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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von sileick am 16.03.2014, 22:31 Uhr

Sorgen ums LZS

Hallo Allerseits!

Ich schlage mich gerade mit meiner bisher recht toleranten Familie herum. Mein Kind, 27 Monate, stillt noch immer oft und viel und sehr gern, besonders auch, wenn sie mal unsicher oder müde ist oder viele neue Eindrücke, Orts- bzw. Personenwechsel erlebt hat (betrifft viele Besuche unterwegs), jederzeit und überall. Ich hab damit kein Problem, aber es wird zunehmend schwieriger, das nach außen zu vermitteln. Neuerdings kommen dann Sprüche gegenüber meiner Tochter: "Du bist doch jetzt schon so groß!" Im Sinne von "Muss das denn noch sein?!"

Da ich mit diesem Teil der Familie bisher immer ein ausgesprochen vertrauensvolles Verhältnis hatte, ist es mir wichtig, für Verständnis zu sorgen, dass es gute Gründe gibt, das Kind anders zu behandeln als sie das mit ihren ("Jedes Kind kann Regeln lernen" und "Ein Kind muss wach ins Bett gelegt werden", Auszeiten usw.) machen. Ihre Kinder sind lieb und toll, sie sind nicht wir, sie haben andere Wege gesucht, um die Kinder zu begleiten.

Diese Wege, so habe ich durch mein Kind gelernt, sind nicht meine, und mein Mann steht ebenfalls voll dahinter und sieht das genauso. Die Kontraste sind groß: Wir schlafen noch immer mit unserem Kind, sie haben die beiden schon sehr früh ins eigene Zimmer gelegt und Schlaftraining gemacht. Wir haben das Kind ein Jahr lang sehr viel getragen, sie nie. Wir stillen noch immer und auch viel, sie haben mit spätestens 8 Monaten (angeblich von selbst abgestillt) mit Hilfe der Flasche abgestillt. Wir lassen das Kind selbstbestimmt essen, auch wenn es dann die Wurst ohne Brot ist oder mal so gut wie nichts gegessen wird, sie haben ihren Kindern von anfang an beigebracht, was und wieviel zu essen sei. Wie sie das mitgemacht haben, weiß ich nicht, unser Kind hätte es niemals mit sich machen lassen. Wir geben unserem Kind viel Freiheit und versuchen, das "Grenzensetzen" so knapp wie möglich aber so viel wie nötig zu halten. Sie haben sehr strikte Erziehungsmethoden verwendet und sind manchmal recht hart dabei (z.B. Reitverbot für die Große, weil Schulnoten nur ausreichend sind).

Wir achten darauf, nicht innerhalb der Schlafzeiten unserer Tochter große Aktivitäten zu machen, weil wir gelernt haben, dass es ihr so schwer fällt, dann runterzufahren, sie aber am Tag mindestens 2, besser 3 Stunden Schlaf braucht, immer noch. Das engt manchmal unsere Möglichkeiten ein, aber wir sind damit weitgehend zufrieden. Es heißt, dass wir auch mal später zum Tee kommen, als es die anderen tun, und dass wir uns nicht auf jeden Termin einlassen. Das stößt jetzt langsam auf, und wir bekommen zunehmend Kritik. Wir würden uns zu sehr von unserem Kind dominieren lassen etc., heißt es dann (Anlass in dem aktuellen Fall, dass ich mich mit der Kleinen abends recht zügig auf den Weg machte, als sie anfing, nur noch gemeinhin genannt "Unsinn" zu machen. Das tut sie, wenn sie wirklich nicht mehr kann und ins Bett muss.) Dann heißt es, sie könne doch im Auto schlafen, und ich könnte sie danach direkt ins Bett legen, vorher gleich Schlafzeug an und fein. Nur, dass sie dann leider aufwacht und nicht mehr schlafen kann. Stillen oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Wie soll man das vermitteln? Das kann sie dann angeblich nicht, weil wir es ihr so beigebracht haben.

Ich merke, dass mich das wieder sehr belastet, denn ich habe doch das Gefühl, dass es so richtig für uns alle ist, aber ich merke auch, dass langsam die gesellschaftliche Kompatibilitätsmöglichkeit schwindet. Es wird bei einem Zweijährigen immer weniger toleriert, dass wir so viel Rücksicht auf ihre Bedürfnisse nehmen.

Mir geht nicht darum, die Vorgehensweise der anderen Familie zu zersetzen, ich wünsche mir nur Verständnis, dass es bei uns eben anders geht. Leben und leben lassen, das würde mir reichen, selbst wenn man manchen Vorgehensweisen kritisch gegenübersteht.

Ich brauch mal ein bisschen Input von Euch. Finde die Beiträge hier immer so hilfreich, weil vielseitig. Damit meine ich sowohl die liebevollen, bestätigenden als auch die Beiträge, die auf andere Aspekte hinweisen, an die ich vielleicht noch nicht gedacht habe.

Sorry, dass das jetzt so lang wurde, es musste mal raus.

Danke schon mal im Voraus!

LG Sileick

 
27 Antworten:

Re: Sorgen ums LZS

Antwort von Anne92 am 16.03.2014, 23:05 Uhr

Erstmal möchte ich dir natürlich sagen wie toll du alles machst :)
( das braucht man auch einfach mal!)
Wir machen es genauso, außer dass meine püppi erst 7 Monate alt ist. Ich kenne deine Situation also auch sehr gut. Lange habe ich es mit reden und erklären versucht aber mittlerweile überhöre ich es und denke mir meinen Teil bzw rede mit meinem Partner darüber. Ich würde entweder mit den Personen offen und ehrlich reden, wenn dir wirklich wichtig ist dass sie dich evtl verstehen. Oder mit Sätzen wie " das machen wir eben so" die Sache für mich beenden.
Oftmals gibt es bei Eltern leider nur dieses " richtig oder falsch" denken. Was für den einen richtig ist ist für den anderen tatsächlich falsch und umgekehrt, wie in eurem Fall. Was soll man da noch machen? Sie werden wahrscheinlich so festgefahren sein dass sie es nicht verstehen werden.

Ich Wünsche dir alles gute
LG

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von betty2013 am 16.03.2014, 23:08 Uhr

Hallo,

Ich persönlich würde es in so einer Situation lassen, um Verständnis zu werben und mein Leben so führen, wie ich es für richtig halte. Kenne solche Diskussionen auch und finde sie sehr anstrengend. Manchmal ist es besser nicht alles zu erzählen, um sich nicht "rechtfertigen" zu müssen.
Bei unpassenden Sprüchen würde ich aber reagieren.
Die Hauptsache ist doch, dass ihr mit eurer Erziehung im Reinen seid.
Was Schlafenszeiten anbelangt, kenne ich es nur so, dass man sich an den Kindern richtet. Da würde ich mich wirklich nicht erklären, sondern mich nett verabschieden und gehen.
Ich bin Vegetarierin und kenne Gegenwind schon lange. Da hilft nur sicheres Auftreten und nicht groß diskutieren.
Liebe Grüße

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von angi159 am 16.03.2014, 23:10 Uhr

Hallo,
ich kann dich so verstehen. Unser Kind ist gerade erst 10 Monate alt und trotzdem kommen diese Ratschläge, wenn auch unterschwellig, denn man will ja offen und tolerant sein;-)

Jemand, der mich immer sehr zum Nachdenken anregt, ist mein Mann. Während ich ständig irgendwelche evolutionsbiologischen Bücher lese und im Internet recherchiere, hat er so ziemlich gar keine Ahnung, wie man mit einem Baby umgehen SOLL. Aber wenn ich mich mit ihm unterhalte, merke ich, dass es für ihn so selbstverständlich und logisch ist, dass Kinder diese ganze Zuwendung brauchen. Er sieht Erziehung mit dem Herzen ohne jemals etwas darüber gelesen zu haben und das sagt mir, dass wir den richtigen Weg gehen.

