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Geschrieben von Lulus-Mom am 14.07.2014, 11:54 Uhr

Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Liebe Sileik,

ich lese Deine Beiträge seit mittlerweile knapp 2 Jahren regelmäßig und bewundere oft Deine rethorisch geschliffenen und immer gut recherchiert wirkenden Texte.

Ich selbst bechäftige mich gerade sehr detailliert mit einigen Themen rund ums Muttersein und Feminismus (s. auch u.). Hierbei kommt man an Sinn und Zweck von früher Fremdbetreuung ja gar nicht vorbei. Ich meine mich zu entsinnen, dass Du da neulich mal von aktuellen Studien zum Thema Cortisol-Spiegel und Kleinkindbetreuung geschrieben hast, die negative Auswirkungen, auch Langzeitfolgen, eindeutig belegen.

Magst Du ein paar Links und Büchertipps teilen?

Vielen lieben Dank!

 
52 Antworten:

Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von chrpan am 14.07.2014, 12:44 Uhr

Google mal "Wiener Krippenstudie",
lG,
Chris

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von chrpan am 14.07.2014, 19:36 Uhr

Auch auf der Seite www.nichd.nih.gov gibt es eine (Langzeit)Studie zu früher Fremdbetreuung, nur funktioniert dort das Navigieren nicht mit meinem Handy-browser, am Laptop komme ich derzeit nicht ins Internet.
Vielleicht kannst du ja mit diesen Hinweisen etwas anfangen, bis jemand einen schönen Link kopiert.
LG

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von caro79 am 14.07.2014, 22:45 Uhr

hallo,

habe diesen artikel gefunden. ist sehr interessant.
http://www.univie.ac.at/wiki-projekt/texte/frankfurter_allgemeine_april_12.pdf

lg

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von caro79 am 14.07.2014, 23:33 Uhr

anbei noch ein zweiter link, der etwas positiver, aber auch älter ist.

http://www.univie.ac.at/wiki-projekt/texte/gehirn_und_geist.pdf

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Danke an Euch beide...

Antwort von Lulus-Mom am 15.07.2014, 8:15 Uhr

Ich werde wohl doch in den sauren Apfel beißen müssen und ein paar Fachpublikationen kaufen müssen.

Ich kannte sie schon und fand die verlinkten Artikel - besonders den aus der FAZ - auch sehr bedrückend, tue mich aber schwer mit interpretierten Darstellungen.

LG

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von mausbär am 15.07.2014, 8:31 Uhr

Aber beruft sich der faz-artikel nicht nur auf ergebnisse aus amerik day care centern? Der ist wirklich bedrückend. Aber man darf nicht vergessen, dass die negativen Auswirkungen nur für sehr frühe und sehr lange betreuung gelten.

Wenn man wiener krippenstudie googelt findet man auch einen aufsatz auf den seiten der dt liga für das kind, der ist ganz gut, der hebt viel auf die Begleitumstände, die Qualität der kita und die aufgaben der Fachkräfte ab. Und das ist ja letztlich das, woran man drehen kann.

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von angi159 am 15.07.2014, 22:55 Uhr

Ich finde diese Negativ-Artikel einfach nur schrecklich. Was soll frau denn machen? Gerade bei uns in den neuen Bundesländern ist das durchschnittliche Gehalt so gering, dass man auf das zweite angewiesen ist. 1200€, dazu noch etwas Kindergeld und Betreuungsgeld... damit sind gerade mal die Fixkosten gedeckt bei einer dreiköpfigen Familie, wenn man sparsam lebt! Diese Artikel haben nur eine Konsequenz, nämlich ein fürchterlich schlechtes Gewissen seitens der Mütter. Den Staat kümmert das nämlich überhaupt nicht...

Wir haben etwas angespart und ich kann 18 Monate aussetzen, wobei ich da schon Exot bin im Osten. Trotzdem bleibt das schlechte Gefühl, wenn ich daran denke, meinen Sohn abzugeben. Und solche Artikel hauen noch oben drauf.

Andererseits denke ich mir auch immer wieder, dass hier alle in die Krippe gegangen sind und die heutigen Erwachsenen dann ja alle einen Schaden haben müssten;-)

Ich habe mich sogar schon geärgert, dass ich in einem Beschäftigungsverhältnis bin und nicht mit Hartz4 mit meinem Kind zu Hause bleiben kann!!! Das muss man sich mal rein ziehen! Da wären wir besser dran und dazu würde ich nicht noch mein Kind schädigen...

Tut mir leid, ich bin da sehr emotional bei dem Thema. By the way: ich bin Erzieher:-)

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von Selena8805 am 16.07.2014, 4:26 Uhr

Sehe ich genauso wie angi.
Ich lese sowas gar nicht erst weil ich dann innerlich zerfließen würde vor schlechtem Gewissen. Meine Gedanken mache ich mir ja so schon und bin total traurig dass ich kaum zeit für mein Mausel habe.

Weiter unten hatte auch jemand so geschrieben dass wenn man sein Kind gleich abgeben muss man ja gar nicht erst eines bekommen sollte weil das nicht Zweck der sache sei - also sind Kinder den "reichen" vorbehalten?? Ich würde auch am liebsten Zuhause bleiben aber dann müssten genau diese reichen mich ja auch irgendwie finanzieren - wäre dann wohl genauso verkehrt.

Wie mans macht macht mans falsch, meine kleine hat aber sichtlich Spaß in der Krippe und ich denke sie wird keinen schlimmen schaden davontragen.

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Dann muss man eben keine Kinder kiregen... ist doch unreflektiert!

Antwort von Lulus-Mom am 16.07.2014, 8:51 Uhr

Hey,..
Ich denke man darf solche Artikel nicht ohne den entsprechenden Kontext lesen. Der erscheint ja nunmal in der FAZ, also einer Publikation, die sowieso eher das konservative, westdeutsche, gutbürgerliche Spektrum abbildet, da muss man sich über die Interpretation der Studie nicht wundern.

Daher auch mein Beitrag oben, dass ich mir wohl oder übel ungefilterte Infos besorgen muss. Mausbärs Beitrag hat einen wirklich guten Hinweis geliefert, auf einen sachlichen Aufsatz zum Thema.

Zur emotionalen Seite, so von wegen dann keine Kinder bekommen, hatte ich unten darauf schon geantwortet wie eindimensional und unreflektiert das meiner Ansicht nach ist:

"Zum ersten, man kann über Sinn und Qualität früher Fremdbetreuung sicher streiten und ich kenne keine Eltern, die sich die Entscheidung leicht gemacht haben. Und "so lange wie möglich" macht niemand, eher "so lange wie nötig". Daher finde ich die Aussage, dann müsse man ja keine Kinder kriegen, arg eindimensional... das mag eine persönliche Auffassung sein, ist aber wohl kaum auf die Allgemeinheit übertragbar. Das sind in meinen Augen genau die Mittel, mit den jungen Frauen Muttersein und Berufstätigkeit verleidet werden. Leider führt das oft zu Entscheidungen zu Lasten des Kinder-kriegens. Und darauf bezugnehmen, was macht es für einen Unterschied, ob wir von Akademikerfamilien sprechen? Meines Erachtens doch nur den einen, dass Frauen in diesem Milieu eben oft die Wahlfreiheit haben, lange Zuhause zu bleiben, da der Akademikergatte genug Geld nach Hause bringt. In Nicht-Akademikerfamilien hieße der Verzicht auf ein Gehalt hingegen oft Sozialstaat. Und muss man Müttern, die dann unter Geldsorgen Arbeit und Familie kombinieren, oft gefangen in alten Rollenmodellen mit einer vollen Doppelbelastung, dann auch noch ein schlechtes Gewissen machen? So von wegen, warum kriegste denn ein Kind, wenn Du's dann nur abgibst? Finde ich ein wenig einfach..."

Eine Antwort habe ich darauf nicht mehr bekommen... War vielleicht bisschen komplex die Fragestellung! ;)

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ich gehöre zu "den reichen"

Antwort von Leewja am 16.07.2014, 11:29 Uhr

sprich: ich könnte durch meinen Mann versorgt und ernährt werden, wenn wir denn so eine partnerschaft führten udn wenn ich denn wollen würde, dass das so ist.
Will ich abere nicht und tun wir aber nicht und ich bestehe darauf, auf eigenen verdienstfüßen stehen zu dürfen, meinen heißgeliebten job mit voller elidenschaft machen zu dürfen udn TROTZDEM und einfach so ein kind haben zu dürfen.

und das lasse ich mir von keiner studie, keinem althergebrachten rollenklischee und keiner vorstellung einer heititeiramamuttibleibt12jaherezuhause -idee verbieten. schon gar nicht nach all den geschichten im partnerschaftsforum und AE-forum, wo die leiben braven tüchtigen ernährer alle nicht mehr zahlen mögen/können/wollen, wenns schief geht (aber ich vergesse---bnei den heititeiwerbungsfamilien gehts natürlich nie schief).

echt, wenn mich eiens ernsthaft auf die palme bringt, dann diese "wenn ich mein kind schon so frü abgebe, braucgh ich gar nicht erst eins zu bekommen", daher werde ich jetzt auch unsachlich und mies, lebt damit.

