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Geschrieben von DanieSe am 20.09.2015, 12:02 Uhr

Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Ich versuche ich möglichst kurz zu halten, was aber wohl nicht so klappen wird :-)
Mein Sohn wurde am 14.8. geboren und ist nun 5 Wochen und 2 Tage alt. Wir hatten im Krankenhaus keinen guten Start, da er mir nach der Kaiserschnittentbindung nicht einmal gezeigt wurde und ich dann noch eine Stunde warten musste, bis ich mein Baby endlich in die Arme schließen durfte. Das Krankenhaus war voll belegt und niemand nahm sich die Zeit mir als Erstgebärende in Ruhe zu zeigen, wie das Stillen funktioniert. Ich hatte mir vorher die "Stillbibel" durchgelesen, aber das ist etwas anderes als gezeigt zu bekommen, wie es funktioniert.
Anfangs hatten wir dann Probleme mit dem Anlegen, der Kleine nahm viel an Gewicht ab und als ich nach Hause kam empfahl mir meine Hebamme auch zuzufüttern, damit er innerhalb der 14 Tage sein Geburtsgewicht zurück bekommt. Das haben wir mir zufüttern auch geschafft. Allerdings hab ich versucht ihn anzulegen, dann wurde abgepumpt und dann gab es noch Säuglingsnahrung.
Mal kurz seine Gewichtsdaten: Geburtsgewicht am Freitag 3.340g, entlassen am Dienstag mit 2.990g und am 15.9.zur U3 hatte er 3.740g. Meine Hebamme war den Tag vor der U3 und am Donnerstagmorgen nach der U3 bei mir und stellte fest, dass er in der Zeit nicht zugenommen hatte. Ich hab nach der U3 aber auch kein Fläschen mehr gegeben und er kam die Dienstag und Mittwoch von allein alle 3 Stunden. Ja, es war nicht mehr so viel Stuhl in der Windel, aber feucht war sie schon.
Die letzten Wochen waren ein reiner Kampf das Stillen und die Milchproduktion in Gang zu bringen und sein Gewicht zu erhöhen. Mir graute es schon immer vor den Wiegeterminen, aber an dem Donnerstag war ich total euphorisch und dachte, wir kommen endlich von der Flasche weg und dann brach meine Welt zusammen.
Seither bekommt mein Kind viel Flaschennahrung, aber ich lege ihn auch noch an. Meine Hebamme empfahl mir dann am Donnerstag nämlich abzustillen und die Flasche zu nehmen. Irgendwie kann ich mich nicht so recht damit abfinden, möchte aber andererseits mein Kind auch nicht leiden lassen und, dass er zunimmt.
Mein findet fast jeden Tag, wenn er von der Arbeit kommt ein Häufchen Elend zu Hause vor, weil es irgendwie nicht so klappt, wie es soll und ich das Gefühl habe, dass diese Belastung nicht ohne Spuren bei der Milchbildung bleibt und es meinem Kind nicht guttut, seine Mama so zu erleben, denn mit seinen feinen Antennen bekommt er ja mit, wie es mir geht.
Meine Fragen nun, kann ich es doch noch schaffen und wenn ja wie am besten (was ich gelesen habe ist: viel Körperkontakt und im Schnitt alle zwei Stunden stillen soll helfen, aber gibt es noch irgendetwas anderes?). Zum Glück verweigert er die Brust noch nicht, aber so viel und so leicht Flaschennahrung zu bekommen hat sein Verhalten schon verändert.
Ich möchte ein glückliches und zufriedenes Baby das gesund wächst und zunimmt, aber ich würde auch so wahnsinnig gern stillen und die Geduld meiner Hebamme ist glaube am Ende.

 
12 Antworten:

Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von faenny am 20.09.2015, 13:24 Uhr

Schade, dass dich deine Hebamme nicht unterstützt. Ich denke, du solltest dir die Unterstützung einer stillberaterin holen.
Aonsonste, informier dich doch mal über das zufüttern mit einem brusternahrungsset! Sooft wie möglich stillen, häufig die Seite wechseln, stilltee mit bokshornkleesamen von weleda und viel Ruhe! Ausreichend essen und trinken. Nur in aller Kürze. Viel Erfolg!