Ansonsten habe ich oft das Gefühl, dass man sehr stark sein muss, wenn man nicht den konventionellen Weg gehen will. Viele besitzen diese Stärke und Ausdauer sich gegen andere zu behaupten und ihr Ding durch zuziehen irgendwann nicht mehr und "fügen" sich dann. Im Endeffekt ärgern sie sich unterbewusst, dass sie nicht ihrem Instinkt gefolgt sind und gönnen es anderen dann auch nicht, so meine Theorie.

Eine erstaunliche Sache ist auch, dass es total verdrängt wird, dass LZS, Tragen usw. viele Vorteile bringt. Gerade heute meine Schwiegereltern: "Du stillst noch? Das ist aber lange! Schläft er schon durch?" Im gleichen Atemzug aber " Er ist so gut entwickelt ( kann schon laufen, konnte mit 6 Monaten krabbeln). Bestimmt weil ihr so viel draußen seid." Ja, kann sein. Kann aber auch sein, dass es am Stillen, Tragen, Familenbett usw liegt. Woher nehmen sie die Weißheit, dass diese Dinge Kinder nur "verwöhnen" aber nicht in ihrer Entwicklung fördern.

Aber zum leben lassen muss ich auch sagen, dass ich mir oftmals auch auf die Zunge beißen muss, wenn ich andere Modelle sehe. Wenige Wochen alte Kinder, die im eigenen Zimmer schlafen, Gespräche über nicht altersgerechte, möglichst sättigende Flaschennahrung, "Gehfreis". Das verurteile ich insgeheim doch, obwohl ich dazu nichts sage, denn das ist ja das "Normale";-)

Ich weiß auch nicht, es ist schwer. Jeder hat sein eigenes Bild vom Kind. Für die einen ist es eben der Lebensmittelpunkt, für die anderen ein Teil ihres Lebens, der sich so gut es geht an das Bestehende anpassen muss. Ich kann meinem Sohn später sagen, dass ich jede Sekunde für ihn da war und er auf nichts verzichten musste. Und ich bin immer meinem Herzen gefolgt:-)

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von betty2013 am 16.03.2014, 23:34 Uhr

... und den Weg, den ihr geht, gehen wir auch. Ich bin auch davon überzeugt, dass er der Richtige ist und den Kindern nur gut tut.
Was LZS anbelangt, kann ich deine Bedenken verstehen. Man kommt sich schon etwas ungewöhnlich vor.
Macht weiter so!!

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von chrpan am 17.03.2014, 2:01 Uhr

Liebe Sileick!
Ich verstehe dich so gut! Ich hatte gerade erst unten in einem Beitrag geschrieben, daß ich als LZ-Stillende in einer überwiegend nicht-LZS-Gesellschaft klar komme, daß aber so ziemlich die gesamte Umgangsweise mit unserem Kind und die dadurch entstehenden "culture-clashes" mit Familie und co zunehmend schwerer zu handeln sind und noch werden!
Ich kann und will seit der Geburt meines Sohnes auch vieles nicht mitmachen, wenn ich weiß, daß er darunter leiden würde oder sich nicht wohl fühlt und dann ja keiner was davon hat!
Mein Schwiegervater war im Rahmen eines Kurzbesuches anlässlich einer Feier so beleidigt, daß er am nächsten Morgen kein Frühstück für meinen Mann, meinen damals 2 jährigen Sohn und mich besorgt hat (wir übernachteten bei ihnen). Warum? Weil zu einem Mittagessen 40 Leute eingeladen waren, auf relativ engem Raum (man mußte unentwegt Stühlen oder Menschen ausweichen), die meisten davon kannte mein Sohn nicht oder noch nicht. Er war natürlich nur bei mir oder meinem Mann auf dem Arm, vom Stimmengewirr, der ungewohnten Umgebung und den vielen Menschen in einem Wohnzimmer ganz kirre. Wir sind dann nach eineinhalb Stunden mit ihm Autofahren gegangen, weil er sonst nicht in den dringend nötigen Mittagsschlaf gefunden hätte und sind wieder gekommen, als nicht mehr so viel los war. Na, da haben wir uns was getraut! Unser Standing wird auch nicht besser, indem jetzt ein zweites Enkelkind da ist, das mit 12 Tagen auf solchen Familientreffen herumgereicht wird, wie eine Puppe.
Und leider wird es mit zunehmendem Alter des Kindes schwieriger, wie du gerade merkst. Ich komme zB auch nicht mit der suggestiven, direktiven Art, mit einem Kind zu sprechen, klar ("Das haben WIR jetzt aber toll geschafft, gell!" "Das ist aber schon schön, gell!")
Jedenfalls: wenn du dich austauschen möchtest, schreib mir doch eine PN.
Kopf hoch und liebe Grüße,
Chris

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von Sunshine2502 am 17.03.2014, 7:42 Uhr

Liebe sileick,

ich hoffe wenn mein Kind 27 Monate ist (derzeit 11 Monate) werde ich auch noch alles genauso machen wie jetzt und das ist genau das Gleiche was Du beschreibst, reine Fürsorge! Ich wüsste nicht was falsch daran ist, sich liebevoll um sein Kind zu kümmern - meine Familie ist zwiegespalten, die einen halten einen Vorträge, die anderen nehmen es hin und manche verstehen es. Innerlich tobe ich vor wut, wenn es mal wieder Unverständnis hagelt, aber äußerlich trage ich nichts dazu bei.

Mein Mann steht auch hinter mir, auch was das LZS angeht, sonst würde ich es wahrscheinlich noch schwieriger haben. Schade das man Gleichgesinnte immer nur im Netz findet, aber nicht in Familie und Co.

Wenn es für euch das richtige ist, dann ist es doch genau das was ihr braucht und vorallem lebt!! WEITER SO!

LG Sun

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von Lenchen27 am 17.03.2014, 9:38 Uhr

Du glaubst ja gar nicht wie gut es mir tut das ihr es alle so tut wie ihrs tut denn genau die Ablehnung erfahren wir tgl dafür wie wir es tun bei unsren zwei Kindern...klar der große ist unruhig und ermacht viel Unsinn und der tut ab und an andere Kinder schon mal schubsen und Co ....und es an der Erziehung liegt er uns dominiert das lasse ich mir nicht gefallen ...es gibt noch viele Punkte die ich ansprechen könnte ...aber du machst es super toll und du stehst dazu und dein Mann das finde ich total klasse und lass die andren reden auch wenns mir immer sehr schwer fällt weil man als alien gilt und als Eltern die zu lasch und antiautoritär sind ubd deswg probleme der von.dir beschriebenen haben ,die aber nur für andere Probleme sind ...mach weiter so ...