Wer will mir mein kind absprechen????? hm??? unverschämt ist das.
Ich habe ein goldiges, intelliugentes, fröhliches, absolut sicher "gebundenes" wohlerzogenes empathisches hinreißenddes kleines kerlchen hier...ab dem 1. geburtstag bekanntbetreut durch taMu, ab dem 3. Geburtstag im kindergarten, jetzt im offenen ganztag, der life und in farbe lernt, dass eine frau wunderbar einen erfüllenden, hochrangigen, gutbezahlten Beruf UND eine familie haben kann...er wird es als SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT sehen, dass es so ist und wird seiner frau später entsprechend gegenübertreten und nicht "motzen, weil sie den haushalt nicht geschafft hat oder die wäsche nicht so gemacht ist, wie er das gern hätte"....mann mann mann,

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:) bist Du ein wenig in Rage? :) ich unterschreibe Dir jeden Satz!

Antwort von Lulus-Mom am 16.07.2014, 11:36 Uhr

Danke!

Kannst Dir ja unten mal den O-Ton des "Dann brauchste halt kein Kind" durchlesen... da wird einem schon anders...

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heititeiramamuttibleibt12jaherezuhause -idee

Antwort von Lulus-Mom am 16.07.2014, 11:40 Uhr

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sehr in rage und ich werde unsachlich, wofür ich mich entschuldige

Antwort von Leewja am 16.07.2014, 11:52 Uhr

aber ich kann die schwarzweiß-malerei nicht leiden...und ich gehöre definitiv zu denen, die NICHT einer mutter, die gerne zuhause bleiben und voll in der "stay-at-home-mum" -Rolle aufgeht einen vorwurf machen oder so..ich kann es zwar weder verstehen noch halte ich es für vernünftig und gut, aber ich finde dennoch, dass jede familie das absolut so machen sollte, wie sie es richtig findet.
Mit diesen "so früh schon abgeben, dann braucht man keine kinder zu bekommen"-sprüchen geben exakt diese frauen aber MIR diese freiheit und toleranz nicht und DAS macht mich wütend.

Witzigerweise bin gerade ICH eine Ärztin, die quasi wöchentlich in Kontakt mit embryotox gerät, die allen kollegen beibringt, dort zu gucken, bevor man irgendwelchen scheiß vom abstillen erzählt, ICH habe allergrößtes verständnis für besorgte mütter, ICH kann ganz oft sagen "wenn es mein Kind wäre, würde ich es so und so machen..."...sprich, ich finde, andere Stillende und Mütter prfoitieren sehr davon, dass ich als exstillende udn Mutter da bin, arbeite, ihr wohl und das ihrer kinder im blick habe und vieles nachvollziehen kann....

wären nun ich und meine anderen kolleginnen mit kindern alle "zuahuse und würden, wie sich das gehört, unsere Kinder 24/7 selber betreuen, hättet ihr alle NOCH weniger gute Ärzte, die bereit sind, althergebrachte regeln über bord zu werfen und neues durchzustezen, die bereit sind, sich mehrere stunden mit den problemen einer Melanom-OP bei einer stillenden zu beschäftigen etc. Der "arztdünkel" ist nun mal ausgeprägter bei vielen männlichen kollegen und die kinderlsoen frauen bei uns wissen schlicht nicht, wie es so ist als mutter....die KÖNNEN nicht so raten und beistehen udn beruhigen, wie wir.

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Bitte nicht entschuldigen, ich find es so schön erfrischend!!! Und...

Antwort von Lulus-Mom am 16.07.2014, 11:58 Uhr

...ich war schon mal mit meinem Säugling auf der Kinderintensivstation. ich kann aus meiner Erfahrung jeden Deiner Sätze zu besseren Ärten/Innen bestätigen.

Nicht zu sehr ärgern. Ich bin sicher, dein Sohn wird es an der richtigen Stele und zur richtigen Zeit würdigen, wie groß Du bist!

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von Selena8805 am 17.07.2014, 8:15 Uhr

Ganz tolle Worte Leewja.
Und ich denke nicht dass du dich für irgendeines davon entschuldigen solltest.

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Re:Seien wir mal ehrlich es nervt einfach nur!

Antwort von Pampersmami am 17.07.2014, 12:37 Uhr

Und zwar in jede Schwarz-Weiß-gedachte Richtung!
Ich verstehe oft nicht warum man immer und immer wieder einen politischen /wirtschaftlichen Ideal hinterherhechelt und wenn man merkt das es nicht ganz so läuft ein schlechtes Gewissen hat!

In meinen Augen sollte die Politik/Wirtschaft nicht irgendwelche Lobby leisten wie doch die "gute Mutter " zu sein hat, sondern ihren Arsch bewegen die Mögl. zu schaffen das jede Ihrer Sit. entsprechend wählen kann!

Ich will weder einer Frau von der L. sein , noch will ich die vorbildliche Rama Familie (geht mit meinen Kindern eh nicht) !

Ich möchte aber die Akzeptanz , oder meinen wegen auch die Toleranz (reicht ja schon) das es wie ich es handhabe für UNS so am besten ist! Ich kann das einfach nicht begreifen wie man sich ständig darüber echauffieren muss, wie es andere machen!

Mir persöhnl. ist das so etwas von wurscht, Überspitzt gesagt würde ich gern zu jedem Verfasser solcher Artikel /Ratgeber/ Reformen sagen:

"schmeißt doch die Kinder gleich nach dem Kreißsaal in die Krippe oder bleibt 20Jahre zu Hause! Aber lasst mich damit in Frieden, euer Modell als das Non Plus Ultra anzusehen! Oder mir dann irgendwelche Horror -Szenarien einzureden! (Mann tot- ich dann unter Brücke-kein Vorbild fürs Kind contra gequälte Kinderseele, Emotion. Störungen ,schlechte Mutter ect.

Jeder sollte seine Familie im Fokus haben , mein Sohn war mit 2 so unglücklich in der Kita, dass ich nach einem halben Jahr unbezahlt, ausgesetzt habe. Der Kleine wiederum würde ohne mit der Wimper zu zucken in den Kiga, so verschieden wie Kinder und ihre Familien sind , so verschied. sollten auch die Mögl. der Umsetzung sein!

Was nützt mir denn der tolle Job wenn das Kind jeden Tag weint, sich übergibt oder in die Hose macht, weil es noch nicht bereit ist für den Kiga!

Was nützt mir der tolle Kiga wenn ich keinen Job habe oder die Betreuungszeit nicht kompatibel mit den Arbeitszeiten ist .

Mal abgesehen dass viele immer von den Idealvoraussetzungen ausgehen! Mein toller Job ist futsch, weil ich um 4:30 anfangen müsste, da kann der Kiga noch so toll sein :-( deswegen eher aufmachen wird er auch nicht, und wenn die Kinder in der Schule sind werden sich einige noch umsehen, das ist dann noch ein Zacken schärfer!

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Eustress/Distress/Cortisol-Spiegel

Antwort von björg am 17.07.2014, 14:18 Uhr

Stress (unabhängig ob Eu- oder Disstress) erzeugt erhöhte Cortisol-Spiegel. Das lässt in der Regel nicht den Schluss zu, dass ein erhöhter Cortisol-Spiegel schädlichen Stress als Ursache hat. Weitere Indikatoren sollten unbedingt mit untersucht werden. In diesem Sinne bitte alle Artikel kritisch lesen, besonders, wenn ein Fazit oder eine Handlungsempfehlung aus den Ergebnissen abgeleitet wird.

Viele Grüße!

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Re: Eustress/Distress/Cortisol-Spiegel

Antwort von mausbär am 17.07.2014, 15:11 Uhr

Danke für den Hinweis!

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von mausbär am 17.07.2014, 15:23 Uhr

Das ist hier ja mal eine schöne Diskussion. Liebe Frauen, ihr sprecht mir aus der Seele.
Ich finde in dem Zusammenhang eine Untersuchung zur Lebenszufriedenheit interessant, in der deutlich wurde, dass Menschen ihre Kindheit als schön erinnern, wenn sie eine glückliche Mutter hatten, fast unabhängig von der Betreuungsart. Auf Platz eins waren glückliche Hausfrauen, auf Platz zwei glückliche berufstätige Mütter. Am schlechtesten bewerten diejenigen ihre Kindheit, die eine unzufriedeneunglückliche Hausfrau als Mutter hatten.