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Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von Muskelkatze am 20.09.2015, 15:23 Uhr

Hallo,
schade das ihr so einen schlechten Start hattet. Aber super das dein Baby noch an die Brust geht. Such dir auf jeden Fall eine Stillberaterin in der Nähe und versuchs mit einem Brusternährungsset. Drück euch die Daumen, alles Liebe!!

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Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von sileick am 20.09.2015, 15:41 Uhr

Es ist wirklich ein Jammer, dass man Euch erst im KH und dann zu Hause in Form der schlechten Stillberatung durch die Hebamme, so mit allem allein gelassen hat! Tut mir sehr Leid für Dich, und ich stelle mir das alles andere als einfach vor! Aber meinen allerherzlichsten Glückwunsch zum gesunden Baby und alles Gute im neuen, gemeinsamen Leben!

Du solltest dringend eine Stillberaterin anrufen und vor Ort Hilfe von ihr bekommen. Hier die Links dazu:
http://www.afs-stillen.de/index.php/afs-vor-ort/stillberatung
http://www.lalecheliga.de/index.php?option=com_content&view=article&id=401&Itemid=93
http://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html

Wenn das Baby gleich am Anfang so schlecht zunimmt, ist es natürlichc manchmal nicht zu ändern, dass zugefüttert werden muss. Da wirst Du in dieser Situation möglicherweise nicht drumherum kommen. Die Frage ist dann aber, wie man das sinnvollerweise macht. Ganz sicher ist jedes Flaschegeben für Euer Stillen schlecht, gerade weil das Baby noch so jung ist. Das Brusternährungsset ist ja schon vorgeschlagen worden. Dabei kann die Stillberaterin Dich unterstützen. Man kann auch per Becherfütterung (kannst Du googlen) oder Fingerfeeding füttern.

Flasche oder Schnuller sollten unbedingt vermieden werden. Auch 3-stündige Abstände in so einer Situation finde ich sehr lang. Meine Tochter hatte im ganzen ersten Jahr außer nachts nie mehr als 3 Stunden Abstand von einem Stillbeginn zum nächsten, meistens so zwischen 1 und zwei Stunden.

Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bringen darf und soll das Kind oft gestillt werden, natürlich nur, wenn es mag. Man kann es ja nicht zwingen. Aber in den Köpfen sitzt dummerweise immer noch oft die Vorstellung, Stillabstände einhalten zu müssen. Wir hatten hier zweitweise 30-minütige Abstände, und meine Tochter trank dann auch schon mal eine bis eineinhalb Stunden am Stück. Das auch erst, als ich begriff, dass das nötig ist, damit sie richtig zunimmt. Sie hatte nämlich trotz bestem Stillbeginn einen Wachstumsknick, weil ich meinte, das kontrollieren und verlängern zu müssen. Es gab dann Tage, da saß ich gefühlt den ganzen Tag im Stillsessel. Schön Futter und Wasser daneben und einen Haufen Bücher. Wir stillen heute noch, sie ist fast vier Jahre alt. ;-) Hat also gut geklappt. Ich musste nie zufüttern, auch nicht, als sie eine kurze Zeit zu schlecht zugenommen hatte. Zwei Wochen Dauerstillen, und der Spuk war vorbei, mein Kind gedieh bestens.

Mir hat damals eine IBCLC Stillberaterin sehr geholfen und ganz viel Sicherheit gegeben.