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von faenny am 17.03.2014, 12:53 Uhr

ich kann den anderen nur zustimmen, bei uns ist es ähnlich - und auch wenn mein kleiner erst gut 4 monate alt ist kommt manchmal auch schon unverständnis bis leichte kritik (wann wollt ihr den umziehen, ihr habt doch gar kein kinderzimmer)
du wolltest außer der zustimmung aber auch aspekte zum nachdenken: drum ein gedanke:
ich richte mich viel nach meinem kind, es gibt aber auch ausnahmen. z.b. genieße ich unsere familienfeiern (wir sind eine große familie, hab 5 geschwister, drum gibt es einige feste, und die sind mir wichtig) und auch wenn es ihm da vielleicht mal zu trubelig ist oder er nicht soo viel schlafen kann, wie er es vielleicht gerade bräuchte, würde ich darauf nicht verzichten, denn es ist nicht der alltag, sondern die ausnahme, für mich ist es wichtig und außer, dass ich am nächsten tag vielleicht ein knatschiges kind habe nimmt er keinen "schaden"
oder: ich gehe oft - vor allem wenn es ihm nicht gut geht - mit dem tragetuch spazieren, wenn ich aber schon morgens aufstehe, total verspannt bin, müde bin und kopfweh habe, dann kann ich einfach nicht, dann gehen wir halt mit dem kinderwagen, auch wenn er erst mal 2-3 minuten weint, danach schläft er im wagen auch gut und der spaziergang ist für mich erholung statt noch mehr strapaze.
weißt du was ich meine?

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von Sille74 am 17.03.2014, 13:35 Uhr

Huhu,

wenn Ihr mit Eurer Art mit Eurem Kind zu leben, es zu erziehen im Reinen und zufrieden seid, dann ist doch alles gut. Ich würde da bei Dritten, auch innerhalb der Familie, nicht gross Erklaerungen abgeben oder gar um Verstaendnis werben. Bei wohlmeinenden Ratschlaegen und/oder Kritik würde ich einfach sinngemaess auf das von Dir zitierte "leben und leben lassen" hinweisen. Wenn Ihr ein gutes Verhaeltnis zu den Leuten habt, koennt Ihr aber ja durchaus mal ueber Eure jeweiligen Konzepte diskutieren.

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Danke

Antwort von sileick am 17.03.2014, 14:07 Uhr

... für Eure liebenswerten Beiträge!

Ich habe diese anfänglichen Phasen auch so erlebt - erst eigene Zweifel überwinden, sich wehren müssen usw.

Schließlich war ich zufrieden, allen zu sagen, dass das bei uns eben so ist.

In Sachen meines Geschwisters ist das aber was anderes. Diese Beziehung ist immer mit viel Vertrauen und der Fähigkeit, auch kontrovers zu denken und zu handeln, versehen gewesen. Das ist auch genau der Grund, weshalb mich das so belastet. Meckernde Eltern hab ich nicht da schon gestorben, die Schwiegereltern sind weit weg (und der Gipfel der Übergriffigkeit, darum auf ganz langem Abstand), und die anderen sind mir nicht so wichtig. Insofern beschäftigt mich das so sehr. Die Diskussion muss hier geführt werden, um die Beziehung zu erhalten.

Die konstruktiven Vorschläge sehe ich genauso. Vielen Dank dafür! Ich gehe auch auf Familienfeiern, und dann muss und kann mein Kind auch mal mit weniger Schlaf auskommen. Das ist ok, passiert ja nicht so oft. Dies war aber eine Woche mit ganz vielen Szenenwechseln und Neuem. Da ging das einfach nicht so, es musste Rücksicht genommen werden. Ich habe meine Tochter immer getragen, und aus dem Schreibaby vom Anfang wurde sehr schnell ein sehr zufriedenes Kind. Wer dieses Schreien ohne ersichtlichen Grund nicht erlebt hat, mag vielleicht auf die Idee kommen, das könne man durch "Erziehung" abgewöhnen. Manchmal muss man es selbst erleben, um es zu verstehen. Die Kinder meines Bruders waren, was man "sehr pflegeleicht" nennt, als sie so klein waren. Aber auch ein pflegeleichtes Kind würde ich so behandeld wie meine Kleine.

Sie muss klarkommen, wenn ich mal was will, und das klappt normalerweise bestens. Abends kann ich weggehen, Kind geht mit Papa schlafen, sagt noch "Tchüss, Mama!" und dann ists fein. Sie geht auch schon mal zur Nachbarin, und das bereits seit gut einem Jahr. Sie ist mit einer Freundin und ihrem Sohn auch mal allein unterwegs, wenn ich einen Termin habe. Alles kein Problem. Sie versteht, dass ich erst wieder stillen möchte, wenn das Essen fertig ist, und nicht mehr beim Essen und lässt sich dann bereitwillig vertrösten. Kurz: Sie macht das alles super!

Nur wenn all die neuen Eindrücke zu viel werden (= wenn ICH das Kind durch meinen Terminplan an Besuchen etc. überfordert habe!), hängt sie sehr viel an mir und sucht die innige Nähe. Irgendwie verständlich, finde ich.

Hach, wie ich das alles immer lästig finde, diese gesellschaftliche Sanktionierung, wenn man andere Wege geht, diese unaufgeklärte Selbstverständlichkeit, mit der anderes Verhalten bewertet wird, ohne die Hintergründe zu erfragen!!!

Danke, dass Ihr ein bisschen teilhabt! Das tut sehr gut!

LG Sileick

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von Kräuterzauber am 17.03.2014, 16:29 Uhr

Liebe Sileick,

habe die anderen Beiträge jetzt nicht gelesen aber wollte dich wissen lassen, dass ich deine Beiträge sehr sehr gerne lese! Sie strahlen so viel Wärme und Gelassenheit aus, einfach weil du genau das richtige (für euch) machst.
Mach so weiter, und versuche gar nicht erst dich zu rechtfertigen. Das funktioniert nie. SO ist es bei euch und fertig. Halte durch, in ein paar Jahren werden die anderen merken dass auch dein Weg richtig ist. Sag doch einfach, wir machen es so, ihr macht es anders. Du zwingst ihnen deinen weg ja auch nicht auf!

Liebe Grüße

Kräuterzauber

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von Ottilie2 am 17.03.2014, 17:16 Uhr

Ich habe schon manchmal Zweifel, ob alles so einigermaßen richtig ist, wie ich das mache...
Nicht das LZS, nicht das Familienbett oder das Tragen – da gibt es für mich keine Diskussionen mehr. Da bin ich null kritikfähig, das ist für mich alles richtig.
Wenn ich versuche, deine Situation auf meine zu übertragen, kann ich das in etwa mit dem Gegenwind gleichsetzen, den ich in Folge meiner freien Erziehung abbekomme. Meine Tochter (5) ist so anders als ihre gleichaltrigen Freunde. Und zwar sowohl im positiven als auch im negativen Sinn. Beispielsweise hat sie eine enorme Gefühlsbandbreite, was ich bei anderen Kinder nie erlebe. Sie lebt ihre Gefühle sehr direkt aus, was mir gefällt. Weniger angenehm ist, dass sie überhaupt nicht auf das hört, was man ihr sagt. Im Kindergarten schon, sie hat ja Angst vor den Erzieherinnen. Aber wenn ich sie bitte, sich (sinnloses Bsp.) mal langsam Richtung Badewanne zu bequemen, dann macht sie das idR erst, wenn ich schon genervt durch die Wohnung rufe. Auf der anderen Seite freue ich mich auch, dass sie „aufmuckt“, dass sie nachfragt und eben nicht robotermäßig alles tut, was verlangt wird.
Bei ihrem Geburtstag kamen ständig die anderen Kinder und haben gefragt, ob sie das und das dürfen (das war so anstrengend!). Das waren alles Dinge, bei denen meine Tochter niemals jemanden um Erlaubnis fragen würde. Sie ist meistens sehr aufgedreht, was mir gelegentlich auf die Nerven geht. Würde ich an ADHS glauben, hätte sie das.