Und nach meinem persönlichen, nicht repräsentativen, Eindruck, sind die Hausfrauen die, die am meisten jammern und am schnellsten überfordert sind aber am lautesten schreien, wie schlimm es sei, das Kind in Betreuung zu geben.

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Re: Eustress/Distress/Cortisol-Spiegel

Antwort von chrpan am 17.07.2014, 23:42 Uhr

Das beruht auf Untersuchungen bei Erwachsenen, oder? Im Erwachsenenalter geht ein Eustress-Erleben aber zumeist mit bewusster Entscheidung für die Situation einher und somit mit Kontrollerleben.

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von sileick am 17.07.2014, 23:58 Uhr

Uii, ist ja eine heftige Reaktion auf Deine Frage entstanden. Bin gerade wieder da, also hier noch ein interessanter Link. Hast ja schon einige andere Ergebnisse bekommen. Im Literaturteil findest Du dann noch mehr Hinweise. http://www.psyheu.de/3016/richtige-alter-kindergarten/

"Muttersein und Feminismus" beschäftigt mich auch sehr, und an den immer wieder aufs neue heftigen Reaktionen auf dieses Thema sieht man, wie sehr es "brennt". Ich bin ja noch immer der Meinung, dass die Feministenentwicklung noch immer zu sehr auf dem "gleiche Chancen-Prinzip" beharrt, ohne zu berücksichtigen, dass es hierbei einfach keine gleichen Chancen geben kann, biologisch gesehen nicht. Frauen ziehen da in 99% der Fälle immer den Kürzeren, so lange unsere Gesellschaft sich in dieser Beziehung nicht ändert, und zwar egal, ob sie früh arbeiten oder lange zu Hause bleiben.

Hilfreich zu diesem Thema, wenn auch nur peripher, finde ich immer wieder die Artikel und Bücher von Dr. Renz-Polster, vor allem, weil sie so wunderbar den Druck rausnehmen und auch die Belastbarkeit der Spezies Mensch nicht unerwähnt lassen. Auch Prof. Hüther hat einiges zu diesen Themen geschrieben, kann Dir ad hoc und so schnell jetzt keine Links geben, aber Du könntest ja selbst noch mal googlen.

Meine Quintessenz ist immer wieder, dass man diese Dinge (Nachteile der frühen Fremdbetreuung) berücksichtigen sollte, wenn man solche Lebensentscheidungen (für sich UND sein Kind trifft) und entsprechend sensibel das Kind anschauen sollte, viel Energie in eine liebevolle, gute Betreuung zu stecken, wenn sie eben früher sein soll oder muss und mit sich selbst im Reinen sein sollte. Die Probleme zu früher Fremdbetreuung (bei zu schlechten Betreuungsschlüsseln oder ungünstiger Personalbesetzung bzw. Ausbildung) sind bekannt, und man kann sie nicht wegreden. Frühe "Frend"betreuung (ist eigentlich ein Widerspruch in sich, es müsste "Bekanntbetreuung" heißen) ist nicht problematisch, wenn die Eckdaten stimmen (verlässliche Hauptbezugsperson, Bindung zu dieser, Umgebung, die Rückzug und Ruhe zulässt etc.).

Andererseits verlangt unsere heutige Lebenswelt den Familien oft ab, dass die Frauen früh ihre Kinder in die Betreuung geben müssen. Kompromisse sind nötig. Aber eben dann muss die Familie berücksichtigen, dass sie echt was vom schwächsten Glied in ihrer Mitte verlangt, und alle müssen entsprechend wachsam und sensibel sein, um ggf. Probleme aufzufangen oder sich für Veränderungen im Beteuungsbereich vor Ort einzusetzen.

Letztes ist meine Meinung, die muss nicht jede teilen. Vielen Dank übrigens für Deine Komplimente!

Das in "Kürze", bin noch am Auspacken etc.

LG Sileick

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von sileick am 18.07.2014, 0:30 Uhr

Noch einmal hallo!

Nun hab ich Deine Feministinnendiskussion auch quergelesen, finde das ja sehr spannend.

Dogmatisch finde ich die grundsätztliche Diskussion immer dann, wenn sie auf unangepassten Modellen beharrt. Will sagen: Feminismus hieß in den 60er, 70er Jahren was ganz anderes als heute. Damals musste eine Menge Druck erzeugt werden, damit Frauen überhaupt reell ins Arbeitsleben gelassen und dort, auch in damals noch vielen eher männlich besetzten Berufen, akzeptiert und anerkannt wurden. Damals war es unendlich wichtig, dass Frauen ein ganz anderes Selbstverständnis entwicklen konnten, indem sie selbst für ihr Auskommen sorgen konnten und nicht bloß Billigjobs machten oder "Hausfrau" waren bwz. als Frauen der "gehobenen" Gesellschaft überhaupt anerkannt "trotz" Kindern arbeiten gehen "durften". Die Feministinnen von damals haben unheimlich viel erreicht.

Aber man darf nicht auf den Eckdaten der Vergangenheit stehenbleiben und die Welt noch Jahrzehnte später dogmatisch wie damals betrachten. Es hat sich viel geändert (wenn auch noch längst nicht so viel, wie es sollte, sieht man die Gehaltsunterschiede bei Frauen uns Männern in gleichen Berufen z.B. an). Nun allerdings besteht die Gefahr, dass das Pendel zum Gegenteil ausschlägt: Frauen sollen oder wollen jetzt (oft entgegen ihres Gefühls ihrer biologischen Vorgaben oder der wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf Schwangerschaft, Geburt, stillen, Bindung etc.) früh in den Job, ohne dass immer adequate Betreuungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Ich meine mit adequat solche, die sich den wissenschaftlichen Erkenntnissen anlehnen und den beruflichen Eckdaten der Frauen bzw. Familien Rechnung tragen. Hier ist noch sehr viel zu tun, finde ich.

An der hitzigen Diskussion hier, die immer wieder über dieses Thema stattfindet, sieht man, dass beide Seiten (die "länger Zuhausebleiberinnen" wie auch die "früh wieder Arbeitenden") Nachteile und Vorbehalte gegen ihre persönlichen Lebensentscheidungen von außen wahrnehmen, und das nervt beide. Mich auch!

Ich bin zu Hause. Wenn mein Kind nahezu drei Jahre alt ist, wird es sanft in den (ziemlich lange gesuchten und für geeignet befundenen) Kindergarten eingewöhnt. Für uns ist das fein so, aber bereits als die Kleine ein Jahr alt war, musste ich mich den vorwurfsvollen Fragen stellen, wann ich denn (endlich) wieder arbeiten wolle, und es wurde immer wieder so dargestellt, dass ich mich selbst mit meinen Bedürfnissen immer hintanstellen würde, so, als ob ich mich selbst mit meiner Entscheidung, länger zu Hause zu bleiben, sakrifizieren würde. (Also das genaue Gegenteil zu dem, was Du erlebst, der vorgeworfen wird, sie würde sich und ihr Kind sakrifizieren, indem sie gern wieder früher und mehr arbeiten möchte.) Ich bin Mitte 40, habe schon viel gearbeitet, gern und engagiert, und habe auch viel erreicht. Ich habe auch schon unheimlich viele Träume erfüllt (ein Privileg, wie ich finde), ich bin der Typ Mensch, für den das jetzt absolut fein und wunderbar und erfüllend ist, zu Hause zu sein und mein Kind (nicht ausschließlich, hab tatsächlich noch andere Interessen und verfolge die auch :-)) zu begleiten, diese Zeit zu genießen, so lange sie währt. Im Februar fange ich wieder mit wenigen Stunden an zu arbeiten, und ich freue mich darauf. Mein Kind ist soweit, dass das alles gut klappen kann, es ist für uns alles bestens so, wir sind zufrieden.

Dennoch kräkelt und mäkelt die Umgebung. Und sie tut es bei Bekannten, die das anders machen, ganz genauso. Das zeigt doch auch, dass die Feministenbewegung mal neue Entwicklung braucht. Das Urprinzip des Lebens = "Vielfalt macht Qualität und Entwicklung" zeigt sich hier wie überall wieder: Statt ewiger Grabenkriege und dogmatischer Diskussionen brauchts flexible Strukturen, die für alle den Weg ermöglichen, der die Familien zufrieden und gesund wachsen lässt.

Ich bin immer etwas frustriert, wenn die Diskussionen so grabenmäßig werden, die Wortwahl zeigt es dann. Bin gespannt, wie das hier weitergeht.

LG Sileick

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 8:21 Uhr

Vielen Dank für Deine Beiträge. Nach einigen Tagen dämmerte es mir, dass Du vermutlich im Urlaub bist. Ich bestätige, dass Grabenkämpfe ein wenig nerven, aber denke, das ist der hohen Emotionalität des Themas geschuldet.

