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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von caro79 am 21.04.2014, 20:38 Uhr

ot: erziehen?

hallo mädels,

hab mal eine frage an die erfahrenen mamis. meine schwester hat einen sohn, welcher 7 wochen jünger ist als meine tochter. jetzt an ostern haben wir uns über erziehung unterhalten. sie hat zu mir gemeint, in ihrer babygruppe wurde gesagt, dass man dann mit dem erziehen anfangen soll, wenn das baby "wenn, dann" beziehungen begreifen kann. das ist bei den babys mit ca. +/-8 monaten soweit. das alles muss sich natürlich langsam entwickeln.

meine tochter wird in 2 tagen acht monate alt. langsam begreift sie z.b. , dass wenn sie dinge los lässt, diese auf den boden fallen. einmal hatten wir das spiel, dass sie etwas runter geworfen hat, ich habs aufgehoben, sie hats wieder runter geworfen. so ging es dann weiter (hat uns beiden spaß gemacht). bilde mir ein, dass sie auch auf ihren namen hört, sie schaut zumindest her, wenn ich ihn rufe. in letzter zeit hört sie auch sofort auf zu weinen, wenn ich mir den ergobaby umbinde, weil sie weiß, sie kommt da jetzt gleich rein und muss nicht alleine liegen bleiben. ich merke also, dass sie langsam in der lage ist "wenn, dann" beziehungen herzustellen.

aber ganz ehrlich, ich wüsste gar nicht, was ich an ihr erziehen soll. ich finde sie ist für das erziehen noch viel zu klein. sie braucht nach wie vor viel körperkontakt und nähe und das möchte ich ihr auch geben.

ist die erziehung etwas was automatisch kommt oder spürt man das als mutter, wenn es zeit dafür ist? wie war das bei euch? freu mich über erfahrungsberichte!

lg

 
21 Antworten:

Re: ot: erziehen?

Antwort von chrpan am 21.04.2014, 21:04 Uhr

Ein berühmter Mensch (habe vergessen, wer), hat mal gesagt, über Erziehung braucht man sich keine Gedanken machen, die Kinder machen einem sowieso alles nach ;-)

Wieder jemand anderes meinte, der Mensch hat ein Kontingent von 300 "neins", auf alle weiteren hört er nicht mehr.

Des weiteren kann ich nur empfehlen : höre auf dein Herz! Unterscheide zwischen notwendigem und willkürlichen kulturellen Normen.
Damit fahre ich seit knapp 3,5 Jahren sehr gut.
LG,
Chris

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Re: ot: erziehen?

Antwort von niccolleen am 21.04.2014, 21:04 Uhr

Meine Mutter ist auch mit solchen Sachen dahergekommen, weiss gar nicht mehr, welcher Entwicklungssprung da grade durch war "Jetzt musst du also anfangen zu erziehen!" - Ich bin eigentlich dann immer wieder zu dem einen, alles umfassenden Punkt zurueckgekehrt und bis heute dabei geblieben:
Erziehung findet dadurch statt, dass ein Kind durch die Praxis lernt, dass andere Menschen auch ein Leben haben. Also dass die Mami grad keine Zeit hat, weil sie sich um den kleinen Bruder kuemmern muss, oder auf dem Klo sitzt, oder dass es wehtut, wenn man gezwickt wird, oder dass jemand traurig ist oder sich aergert, wenn einem was weggenommen wird, und so weiter.
Das, was ich meinen Kindern mitgeben moechte, sind Werte, an die ich glaube. Alles andere ergibt sich aus deren Persoenlichkeit, an der eh nichts zu aendern ist, ein paar Hoeflichkeitsregeln, und eben den Respekt vor anderen Menschen, mit allem, was dazugehoert (s.o.).
Von "Aus Prinzip"-Erziehungsmassnahmen und diversen Trockentrainings halte ich nichts. In der Praxis und im Umgang mit anderen Menschen lernt der Mensch.

lg
niki

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Re: ot: erziehen?