Insgesamt denke ich, durchschnittlich erzogene Kinder sind auf jeden Fall einfacher [lenkbarer] als meine Tochter. Ich habe aber Bedenken, ob meine Tochter durch ihr Anderssein mal irgendwo aneckt. Ich bin oft hin- und hergerissen: Manchmal hätte ich gerne ein Kind, das brav den Teller leer isst und ruhig AM Tisch sitzt und nicht unter oder auf dem Tisch hockend meckert, dass es nicht schmeckt...
Wenn dann aber mal eine Freundin meiner Tochter zu Besuch ist, empfinde ich diese ehrlich gesagt oft als langweilig und phantasielos.
Oh, etwas abgeschweift...
Naja, vielleicht schreibt trotzdem noch jemand was dazu?

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von sileick am 17.03.2014, 18:02 Uhr

Was ich schlimm finde, ist, dass sich die Vorbehalte dann gegen das Kind zu richten beginnnen. Das hatte ich bisher so noch nicht erlebt, zwar davon gehört, aber wenn ich es erlebe, erschreckt es mich.

Zu der suggestiven Art, mit den Kindern zu sprechen, kann ich sagen, dass das zumindest bei uns so nicht passiert ist. Da sind alle recht klar und direkt und zugewandt. Das ewige Loben oder Tadeln geht mir manchmal auf den Keks. Da fand ich Alfie Kohn sehr aufschlussreich. Aber das machen auch mehr andere Leute, meine Familie fand ich diesbezüglich immer sehr menschlich.

Mit meiner Vorstellung, dass die Kinder ihre Schwierigkeiten erst mal selbst ausloten sollten, bevor wir Erwachsenen uns einmischen, stehe ich allerdings allein da. Hier wird mir vorgeworfen, ich würde alles zulassen, was mein Kind macht, auch das, was den anderen beiden Kindern nicht gefällt. Ich sehe es eher so, dass man die Konflikte auch zulassen muss, damit die Kinder ggf. mit Hilfe Lösungen finden. Dann entfällt auch der ganze unterschwellige Klumpf, der dann in der Atmosphäre als Missstimmung wabert. Ich kann mich wirklich gut ausdrücken, aber es fällt mir schwer, das zu kommunizieren, was ich meine. Die Welten sind da doch sehr verschieden.

Ein Beispiel: Beim Geburtstag eines anderen Kindes (wenige Monate jünger) nahm meine Tochter diesem Kind das Unterteil eines Legobaggers weg. Der Junge weinte bitterlich. Meine Tochter stellte sachlich fest:"...weint." Ich erklärte ihr, warum er weinte, sie gab ihm das Spielzeug ohne weitere Aufforderung zurück. Das sind so die kleinen Erlebnisse, die Freude machen, weil ich merke, es ist gut, wie es ist.

Du wirst ähnliche haben. :-)

LG Sileick

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von Osterglocke83 am 17.03.2014, 18:04 Uhr

Hallo,

ich habe bei meinen drei (6,4 Jahre und 10 Monate) auch alles so gemacht und würde es immer wieder so machen.
Ich bin mit der Entwicklung meiner Kinder sehr zufrieden, sie sind so wie hier auch schon beschrieben, sehr offen für alles neue, fantasivoll und auch ein bisschen wild. Aber so sollten Kinder meiner Meinung auch sein....aber, sie wissen auch, wie man sich wo anders "zu benehmen" hat. das heißt, sie verkraften Ausnahmen ganz gut, sowohl, wenn der Schlaf kürzer ist, als auch wenn man wo eingeladen ist, schön am Tisch sitzen, höflich sein....oder wenn ich mal was machen will, das nicht so in die normalen Alltag passt...

Wichtig ist/war mir dabei, im ersten Jahr 100% die Bedürfnisse des Babys zu beachten und über meine zustellen, mit zunehmendem Alter, aber auch unsere (als Paar), oder meine über das des Babys zu stellen.... ich denke also, man sollte immer selbst auch zufrieden sein, außerdem sollten sie mit drei oder dreieinhalb schon auch etwas selbständig sein können.
(ich schreib das so, weil ich auch ein Beispiel kenne, beidem die Mutter auch alles so gemacht wie ich, aber den absprung nicht geschafft hat und das Kind ist jetzt mit vier immer noch total von der Mutter abhängig, -so waren meine mit 1,5 oder 2 nicht mehr-.meiner Meinung wurde da nicht darauf gehört, wann das Kind zum abnabeln bereit war....ich denke das dann die Mutter ihre Bedürfnisse nur noch über das Kind auslebt, und dies finde ich dann auch nicht mehr so gut.)

Aber die meisten Kinder sind eher wie hier schon öfters beschrieben, so, dass sie sich von selbst langsam abnabeln --und einfach toll !!!! ,glücklich und machen einen zufriedeneren Einduck als andere...!

Also weiter so!

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von August 13 am 17.03.2014, 20:15 Uhr

Du sprichst mir aus dem Herzen!

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von niccolleen am 17.03.2014, 21:42 Uhr

Oh, na sowas, so ein Post ausgerechnet von dir! Normalerweise waerest du jetzt die, die sehr ausfuehrlich, einleuchtend und mit viel Geduld und Zuspruch antworten wuerdest.

Mein Input ist da wesentlich kuerzer. Du kannst kein Verstaendnis verlangen von Menschen, die mit anderen Werten aufgewachsen sind. Zwei Moeglichkeiten: Wenn du Kritik und Konfrontation nicht fuerchtest, dann machst du auch moeglichst kurze und freundliche Art und Weise klar, dass das eben so ist oder uebergehst Kommentare. Wenn du das nicht moechtest, dann versteckst du dich und schuetzt dich vor den oeffentlichen Kommentaren.