Ich hatte tatsächlich mit diesem Post keine Diskussion entfachen, sondern nur Literatur einholen wollen. Daher hatte ich es auch getrennt vom "Stillen und Feminismus"-Post gemacht. Man sieht aber ja, wie leicht das Thema entflammt. Ich finde aber, auch die emotional vorgebrachten Posts, alle sehr hilfreich und anregend.

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Zur Versachlichung der Diskussion... ...und zwei Buchtipps... ...und danke!

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 8:41 Uhr

Ich wollte nur nochmals kurz erinnern, dass ich nicht finde, dass irgendjemand seinen Lebensentwurf am feministischen Rollen- und Lebensmodell der 70er Jahre ausrichten muss...

Ich selbst als überzeugte Feministin, die tatsächlich eher der These "es gibt keine Unterschiede" anhängt, anstelle der "Biologie rules"-Fraktion zuzuneigen, komme aber seit der Geburt meines Kindes nur noch schlecht daran vorbei, meine zuvor festen Überzeugungen zu überprüfen und neu zu justieren. Das ist ein sehr persönlicher Prozess, der noch einige Zeit dauern wird, den ich aber sicher mit neuen Grundfesten verlassen werde.

Ich spreche niemals nie jeder anderen Mutter (und jedem anderen Vater) ab, für sich andere Entscheidungen zu treffen, die in deren persönlichen Kontext möglicherweise auch gar nichts mit feministischer Theorie zu tun haben müssen!!! Das ist ja nur ein BEI MIR fest verankertes Bewertungsschema.

Im Rahmen dieser Diskussion habe ich gerade angefangen, ein tolles Buch zu lesen, dass ich jetzt ncoh empfehlen mag:
Lieselotte Ahnert, Wieviel Mutter braucht ein Kind? ISBN: 978-3-8274-2014-5

Und weil unten darauf referenziert wird und ich immer nur mit irgendwelchen Zeitungsbesprechungen dazu konfrontiert wurde, habe ich nun auch folgendes gerade frisch ausgelesen:
Elisabeth Badinter, Der Konflikt - Die Frau und die Mutter, ISBN: 978-3-406-60801-8
Auch wenn ich nicht der Grundthese zustimme, hat sie tatsächlich den ein oder anderen Punkt, bezüglich des "Druck aufbauens", den ich wiedererkenne. Die Darstellung der LLL als Geheimorganisation ist sicher überzogen, für mich tatsächlich sehr erheiternd ;)

Ich freue mich wirklich über konkrete Vorschläge zu Büchern, essays, Fachartikeln zum Thema und DANKE EUCH, dass ihr meinen persönlcihen Findunsgprozess hier so begleitet.

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Es tut mir leid, Dich in solche Wut zu stürzen... Entschuldige!

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 9:00 Uhr

Ich wollte mit meinem Eingangspost wirklich keine Fingerzeig-Diskussion auslösen, sondern habe etwas Literatur erbeten. ich finde wissenschaftliche Studien durchaus hilfreich, um daraus einen eigenen Standpunkt abzuleiten.

Diese "Dann krieg halt keine Kinder"-Diskussion ist eben so mitentstanden und ja, vielleicht haben Leewja und ich kurz den sachlichen Rahmen gesprengt... ich fand das "heititeirama...."-Wording nur zum Schmunzeln... das war keine Verurteilung einer anderen Auffassung...

Bitte entschuldige!

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Ich hatte das gefühl, Pampersmami stimmt mir/und eigentlich eher zu

Antwort von Leewja am 18.07.2014, 9:23 Uhr

im sinne von: wieso darf es nicht ejde Familie einfach genauso machen, wie es zu ihr, dem Kind, der Mutter aber auch dem vater, der Job- und Lebenssituation und der persönlichen einstellung passt, ohne jederzeit von irgendweiner seite der kritik ausgesetzt zu sein


das DISKUSSIONEN stattfinden, finde ich völlig richtig, gut, anregend und notwendig, ICH kann es nicht eliden, wenn es in Richtung Stammtisch geht mit "wofür denn Kinder bekommen, wenn man sie gleich den genazen tag abgibt".

Und AUF solche Äußerungen hin neige ich dann zum zurückschießen mit heititeiramamutti-sprüchen, die EIGENTLICH nicht bei mir üblich sind.

Die korrekte Antwort wäre vermutlich "wofür denn ne ausbildung machen/ein studium absolvieren, wenn man dann eh jahre bis jahrzehnte nicht arbeitet", aber ich will gar nicht ernsthaft antworten, weil das nicht meine meinung ist.

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Liebe Sileick, ich stimme dir in vielem zu (und freue mich, dass du, wie ich

Antwort von Leewja am 18.07.2014, 9:25 Uhr

den begriff Bekanntbetreuung besser findest als den doofen begriff "Frembetreuung", aber eines stößt mir auf:
"dass die Frauen früh ihre Kinder in die Betreuung geben müssen" schreibst du....die Väter nicht?

Wäre es gesellschaftlich normal, anerkannt, gefördert, nein, wirklich einfach normal, dass auch die Väter 1-1,5 Jahre zuhause bleiben, hätten die Frauen ja viel weniger kummer in dieser beziehung, denn man könnte die zeit bis zum 3. geburtsag recht prblemlos für alle mit eigenbetreuung durch ein elternteil verbringen....

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Re: Nee Du da ist keine Wut, ich hab bloß nicht so eine schöne Ausdrucksweise;-)

Antwort von Pampersmami am 18.07.2014, 9:28 Uhr

Ich habe eher gemeint, dass MIR das total wurscht ist! Wut habe ich eher indirekt darauf, dass es immer Schwarz-Weiß gesehen wird und Mütter ständig Druck gemacht wird, wenn Sie nicht dem "Ideal" entsprechen!


Wut auf andere Mütter

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Re: Liebe Sileick, ich stimme dir in vielem zu (und freue mich, dass du, wie ich

Antwort von chrpan am 18.07.2014, 9:51 Uhr

Ich höre nicht auf, zu träumen, zu wünschen, zu appellieren, dass die Betreuung des eigenen Kindes der Gesellschaft bzw der Politik gleich viel wert sein muss, wie andere bezahlte Arbeit. Ich phantasiere weiter und möchte da eine Anlehnung an das Gehalt vor der Karenz, aber nicht zu knapp gedeckelt (zB 80% von Durchschnittsgehalt der letzten 2 Jahre, aber nicht mehr als xy €.
Es zeigt doch, wie wenig kinderfreundlich eine Gesellschaft ist, wenn Kinderbetreuung erst dann etwas "wert" ist, wenn sie nicht durch die erfolgt, mit denen das Kind am liebsten zusammen ist und wenn das Kind Zeit, Zuwendung, Eingehen auf Bedürfnisse nicht mit MINDESTENS sovielen anderen teilen MUSS, wie nach OECD-Kriterien gut für Kinder ist.
Eine Gesellschaft , die richtig und wahrhaftig kinderfreundlich ist, ist auch automatisch frauenfreundlich, finde ich.
LG,
Chris

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Wenn man von einer vorrangig biologisch/naturalistisch geprägten Auffassung ausgeht...

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 9:56 Uhr

...dann ist das Babythema eben ein primär Weibliches. Bekanntbetreuung wäre dann auch der Vater, der beim Kind bleibt, während Mama arbeitet. ich finde Fremdberteung, als Differenzierung zu "nicht familiär betreut" durchaus angebracht.

Das stellt ganz gut den Konflikt dar, in dem ich mich befand, als ich sehr früh mein Baby bei dessen Vater gelassen habe. ich habe dennoch die komplette Breitseite der "Das-Kind-gehört-zur-Mutter"-Fraktion bekommen und mein Mann leidet manchmal auch unter der mehr oder weniger offen vorgebrachten "Was-bist-du-denn-für-ein-Waschlappen"-Vorwurf aus Familie, Bekanntenkreis, Krabbelgruppe oder auch nur zufällig den selben Zug-Benutzender.

Hier setzt übrigens auch das mir zuletzt vorgeworfene Thema an, ich beuge mich ja mit dem Stillen diesem neuen Naturalismus und verrate daher die Arbeit der feministischen Schwestern, die Flasche, Krippen und Vollzeitberufstätigkeit Salon-fähig gemacht hätten.

Ich wehre mich hier (offline) gerade SEHR gegen SCHWARZ-WEISS, finde dass immer die erwerbstätige gegen die Vollzeitmutter ausgespielt wird und denke wie auch Du, dass die VÄTER viel stärker eine Rolle spielen müssten, denke, dass man vor lauter Feminsimus die kindlichen Bedürfnisse nicht vergessen sollte, diese aber auch nicht überhöhen darf... Aber dann bin ich wieder bei meinem Thema von unten und fange an mich zu wiederholen.