Also wenn ich Du wäre, würde ich mehrere Dinge sofort tun:
1. Stillberaterin kontaktieren und kommen lassen, auch mehrmals.
2. Mit Kind ins Bett und stillen bis der Arzt kommt, an der Brust einschlafen lassen usw.
3. Mir Hilfe suchen oder dem Mann deutlich machen, dass Du null Haushalt oder andere Aufgaben machen kannst und seine Unterstützung brauchst, damit es klappt.
4. Der Hebamme deutlich machen, dass Du stillen möchtest und um ihre ganz intensive Untersützung auf diesem Weg bittest, nicht um Abstillratschläge. Frag sie doch, ob sie sich mit dem Brusternährungsset auskennt oder jemanden weiß, der das tut! Lass sie wissen, dass es ihre Aufgabe ist, und das ist es ja wirklich, Dich hier zu unterstützen und stark, nicht schwach zu machen! Du KANNST stillen!
5. Dafür sorgen, dass Ihr ansonsten nicht gestört werden, Besuche vor allem mit Essen und Hilfe kommen, und dass nur solche Besücher kommen, die Dich stärken, nicht die, die Zweifel in Dein Herz säen! Die anderen können später kommen, wenn alles gut läuft! Lass Dir nicht von jedem was anderes erzählen! Wichtig ist, was die Stillberaterin sagt, nicht die Schwiegermutter oder die Nachbarin! Die haben nämlich meist keine Ahnung, weil zu ihren Zeiten viele Mythen über das Stillen verbreitet wurden, die nicht stimmen, weshalb bei vielen das Stillen dann auch nicht klappte. A und O ist oft anzulegen, Kind auch nuckeln lassen, egal wer was von Abständen etc. erzählt, das ist kalter Kaffee. Ich schreib das so, weil mich das anfangs auch immer wieder so verunsichert hatte.
6. Studentenfutter und Wasser ans Bett bzw. die Stillecke stellen, damit Du nicht immer aufstehen musst und auch für Dich gesorgt ist.
7. Ein (elastisches) Tragetuch anschaffen (ich finde das MAM super, ist sehr kuschelig und leicht, im Gegensatz zu vielen anderen, die recht schwer sind) und viel mit dem Kind darin, am besten mit nacktem Oberkörper und nacktem Kind herumlaufen. Mit Bauchband und warmer Strickjacke drüber kann man so auch rausgehen, Jacke vom Mann über alles ziehen oder Tragejacke. Der Hautkontakt hilft sehr beim erfoglreichen Zunehmen und Wachsen und eben auch Stillen.
8. Mit dem Kind schlafen, auch nachts, im Beistellbett oder Familienbett, damit das Kind sofort stillen kann, sobald es Hunger hat.

Ich bin sicher, bei Deinem starken Willen wird es mit Hilfe der Stillberaterin und ggf. des Kinderarztes auch klappen! Ihr schafft das bestimmt!

Alles Gute und ganz liebe Grüße

Sileick

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Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von Lotterliese am 22.09.2015, 16:57 Uhr

Hallo,

ich hatte auch einen Kaiserschnitt und konnte, ebenso wie Du, das Baby erst nach einigen Stunden sehen und an die Brust legen.
Jedoch hatte mein Krankenhaus ein wirklich engagiertes Schwesternteam mit Stillberaterinnen. Von Anfang an habe ich in dreistündigem Abstand abgepumpt und das Baby mit Fingerfeeder von Medela gefüttert, da er nicht an die Brust gehen wollte.
Ein- bis zweimal am Tag haben wir gemeinsam mit einer Schwester das Anlegen probiert. Jedes mal ohne oder mit wenig Erfolg. Der Kleine wollte partout nicht an der Brust trinken. Mit dem Fingerfeeder hat er die Nahrung jedoch hervorragend aufgenommen und direkt zugenommen.
Nur, wenn ich durch Anlegeversuche keine abgepumpte Milch parat hatte, hat er Fertignahrung Aptamil PDF (für Frühgeborene) oder Aptamil Pre HA bekommen, jedoch auch mit dem Fingerfeeder, nie mit der Flasche.

Nach vielen erfolglosen Stillversuchen hat die Stillberaterin dann abgebrochen und gesagt, wir sollten in Ruhe zu Hause mit der Hebamme weiter probieren. Sie empfahl mir dann auch zusätzlich zu dem Fingerfeeder für zu Hause den Medela Calma Sauger, der die spätere Brusternährung nicht unterbinden würde.