Ich hatte eigentlich immer Glueck, mich hat noch NIE jemand bloed angeredet oder angeschaut oder gar irgendwas gefordert, ich glaube nichtmal, dass es irgendwen gross interessiert hat, ob, wann und wie lange ich stille. Einzig mein Vater hat manchmal einen Seitenblick geworfen oder mal bemerkt: Der kann doch nicht schon wieder Hunger haben. Das war aber eher die Anfangszeit. Dann spaeter war das offenbar schon so ein gewohntes Bild, dass das keinem mehr gross aufgefallen ist.
Ich persoenlich glaube, dass man auch durch sein eigenes Verhalten Reaktionen beeinflussen kann. Verhalten durch die Runde schauen, geniert die Situation verstecken, schuldig wegschauen, etc. das schreit doch schon nach einem Kommentar von irgendwem.
Ist halt so, die anderen haben ein Recht, verwundert zu sein und ihre Fragen zu stellen und du hast ein Recht, nachsichtig mit ihnen zu sein und das ganze nicht weiter zu beachten.

lg
niki

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von sileick am 17.03.2014, 23:51 Uhr

Ja, hat mich auch selbst überrascht. Es scheint einfach eine neue Phase zu kommen, in der meine Leute sich nicht mehr damit zufrieden geben, mich, meinen Mann und folglich auch mein Kind "nur" als etwas seltsam, aber harmlos zu sehen. Das liegt daran, dass bei Besuchen zwei sehr unterschiedliche Erziehungsstile aufeinandertreffen, und vor allem die "großen" Kinder gar nicht verstehen, warum das Kleine aus ihrer Sicht viel mehr "darf" als sie. Das bietet die Gefahr der inneren Reflexion auf die eigene Familie, und ich vermute, dass das vor allem ein unbewusster Grund ist, plötzlich so energisch gegen uns zu werden. Es gibt andere Gründe.

Ich sehe es in fast allen Fällen so, wie Du sagst, hier aber glaube ich, dass sich die Mühe lohnen kann, in den Konflikt zu gehen. Dass das belastet, ist klar, aber der ungelöste Konflikt wird definitiv sehr zu Lasten unserer Geschwisterbeziehung gehen, und die ist mir da zu wertvoll. Nicht beachten heißt in diesem Fall, die vergiftete Atmosphäre zu erhalten. Dazu bin ich nicht bereit. Manche Beziehungen lohnen die Mühe einfach, sich mal dafür anzustrengen.

Das Andere kann schon sein. Ich merke die Stimmung und sogar ich fühle mich dann unwohl, wenn meine Tochter so oft stillen möchte, einfach zur Rückversicherung, aus Müdigkeit, etc. Sowas kann man verhindern, indem man nur Termine macht, die eben nicht überfordern, und so werden wir das in Zukunft tun, ganz klar. Besuche nur, wenn das auch nicht jedes Mal eine Ausnahmesituation gibt.

Die Diskussion hier und die Anregungen sind hilfreich.

Vielen Dank für Deine Antwort!

LG Sileick

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von chrpan am 18.03.2014, 9:27 Uhr

Du sprichst mir aus der Seele, wow, dein Beitrag hätte fast von mir sein können. Unser Sohn wächst auch völlig frei auf. Mal sitzt er beim Essen ein paar Minuten und schlemmt, mal läuft und spielt er gleichzeitig rum, steht plötzlich neben seinem Platz, ißt einen Bissen und weg ist er wieder. Den sozialen Aspekt des gemeinsam essens zwinge ich ihm nicht auf, lebe vor, bis er soweit ist.
Anziehen und rausgehen dauert ewig,ces gibt Tage,cda bleiben wir deswegen zuhause. Mein Sohn ist sicher unangepasst im Vergleich zum durchschnittlichen gleichaltrigen. Ich wurde schon früh angepasst gemacht, das hängt mir bis heute nach. Klar, ich fügte mich superleicht in alles, von KiGa bis in die Akademikerlaufbahn, weil ich das wollen sollte. Meinen Sohn erziehe ich sicher nicht an, was er wollen soll. Ich möchte seine Phantasie erhalten, sein Gespür für das,.was er möchte und was nicht, seine Neugier aufs Leben,.auch wenn das als unbequem gilt.
Meinen Eltern zB verschweige ich, dass er gerade sich das Lesen in Form von Zusammenziehen von Buchstaben beibringt, Buchstaben einzeln lesen kann er schon längst. Ich will nämlich nicht, dass sie mit ihren Vorschulmaterialien anrückt und mit ihm Arbeitsblätter macht. Sie steht eh schon lange in den Startlöchern. Aber bei jeder Form direktiven Zugangs "Jetzt mach mal das, jetzt mach mal so...." wie im konventionellen Kiga oder Schule verliert er sofort die Lust, das Interesse. Bei Spielen, die meine Mutter mit ihm spielt, sitzt er nur passiv und fragt "Wo gehört das hin?" und sie ergötzt sich, ihm zu erklären, wo was hingehört (Sie war Lehrerin "Er wollte es ja selber so"). Bei uns ist er total anders! Wir beschäftigen uns daher schon jetzt mit Freilernen, unschooling, freien Schulen, non-direktiver Pädagogik. Sohn macht mal stundenlang mit seinem Pa od. mir etwas bestimmtes oder 45 Dinge in 30 Minuten... Regelschulsystem ist für mich abgeschriebenen , da passt er wirklich nicht hin bzw habe ich nichts getan, um ihn zu formen oder eine Anpassung zu bewirken.
Es erschreckt mich aber, wie anders er bei meinen Eltern und Schwiegereltern ist. Da ist er viel fügsamer, passiver. Für manches braucht er Wochen, bis er es wieder ablegen kann. Das erfüllt mich mit Sorge, weil es zeigt, wie leicht Kinder manipulierbar sind aufgrund von Abhängigkeit. Und in dem Alter geschieht das ja komplett unbewußt, ist also schwer, das zu verändern,.auch im späteren Leben unter jahrelanger Therapie nicht. Nicht diese frühen, unbewußten Prägungen. Ich will für mein Kind aber Selbstbestimmtheit und einen bewussten Zugang. Das ist wahre Autonomie, auch wenn wir alternative Wege gehen müssen. Und ich habe Zweifel, immer wieder....
LG,
chris

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von Kicherl am 18.03.2014, 10:00 Uhr

also ich könnte mich so über solche Leute aufregen.
Was denken die eigentlich wer sie sind, dass sie sich dermaßen in Eure Angelegenheiten eimischen dürfen?
Das ist echt grenzüberschreitend....
Ich denke ich persönlich, würde das bei passender Gelegenheit auch mal erwähnen. Ich bin da immer sehr direkt...hihi

Ich erzähl Dir mal ein bisschen was aus meiner Familie, damit Du Dich bestärkt fürhlen kannst :-)
Meine Mama hat (zu der damaligen Zeit) meine Geschwister (Zwillinge) gestillt, bis sie ca. 2,5 Jahre waren und meinen kleinsten Bruder bis er 5 war.
Was die sich alles anhören durfte, kann man sich ja denken.
Und das noch vor 25-27 Jahren...

Aber es hat sich gelohnt :-)
Als dann die Kinder von den tollen superschlauen Freunden, reihenweise sogenannte Unarten bekamen, hat sich der Spieß wieder umgedreht :-) Manchmal muss man es eben nur abwarten können....
bis zum höheren Schulalter (also nach der 4. Klasse) haben deren Kinder Daumengelutscht, Kaba-Fläschchen zum Einschlafen (mit 7 Jahren) gebraucht oder haben nachts ins Bett gepinkelt. Viele sind JEDE Nacht mit schlimmsten Alpträumen aufgewacht und haben ihren Eltern keine ruhige Nacht gegönnt.
Ein paar wurden übergewichtig...nämlich genau die, die immer vollgestopft wurden, von den Eltern und nie entscheiden durften, was sie essen wollen.