Ich hatte absichtlich Sileik um Links gebeten, weil ich davon ausgehe, dass sie ein paar Studien/Bücher auf Lager hat, die nicht unbedingt meinen Standpunkt decken, schon lange nicht den, meiner Feminismus-bewegten Umwelt, aber möglicherweise dennoch von Interesse sind.

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Re: Liebe Sileick, ich stimme dir in vielem zu (und freue mich, dass du, wie ich

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 10:03 Uhr

Ein schöner Traum...?
Die deutsche Kindergärtnerin möchte ich kennenlernen, die für Ihren super-anstrengenden Vollzeitjob das Geld bekommt, dass ich in Deutschland für meine Mutterschutz-/bzw. Elterngeldzeit erhalten habe bzw. das ich erhalten würde, hätte ich es ausgeschöpft. Wenn ich meine Ansprüche (wie theoretisch möglich) halbiert und auf 24 Monate ausgezahlt lasen hätte, dann wäre es etwa soviel gewesen, wie die Kitaerzieherin hier netto rauskriegt.

Das leigt natürlich an meiner Ausbildung und der Verdienstgröße, von der ich komme. Dennoch ist das der rechtliche Rahmen, in dem ich mich bewege. Und er hat mcih ausdrücklcih nciht dzau bewegt, länger als 8 Moante auszusetzen. (Da mein Mann ja 14 Moante aussetzte).

Ich denke, diese staatliche Finanzierung ändert nicht die persönliche Entscheidung, ob ich es für dringend notwendig halte, dass das Kind von Mama betreut wird, oder eben auch von Papa, Oma, TaMu, Kita, ...

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Ok, ich habe das als extem angenervt vom Thema empfunden und auhch als wütend, aber...

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 10:06 Uhr

...dann ist ja gut.

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Kinderfreundlich = Frauenfreundlich ... lese ich erst jetzt, und...

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 10:18 Uhr

...möchte widersprechen!

Denn das eine hat per-se nichts mit dem anderen zu tun.

Möglicherweise wäre eine wahrhaft kinderfreundliche Welt auch eine elternfreundliche Welt. da könnte ich zustimmen, wenn ich auch elternfreundlich = kinderfreundlich schreiben würde, die Kausalität also umdrehen wollte.

Kinderlose Frauen (und Männer) haben nix von Kinderfreundlichkeit und daher ist da kein Zusammenhang, ich wehre mich gegen die Gleichsetzung von Frau = Mutter. Auch so eine naturalistische These, die ich nicht verstehe...

Nichts für ungut!

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Re: Zur Versachlichung der Diskussion... ...und zwei Buchtipps... ...und danke!

Antwort von sileick am 18.07.2014, 10:20 Uhr

Noch ein Buch, das ich sehr hilfreich und unterhaltsam fand: Sarah Blaffer-Hrdy: "Mutter Natur". Sie ist Soziobiologin. Das Buch ist sehr umfangreich, relativ akademisch, aber dennoch gut zu lesen und vor allem voller aufschlussreicher soziobiologischer Erkenntnisse bezüglich der Rolle der Mütter in unserer stetig wachsenden Menschheit. Sie hat sich dabei auf eine Zeitreise begeben, um zu sehen, wie es eigentlich früher gewesen sein könnte, bei den ganz alten und den jüngeren Vorfahren. Dabei fand ich eine Quintessenz ziemlich überwältigend, wenn man dann die Grabenkriegdiskussionen verfolgt: Kinder kosten! Sie kosten, weil sie von allen Lebenwesen die längste Zeit komplett von den Erwachsenen abhängig sind. Das heißt, Eltern müssen den biologischen Preis des Nachwuchses "zahlen". Das ist keine Politik, keine Ungerechtigkeit, das ist eine biologische Tatsache. Und Kinder sind sehr "teuer". Sie müssen gefüttert, versorgt, beschützt werden, die Erwachsenen werden durch sie viel angreifbarer (das ist das Steinzeitbild, das ich jetzt male), und sie sind für lange Zeit beschränkter in der Lage, zum allgemeinen Überleben mit voller Kraft beizutragen. Darum ist z.B. der Babymord eine evolutionär durch die Geschichte der Menschheit praktizierte Methode, um den eventuell zu hohen Preis abzuwenden, den ein Kind in einer misslichen Situation kosten würde. (Natürlich befürworte ich in heutiger Zeit heute keinen Babymord, nur damit ich hier nicht missverstanden werde. ;-)) Den Preis für den Erhalt der eigenen Art müssen wir bezahlen, und gewöhnlich machen das die Familien und Gemeinschaften in Zusammenarbeit. Dennoch liegt die Hauptlast in der Geschichte der Menschheit fast immer bei den Frauen. Auch interessant ist, dass Frauen mit dem Sesshaftwerden viel mehr noch ohne Baby bzw. Kind arbeiten konnten und dann auch mussten, um diese Lebensweise zu unterstützen. Das führte dazu, dass sie weniger lange stillten, und das wiederum führte zu zu vielen Kindern hintereinander, was gesundheitliche Nachteile für die Frauen hatte, die im Mittel alle 3-5 Jahre ein neues Kind bekamen. Langes Stillen war seinerzeit ein gutes Mittel für die Frauen, ihre eigenen Belastungen durch Kinder kleiner zu halten. Heute ist dieser Aspekt aufgeweicht, da bei unserer Ernährungslage auch bei längerem Stillen die Wahrscheinlichkeit früherer erneuter Schwangerschaften größer ist und es natürlich auch andere Verhütungsmethoden gibt. Also es lohnt sich Blaffer-Hrdy zu lesen, finde ich.

Zum Feminismus: Ich stehe allen Strömungen, die sehr dogmatisch werden, kritisch gegenüber, denn sie fehlen meist in einer Sache: Sie sind fast immer zu träge, um sich den notwendigen und einfach gegebenen Veränderungen anzupassen. Das heißt nicht, dass nicht viele solcher Strömungen in bestimmten Phasen sehr wichtig wären. Aber ich würde mich niemals z.B. als "Feministin" einordnen. Das wäre mir zu eingeschränkt. Dennoch habe ich starke Überzeugungen, was die Beurteilung der Rolle der Frau bei uns anbetrifft, und ich bin sicher, dass hier nur große Kreativität und Flexibilität, gepaart mit ganz viel Toleranz zu besseren Zuständen führen werden. Die dogmatischen Kämpferinnen braucht es dabei unbedingt, denn sie rühren auf und bringen neue Gedanken mit Energie in die Welt, insofern finde ich viele Feministinnen sehr hilfreich. Meins aber wäre das nicht. Ich mag keine Schubladenkategorien und sehe diese Dinge eher aus biologischer Sicht. Ich finde es wichtig, dass wir bestimmte Zusammenhänge kennen, um uns im Rahmen unserer Möglichkeiten bestmöglich damit arrangieren zu lernen. Die Biologie ist die Voraussetzung. Von der auszugehen wäre in so vielen Bereichen wünschenswert. Wie man bei Renz-Polster und auch Blaffer-Hrdy sehen kann, gibts viele Möglichkeiten, das umzusetzen.

@ Leewja: Dein Punkt ist voll d'accord! Das fällt bei mir unter die gesellschaftlichen Bedingungen, die eben nicht geschaffen sind. Bei uns ist das z.B. auch unmöglich. Mein Mann kann erst um 19:00 Uhr nach Hause kommen, das heißt, Kind ist im Wesentlichen meine Sache. Wollten wir das anders machen, müsste er seinen Job wechseln, und selbst dann... Du kennst ja das Problem.

Ich finde diese Diskussion hier mal wieder sehr anregend und bin gespannt, was noch so kommt.

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Dann muss sich vielleicht auch was in unseren Köpfen ändern

Antwort von Leewja am 18.07.2014, 10:34 Uhr

denn die Väter sind durchaus genauso gut wie die Mütter (bis auf die Brüste, aber ab 18 Monaten kann man auch stillen und ausreichend stillen, ohne 24/7 anwesend zu sein) geeignte, ihr ureigenstes Baby zu betreuen und ich hatte noch nie ein schlechtes gewissen/gefühl, unser kind bei dem einzigen menschen zu lassen, der es ebenso liebt wie ich...seinem vater.

Ich wehre mich weiter (und schon lange, suchfunktion ;)) gegen den ausdruck Fremdbetreuung, weil ich ja nicht einem beliebigen Fremden auf der Straße mein kind in die hand drücke und sage "er heißt Hansi, mag Bananen, ich bin um 17:00 wieder da"...ich suche die betreuung sorgfältig aus und kenne sie und vor allem kannte mein sohn sie gut.

ehrlich gesagt wesentlich besser, als seine tante mütterlicher- oder Großmutter väterlicherseits...obwohl die doch Familie sind ;)

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Doch wieder Stillen... und Betreuung deshalb erst ab 18 Monaten durch Papa? :(

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 10:47 Uhr

;)

mein Kind wurde vollgestillt und dann neben Beikost gestillt bis jetzt (22 Monate) Ich arbeite seitdem Baby 8 Monate alt.

