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Geschrieben von Karja am 06.06.2016, 0:05 Uhr

Milchproduktion erhöhen

Hallo liebe Stillprofis,

meine Tochter ist, seit letzten Freitag, 7 Wochen alt und seit ihrer Geburt habe ich Stillprobleme.

Unser Engel kam 12 Tage zu früh auf die Welt, aufgrund einer Schwangerschaftsvergiftung und BEL musste sie per Kaiserschnitt geholt werden. Sie hatte bei der Geburt aus noch sehr viel Käseschmiere. In den ersten 24 h hat sie sehr viel Fruchtwasser ausgespuckt und wollte nicht "essen." Das Personal im Krankenhaus hat mich auch weitgehend in Ruhe gelassen. Am Folgetag kamen aber die Hebammen und Schwestern und wollten sie an die Brust legen, jedoch wusste sie nicht sogenau, was sie damit anfangen sollte... Sie hat vom Geburtstag zum Folgetag 170 Gramm abgenommen.Und unser Stilltrauma nahm damit seinen Lauf. An meiner Brust klebten mit mal zwei Schwester und eine Hebamme und natürlich unser Kind, ich selber kam mir vor wie ein Statist. Weil sie die Brust ablehnte, wie bereits erwähnt nicht wusste was sie damit soll, kam eine nette Schwester mit einer Milchpumpe auf drei Beinen ins Zimmer, ich nannte sie "den Dreitakter", womit ich Milch abpumpen sollte. Den ersten Tag lief es soweit ganz gut, ich habe 30 ml pro Pumpvorgang Vormilch abgepumpt, jedoch mit enormen Schmerzen, da die Warzen durch die hohe Saugkraft sehr rein- und in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das was ich abgepumpt habe, wurde meiner Tochter versucht mit einer Flasche einzuflößen, leider ohne große Erfolge. Sie hat das meiste ausgespuckt. Dann sollte ich sie alle zwei Stunden wecken und Prenahrung füttern, was dazu führte, dass sie in einen regelrechten Hungerstreik ging.

Ich hingegen habe mich immer mehr vor dieser Melkmaschine gefürchtet, da die Schmerzen unerträglich waren und ich nur geheult habe, aber ich wollte meine Tochter stillen. Am Sonntag habe ich dann einfach mal das Gerede Gerede sein lassen und mich auf meinen " Urinstinkt" verlassen und solange gewartet, bis sie von alleine wach wurde und ich habe sie an meine Brust gelegt und sie hat getrunken. Ich war so unfassbar stolz auf sie, und die Tränen kullerten. Leider war die Freude nur von kurzer Dauer, da die Milchpumpe meine Brustwarzen so in Mitleidenschaft gezogen hatte, dass sich diese an den Seiten aufrissen. Das Problem hab ich bis heute, es war und ist teilweise so tief, dass ich das Gefühl habe, sie könnten abfallen. Ich habe sie immer wieder angelegt, obwohl ich dabei immer wieder Stillpausen von manchmal 24 h einlegen musste, um sie etwas zu schonen. Ich doktor jetzt seitdem rum, aber ich bekomme sie durch das stillen von Anfang an nicht satt, egal wielange ich sie anlege. Wenn ich meine Brust massiere, dann kommt auch sofort Milch und sie trinkt auch, aber nach 5 Minuten hört sie auf, wenn ich aber auf die Brustwarze drücke kommt Milch raus. Ich glaube langsam, dass sie es durch die Flasche und Nuckel (auch im Kh zur Beruhigung bekommen), es einfach zu anstrengend findet. Meine Hebamme sagt mir immer, es ist gut so wie ich es mache, und viele hätten schon aufgegeben. Die Schmerzen waren/sind schon enorm und ich freue mich über jeden Tropfen MuMi den ich ihr geben kann, jedoch reicht mir das nicht aus. Ich möchte Sie so gerne "Vollstillen" ggf. mal eins zufüttern, aber derzeit sehe ich es nicht mal annähernd. Egal wie oft ich sie anlege, es reicht nicht aus. Kann es auch sein, dass sie die Zusatznahrung regelrecht braucht?

Habt ihr noch Anregungen wie ich mehr Milch produzieren kann, Stilltee (Anis-Fenchel-Kümmel-Tee)und Malzbier trink ich schon, ich pumpe auch hin und wieder mal an. Zum Anfang hab ich es öfter gemacht, es deprimierte mich aber, dass es teilweise nur 10 ml an beiden Brüsten war.

Ich glaube einfach mein Schatz war in den ersten zwei Lebenstagen noch nicht soweit und wusste nicht, dass sie sich jetzt selbst versorgen muss. Da ich mich nicht auf mich, sondern auf das Fachpersonal verlassen habe, hab ich nun dieses Problem...

Es tut mir leid, dass es so ein langer Post geworden ist, aber ich hoffe auf Tipps von euch.

 
3 Antworten:

Re: Milchproduktion erhöhen

Antwort von Ameleni am 06.06.2016, 8:29 Uhr

Liebe Karja

Zunächst noch herzlichen Glückwunsch zur Geburt. Schade dass du solche startschwierigkeiten hast, aber deine Hebamme hat ganz recht. Andere hätten vielleicht schon aufgegeben!