Meine Geschwister waren übrigens mit 12 Monaten alle sauber, Der Bruder bei dem Zwilligspärchen ist bereits mit 9 Monaten gelaufen.
Irgendwelche Schlafprobleme, Übergewicht etc. gab es bei uns nie!
Alle 3 studieren heute äußerst erfolgreich und sind wirklich sehr tolle Menschen und für ihr Alter wirklich sehr weit :-)

Schau einfach Dein Kind an, und such Dinge, die es schon kann und andere nicht. Und dann kontere einfach damit bei deinen Freunden, wenn die Kommentare zu frech und zu anmaßend werden.
:-)
Du machst das total richtig! Lass Dich nicht von diesen evolutionären Nullcheckern und entwicklungspsychologischen Nieten verunsichern.

(ok, jetzt hab ich mich wieder abreagiert...)

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von niccolleen am 18.03.2014, 10:05 Uhr

Guten Morgen,

ich habe 2 Kinder und vielleicht lehne ich mich jetzt recht weit aus dem Fenster, aber aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dir sagen, dass die gesamte Problematik nach der STillzeit nicht verschwunden sein wird.
Jeder meint, er macht es richtig mit den Kindern, und FAST alle meinen, sie muessen im weitesten Sinne die anderen Kinder vor Erziehungsfehlern "retten". Dieser Einmischungspolitik entgeht man nicht, und ich bin sicher, du hast mit deiner Familie auch schon oefter ueber deine Ueberzeugungen diskutiert und versucht, sie bewusst oder unbewusst zu ueberzeugen, dass das richtig ist, wie du es machst.
Jede Mutter macht es richtig, anders, aber immer richtig. Die anderen Kinder werden auch nicht ihr blaues Wunder erleben und die Eltern auch nicht, denn die werden genauso gut aufwachsen wie deines und sich genauso super entwickeln! Wirst sehen. Ist manchmal richtig niederschmetternd, wenn man sieht, was man da fuer Muehe und Wissen reingesteckt hat, um alles richtig zu machen, und dann zeigen einem die Kinder, dass das eigentlich recht wenig Einfluss auf die Entwicklung der Persoenlichkeit hat.

Du hast recht, Familie ist heilig und man tut gut daran, sich die guten Beziehungen zu erhalten, nicht zuletzt auch dafuer, dass sich mal die Cousins und Cousinen gut verstehen und sich oft sehen. Das geht aber durchaus auch, wenn man sich ueber Reibungsthemen streitet oder halt verschiedene Meinungen hat. Das bedeutet noch lange nicht, dass das eine tiefergehende Konfrontation mit ewig dauerndem Krieg nach sich zieht!

Zu dem Satz "ich fuehle mich dann unwohl, wenn meine Tochter zu oft stillen will" oder irgendwas anderes, wo du dich unwohl fuehlst: Ich habe gelernt, dass es fuer ein Kind wirklich nicht schlecht ist, zu wissen, woran es ist und dass jeder Mensch authentische Menschen und Reaktionen bevorzugt. Mit Murren Nachgeben ist etwas, was keiner so richtig begreift. Wenn es dir grad sehr gegen den Strich geht, bist du keine schlechte Mutter, wenn du sagst, nein, ich will jetzt nicht! Und wenn es grad so noch geht, kannst du ja sagen: Ok, aber nur kurz, denn ich will dann was anderes machen. Oder so. Auch andere haben ein Recht auf Leben. Ich bin an der Aufopferung fast zugrunde gegangen, und es faellt mir noch immer schwer, damit umzugehen. Daher mein Rat an alle nicht-egoistischen Muetter, es ist wirklich nur der Harmonie und dem Gluecklichsein und der Zufriedenheit foerderlich, wenn man seinen Wuenschen auch Ausdruck verleiht und Konsequenz zeigt! Opfer bringen hat nur bedingt und in manchen Situationen Sinn.

lg
niki

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Re: Jedem Recht getan, ist eine Kunst die Niemand kann!

Antwort von Pampersmami am 18.03.2014, 10:58 Uhr

Ich bin immer wieder erstaunt wie oft es bei anderen Thema ist....Stillen, Schlafen, Zu-Bett-Gehen, Essen!

Aber nun ja viell. liegt es ja an mir, dass es mich nicht im geringsten interessiert wie andere ihre Kinder erziehen und ich viell. auch nicht mehr als ein Schulterzucken übrig habe, wenn Mütter über ihre "Erfolge" im positiven wie negativen Sinn "berichten" müssen.

Ich persöhnl. finde das Bauchgefühl wichtig, dass einem meistens "sagt" ob es richtig oder falsch ist ! Nicht die Meinung und Werte anderer! Du siehst deine Familie , deine Situation und musst entscheiden was Euch wichtig ist aber auch was DIR und deiner Familie gut tut!
Genauso muss man es aber bei anderen!
Irgendwann kann man dann zurückblicken und wird auch feststellen, das man Fehler gemacht hat, genauso gut wird man aber sehen, wie toll das eigene Kind ist!
Auch Mütter von Kinder ohne LZS und Tragen wird es so gehen und Jede wird Ihre Konsequenzen daraus ziehen /müssen!

(Wer macht nicht beim 2 , 3 Kind etwas anders, Weil die Erfahrung uns schlauer gemacht hat? Oder weil wir dann erst begreifen, dass KEIN Kind gleich ist, genauso wenig wie es eine Familie und Ihre Sit .ist, deswegen sind gegenseitige Rundumschläge immer sinnlos )

Als Mutter eines Autisten musste ich mir JAHRELANG anhören, das ich ja komplett alles falsch mache ! Aus JEDER Richtung! bei uns gehören Regeln so sehr zum Alltag, dass mein Mann und ich uns fast wie Teenager benehmen wenn unser Großer Sohn mal nicht da ist;-)

Ich habe mich für meinen Großen regelrecht aufgeopfert (Burnout, Depress.) um dann das zu denken was Nicoleen so schön formuliert hat! Man kann seinen Kindern viel mit auf den Weg geben aber gehen müssen sie ihn irgendwann allein und die kurze Zeit, in der wir für sie sorgen, darf man sich nicht mit Dingen rumplagen, die einem nicht richtig erscheinen (was für jede Familie eben eine andere ist) , denn unsere Kinder sind NICHT unser Ebenbild (Gott bewahre ) und haben noch reichl. Zeit ihre eigenen Fehler zu begehen egal ob LZ gestillt, 5 Jahre im Familienbett oder mit 12 Mon. trocken.

Und ich finde einen Konflikt mit den Kindern auszutragen und ihnen trotzdem die sozialen Regeln zu erklären , auch mal meine Regeln und Wünsche durchzusetzen und nicht einem Kind alles frei zustellen richtig! Es kommt eben immer auf die Art und Weise an!