Als wir zu Hause waren, habe ich mir direkt eine Milchpumpe verordnen lassen und weiter gepumpt und mit Fingerfeeder bzw. Sauger gefüttert. Der Kleine hat weiter zugenommen.
Nach ein paar Tagen haben wir dann einen erneuten Anlegeversuch bei der Hebamme mit Stillhütchen unternommen und siehe da, es funktionierte - der Knoten war geplatzt.
Zur Kontrolle, wie viel er an der Brust trinkt, mache ich genau wie in der Klinik eine Vorher-Nachher-Wiegung. Dann hat man einen ungefähren Überblick, ob das Getrunkene den gängigen Mengen entspricht. Manchmal hat er dann noch Hunger, nimmt aber an der Brust nichts mehr, obwohl noch Milch da wäre. Dann nutzen wir weiter den Fingerfeeder oder den Sauger, um eine adäquate Menge nach zu füttern. Seitdem nimmt er kräftig zu. Ich füttere nur noch dann zu, wenn es ein Notfall ist, schnell gehen muss und gerade nicht genug Milch kommt.
Da ich zwischenzeitlich mehr als genug Milch habe, pumpe ich zum Druckabbau etwa einmal am Tag ab. Das füttert mein Mann dann nachts mit dem Fingerfeeder oder dem Sauger, damit ich mal ein paar Stunden am Stück schlafen kann. Auch für die Gabe von Medis nutzen wir diese Möglichkeit.

Sofern Deine Hebamme Dich zum Abstillen drängt, würde ich mir woanders her Beratung suchen. Ihre Aufgabe ist es, Dich zu unterstützen, weiter zu stillen, sofern Du das willst, und ein Konzept aufzubauen, wie es funktionieren könnte. Lass Dich nicht unterkriegen und kämpfe für das Stillen - es ist zwar schmerzhaft, aber es ist wunderbar, wenn man es geschafft hat.

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Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von Linni31 am 22.09.2015, 17:39 Uhr

Ich fasse mich auch kurz, denn ich habe unseren Kampf schon einige Male wiedergegeben: ja, man kann von Flaschennahrung voll auf Brust umsteigen.

Habe seit KH zugefüttert. Mit 1,5 Wochen habe ich den Kampf aufgenommen. nach einer Woche musste ich unterbrechen. Mit 3,5 Wochen erst wieder gekämpft und nach 3 Wochen endgültig gewonnen!!!

Nur viel Selbstvertrauen, wenig Stress und viel Durchhaltevermögen! Denn es klappt!!! Meine Kleine hat auch mal kurz abgenommen. Dann nur minimal zugenommen. Und danach hat sich alles eingependelt. Der Körper und das Baby brauchen Zeit. Und durch verkrampftes "Ich-muss-stillen" wird nur mehr Stress erzeugt und das hemmt die Milchbildung. Meine Hebi meint, dass Stress der größte Milchfeind überhaupt ist. Ich war vorher bei jeder Flasche, die ich ihr geben musste, sehr gestresst. Dann hab ich es irgendwann lockerer gesehn und dachte nur: dann gibts halt ab und zu ne Flasche. Und da klappt es auf einmal. Flascherl gibts nur noch, wenn ich umgebungsbedingt (konkret im Auto) nicht stillen kann.

Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen.

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Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von DanieSe am 24.09.2015, 15:13 Uhr

Vielen lieben Dank für euere Antworten und Tipps. Ein Brusternährungsset hatte ich ausprobiert, da hat er aber saugtechnisch sofort umgeschaltet und mir gefiel es überhaupt nicht.Mich mit ihm zu verschanzen und Dauerstillen zu machen könnte sicher eine Lösung sein, aber ich habe Angst, dass er darunter zu sehr leiden muss, weil Mama unbedingt stillen will.
Ich hab mich total unter Stress gesetzt wegen des Stillens und vor allem wegen seiner Gewichtszunahme. Nach wie vor still ich vor jeder Flasche, aber viel kommt eben nicht zusammen und mehr wird es sicher nur, wenn ich die Flasche weglassen würde. Es ist wirklich sehr frustrierend.
Meine Hebamme hat mich auch das eine oder andere Mal nach dem Wiegen erlebt, wie ich anfing zu weinen und ich glaube, sie denkt ich könnte wegen den Schwierigkeiten mit dem Stillen so etwas wie eine Wochenbettdepression haben, was aber nicht der Fall ist.