Antwort von niccolleen am 21.04.2014, 21:06 Uhr

Ha! Das (oder was aehliches) hab ich letztens auf Oe1 gehoert, war sehr interessant. Kinder koennen mit zuviel Positivismus naemlich auch nciht umgehen, ebenso eben mit zuviel Neins etc., denn dann ist der positive bzw. negative Kanal zu und es wird das Gegenteil provoziert. Muss das mal raussuchen, war wirklich interessant und tw. schwer fuer mich zu glauben.

lg
niki

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Re: ot: erziehen?

Antwort von HSVMarie am 21.04.2014, 21:38 Uhr

Ja ich denke erziehen ist was automatisches.

Kinder ahmen Erwachsene oder andere Kinder nach. So lernen sie Dinge. Aber natürlich (und das macht man automatisch) muss man ihnen auch Dinge bewusst beibringen oder auch verbieten. Ich habe ganz klares Verbot fürs Katzenklo. Meine kleine Tochter hat mit 9 Monaten begriffen, dass sie damit nicht spielen darf. Ich hab ihr halt einfach gesagt, dass sie da nicht ran darf, weil es der Katze gehört und ekelig ist. Auch bringe ich ihr bei, dass sie die Katze in Ruhe lassen soll und der großen Schwester nicht an den Haaren ziehen, weil es weh tut.

Der Großen muss ich ja auch "beibringen", dass sie ihre kleine Schwester nicht ärgern darf und dass man nicht schubst und haut und so...das ist ja auch Erziehung. Man hat eben so seine Regeln in der Familie um ein harmonisches Familienleben zu haben.

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Erziehung

Antwort von emilie.d. am 21.04.2014, 21:43 Uhr

Ich verstehe die Frage so, dass es darum geht, wann man einer unerwünschten Handlung die logische Konsequenz folgen lässt?
Ganz grundsätzlich, mein Eindruck ist, dass Eltern zum Teil absurd früh Dinge von ihren Kleinkindern erwarten, die sie aufgrund ihres Entwicklungsstandes noch gar nicht leisten können. Oder absurde Strafen bei Kleinkindern einführen. Da gruselt es mich. Ich komme aus einer Familie, wo es überhaupt keine Strafen im Sinne von Fernseh-, Süßigkeitenverbot, Taschengeldentzug gab, auch in der Pubertät nicht. Immer nur die logische Konsequenz, wenn man sich an eine Regel nicht gehalten hat. Und bei uns waren Regeln auch nicht starr, man hatte schon die Chance, darüber zu diskutieren.
Meiner ist zwei und wird den ganzen Tag lang erzogen, würde ich sagen. Ich finde, das macht man ganz automatisch. Er fährt jetzt z.B. Puky, wenn wir einkaufen und muss lernen, dass er nur neben mir auf dem Gehsteig fahren darf und nicht auf der Straße. Oder wenn wir spazieren gehen und wir über eine Straße laufen, muss er an die Hand. Wenn er nicht an die Hand will, wird er getragen. Wenn wir im Sand spielen, darf er andere Kinder nicht mit Sand bewerfen. Macht er es doch, gehen wir heim. Wenn er mit seinem Cousin Stockkämpfchen macht, darf er nur auf den Stock schlagen, aber nicht auf den Cousin, wenn er sich nicht dranhält, ist der Stock weg. Wenn wir kochen, darf er erst Gemüse in seinen Topf geben, wenn ich nicht mehr am Schneiden bin. Hält er sich nicht dran, bekommt er gar kein Gemüse ab. Bei jeder Mahlzeit erzieht man doch. Wenn mit dem Messerchen rumgefuchtelt wird, kommt es weg usw.
Also, zur eigentlichen Frage, ich denke, eigentlich hat man es ganz gut im Gefühl, wann ein Kind was jetzt schon kann und was nicht.

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Re: Erziehung

Antwort von angi159 am 21.04.2014, 22:00 Uhr

Hier kann ich voll unterschreiben. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es das Wort Erziehung in einigen Kulturen gar nicht gibt. Es gibt eben Dinge, die möchte man nicht und dann bringt man sein Kind automatisch dazu, dies zu lassen. Ein Kind zu erziehen, um des Erziehen Willens, ist doch Quatsch ("Es muss lernen, dass man nicht mit Essen spielt" o.Ä.) genauso wie diese zusammenhanglosen Bestrafungen.

