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Geschrieben von NcsF am 15.11.2014, 12:04 Uhr

Mineralisierungsstörung bei Kleinkindern

Ich möchte "kurz" unsere Erfahrungen mit Zahnproblemen bei unseren 3 jährigem Sohn schreiben:

Als Noah 3 Jahre alt wurde haben wir an einem seiner Schneidezähne eine verfärbte Stelle entdeckt. Wir befürchteten direkt Karies!
Wir machten einen Termin in einer Zahnarztpraxis die für Kinder und Angstpatienten spezialisiert ist. Uns war es sehr wichtig das Noah, der oftmals lange Zeit benötigt um sich irgendwem und irgendwas zu öffnen, von anfang an in Erfahrene Hände kommt. Man muss noch so oft in seinem Leben zum Zahnarzt, das Risiko das man ihn in einer "herkömmlichen" Praxis verschrecken könnte war uns einfach zu groß.

Wir erklärten ihm das wir zum Zahnarzt gehen werden und was der Zahnarzt dann bei ihm machen möchte. Für Noah ist es sehr wichtig das man ihm alles erklärt was auf ihn zu kommt, wenn er nicht versteht was warum gemacht werden soll verschließt er sich.
Als wir dann vor Ort waren durfte er zu erst alles untersuchen und sich umschauen. Die Zahnärztin (die selbst eine Angstpatienten ist ;-) ) unterhielt sich einfach erst mal nur mit ihm und machte es von Noah abhängig ob und wie viel er zulässt. Da er an diesem Tag nur für ein kurzes Grinsen bereit war, war sie auch damit Super zufrieden. Sie gab uns kurz Tipps für die weitere Pfelge und sagte wir sollen einfach nochmal kommen bis wir einmal etwas mehr in den Mund schauen können. Er durfte sich etwas aus der Schatztruhe aussuchen und bekam eine tolle blickende Zahnbürste geschenkt.
Beim zweiten Besuch, ca 4 Wochen später, war seine Freude riesig.
Diesmal hatten wir mehr Glück und er machte den Mund ganz weit auf. Am Abend zuvor war bis auf die Stelle am Schneidezahn alles in Ordnung. Morgens beim Zähne putzen viel mir auf das an zwei Backenzähnen der Schmutz ziemlich fest war und kaum weg zu bekommen.
Als er den Mund in der Zahnarztpraxis aufmachte war ich geschockt! Er hatte plötzlich in zwei Backenzähnen Löcher. Die Zahnärztin zeigte viel verständnis: die waren sicher gestern Abend noch nicht da! Sie begründete es mit tiefen Gruben die Noah in den Backenzähnen hat, da kann sich Karies einschleichen und dann bricht die Decke vom Zahn zusammen und dann erst zeigen sich die Löcher!
Sie erklärte mir das man besonders bei so kleinen Kindern oft die Problematik von Mineralisierungsdefekten hat. Um es anschaulich zu erklären: die Milchzähner vieler Kinder haben keine Schutzfunktion gegen Karies. Sie können sich nicht dagegen wehren, normalerweise ist es so das die Zähne sich besonders Nachts mit dem Speichel selbst reinigen und so eine kleine Schuttzfunktiion gegen Karies haben.
Das fehlt aber Kindern wie Noah. Sie sind Karies hilflos ausgeliefert, da hilft auch das beste Zähne putzen nicht. Sie bestätigte direkt das Noah sehr saubere Zähne hat und man sich da keinerlei Vorwürfe machen muss. Die Gründe für diese defekte sind noch nicht genau erforscht. Man stellt nur Vermutungen auf, auf die sie aber gar nicht näher eingehen wollte, denn die Behandlung sieht eigentlich, gerade bei so kleinen Kindern, immer gleich aus:
Man muss das ganze in Narkose behandeln, also Karies weg bohren, Zähne füllen und versiegeln, damit kein neuer Karies sich bilden kann.
In Deutschland ist das ganze je nach Material der Füllungen zuzAhlungspflichtig! Wir haben uns, auf Empfehlung der Zahnärztin, für Kunstofffüllngen entschieden. Amalgam kommt auf keinen Fall für uns in Frage und die normalen Zementfüllungen die die KK übernimmt sind uns nicht langlebig genug. Im besten Fall sollen die Milschzähne bis zum 6 Lebensjahr halten, Zement bietet aber nur bis zu 2 Jahre halt. Kunststoff dagegen hält 10 Jahre, evtl sogar länger.
Wir müssten pro Füllung 50€ dazu zahlen. Die Frontzähne übernimmt die KK komplett. Noah brauchte insgesamt 12 Füllungen. Seine Zähne haben sich vor dem Eingriff in kurzer Zeit sehr schnell verschlechtert! Wir müssten ein paar Wochen auf einen Termin für die Narkose warten.