Die vorsorglich abgepumpte Milch haben wir nach dem Auftauen mehrheitlich wegeworfen, da Kind lieber Wasser und Brei/Finderfood wollte, bis Mama wieder da war...

ich denke, es wurde hier wirklich ausreichend gestillt... ich denke auch, ich hatte voll Schwein mit dem Zwerg. ;)

Mein Baby wurde zurerst in der Kita betreut und danach durch eine der Omas ;) er war zuerst reif für die Kita und dann für die Familie ;)

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ja, ich denke, darum kommen wir nicht herum: dass in den ersten 4-6 Lebensmonaten

Antwort von Leewja am 18.07.2014, 10:57 Uhr

die Mutter zuständig ist, WEIL sie stillen kann (bei sofort-Fläschchengebern ist die Diskussion vielleicht anders zu lagern, aber es ist ja ein Stillforum, in dem hier diskutiert wird...), und WEIL es meines erachtens für ALLE beteiligten umständlicher und nerviger und unnatürlicher wäre, wenn nun die mutter wie blöde abpumpt und das kind die mumi aus dem fläschchen vom papa bekommt NUR um feministischen Überzeugungen gerecht zu werden...wenn beide 12-18 monate aussetzen ist die diskussion, WANN sie das tun auch müßig, finde ich.

ob nun 4,8 , 12 oder 24 Monate egstillt wird, das ist ja wieder abhängig von Kind, Mutter, bedarf, Lust, organisierbarkeit....und wenn man anch 8 monaten abstillt, dann nimmt papa 12 monate frei und dann wieder mama, von mir aus, ICH denke, eine ununterbrochene EZ für jeden jeweils ist vermutlich für alle (und ja, da kommt auch der arbeitgeber ins spiel) besser zu organisieren...

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Hatte mich nur über die 18 Lebensmonate gewundert... und stimme sonst zu.

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 11:04 Uhr

...ich persönlich hätte aus ganz anderen Gründen nicht nach 2 Monaten Mutterschutz zurückgehen können... ich wollte gerne beim Baby sein, unabhängig vom Stillen...

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Ich auch, ich wollte auch beim Baby sein

Antwort von Leewja am 18.07.2014, 11:14 Uhr

und jetzt sag ich was megaunemanzipiertundunfeministisches:
ich glaube, dieses ganz animalische, dieses urzeitmenschlich beschützende, dieses "ich zerreiße jeden, der meinem Kind was tut mit den Zähnen, wenn es sein muss"....ich GLAUBE, dass haben Mütter mehr als Väter......total nicht in meinen Kram und mein Weltbild passend....aber dennoch so gefühlt....

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Feminsimus sagt nur, dass es keinen rationalen Grund dafür gibt, Frauen die Last allein

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 11:14 Uhr

aufzubürden.

Es gibt aus meiner Sicht keine zu verlallgemeinernden Gründe, diese Benachteiligung von Müttern gegenüber Vätern und damit die von Frauen gegenüber Männern zu akzeptieren. Natürlich ist Stillen ein weibliches Privileg (? biologische Disposition wohl eher...), die aber nicht zwingenderweise dazu führen muss, die restlichen Aufgaben gerecht aufzuteilen, bzw. dazu, dass die Mutter länger als ersten paar Monate zwingend zur Kümmerin wird.

Mir ist klar, dass es persönlich sehr wohl Gründe für diese Aufteilung geben kann, nehme das auch gerne so hin, verweigere aber die Zustimmung dazu, dies sei biologisch determineirt und daher nicht aufzulösen.

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Re: Na ja geschrieben ist immer anders als gesprochen

Antwort von Pampersmami am 18.07.2014, 11:23 Uhr

Ich finde übrigens das Buch von Lotte Kühn "Supermuttis" toll!

Also dann, bei uns ist Schwimmbadwetter und Sohnemann 1 kommt gleich mit dem Zeugnis! Schönen Tag noch Allen , wir sind dann mal weg;-)

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Tja...mein Mann ist eben ein Freak ;)

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 11:28 Uhr

Ich habe lange in einer harten Sinnkrise herum-elaboriert, warum ich mein Kind offensichtlch nicht so sehr über alles liebe, wie z. B. meine beste Freundin... die alles zurückstellt. Warum ich schon nach wenigen Monaten dachte, das kann's aber doch jetzt nicht gewesen sein, darf ich auch mal wieder raus?, hat mich lange beschäftigt und in ein schlechtes Gewissen gestürzt, vor allem, weil immer alle wissen wollten, wie GLÜCKLICH ich doch sein müsse und WIE SCHRECKLICH ich doch vor dem baldigen Arbeitsbeginn Angst haben muss...

und auch mein Mann neigt deutlich mehr dazu, alles andere für den Zwerg aufzugeben als ich... Hta er tatsächlcih auch. seinen Job (er wurde "betreibsbedingt" gekündigt nach 10 jahren und zufällig nach Ankündigung des Vorhabens 14 Monate aussetzen zu wollen), seine gesellschaftliche Anerkennung (Waschlappen etc), seine finanzielle Unabhängigkeit (mit so'nem berufsfremden 30h-Teilzeit-Mutti-Job, den er jetzt hat, bin ich die Ernährerin...aber er wollte keinesfalls wieder Vollzeit irgendwo arbeiten, leiber mehr Zeit für's Kind) und er leidet sehr unter Ängsten, ob die (gut ausgesuchte) Kita den Kleinen nicht vielleicht doch beeinträchtigt...

Uns fällt es phasenweise schwer, mit eigenem Buachgefühl und gesellschaftlchem Anspruch klar zu kommen. Was mich rettet (und was ich als großes Geschenk empfinde) ist, dass das hier bei mir Zuhause keinen Frauen-Thema, sondern ein Elternthema ist. Wir haben beide sehr ambivalente Gefühle und immer ein schlechtes Gewissen und, hofffe ich, sind dennoch gute Eltern und gute Vorbilder.

Es kostet uns viel, das so zu leben und die ständigen ungefragten Kommentare hinzunehmen, es gibt nur tatsächlich keine Alternative für UNS.

Das darf überall sonst anders sein.

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ich finde das völlig ok und verständlich

Antwort von Leewja am 18.07.2014, 11:46 Uhr

und ich war ebenfalls todfroh, wieder arbeiten zu können.

wir machen oft silverster einen spaziergang und resümieren über das vergangene Jahr und 2008 sagte mein mann "Und, was war das beste dieses Jahr?" und ich antwortete spon´tan und voller überzeugung "Dass ich wieder arbeiten gehe!"---er war gekränkt, denn wir haben 2008 auch geheiratet ;)

ich meinte eigentlich wirklich so die ersten Monate, in denen ICH zumindest mich teils fast tierisch gefühlt habe, hyänenhaft (serh engagierte Mütter, die hyänen ;))...ich spürte die schmerzen meines kindes mit, wenn er bauchweh hatte, hatte ich es auch, wenn er huistete, kratze es in meiner kehle, wenn er sich unwohl fühlte, fühlte ich es IN MIR und alleine diese hormonellen geschichte...tropfende miclh, wenn er hunger bekam, schweißausbrüche wenn ich schreien nicht schnell beruhigen konnte, irrationale wut, wenn jamend ihm etwas "vorenthalten" wollte (wie meines chwiegermutter ihm das stillen nach bedarf vorenthalten wollte ("Willst du dem echts chon wieder die brust geben? der kann auch mal warten").

mein Mann ist als anwalt in einem klassischen "man arbeitet gefälligst 14 stunden pro tag, geht keinesfalls vor 20:00 heim, elternzeit für MÄNNER??? haha, na, dann werden Sie HIER ganz sicher kein Partner"...usw.
daher war das nie zur Diskussion gestellt, was ich aber als unfair empfunden habe...EINER musste ja nunmal, und es war immer so klar, dass ich das war....ich WOLLTE ja auch, aber manches tat dann eben doch weh...wenn der Kollege, der wesentlich weniger geeignte war, dann aufstieg und ich als TZ-Mutti eben nicht....wenn kinderlose kolleginnen sagten "Ach, ja, richtig....du gehts ja früh...schönes freri, ach das hätte ich auch gern"---und diese dinge eben.
Die muss und musste ich ausbaden----und das ärgert mich.

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Re: ich finde das völlig ok und verständlich

Antwort von Lulus-Mom am 18.07.2014, 12:03 Uhr

Autsch, das mit der Hochzeit...

ich habe das schon verstanden und hatte das auch... aber von mir hatte ich das ja auch erwartet. Er war aber WIRKLICH genauso. Ist es noch. Von ihm wird das ganz platt gesagt aber nicht erwartet. Er hat da schon inetressante Auseinandersetzungen erlebt...