Ansonsten denke ich, dass man in den ersten Jahren nicht zu viel "verbal erziehen" sollte, denn ich glaube so ein "Nein" ist für kleine Kinder kaum greifbar. Lieber Handlungen als logische Folge einsetzen (siehe emilie), so entwickeln die Kinder ein eigenes Bild davon, was (für sie) gut oder schlecht ist (Genauso diese Wertungen "das ist ganz böse" "das darf man nicht", sondern besser "ich will das nicht")

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@emilie.d

Antwort von HSVMarie am 21.04.2014, 22:05 Uhr

Das meinte ich auch so...so absurde Strafen gibt es bei uns auch nicht. Auch so wie bei euch. Rennt die Große einfach los, muss sie an die Hand, will sie das nicht, muss sie auf den Arm oder in den Buggy. Turnt sie beim Essen rum (Füße auf den Tisch, ständiges aufstehen) sagen wir einmal, dass sie bitte nicht so Turnen soll, sonst ist das essen beendet. Turnt sie dann trotzdem weiter, sind wir konsequent. Meist bleibt sie aber dann ruhig sitzen und isst normal weiter. Die Große ist fast 3.

Die Kleine hampelt beim stillen auch oft rum, dann sage ich ich auch, dass das so nicht geht und beende das stillen. Weint sie dann, lege ich sie wieder an und sage, beim nächsten hampeln ist wirklich Ende mit dieser Stillmahlzeit.

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Re: ot: erziehen?

Antwort von lanti am 21.04.2014, 22:33 Uhr

Huhu,

bei der Frage ab wann und wie man erzieht, müsste man sich erstmal darüber einigen, was man eigentlich unter Erziehung versteht (ähnlich wie bei "durchschlafen").

"Erziehung beginnt am ersten Tag."
Ja, in dem unser Kind Abläufe lernt wie anziehen, angeschnallt werden, schlafen gehen - allein dadurch, dass es sie immer wieder erlebt und uns dabei zusieht wie wir Dinge tun.

"Erziehung ist überflüssig".
Ja, wir können unseren Kinder gleichwürdig auf Augenhöhe begegnen (Buchtip Jesper Juul), müssen nicht an ihnen ziehen, können ihnen als Vorbild und Partner dienen, ihnen das Leben zeigen, alles ermöglichen es sei denn die Grenzen anderer werden verletzt.

Hier mal ein Link zum Thema "unerzogen" (nicht ungezogen):
http://kraetzae.de/erziehung/erziehen_ist_gemein/

Man muss sich dem nicht in allen Dingen anschließen, aber Übertreibung macht anschaulich und ist gut geeignet, um seine Einstellung zu überdenken und seinen Weg zu finden (wie zB auch windeltfrei - mir vorher unbekannt, trotzdem überdenkenswert ohne es umsetzen zu müssen)...


Zum Beikspiel kommt man bis mind. 1,5 Jahre meist völlig mit "Aufmerksamkeit lenken" bzw. "ablenken" gut über die Runden. Denn Verbote, Regeln, Strafen & Co werden wenn man sie denn überhaupt anwenden will, sowieso noch nicht verstanden - das ist dann eher Konditionierung mit Angst).

http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/emotionales_bewusstsein_3.htm

Und Eltern die schon mit 8 Mon. in der Krabbelgruppe ein Spielzeug weg nehmen mit den Worten "Nein, das gehört uns nicht, Das ist von..." - sorry - da geht es doch nur darum zu zeigen, wie super man doch erzieht.

Aus eigener Erfahrung würde ich sagen "Vorbild sein" ist alles. Und je mehr ich meinem Kind entgegenkommen umso entgegenkommender ist es auch mir gegenüber (umso milder fallen zB Trotzanfälle aus - denn Trotz ist nicht was unterbunden werden muss, sondern gut und wichtig und gehört zur normalen Selbständigkeitsentwicklung dazu).

Ein Beispiel dazu, das besser in die Babyzeit bzw. die Zeit um den ersten Geb. passt, ist das herunterwerfen von Essen. Ich habe nach entsprechender Lektüre komplett darauf verzichtet, das zu untersagen, zu kommentieren/bewerten oder zu schimpfen. Ich habe höchstens mit meinem Sohn zusammen dem Brot nachgesehen und gesagt objektiv beobachtend gesagt "Jetzt liegt es unten".