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Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von DanieSe am 24.09.2015, 15:20 Uhr

Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. Mit einer Stillberaterin hatte ich zwei Mal telefoniert, die mir auch sagte, sie würde das Stillen noch nicht aufgeben und mir auch ähnliche Tipps wie du gab.
Ich hab es mal probiert mit Dauerstillen, aber eben nur einige Stunden. Mein kleiner hat versucht zu trinken und saugte auch ordentlich, aber er schluckte nicht, woraus ich schließe, dass da wohl auch nichts kam. Ihn das einige Tage lang machen zu lassen und zu sehen, wie er vor Hunger weint würde mir so schwer fallen.

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Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von Linni31 am 25.09.2015, 20:55 Uhr

http://www.rund-ums-baby.de/stillforum/Voll-Stillen-nach-Zufuettern-Stress-fuers-Baby_179769.htm

Das war ich vor 8 Wochen - unsicher und dauernd zweifelnd. Ich wollte jeden Tag von Neuem wieder vollkommen abstillen, setzte Deadlines, um endgültig auf Zwiemilch oder Flaschennahrung umzusteigen. Hab mich aber irgendwie durchgesetzt. Obwohl der Anreiz nicht so selbstlos war. Mir hatte jeder (außer die Hebis) gesagt, dass ich nicht genug Milch habe. Und ich habe mir gesagt, dass ich es ihnen zeigen werde. Bzw. wenn alle Frauen es theoretisch können, will ich das auch können. Klingt nicht so voller Mutterliebe, gestehe ich. Aber zumindest hat es für den Kampfgeist geholfen. :)

Und ich stille jetzt seit 3 Wochen voll.

Wir haben einen einigermaßen relaxten Alltag, da ich nur meine Brust bei Bedarf (aller 3-5 Stunden) rausholen muss. Wir sind durch Geschwisterkind oft unterwegs und ich muss mir keine Gedanken drüber machen, ob ich genug Flaschen vorbereitet habe bzw. ob die Milch durch das Wetter schon schlecht wurde oder wo ich sie aufwärmen kann (ist nämlich meist nicht möglich oder wenn man selbst Wasser mitbringt, sehr aufwendig). Das waren die Vorteile für mich.

Das Kind ist aber bestimmt auch relaxter. Denn es muss nicht mitten während der Mahlzeit unterbrechen und eine völlig andere Saugtechnik wieder anwenden (oder halt die gleiche Technik wie an der Brust - und da läuft es bei der Flasche oft über). Meine Große hatte auch Zwiemilch bekommen und wuchs und gedieh und war und ist fröhlich, also ist es nichts Schlimmes. Aber wenn es Hunger hat und man sofort die Milch mit der konstant perfekten Temperatur anbieten kann, finde ich schon weniger stressig. Vor allem nachts. Ich hatte mich früher immer verrückt gemacht, als es nachts so ruhig und alle beim Schlafen war, und mein Kind natürlich eine Minute schreien musste, weil es auf Milch wartete. Die Minute kam mir so unheimlich lang vor.

Ich hatte immer die Menge zum Zufüttern reduziert. Zu radikales Reduzieren kann aber zu Gewichtsverlust führen. Also immer ein bisschen weniger. Irgendwann kann man eine ganze Flasche weglassen und das Kind wieder an die Brust, wenn es will.

Es klappt, ohne Zweifel. Kann man aber erst wirklich dran glauben, wenn man es schon geschafft hat. Vorher hatte ich auch jeden Tag gemeint, dass ich zu den 2% gehöre, die nicht dazu in der Lage sind. :)

Aber es ist deine Entscheidung. Mache das, was dich am meisten zufrieden macht. Wenn du meinst, du möchtest dein Kind nicht unzufrieden sehen und fütterst zu, dann tu das. Wie gesagt: Stress ist der größte Milchfeind überhaupt. Ich glaube bei mir hat es auch erst mit der lockeren Einstellung geklappt. Das Kämpfen lohnt sich aber, will ich dir sagen.

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Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von Purzel09 am 26.09.2015, 11:50 Uhr

Habe ähnliches hinter mir. (Siehe stillforum Biggi Welter)

Ich gebe dir noch einen Tipp: schaff die Hebamme aus dem Haus!
Wenn wiegen, dann zu gleichen Bedingungen. Nicht einmal morgens um acht mit gefülltem Magen und am nächsten Tag vor der nächsten Mahlzeit. Das konnte meine Hebi auch gut. Und mich dann ins Krankenhaus schicken, weil mein Kleiner zwei Tage Stillstand hatte!