Zugegeben ist er nie "karriere-orinetiert" (was man so darunter sagt, blödes Wort, Du weißt schon) gewesen, ich schon. Aber es hat ja niemals in Frage gestanden, dass für mich ein Kind hohe Opportunitätskosten haben würde. Ich war nur 8 Monate raus und habe große Verschiebungen und Nachteile erlebt. Ich habe die ersten Woche nund Monate oft 12, 13 h gearbeitet, um zu bewesien, dass ich noch "richtige" Projekte machen kann. Und wurde auch bei einer Beförderung übergangen (ist aber mittlerweile egal, es kam eine andere :) )
Wie hoch die Opportunitätskosten für ihn jedoch sein würden, weil er sich wenig Geschlechterrollen-konform verhalten hat, haben wir vorher nicht erwartet. Nach außen ist nämlcih immer, oh, wie schön, deine Frau hat's ja gut (immer die Frau, nie das Kind!)... nach innen ist nur Unverständnis, so wie oben beim Umfeld Deines Manns beschrieben.

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Doch, ich glaube das ohne weiteres, hätte mein mann das auch nur ANGESPROCHEN

Antwort von Leewja am 18.07.2014, 13:19 Uhr

wäre er schon ziemlich doof angeschaut worden.

Zum Glück nicht aus dem privaten Umfeld, aber beruflich. Im Freundeskreis haben wir ein Pärchen, die sich jeweils die Elternzeit mit jeder 7 Monate paritätisch geteilt haben und ER arbeitet TZ als Finanzbeamter, und sie VZ als Oberärztin Innere ;) Geht schon, er hat auch eher wenig Kummer (vielleicht ist es bei behörden irgendwie doch einfacher, als in der freien Wirtschaft?).

Und bei uns will ein Kollege zumindest 2 Monate EZ nehmen, das führt aber schon zu Unmutsäußerungen (nun wird sich für zwei Monate eben auch kein Ersatz finden lassen hier....das ist dann tatsächlich ein Problem.

Für uns frauen ist es in meiner Klinik toll, seit wir einen jungen, selbst mit Kindeern und berufstätiger Frau ausgestatteten Chef haben UND seit ich (und meine Nachfolgerinnen) "beweisen", dass es super klappt...ich z.B. mache halt die Arbeit von normal 40 Wstd in 35, ich sagte es glaube ich schoin mal ;)

aber ganz grundsätzlich läuft es wirk,lich unkompliziert und gut für Mütter, inzwischen kommt im September dann das 16. Klinikbaby zur Welt (unter ärztinnen, die Schwestern mal außen vor gelassen)...meines war das erste, in 7 Jahren als 15 weitere ;))

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Re: Feminsimus sagt nur, dass es keinen rationalen Grund dafür gibt, Frauen die Last allein

Antwort von sileick am 18.07.2014, 22:36 Uhr

Das sehe ich weitgehend genauso wie Du.

Es müssen individuelle Lösungen für alle Familien ermöglicht werden. Was mir wichtig ist, sind solche Fragen, in denen der Preis der weiblichen Unabhängigkeit für das Kind (und ggf. auch die Frau) zu hoch wird, z.B. wenn das Kind per Flaschenmilch ernährt wird (übrigens ist auch abgepumpte Muttermilch nicht dasselbe wie direkt gestillte, wenn sie gekühlt aufbewahrt wurde), wenn nicht genug geschaut wird, dass die Frauen eine Chance haben, sich mit all den hormonellen Veränderungen akklimatisieren können, wenn zu kurz gestillt wird, weil es dann wieder ans Arbeiten geht und aus Unwissen oder wegen ungünstiger Bedingungen nicht weiter gestillt wird, wenn die Erkenntnisse im Bereich psychologischer Nachteile durch fehlende verlässliche Bezugsperson nicht beachtet werden etc.

Klar ist auf jeden Fall, da sind wir einig, dass es für Frauen, die schnell wieder arbeiten wollen, möglich ist, wenn der Background stimmt, und dass die Kinder damit wunderbar groß werden können. Ohne Nachteile! Genau dieser Background ist das, was bei uns gesellschaftlich in der Regel nicht stimmt, und diese Bedingungen müssen in Bezug auf das Berufsleben (Arbeitszeiten, Gehälter, Einstellung gegenüber Vätern und Müttern, geeignete Betreuungsformen etc.) geschaffen werden.

Ich sagte ja schon, dass die Menschheit sich im ständigen Wandel befindet, und dass wir kreativ sein müssen, um neue Wege zum bestmöglichen, glücklichen und gesunden Leben zu finden, die allen gerecht werden, Frauen, Männern und Kindern. Ich denke, wir sind da gar nicht so weit voneinander entfernt.

Ein Beispiel: Es gibt klare Belege dafür, wie wichtig es ist, dass die Kinder mindestens in den ersten drei Lebensjahren eine verlässliche, unmittelbar auf sie reagierende, bleibende Bezugsperson haben, mehr als eine ist vorteilhaft. Das - ich nenne es mal "junge alte" - Modell von Mama zu Haus, Papa Ernährer (davor waren es oft eine ganze Reihe von Familienangehörigen, die mitbetreuten, auch ältere Kinder) bietet dem Kind diese Möglichkeit mit großer Wahrscheinlichkeit. Auch hier gibts natürlich Mütter (oder Väter), die diese Aufgabe eben nicht so wahrnehmen, dass das Kind entsprechend profitiert. Da werden im Extremfalle Babys vor den Fernseher geparkt, vernachlässigt oder gar misshandelt, aus welchen Gründen auch immer. Dann ist dieses Modell kein Vorteil, sondern ein heftiger Nachteil und jede Betreuung ist dem vorzuziehen, auch ganz früh! Das Betreuungsmodell (Tagesmutter, Kita, Oma, Opa, Tante, etc.) kommt den oben genannten Erkenntnissen dann nach, wenn nicht zu viele Kinder gleichzeitig von zu wenig Personen betreut werden müssen und wenn die Kinder die Chance haben, sich eine Hauptbezugsperson auszusuchen, die dann auch zuverläsig für sie da ist. Wenn ihre Bedürfnisse weitgehend unmittelbar erfüllt werden können, Schlaf, Ruhe, Nahrung, Spiel im eigenen Rhythmus, Kinder sind im Rahmen auch flexibel, sonst hätte die Menschheit nicht überlebt, aber bestimmte Eckdaten sind nicht verhandelbar weil biologisch vorgegeben. In diesem Falle ist die Betreuung außerhalb der Kernfamilie ein Weg, von dem das Kind profitiert und der seiner Biologie entspricht. Also fein!

Es ist, glaube ich, klar geworden, was ich meine. Mir geht es nicht um Fixierung von Frauen an einer bestimmten gesellschaftlichen Stelle, weil sie eben die Gebärenden und Stillenden sind. Mir geht es darum zu berücksichtigen, welche biologischen Bedürfnisse bestehen, die zuverlässig bedient werden sollten, damit kein Schaden angerichtet wird, auch bei den Müttern. Ich unterstelle erst einmal allen Eltern, dass das ihr ureigenster Wunsch ist: Dem Kind das zu geben, was es für eine gesunde Entwicklung braucht.

Hinzu kommt, dass wir alle so unterschiedlich sind, weshalb Verallgemeinerungen immer schwierig sind. Beispiel: Eine Frau bekommt ihr Kind problemlos natürlich und geht früh wieder arbeiten, schafft es auch mit Stillpausen etc. und ist dabei fit und zufrieden. Eine andere braucht ewig, um sich von der Geburt zu erholen, hat vielleicht noch eine lang andauernde Wochenbettdrepression, die sich manifestiert und ist daher überfordert, dasselbe zu tun. Für alle die gleichen Karenzzeiten und Bedingungen zu schaffen, ist nicht angemessen. Man muss individuell schauen. Oberstes Ziel ist, meiner Meinung nach, immer, dass die Familien so gesund und zufrieden leben können, wie es eben geht, und zwar alle, Mütter, Väter, Kinder, Geschwisterkinder.

Genau aus diesen Überlegungen heraus bin ich immer wieder kritisch, wenn es dogmatisch wird, biologische Erkenntnisse weitgehend verleugnet bzw. ignoriert werden, weil sie unbequem sind, wenn Aufklärung darüber verweigert wird, weil man das lieber nicht wissen will, oder Wege zur persönlichen Verwirklichung als Mutter oder Verdienerin, egal welche Richtung, auf Kosten der Schwächsten im Glied durhgezogen werden.

Ich hoffe und träume davon, dass wir in dieser Beziehung noch was lernen, auch was die Vorstellung von Familie und Beruf anbetrifft, die gesellschaftliche Einstellung in Bezug auf Geschlechterrollen usw.

