 9:26 Uhr

Scheinbar hast du am Karfreitag mit dem ganzen Stress etwas bei ihm ausgelöst das jetzt dazu führt das er doppelt und dreifach nähe sucht.
Abgrenzen und Regeln schaffen wird sicher ein Thema sein.
Doch muss es nicht "radikal" erfolgen sondern kann schrittweise vonstatten gehen.
z.b. wenn er stillen möchte machst du erst etwas fertig bevor du stillst- Zeitaufwand 1-5 min
Auch kansnt du z.b. zunächst nur noch zuhause am "stillplatz" Sofa bzw. Bett stillen
Auch würde ich ihm di eWahl lassen wen du was tun musst - mt papa spielen od erdir helfen- damit du schneller fertig wrst für eine Stillpause. Aber wenn du genug hast vom stillen müsse er abdocken und ihr schaut noch ein buch oder spielt etwas zusammen....
wenn er mit möchte wenn du duschst- dann muss er halt in die dusche reinsitzen/stehen - sprich er darf mit- aber du möchteest dch gerne hübsch machen.
Hat er ein schmusetier- so ein seelentröster? WEnn ein würde ich den jett einführen. meine hat in dem alter angefangen kleinere sachen mit dem tier wegzutrösten- müde ode rbisserl aua- dann holt sie sich den- manchmal mit mama manchmal ohne. aber das tier ist halt immer greifbar- di emama nur bedingt.
sicher ist- je mehr du ihn "wegschiebst" desto mehr wird er jetzt klammern.
du must ihn also bei dir lassen hm aber alternativen zum stillen bieten- und wenn ihr vorher immer ein buch schaut- und danch noch eines- is auch mamakuschelzeit- ermöglicht dir aber die Stillzeit ach und nach einzugrenzen- bis du sagen kannst- ok aber nur ein kurzer schluck- danns pielen wir weiter etc...
PS: hat er alle zähne schon? Oder lernt er gerade neues? beides kann das Verhalten verstärken- di eerkenntnis ändert zwar nichts- macht es aber leichter weil gfalls hilfe möglich ist

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