Erst mal eine Frage. Woran erkennst du dass es ihr nicht reicht? Schreit sie wenn du sie von der Brust nimmst? Oder geht sie selbst von der Brust und schreit?

Die Milchpumpe sollte eigentlich eher dazu da sein sein die Milch eben ohne Schmerzen abzupumpen und nicht sie zu zerstören. Das hätte dem Klinikpersonal auffallen müssen. Ich bin sicher, dass man die Pumpe entsprechend hätte einstellen können.
Zugegeben sind 30 ml nicht gerade viel und 10 ml sind tatsächlich nicht die Welt. Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass der Sog der Pumpe in der Regel lange nicht die Power hat, die ein kleiner Säugling schafft. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass deine Maus mehr aus deiner Brust zieht als du denkst.

Die Milchmenge kannst du tatsächlich nur mit immer häufigem Anlegen erhöhen. Dein Körper richtet sich nach der Nachfrage. Er wird also anfangen mehr zu Produzieren, wenn er erkennt, dass es nicht mehr ausreicht. Auch zusätzliches abpumpen kann da helfen, aber natürlich nur wenn es auszuhalten ist. Eventuell tust du dir mit einer Handpumpe leichter, da du die Intesität bzw. Die Geschwindigkeit selbst im Griff hast. Außerdem ist sie sehr viel schwächer als die elektronische. Es wäre sinnvoll die kleine zunächst nicht mehr so zu zufüttern. Das kann aber deine Hebamme oder eine Stillberaterin besser beurteilen. Hungern sollte sie schlieslich auch nicht. Deswegen meine oben genannte Frage. Möglicherweise kannst du sie häufiger und ihr reichen die kurzen Mahlzeiten.

Dazu kommt, dass sie durch die Geburt vielleicht noch etwas schwächelt. Sie muss das trinken auch erst lernen. Das kann bei manchen durchaus etwas länger dauern. Meine Tochter und ich haben uns erst nach ca. 8 Wochen richtig zurechtgefunden beim stillen.

Was deine wunden Brustwarzen betreffen:
Ich würde versuchen sie weiter anzulegen und dabei solltest du aber unbedingt darauf achten, dass ihr die richtige Position wählt und sie die Brustwarze und den Vorhof richtig im Mund hat! Dazu kannst du dich mit deiner Hebamme zusammensetzen oder dich an eine Stillberaterin wenden.
Lass deine Brust, solange du Probleme hast, nach dem Stillen offen. Die feuchte und warme BH Luft ist schlecht und macht die Brustwarzen weich. Du kannst ein bisschen MuMi auf der Warze verteilen und sie abtrocknen lassen. Ich würde dir gute 20 min empfehlen. Wenn es dir gut tut (ausprobieren) kannst du DANACH eine Salbe gegen wunde Brustwarzen verwenden oder Kompressen (z.B. MultiMam) in den BH legen.
Ich bin hier damit zwar schon auf Widerstand gestoßen, aber mir hat es damals die ersten Tage geholfen nur solange anzulegen, wie es mir gut getan hat. Auch wenn es dann nur 5 min waren. Aber ich gebe den Nutzerinnen recht, dass dies ein klares Zeichen wäre dass du eine falsche Anlegetechnik hast. Hier solltest du dich wiederum an eine Beraterin wenden. Nur hat es meiner Ansicht nach keine Vorteile in der vermeintlich falschen Haltung zu lange zu stillen. Das fördert es ja auch nicht. Also lieber gleich handeln.

Zuletzt kann es natürlich sein, dass deine MAUS durch das Zufüttern im KH eine Saugverwirrung bekommen hat. Diese ist nur mit viel Geduld und Konsequenz wieder in den Griff zu bekommen. Ich würde, sofern deine Hebamme oder der Kiarzt einverstanden sind auf weitere Zufütterung verzichten. Von Stillhütchen zum "an die Brust ranführen" rate ich die DRINGEND ab!!!! Damit erreichst du nur einen weiteren Kampf die wieder abzugewöhnen.
Sie immer und immer wieder geduldig anlegen. Ihr alle Nähe geben die sie braucht und abwarten bis auch sie die Vorteile des stillens wieder erkannt hat. Ich habe kein Rezept dafür da ich selbst nicht mit Saugverwirrung konfrontiert wurde, aber ich kenne einige die es mit viel Geduld in den Griff bekommen haben. Also nicht aufgeben.!!!

Liebe grüße und viel Glück!!!

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Re: Milchproduktion erhöhen

Antwort von niccolleen am 06.06.2016, 9:49 Uhr

Wenn du zufuetterst, dann unbedingt mit dem BES, nicht mit dem Flascherl! So wird die Milchproduktion trotzdem angeregt, und dein Kind bekommt immer genug Milch, an der Brust!
http://www.medela.com/CH/de/breastfeeding/products/breastmilk-feeding/special-feeding-devices.html
Du kannst das auch mit einer Ernaehrungssonde selber machen, im Moment geht nur leider meine Webseite nicht, wo ich das gut beschrieben habe. Du kannst mir aber gern eine pn mit deiner email Adresse schreiben, dann schick ich dir das Dokument.

lg
niki

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Re: Milchproduktion erhöhen

Antwort von niccolleen am 08.06.2016, 13:50 Uhr

Meine Webspace ist auch wieder online, hier der link:
http://www.nicolleen.net/resources/sondenstillen.pdf

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