Hol dir selbst ne Waage und kontrolliere 1x die Woche zur gleichen Zeit das Gewicht.
Und Stillproben würde ich dir auch nicht empfehlen. Denn die Zwerge trinken unterschiedliche Mengen und nicht, wie auf der Pulvermilchpackung draufsteht.
Versuch dich zu entspannen, lass einen Profi draufkucken ob alles passt (beim Kind und beim Anlegen)

Viel Glück! Du kannst es schaffen!

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Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von Linni31 am 26.09.2015, 15:26 Uhr

Ist ja echt schade, wenn das Fachpersonal so schlecht arbeitet. Und man ist ja als frischgebackene Mama immer unsicher und lässt sich leicht irritieren.

Da kann ich ja von Glück reden, dass meine Hebamme sehr verständnisvoll war. Sie fand es ok, wenn ich zufüttern möchte. Aber als ich sagte, ich will unbedingt voll stillen, hat sie mich voll unterstützt. Sie ist nicht verbittert und zwingt die Leute auf, um stillen zu können, alles zu riskieren und auch enorme Gewichtsverluste hinzunehmen.

Sie hat mir auch weisgemacht, dass mal eins zwei Flaschen zufüttern nicht gleich Terror auslösen und zum Abstillen führen (wenn man die Ausnahme nicht zur Regel macht natürlich).Deswegen habe ich auch aufgehört, mich wie ein Loser zu fühlen, wenn die Brust aus irgendeinem Grund auch immer mal eine Mahlzeit zu wenig produziert und ich dann ein Fläschchen anrühren musste. Und dann: musste ich auf einmal gar nicht mehr zufüttern. Vielleicht gerade, weil ich meinen Kopf frei bekommen hatte.

Ich hatte außer meiner Hebi null Unterstützung (dazu gibts auch ein Thread im Forum). Alle sagten, ich bin nicht dazu fähig, voll zu stillen. Mein Mann überlässt vollkommen mir die Entscheidung und ist nicht wirklich informiert (unterstützt mich aber bei jeder Entscheidung - immerhin). Und meine Hebi meinte nur: "Du bist eine Frau und du hast Brüste. Ich wüsste nicht, warum es nicht klappen sollte." Ohne dieses Statement hätte ich es nicht geschafft. Wenn die Hebamme nicht hilfreich ist und nicht genug auf das Belange von euch eingeht, dann vllt doch eine andere.

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Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von Purzel09 am 26.09.2015, 17:19 Uhr

Sicher ist das schade. Und wäre in meinem Fall vermeidbar gewesen.
Bei meinem großen hatte ich die Probleme nicht, auf mein Bauchgefühl zu hören. Die Hebi damals meinte auch, zufüttern und alle drei Stunden wecken. Ich hab mein Kind mal richtig schlafen lassen und dann lief es.
Die Hebi hat sich jeden Tag hier ne Stunde den Hintern breit gesessen und mir unterschwellig vorgeworfen, ich könnte mein Kind nicht gescheit ernähren. Hat aber nicht gesehen, dass das Zungenbändchen immer noch zu kurz war und er sie nicht über die kauleiste bringen konnte.
Und ja, mein Kind war zum Schluss komplett saugverwirrt durch das ganze Theater, Flasche hier, fingerfeeding da, Brusternährungsset bei der Stillberatung, gelöffelt hab ich...usw.

Deshalb kommt mir keine mehr in die Hütte!
Daumen hoch für diejenigen Hebammen, die mehr übers Stillen wissen aber meine waren nix.

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Re: Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Antwort von Hybrig am 04.12.2015, 20:43 Uhr

Ich wollte mal fragen, wie ich mir das mit dem Fingerfeeder vorstellen soll.
Wenn das Baby die Milch in den Mund gespritzt bekommt, muss es sich doch noch weniger anstrengen, als wenn es an der Brust saugt, oder?

Verschluckt sich das Kind nicht zwangsläufig? Oder woher weißman, wie viel / schnell man spritzen muss?

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