Und das muss man ehrl. sagen ,auch auf die Intelligenz des Kindes, denn wie man sich woanders benehmen sollte ,ist nicht eine Frage von Angst vor dem Gegenüber, sondern von sozialen Anstand und Taktgefühl! Meine Söhne benehmen sich zu Hause wie die Axt im Wald um dann bei anderen "die" Vorzeigekinder zu sein! Aber ich mag auch keine Besucher- Kinder die in jeden meiner Schränke gaffen , nicht Wissen wie man eine Klospülung betätigt ,geschweige denn einen Wasserhahn und sich dann mit Dreckhänden an meinem Kühlschrank bedienen(alles schon erlebt)!
Also freier Wille ja aber mit Erziehung;-)

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von nörgelmama am 18.03.2014, 11:45 Uhr

Liebe Sileick,
das ist gar kein Stillproblem. Es ist, wir viele hier schon geschrieben haben, das Unverständnis, auf die Bedürfnisse eines Kindes einzugehen.
Mach einfach weiter! Immer betonen: Das ist MEIN/UNSER Weg, WIR machen das eben so. Auch dem Kind kann man das vermitteln. Wir haben dann immer gesagt: "...die Oma kann das nicht verstehen, das war früher anders. Du darfst das mit mir gemeinsam entscheiden, wie du möchtest. Streite nicht mit der Oma, lächle!..." - das verstehen Kinder sehr gut!)
Genauso wie die Oma (oder wer auch immer) versucht, das Kind "aufzuhetzen" mit "Du bist doch schon groß, das brauchst du nicht mehr" - da kann man schon vorher die Luft rausnehmen.
Daß das nicht IMMER geht, geschenkt. Aber oft.

Mehr als Zuspruch kann ich Dir nicht geben - aber es lohnt sich! Ich sehe an meinem großen Kind (12) wie unglaublich autonom es in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen, einfach weil es gelernt hat, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen. Und ich seh an Kind 2 (8), daß das manchmal viel schwieriger sein kann.

Kopf hoch! Deine Entscheidungen sind Deine Entscheidungen!
Manchmal braucht man auch etwas Abstand von Menschen, die einem nicht gut tun... Auch das kann man verbalisieren. (Ich fühle mich in Eurer Gesellschaft gerade nicht wohl, weil Ihr unsere Art zuleben offensichtlich nicht akzeptieren könnt...)
GLG die Nörglerin

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von sileick am 18.03.2014, 13:59 Uhr

Danke für Deine ausführlichen Worte! Ich denke auch, dass es noch viel länger immer wieder Reinbungen gibt, einfach aufgrund der Verschiedenheit aller, aber auch weil wir uns nicht immer gesellschaftskonform verhalten. Da immer wieder zu eigenen Mitte und inneren Ruhe zu finden, ist manchmal eine Kunst.

Wie ich schon sagte, die beiden Kinder, von denen ich sprach, sind tolle Kinder, alles fein. Aber es wird schwierig, wenn wir aufeinandertreffen. Ich habe mit meiner Familie gar nicht über unseren Weg gesprochen und warum wir ihn gehen. Es war auf deren Seite kein Interesse für so ein Gespräch da, also habe ich es nicht geführt. Natürlich sehe ich den Kontrast, und ich leide manchmal selbst mit, wenn die Kinder wieder mal harte Schule lernen müssen. Das ist schon ziemlich heftig. Ich denke auch, wenn man sowas merkt und schmerzlich findet, ist es ok, darüber zu sprechen. Ob die andere Seite das dann umsetzen möchte, können sie ja selbst überlegen. Anders herum "darf" das auch so sein. Nur der Ton macht eben auch die Musik und die Art und Weise, wie man sich dann aktiv drüberstellt.

Ich sehe es so, dass Kinder mit einem bestimmten naturgegebenen Potential starten, das sie weiterentwickeln und leben können. Sie werden in dieser Erweiterung ihres Potentials immer wieder hier und da eingeschränkt, das ist normal. Es ist aber wünschenswert, die Einschränkungen kurz zu halten und vor allem in der ganz jungen Zeit die elementaren Bedürfnisse, damit meine ich auch das Bedürfnis nach Nähe und uneingeschränkter, bedingungsloser Zuwendung, zu erfüllen. Hier kann man in der Tat große Fehler machen, und die haben dann lebenslange Folgen. Was später kommt, wenn die Basis gut gelegt ist, steht auf einem anderen Blatt.

Zum unwohl fühlen, wenn sie dann oft stillen will, sehe ich das anders. Ich finde es verständlich, mir macht es grundsätzlich nichts aus. Muss ich denn, weil meine Umwelt nicht tolerant genug ist, meinem Kind diesen Zugang verweigern? Gerade in Situationen, in denen sie den besonders gut gebrauchen kann? Ich denke, ich muss eher an mir und dem Umgang mit meiner Umwelt arbeiten, dass ich Klarheit für mich finde, die dann allen gegenüber geäußert werden kann. Es ist gut, das Thema anzusprechen. Allein das Gespräch gibt schon mehr Klarheit. Ich würde mich auch unwohl fühlen, wenn ich es ihr dann verweigern würde, die Spannung der Situation würde so oder so bestehen bleiben.

Ich kann meinem Kind ansonsten wunderbar begreiflich machen, dass ich zu bestimmten Zeiten und Situationen nicht stillen möchte. Sie hält dabei auch den manchmal damit zusammenhängenden Frust gut aus und wächst daran. Wir hatten das Thema z.B. beim Essen, wenn ich koche, wenn es draußen kalt ist usw. Wenn ich jetzt mit ihr verhackstücken möchte, sollte ich diese Entscheidung treffen, dass wir bei der Familie meines Bruders oder allgemein in der Öffentlichkeit nicht mehr stillen, dann muss ich mir selbst sicher sein, dass das auch meins ist. Bin ich aber nicht.

Dieses Aufopferungsthema hatten wir eine Zeitlang, aber ich bin guter Dinge, dass das auf einem guten Weg ist. Hier gehts mehr um den Umgang mit den Reinbungspunkten in der Umgebung. Und in einem gebe ich Dir hundertprozent Recht: Das ewige Übertragen der eigenen Erziehungsvorstellungen auf die anderen klappt nicht. Es ist schwer, nicht immer mal wieder in diese Falle zu tappen.

Bin gespannt auf weitere Beiträge. ;-)

LG Sileick

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von Kräuterzauber am 18.03.2014, 14:48 Uhr

Zweifel nicht! Ich habe die Erfahrung gemacht, auf sein Herz und sein Kind zu hören ist richtig. Ich habe bei meinen beiden großen viele "Fehler" gemacht, indem ich auf andere hörte, und so sachen wie "sie müssen auch mal schreien....alleine schalfen...Befehle ausführen....gehorchen...etc) . Sie "kuschen" dadurch natürlich. Aber ich möchte ja eigentlich dass meine Kinder zu Erwachsenen heranwachsen die wissen was sie wollen, ihre Gefühle ausdrücken können, hilfsbereit, teamfähig sind und vor allem auch "Nein" sagen können. Wie soll das denn gehen wenn sie von klein auf "unterdrückt" werden. Mein 10jähriger tut sich zb total schwer, sich gegen einen 5 jährigen durchzusetzen. Gut, vielleicht hat das auch noch andere Gründe, aber meine damalige Erziehung spielt da natürlich mit rein.

Also, lass dich nicht beirren :-) und mach wie du es für richtig hältst.

