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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Summerlike am 13.06.2014, 14:05 Uhr

Stillen! Gibt nicht auf!

Hallo liebe Mamis,

ich möchte mit diesem Beitrag alle stillenden Mütter ermutigen weiter zu stillen, sollten sie Probleme beim Stillen haben, bevor sie voreilig den zunächst "leichteren Weg" wählen und zur Flasche greifen.

Vorab möchte ich jedoch betonen, dass ich keine Mutter damit angreifen oder verurteilen möchte, die sich gegen das Stillen entschieden hat. Es ist jedem das seine und jede Mutter will das Beste für ihr Kind.

Also ich möchte euch meine Geschichte erzählen.
Mein Sohn ist inzwischen 10 Wochen alt. Ich hatte von Anfang an ausreichend Milch, abgesehen von den ersten Tagen, bis der Milcheinschuss folgt, dauert es ja schließlich einige Tage.
Es fing bei mir jedoch vom 2. Tag mit extrem wunden Brustwarzen an es war wirklich eine Qual. Jede Mahlzeit war eine Überwindung für mich. Es ist mein erstes Kind und ich habe mir das Stillen nie so schwierig vorgestellt.
Meine Hebamme machte mir Mut und sagte dass das alles in einigen Wochen vorbei sein wird. Das war für mich erstmal gar kein Trost weil der Schmerz einfach zu enorm war. Jedesmal floss Blut aus der Brust. Es war schlimm. Es zeigte ich einfach keine Besserung. Dazu kam dann noch Stress in der Familie, es gab einen riesen Familienstreit und ich und mein Mann waren mittendrin, man stellte uns quasi vor vollendeten Tatsachen, ganz nach dem Motto "entscheidet euch: Wir oder die". Und die Entbindung war gerade mal erst 7 Tage her. Ich fiel in eine tiefe Depression. Ich stillte immer seltener, von Tag zu Tag. Alles was ich wollte, war schlafen um den den seelischen Schmerz zu vergessen und das Stillen war ohnehin immer noch so schmerzhaft, also haben ihn mein Mann, meine Schwestern und meine Mutter immer öfter die Flasche gegeben, ich hatte meinen kleinen meist nur zum schmusen bei mir und nachts.
Das ging eine ganze Woche so, ich habe unbewusst fast abgestillt, das wollte ich gar nicht, mir war gar nicht klar was ich da tat.
Dann entschied ich mich dass das nicht so weiter gehen kann. Mein Sohn kommt an erster Stelle, er verdient nur das beste, ich muss weiter stillen und von der Flasche ganz weg . Und da fing der Kmpf an: Ich realisierte dass kaum noch Milch da war das Stillen brachte nichts, Ich legte ihn manchmal ganze 2 Stunden an und trotzdem musste ich zufüttern. Das ging 2-3 Wochen so. Ich tat nichts anderes als Stillen, der Haushalt blieb liegen. Für etwas anderes hatte ich wirklich keine Kraft. Denn ich habe nicht einmal das Zimmer verlassen. Ich war nur am stillen. Es gab Tage an denen ich dachte: "Was mache ich da? Das bringt doch nichts!" Da nach Tagen ständigen Anlegens es einfach nicht besser wurde. Doch ich gab nicht auf. Irgendwann merkte ich, ich fütter immer weniger zu. Die Milch wird mehr. Die wunden Brustwarzen heilten. Selbst der Familienstreit wurde geschlichtet. Alles wurde besser. Ich bin so froh dass ich nicht aufgegeben habe. Nach wochenlangem weinen und Schuldgefühlen, bin ich heute so glücklich dass ich mein Kind vollstille. Ich kann ganz auf die Flasche verzichten. Ich stille ihn und es macht mich glücklich. Es ist so ein schönes Gefühl. Mittlerweile geht das Stillen auch viel schneller, nach 5 Minuten hat er die Brust leer getrunken.

Ich möchte euch mit meinen Erfahrungen dazu ermutigen nicht aufzugeben. Anfangs macht das Stillen einfach kein Spaß, im Gegenteil es ist eine Überwindung für uns. Aber nach 3, 4 Wochen wird alles besser glaubt mir und es gibt nichts schöneres und leichteres als das Stillen.