Die Zahnarztpraxis arbeitet mit einem Super Anästhesisten zusammen. Er ist auf Kinder eingestellt und war für ein Kind wie Noah perfekt. Noah hat nicht mal "Au" gesagt als er die Braunülen bekommen hat.
Der Eingriff hat ca 2 Stunden gedauert, danach kam er in einen Aufwachraum. Es dauerte ca 50 Minuten bis er wieder ansprechbar war, er war zwar sehr betrunken, aber er war ganz ruhig, schreite nicht.

Im Anschluss beredeten wir nochmal alles mit der Zahnärztin. Sie bestätigte nochmals das es sich um eine Mineralisierungsstörung handelt und die Zähne quasi durch das Karies einfach so "auseinander bröckeln" weil sie keinen Schutz haben.
Mit der Versiegelung der Zähne wird es kein Problem mehr geben. Die Füllungen halten bis er die Zähne wechselt. Wir gehen jetzt Alle drei Monate zur Kontrolle, sollte die Versiegelung an manchen Stelle nachlassen wird sie einfach etwas aufgebessert. Sobald ein neuer Zahn da ist gehen wir zum Zahnarzt und lassen auch diesen versiegeln, damit Karies keine Chance mehr hat.

Als Prophylaxe das die Mineralisierungsstörung solche Schäden nicht anrichten kann ist das einzig wirkungsvolle eine gesunde Zahnhygiene und die Versiegelung.

Ich denke wenn schon sehr viel früher beim normalen Kinderarzt auf diese Störung hingewiesen werden würde könnte man prophylaktisch direkt mit jedem ersten Zahn eine Versiegelung machen und könnte Kindern wie Noah eine Narkose etc ersparen.

Die Zahnärztin sprach übrigens von ca 80% Betroffener Kinder. Und bei nicht Behandlung werden die bleibenden Zähne direkt angegriffen obwohl man diese noch nicht sehen kann!

 
6 Antworten:

Re: Mineralisierungsstörung bei Kleinkindern

Antwort von Tine1 am 15.11.2014, 13:34 Uhr

Hmmm... wir hatten das so ähnlich, als unsere Tochter ca 2,5 Jahre alt war. Es handelte sich jedoch nur um ein Loch in einem Backenzahn. Auch wir waren bei einer extra Kinderzahnärztin, mit der wir zunächst einmal sehr zufrieden waren. Sanft, kein Drängen, kleine Geschenke usw. Sie sprach ebenfalls von einer Mineralisierungsstörung. Außerdem sei das Langzeitstillen mit Schuld und ich solle schleunigst abstillen.

Sie wollte dann eine Röntgenaufnahme bei einem der nächsten Termine machen. Töchterchen hat sich allerdings nicht damit einverstanden gezeigt. Da fing sie dann doch an, ungeduldig zu werden und hat seeehr gedrängt. Wir haben den Termin dann abgebrochen. Sie sollte nach den Röntgenaufnahmen die Zähne entweder mit Lachgas oder in Vollnarkose gemacht bekommen. Andere Zähne seien angeblich auch betroffen, nur noch nicht ganz so schlimm wie der Backenzahn. Jeder Termin hat ordentlich Geld gekostet. Aber das ist es einem ja wert...

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Fortsetzung

Antwort von Tine1 am 15.11.2014, 13:54 Uhr

Als wir schon den Op- Termin hatten, haben wir unsere Tochter nochmal mitgenommen zu unserem Zahnarzt. Ich hatte da eh einen Termin uns so haben wir ihm die ganze Geschichte erzählt. Er hat ihr dann in den Mund geschaut. Hat er super gemacht so dass sie prima mitgemacht hat. Er ist ohnehin ein ganz besonders toller Zahnarzt im menschlichen Sinne und besitzt unser volles Vertrauen, aber das ist eine andere Geschichte.

Auf jeden Fall war er komplett anderer Meinung als die Kinderzahnärztin.Die Kleine habe zwar ein Loch, dieses sei aber nicht kariös. Sie habe zwar Probleme mit der Mineralisierung, daher würden auch die Verfärbungen kommen die die andere ärztin als beginnende karies bezeichnet hat, die zähne seien aber inbordnung. röntgen fand er total verantwortungslos in dem alter "nur wegen der zähne". man solle bei kleinen kindern nur das allernotwendigste machen und mit allem anderen abwarten, bis es anfängt weh zu tun. eine narkose sei nur in wenigen ausnahmefällen begründbar. mit jedem jahr das sie größer würden, stiege die wahrscheinlichkeit dass man einen eingriff auch ohne narkose bzw. mit örtlicher betäubung durchführen könne. oder es erledige sich irgendwann von selbst beim zahnwechsel.