Es war ein Experiement und ich hätte nie geglaubt, dass es gelingt. Aber: Irgendwann lernen unsere Kinder ganz von selbst allein an unserem Vorbild, dass wir Nahrungsmittel offfenbar nicht auf den Boden werfen. Bis dahin ist auch ausreichend erforscht, dass Dinge wirklich immer nach unten dallen, wenn man los lässt und es hört einfach auf - ohne Stress und Geschrei (so geht das auch mit selbst zu bestimmender Schlafenszeit und später freiem Zugang zu Süßigkeiten - Stichwort "Selbstregulation").

LG

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Re: ot: erziehen?

Antwort von tamtamgo am 22.04.2014, 2:46 Uhr

Es gibt schon Dinge die wichtig sind (auch um nun vor Gefahren zu schützen beim krabbeln ect) dazu gehört u.a. das man beim: Nein sagen nicht lacht, lächelt oder es ins spielerische zieht.... Das ist denke ich mal die einzige Sache die ein Kind an Erziehung sozusagen braucht in dem Alter...
Ich denke sowas ist gemeint. Sitz gerade oder benimm dich verstehen die kleinen sicherlich nicht! Und gerade weil mein sein Kind liebt sollte man es altersebtsprechend erziehen ;) vor allem mit liebe und Verständnis
Selber mehrere Krabbel/spielgruppen leite ;))))

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Re: ot: erziehen?

Antwort von scotti12 am 22.04.2014, 9:38 Uhr

HAllo,

du denkst ganz richtig, dass kommt nach und nach. Ein Baby braucht eigentlich keine Erziehung, denn es muss erstmal die Welt entdecken und lernen zu bergreifen. In dem Alter wo gerade deine Tochter ist, ist sie gerade dabei die Welt zu verstehen. Das zeigt eben, dass sie eben mal Spielzeug runterwirft und das dann eben was passiert. Das ist für uns Erwachsenen nicht immer so lustig und viele wollen das auch sehr schnell unterbinden, dass Babys keine Schubladen öffnen, diese nicht ausräumen dürfen und und und. Aber das gehört dazu und ist wichtig für die Entwicklung. Man sollte Neins nur wenig einsetzen. Unser Sohn ist gerade 11 Monate geworden und er liebt es einfach alles zu erforschen und dann macht es eben Lärm oder es schaut danach aus wie im Saustall. Aber es ist glücklich und zufrieden. Er hört sehr wohl auf nein. Denn bei Pflanzen muss er einfach lernen, einen Bogen rumzumachen. Wir haben zwar alle verräumt, aber bei einer geht es eben nicht. Und was soll ich sagen, ich sage Nein und er hört dann auf, an der Blume zu spielen. WEnn man sehr sparsam die Neins einsetzt, dann klappt das recht bald. Höre auf dein Mutterherz, dass du ja machst und dann läuft alles richtig. Nicht immer auf so tolle Gruppenleiterinnen von Pekip und Co hören.

Lg

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Re: ot: erziehen?

Antwort von caro79 am 22.04.2014, 12:18 Uhr

ja, das denke ich auch. sie muss doch erst mal dinge begreifen können und damit fängt sie langsam an. wir praktizieren blw. bei uns landet so einiges täglich auf dem boden. aber das ist doch normal. es macht überhaupt keinen sinn sowas zu unterbinden. vielleicht ist das wort erziehen nicht der richtige begriff sondern eher lenken (z.b. im sinne von gefahrenquellen zeigen, wie die pflanze, die umkrabbelt werden soll).

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Re: ot: erziehen?

Antwort von Kicherl am 22.04.2014, 12:29 Uhr

Da kann ich Dir nur das Buch von Remo H. Largo "Babyjahre" empfehlen.
Er ist ein renomierter Forscher und Kinderarzt und behandelt in diesem Buch alle möglichen Fragen zu diesem und anderen Themen. Das Buch wurde bereits vor 20 Jahren geschrieben und ist jetzt nochmal neu aufbereitet worden. Dort findest Du die neusten Erkenntnisse der Wissenschaft vernünftig und gegliedert erklärt.
Ist auch als Nachschlagewerk super, weil die Themen in Altersgruppen der Kinder untergliedert sind. Du siehst beispielsweise genau, ab wann ein Kind verstehen kann, was Du genau sagst, wann erziehen Sinn macht, wann es was lernt und kann etc.