Und glaubt nicht, einfach so nicht genug Milch zu haben. Wenn ihr nicht genug Milch habt, dann entweder weil ihr zufüttert, oder ihr bildet es euch nur ein. Die Natur hat uns diese Gabe gegeben. Glaubt an euch.

 
6 Antworten:

Schön - kannst stolz sein!

Antwort von Steffi11 am 13.06.2014, 20:02 Uhr

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Re: Stillen! Gibt nicht auf!

Antwort von angi159 am 13.06.2014, 21:32 Uhr

Super, finde ich toll. Du hast es genau richtig gemacht. Stillen ist so schön:-)

Schade, dass du zu Beginn so kaputte Brustwarzen hattest, das muss eigentlich nicht sein.

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Re: Stillen! Gibt nicht auf!

Antwort von sileick am 13.06.2014, 21:38 Uhr

Wie schade, dass viele Leute so wenig Rücksicht auf die sensible Lage frischgebackener Mütter mit ihren Babys nehmen! Wir hatten eine ähnliche Geschichte gleich nach der Geburt, als unsere Schwiegereltern uns die Hölle heißmachten, weil wir das Kind zu Hause zur Welt gebracht haben. Es war ganz schrecklich.

Wunderbar, dass Du durchgehalten hast, nicht aufgegeben und jetzt ganz innig diese wunderbare Zeit zusammen mit Deinem Kind genießen kannst! Ist doch toll zu sehen, wie das Kind nur durch Deine Milch wächst und gedeiht! Welche Zauberei!

Alles Gute und vielen Dank für den ergreifenden Bericht!

LG Sileick

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Re: Stillen! Gibt nicht auf!

Antwort von caro79 am 13.06.2014, 21:45 Uhr

finde deinen post toll und vor allem finde ich toll, dass du so gekämpft hast. du hast auch absolut recht, wenn du schreibst, dass die milch nicht einfach weniger wird, sondern entweder stillt man zu wenig oder man bildet sich das ein. bzw. ich sehe das eher so, dass es einem eingeredet wird und wenn man selbst noch nicht sehr viel über das stillen weiß, glaubt man leider das was die leute wie ärzte oder hebammen zu einem sagen, wie ich selbst aus leidiger erfahrung weiß. dachte am anfang auch, dass ich zu wenig milch habe. dachte auch am dritten tag im kh, dass ich mein kind gar nicht ernähren kann. das war ganz schlimm für mich auch mit dem zufüttern, schmerzen beim stillen, stillhütchen und hüftgurt meiner tochter, der es noch mal schwieriger gemacht hat die richtige anlegepostion zu finden. wir haben es nach wochen langen kampf auch geschafft und stillen nun schon 9,5 monate. ich habe mir eins geschworen, wenn nochmal ein kind kommen sollte, relaxed zu sein, wenn das baby von anfang an saugt. man muss einfach darauf vertrauen, dass die milch kommt, dann klappt das. leider wird man von außen so unter druck gesetzt. schlimm ist es nachtürlich wie in deinem fall, wenn es zusätzlich zu einem heftigen familienstreit kommt. weil das wichtigste ist, dass sich mutter und neugeborenes ganz auf einander konzentrieren können, ohne dass ihnen das leben von außen schwer gemacht wird.

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Re: Stillen! Gibt nicht auf!

Antwort von Summerlike am 13.06.2014, 22:12 Uhr

Danke für euren Zuspruch!

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Re: Stillen! Gibt nicht auf!

Antwort von nuria82 am 15.06.2014, 20:49 Uhr

Hallo, habe ähnliche Erfahrungen. Ich habe 7, 5 Wochen gekämpft, immer wieder offene BW, richtig starke Schmerzen und viel Stress. Ich habe auch Stillhütchen gehabt, waren aber eher kontraproduktiv. Zufüttern war mit dem abpumpen auch ganz schön viel Arbeit, aauch mit einer guten Stillberaterin.

Mit vier Monaten hatten wir dann noch mal eine Stillkrise und als sie 7 oder 8 Monate waren, hatte ich eine Brustentzündung mit ähnlichen Schmerzen wie am Anfang dafür ohne Fieber.

Mittlerweile stillen wir seit etwas mehr als 10 Monate und sind mehr als zufrieden!

Ich bin eine alleinerziehende Mama, so geht es auch. Es sah halt am Anfang etwas chaotisch aus aber stillen war mir wichtiger als putzen.

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