die kinderzahnärzte würden häufig mehr machen als notwendig weil für kinderzähne von der kk so wenig bezahlt wird. deshalb seien sie auf die zulungen angewiesen.

wir sind heilfroh, nochmal bei unserem a

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Re: Mineralisierungsstörung bei Kleinkindern

Antwort von Ottilie2 am 15.11.2014, 14:21 Uhr

Uns steht die ganze Geschichte noch bevor, im Dezember. Bei uns geht es auch rasend schnell, die Zähne sind richtig zerfressen und wenn das so weiter geht, können die die gleich ziehen...

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Re: Mineralisierungsstörung bei Kleinkindern

Antwort von Osterglocke83 am 15.11.2014, 17:07 Uhr

Hallo,

Sorry, aber manches liest sich ein bisschen komisch....


also klar, es gibt verschiedene Veranlagungen, aber man ist nicht allem hilflos ausgesetzt.
In einer guten Zahnarztpraxis, wir man schon während der Schwangerschaft aufgeklärt und spätestens ab dem 2. Geburtstag sollte man halbjährlich zum ZA.

Hat dein Kind von Geburt bis zum ersten Geburtstag Fluoride bekommen? Achtest du bei der Zahnpasta und bei der Ernährung auf Fluoride?
Wie handhabst du es mit gesüßten Getränken, Süßigkeiten, Nuckelflaschen, Saftschorlen?
Löffel, Schnuller abschlecken?
(Versiegelungen bei Kindern unter 6 Jahren sind meistens nicht machbar, und der Nutzen ist abzuwägen...)

Wurdet ihr was die Vorbeugung angeht auch gut beraten?

Außerdem werden bei Kindern auch im Seitenzahnbereich Kunststofffüllungen von der Kasse bezahlt! man muss evtl.höchstens für die Narkose was dazubezahlen...

Also klar, wenn es schon solche Löcher waren, war die Behandlung schon richtig., aber es müsste mehr Aufklärungsarbeit gemacht werden, ...

Grüßle und alles Gute für deinen kleinen..

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Re: Mineralisierungsstörung bei Kleinkindern

Antwort von Queeniee am 15.11.2014, 18:07 Uhr

Huhu also meine Tochter ist 2 1/2 und hatte leider auch ein loch. Meine Zahnärztin sagte uns auch das dass eine veranlagung bei ihr sei und das die Zähne weniger schutz hätten als eig. diese Veranlagerung entstehen aber schon in der Schwangerschaft sodass man nicht viel machen kann. (Und ich bin was die Zahnpflege angeht echt nen pingel)
Naja jedenfalls hat sie uns tools moose empfohlen das wir das zwei mal die Woche auftragen sollen. Zudem gibts bei dm eine elektronische Zahnbürste für kinder ab 3 jahre die benutzen wir jetzt auch weil sie sagte es ist einfach erwiesen das die besser putzen als eine handzahnbürste. (Wir benutzen auch elektronische )
Das loch musste gebohrt werden und das hat sie ohne nakose gemacht. Papa saß auf den stuhl und unsere Tochter auf sein schoß. Hat super geklappt und zuzahlen mussten wir auch nichts. Jetzt waren wir wieder zur Kontrolle und alles super.
Finde es nur komisch das du da was bezahlen sollst. Und warum sofort in nakose setzen und nicht einmal probieren obs klappt. Gut kommt aufs kind an aber ich hätte auch gedacht oh gott ohne Betäubung aber sie hat es so gut gemeistert das ich echt erstaunt war.

Vll doch mal ne zweite Meinung einholen?

Lg

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Re: Fortsetzung

Antwort von Tine1 am 15.11.2014, 21:25 Uhr

Da war der Kleine aufgewacht. Jetzt schläft er wieder. :-)

Also wir waren total froh, noch eine Zweitmeinung eingeholt zu haben. Vor allem, bei einem Zahnarzt dem eine aufwändige Behandlung kein Geld einbringen würde. Nach der Kinderzahhnärztin hätte sie in Narkose mehrere Zähne repariert bekommen, anschließend versiegelt. Das Ganze hätte uns viele Nerven, Zeit und Geld gekostet. Für die Kleine vielleicht Risiken und Nebenwirkungen, auf jeden Fall mal sehr unangenehmebErfahrungen. Nun ist sie 5. es sind 2,5 Jahre vergangen und ihr hat noch nie ein Zahn wehgetan. Und sekbst wenn... Inzwischen wäre das ohne Narkose sicher kein Problem mehr.

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