Aber um Deine Frage zu beantworten: nein, kleine Kinder kann und muss man nicht erziehen. Die verstehen das noch gar nicht.

Das einzige was an "Erziehung" auch bei kleineren Kindern geht ist ein klares "Nein" der Mutter (bei Gefahren).
Das versteht das Kind aber auch nicht im Sinne von "das darf ich nicht machen".
Es weiss nur, dass es innehalten muss auf die Mutter hören muss. Und das sieht es allein an der Körperreaktion und der Stimme der Mutter und nicht weil es das Wort "nein" versteht.
Es wird die Gefahr aber auch nicht mit dem Wort "nein" in Verbingung setzen, sondern sich immer wieder in die gleiche Gefahr begeben. Es hat also keinen Lerneffekt, wenn ich als Mutter immer nein sage...

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Re: ot: erziehen?

Antwort von Selena8805 am 22.04.2014, 12:36 Uhr

Ganz gehe ich mit deinen letzten Worten aber nicht mit.
Meine kleine ist 15 Monate und geht schon lange an unserem Kamin vorbei und auch am Herd, bleibt stehen, schüttelt mit der Hand, sagt "neinnein" und geht weiter.
Sie versteht ein Nein sehr gut.

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Re: ot: erziehen?

Antwort von tamtamgo am 22.04.2014, 13:02 Uhr

Ein ,nein, ist echt das einzige was an Erziehung geht! Meine beiden haben das so schnell gelernt! Ich war ganz dankbar damit!

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Re: ot: erziehen?

Antwort von Jollygirl29 am 22.04.2014, 14:05 Uhr

Hallo!

Bei uns nur ganz kurz:

Selbst vorleben, lieben und konsequent sein! Erwünschtes Verhalten verstärken und Unerwünschtes möglichst ignorieren, sofern es nicht um Leib und Leben geht.

Damit fahre ich bei meinen beiden Großen (7 und 4) prima, sie gelten als zwar sehr muntere, aber gut erzogene Mädels.

Baby mit 7 Monaten erkläre ich kurz, was warum passiert, mehr nicht, ggfs. lenke ich sie kurz ab. NEIN versteht sie noch nicht.

LG Jolly

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Re: ot: erziehen?

Antwort von Julchen88 am 22.04.2014, 15:11 Uhr

Für mich ist Erziehung, Vorbild zu sein. Natürlich muss man ein Kind vor gefahren schützen. Es gibt Dinge, über die Mann nicht diskutiert. Wie an der Hand gehen, wenn man an einer befahrenen Straße lang geht, das Anschnallen im Auto...

Aber Kinder müssen auch durch experimentieren lernen. Was passiert wenn man einen Turm aus Bausteinen umwirft, einen Löffel runter wirft. Das Gesetz der Schwerkraft. Was macht es für Geräusche, wenn der Löffel auf Fliesen fällt, auf einen Teppich...

Ich finde es immer wieder in unserem Umfeld lustig zu sehen, wenn Eltern 10 Minuten am Tag das Kind dazu zwingen, dass es bitte und danke sagen muss und es dann mit ihrem Kind trainieren wollen und an den restlichen Stunden des Tages sagt keiner der Elternteile eines dieser Wörter. Würden die Eltern zum Beispiel sagen: könntest du mit bitte den Käse geben, und der andere sich dann dafür bedankt, "lernt" das Kind doch automatisch, wie man mit Menschen umgeht.

Wichtig finde ich auch zum Beispiel, dass Kinder Konflikte alleine untereinander klären. Natürlich ohne sich zu schlagen. Sondern verbal. Ein 4-Jähriger kann ja zu einem anderen Kind auf dem Spielplatz sagen: Das ist meine Schaufel, gib sie mir bitte wieder. Ohne das Eltern gleich hin rennen müssen und eingreifen. Vielleicht ist es ja auch in Ordnung, wenn ein anderes Kind damit spielen darf. Vielleicht darf er sich dafür den Ball von dem anderen leihen. Das hat auch etwas mit teilen zu tun.