Achso, und zwecks "anecken": Das wird natürlich immer mal sein. Geht mir als Erwachsener auch so. Wir sind halt eben alle verschieden. Die Frage ist kann ich damit umgehen dass andere Menschen anders sind und deine Tochter kann das dann bestimmt :-)

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von Lulus-Mom am 18.03.2014, 20:45 Uhr

Liebe Sileik-

ich verfolge Deine Beiträge immer mit Interesse und war heute etwas überrascht einen so langen Hilferuf Deinerseits vorzufinden. Ich weiß ncht, ob Du diese Antwort - so spät - noch liest, aber dennoch...
Ich habe die vielen positiven Antworten gelesen und denke, Bestätigung ist viel gefallen; ich denke weiterhin, so reflektiert und umsorgend wie Du und Dein Mann sich um Eure Tochter kümmern, ist ein Lob sicher angebracht und Du machst für Euch sicher alles richtig!!!

Ich selbst stille noch - wir sind jetzt im 18 Monat - obwohl ich seit über zehn Monaten Vollzeit arbeite. Wir tragen - mittlerweile bei 12 kg auf dem Rücken und nur noch wenig, das Baby liebt von Anfang an auch Kinderwagen und mittlerweile den Fahrradanhänger. Seit 2 Wochen sind wir in der Kita-Eingewöhnung, bewusste Entscheidung für teilweise Fremdbetreuung, keine durch finanzielle Notlage getriebene. Wir erlauben essen nach Bedarf, setzen aber durchaus (wenn auch für viele schon zu weite Grenzen), Familienbett/eigenes Bett je nach Kindeslaune...

Meine älteste Freundin (Kinder 6 und bald 4) macht vieles ganz anders. Keine Fremdbetreuung unter 3, dafür zur Flasche abgestillt mit einem Dreivierteljahr, eigenes Bett ab 3. Monat.

Der älteste Freund meines Mannes (Kinder 7 und 4) keine Fremdbetreuung bis Grundschule, keine Kindergruppen u.ä. dafür Flasche von Tag 1, nie getragen, viel Süßes in der Ernährung, Familienbett...

Diese Freunde kommen Geschwistern sehr nahe. Mein Mann hat außerdem 3 Geschwister mit summiert 9 (mittlerweile erwachsenen) Neffen/Nichten, fast alle Familienbett, die Hälfte gestillt, die andere gar nicht. Keines vor 3 Jahren fremdbetreut. NIEMAND hat je ein schlechtes Wort über unsere Erziehung verloren. Ich habe zwei (noch) kinderlose Geschwister. Meine Schwester hält mich für einen Hippie (wobei sie sich LZS und Familienbett einfach nicht vorstellen kann :) so wie ich früher, sie ist eben ein ab Woche 9 von Oma betreutes Flaschenkind, genau wie ich, aber sie fragt viel). Mein Bruder findet mein Kind großartig und pragmatisch wie er ist, glaubt er deshalb, ich mache alles richtig.

...worauf ich hinaus will... Toleranz ist alles, die Welt ist bunt. In Großfamilien muss es immer viele Ansichten geben... Ich bin sicher, unsere Freunde und Familienmitglieder finden manche unserer Entscheidungen blöd, denn ich finde auch einiges falsch. ABER:
Unsere Regel Nr.1: wenn es um Kinder geht, ist rationale Argumentation schwierig. Man kann nur schlecht vom eigenen Ansatz abstrahieren. Man enthalte sich daher jedes Kommentars gegenüber anderen (Kindsgefährdung mal ausgeschlossen) und fordere dasselbe für sich selbst. und man verbittet sich Erziehung der eigenen Kinder durch andere.

Ich würde das Gespräch suchen, und meinen Ärger aussprechen. Mir Kommentare wie "bist du nicht zu groß?" verbitten. Und vielleicht gibt es eine Überraschung und Deine Schwägrin ärgert sich ebenfalls über Deine (unterschwellige?) Ablehung Ihrer Erziehung und ihr einigt Euch ganz einfach auf eine "Nicht-Drüber-Streiten"-Politik...?

Ich wünsche es Dir und einen zukünftig für alle entspannten Umgang!!! Der Kampf darum lohnt sich sicher, Vielfalt in der Familie bereichert in meinen Augen immer.

Liebe Grüße!

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Re: Sorgen ums LZS

Antwort von Black Forest Girl am 18.03.2014, 21:04 Uhr

Ich habe die Beiträge hier nur überflogen und was ich schreibe bezieht sich nicht auf LZS. Wobei ein Kind mit 27 Monaten nicht mehr unbedingt gestillt werden muss und ich den Gedanken daran aufzuhören nicht sonderlich abwegig finde. Aber wenn es für dich und dein Kind passt, spricht genauso wenig dagegen weiter zu machen.
Grundsätzlich sollte jeder den Erziehungsstil wählen, der zu ihm passt.
Aber ich wäre dennoch vorsichtig eine bestimmte Lebensweise oder einen bestimmten Erziehungsstil als der "Weg der Erleuchtung" zu sehen. Die Erziehungsexperten schießen ja wie Pilze aus dem Boden. Aber gut, in spätestens 20 Jahren ist das was sie sagen wieder überholt und andere sind an der Reihe....Letztlich ist alles nur ein Trend. So wie wir unsere Großeltern oder Eltern nicht mehr nachvollziehen können, werden unsere Kinder und Enkel das bei uns auch nicht können.
Aus diesem Grund verlasse ich mich auf meinen Instinkt und es war hart sich diesen Instinkt wieder anzutrainieren. Aber ich glaube so finde ich den richtigen Weg für meinen Sohn und mich. Ich halte beispielsweise eine gesunde Mischung aus Regeln, Ritualen, Freiheiten und Zeit für sinnvoll. Zu viele Regeln sind nichts, weil sie die Entfaltung bremsen. Zu viel Freiheit ist auch nichts, weil das für Grenzenlosigkeit und Haltlosigkeit sorgt.
Regeln brauchen wir um in der Familie/Gesellschaft zusammenzuleben: Wir essen gemeinsam als Familie am Tisch und warten bis alle fertig sind. Das ist ein Zeichen des Respekts uns als Familie gegenüber. Ich lasse mein Kind am Tisch nicht sitzen, mein Kind lässt mich am Tisch nicht sitzen. Rituale geben Orientierung, Struktur und Geborgenheit: Das Zubettgehen erfolgt immer nach dem gleiche Schema. Das sorgt für Vertrautheit. Freiheit brauchen wir um uns zu entfalten. Mein Sohn soll seine eigenen Erfahrungen machen: Sobald er robben konnte, durfte er alles ums ich herum erforschen. Ich habe nur aufgepasst, dass er sich nicht verletzt. Auch heute ist das noch so. Er darf (mit seinen 14 Monaten) aufs Sofa und dann auf die Fensterbank klettern und rausschauen. Andere Eltern würden das verbieten, aber warum sollte ich. Ich muss halt aufpassen, dass er nicht runter fällt. Und mal abrutschen und sich ein wenig wehtun, schadet auch nicht. So lernt er Gefahren einzuschätzen. Ein Kind braucht Zeit Dinge in seinem Tempo zu erledigen: sich anzuziehen, einen Ast draußen zu erforschen, zu essen...

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Sehr schoener Beitrag - Du sprichst mir aus der Seele

Antwort von Sille74 am 18.03.2014, 21:10 Uhr

...

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