Kinder verstehen mehr als wir denken. Man muss nicht den ganzen Tag das Kind voll quatschen.

Wichtig finde ich auch, das es nur logische Konsequenzen gibt und keine Strafen.

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Re: ot: erziehen?

Antwort von niccolleen am 22.04.2014, 18:17 Uhr

"Wichtig finde ich auch zum Beispiel, dass Kinder Konflikte alleine untereinander klären. Natürlich ohne sich zu schlagen. Sondern verbal. Ein 4-Jähriger kann ja zu einem anderen Kind auf dem Spielplatz sagen: Das ist meine Schaufel, gib sie mir bitte wieder. Ohne das Eltern gleich hin rennen müssen und eingreifen. Vielleicht ist es ja auch in Ordnung, wenn ein anderes Kind damit spielen darf. Vielleicht darf er sich dafür den Ball von dem anderen leihen. Das hat auch etwas mit teilen zu tun. "

Ganz genau!!! Ich wuensche mir auch, dass das mal mehr so sehen, im unmittelbaren Umfeld oder am Spielplatz scheint das jedenfalls niemand so zu sehen. Da gehts nur darum, dass die eine Mutter der anderen Mutter gegenueber hoeflich sein will. Dass dabei das wirklich bemerkenswerte Verhandlungsalent, das mit an so vielen Kindern aufgefallen ist, irgendwann verkuemmert, scheint allen egal zu sein, und man wundert sich, dass Kinder irgendwann nicht mehr mit KOnflikten umgehen koennen.

lg
niki

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irgendwie witzig

Antwort von angi159 am 22.04.2014, 21:06 Uhr

Mir fällt grad ein, dass ich "Erziehung" unnötig finde, obwohl ich "Erzieher" bin...

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Re: ot: erziehen?

Antwort von chrpan am 23.04.2014, 15:09 Uhr

Als Kind habe ich es gehaßt, dieses reflexartige "Wie sagt man?!" oder "Sag schön "Auf Wiedersehen", "Hast du schon danke gesagt?" Mein Kind hat sich Höflichkeit bei uns abgeschaut, sagt zu uns Eltern meistens, zu anderen Kindern häufig und zu Erwachsenen manchmal "Danke", "Bitteschön", "Gesundheit" etc. Wenn er nichts sagen möchte, stehe ich drüber und sage selbst "Danke".
Im Grunde verhält sich mein Sohn (3Jahre) meistens draußen so, dass der Durchschnitt denkt, er ist besonders "gut" und "konsequent" erzogen. In Wahrheit lasse ich ihn aufwachsen mit minimalen Grenzen, wo es um die Gesundheit geht. Wobei ich auch da sehr locker bin. Ich lasse ihn nicht mit der Schere rumlaufen, aber die Erfahrung, dass sie eine Schneide hat, riskiere ich zum Beispiel. Auch einen Schnupfen riskiere ich, wenn ich ihn ohne Jacke laufen lasse, wenn er partout nicht will, und die Temperaturen sind gerade mal im 2-stelligen Plusbereich. Mir ist es keineswegs egal, wie er was macht. Bei echter Kälte hatten wir zB noch nie so eine Situation.
LG,
Chris

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Re: ot: erziehen?

Antwort von chrpan am 23.04.2014, 15:11 Uhr

Das Ausblenden von negativen Botschaften als selbstwerterhaltende Maßnahme scheint mir einleuchtend. Wie das mit dem Positiven gemeint ist, macht mich neugierig. Hast du dazu einen Link gefunden?

LG,
Chris

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Re: ot: erziehen?

Antwort von niccolleen am 23.04.2014, 19:30 Uhr

Oje, hab grad gesucht, und ich habs nicht. Ich dachte, ich haette es aufgenommen damals. Es war Ende Maerz im Radiokolleg.
Die senden aber ihre Sachen immer wieder, wenn es wiedermal kommt, dann nehm ich es auf.

lg
niki

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