In einem stimme ich Dir nicht zu: Wir sind biologisch nicht gleich. Und wir müssen das in unseren Lebensplanungen berücksichtigen. Gleichmachen heißt auch Abwerten der biologischen Fähigkeiten beider Geschlechter, die eher geschlechtsspezifisch sind. Dagegen habe ich was, es wird den Menschen nicht gerecht.

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wow, dem beitrag kann ich bedenkenlos und in jeder hinsicht zustimmen

Antwort von Leewja am 18.07.2014, 23:06 Uhr

vielen dank für diese sehr friedlöiche zusammenführung vieler wahrer gesagter Dinge hier.

Im letzten punkt stimme ich dir zu, wage aber zu bahupten, dass ein Problem unserer gesellschaft immer noch darin liegt, dass die biologischen Fähigekiten von Frauen immer noch nicht so hoch geschätzt werden,w ie die von Männern, ja, dass sie sogar im Gegenteil dazu benutzt werden, frauen weiter klein zu halten und im Hintergrund zu halten und nicht üpberall mitspielen zu lassen.

UND (und da gehe ich ich jetzt in eine noch andere ecke) ich glaube, dass die wieder extrem geschlechtsspezifische Erziehung da deutlich mit eine Rolle spielt....Wenn wir wieder da sind, won Mütter kleiner Jungen sich ernsthaft fragen, ob es ok ist, wenn diese kleinen Jungen mit Puppen oder Küchen oder Fillypferdchen spielen und wo kleine Mädchen grundsätzlich ins schrillste aller rosas (and nothing else) gekleidet werden udn mit 4 bereist den berufswunsch "Model" äußern, da hängt etwas wieder gewaltig schief, was ich in die Zeit Marianne Grabuckers zurückgelassen sah, ich dachte wirklich, da wären wir inzwischen weiter....

lese aber tagtäglich hier im RUB (und sehe es life), dass Jungs vieleicht weinen dürfen udna uch Blümchen pflücken, aber um Jottes Willen sich nicht als Prinzessin verkleiden---und dass Mädchen in erster Lineie hübsch, süß und niedlich sein sollen....da läufts schon wieder schief für eine ganze Generation....

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folge Euch beiden und stimme speziell Dir zu, denke aber, dies öffnet ein neues Thema

Antwort von Lulus-Mom am 19.07.2014, 21:48 Uhr

...angemerkt noch, dass ich schrieb "über die ersten Monate hinaus" determiniere die biologische Prädisposition nicht die Hauptverantwortung der Mutter als Betreungsperson. der angeführte Dissens ist also gar nicht da.

Und: es ist mittlerweile nachgewiesen, dass Kinder oft keine Erzieherin/Kind-Bindungen eingehen sondern tatsächlich auch "Einrichting/Kind-Bindungen" eingehen können, was den Wechsel zwischen der Bezugserziehrin und mehreren weiteren Erzieherinnen ohne Nachteil ermöglicht. Die "Nachbildung" der primären Mutter/Kind-Bildung ist nicht zwingend bei jeder Erzieherin notwendig, sondern es kommt bei diesem Betreunungsmodel viel mehr darauf an, dass nach der (indivudell unterschiedlich längst-möglichen) öffentlichen Bertreuungszeit, dann vielfache sichere Bindungserfahrungen für das Kind im familieren Umfeld folgen (Mutter, Vater). So erfolgt die emotionale Regulierung (Stressabbau, jetzt wirklich Bezug zu Cortisol etc... seit dem Eingangspost habe ich einiges gelesen) zwar zeitversetzt, aber dies ist nachweislich nicht nachteilig für's Kind. Die weiteren Erzieherinnnen (neben der Bezugserziehrin) bieten dann eher exploratve/assitierende Unterstützung, keine emotionale Regulierung.

Es soll natürlich auch die Kind/Bezugserzieher-Bindung entstehen, klar, und eine sichere ist sicher ideal. Dies gelingt leider nicht immer und cih stimme zu, dass seitens der Eltern viel zu wenig zu Bindung und sanfter Eingewöhnung bekannt ist. Länger als 2 Wochen wird nicht eingeplant und Erziehrinnen haben keine >Handhabe, die Eltern zu verpflichten sich mehr Zeit zu nehmen. Es gibt sicher auch Einrichtuungen, in denen auf eine gute Eingewöhnung keinen Wert gelegt wird.

Neusten Forschungen zufolge gelingen die so wichtigen Kind/Bezugserzieherin/Bindungen aber besonders Jungen, und hier besonders denjenigen, die sowieso schon keine sicheren Bindungserfahurngen haben (In DE aufrgund zu früher Selbstsändigkeitserziehung immerhin knapp 50%) sehr selten. Diese Jungen binden sich eher an ihre Peers. Dies wirkt dann sowohl den Bindungs- als auch Bildungsbestrebungen einer Einrichtung entgegen. Hier also nun Überleitung zu geschlechterspezifischer Erzieheung:

Jungs werden in Gruppenbetreuung öfter reglementiert/sanktioniert, da sie "als Jungs großgezogen" eher zu aggressivem, forderndem, etc. Verhalten neigen, dass innerhalb einer (zu) großen Kindergruppe nicht geeignet ist. Die Erzieherin wird als einschränkend und nicht unetrstützend empfunden und los geht die schlechte Betreuung...
"Mädchenhafte" Verhaltensmuster (brav, lieb, etc) werden bei Mädchen schon extrem früh belohnt, sie fügen sich daher schneller ein und erreichen öfter sichere Kind/Erzieherin-Bindungen, werden also im System bevorzugt.
Es geht also weit über Rosafizierung von Mädchen bzw. das Puppenverbot bei Jungs hinaus...

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von Charly0815 am 20.07.2014, 19:25 Uhr

Diese Langzeitstudien haben alle ein großes Problem: in den letzten 10 Jahren hat sich an der Betreuung insbesondere von Kleinkindern extrem viel geändert. Deswegen sind Langzeitstudien auf diesem Gebiet m.E. nicht aussagekräftig. Zwar wurden verschiedene Einrichtungen mit einbezogen, nichtsdestotrotz würde ja auch niemand Studien zum sinkenden Gasverbrauch der Straßenlaternen trauen, weil wir heute einfach mit Strom beleuchten.

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Find ich interessant!

Antwort von sileick am 20.07.2014, 21:53 Uhr

Kannst Du eine Quellenangabe geben? Ich habe davon immer nur peripher, aber nie explizit erforschte Äußerungen gelesen, aber es macht Sinn und zeigt sich ja an vielen, vielen Kindern, die das gut hinbekommen.

Es bleibt bei beiden Deiner Punkte so, dass alles mit der indivduellen Vorgehensweise steht und fällt. Ein Kind braucht seine Hauptbezugsperson länger, vielleicht auch ein Jahr lang oder noch länger intensiv, das andere benötigt sie nicht so lange, kann vielleicht schon nach einem halben Jahr gut in einer kleinen Gruppe betreut werden. Ein Kind ist sehr stressempfindlich und braucht lange Zeit geringe Reize, ein anderes fühlt sich im Trubel am wohlsten. Eine Mutter / bzw. Vater kann ihrsein Kind sehr früh vertrauensvoll abgeben, eine anderer fühlt sich damit nicht wohl und wartet lieber länger. Eine Einrichtung hat feste, überschaubare Strukturen, kleine Gruppen, gut ausgebildetes, kompetentes Personal, die andere ist da noch nicht so weit. Eine Arbeitgeberin zeigt sich den Eltern gegenüber sehr flexibel, derdie andere nimmt null Rücksicht. Dazwischen gibts dann all die Abstufungen.

Was Du über die Geschlechtserziehung schreibst, verfolge ich auch mit Sorge. Ich habe ein Mädchen, und es ist hammerschwer, Sachen zu finden, die NICHT ROSA sind! Ziehe ich meiner Tochter Jungssachen an, wird mancherorts abfällig geschaut, und das mit 2 Jahren! Was ich auch beobachte, ist, dass Leute tendieren zu scheinen, bei Jungs weniger zu erklären als zu reagieren. Das heißt, mit Mädchen wird gesprochen, mit Jungs eher geschimpft. Ich habe manchmal den Eindruck, dass manche Eltern von ihren Jungs bisweilen schon vorher erwarten, dass ihre Jungs sich "böse" bzw. "unsozial" verhalten. Das gilt natürlich längst nicht für alle, aber bei Mädchen erlebe ich das nur ganz selten. Das ist aber eine ganz individuelle Beobachtung vom Spielplatztreiben, daher nicht unbedingt zu verallgemeinern.

Als Lehrerin habe ich in der Praxis bei Problemen oft erlebt, dass es hieß "Er ist eben ein Junge." ... Darum muss er ja hauen und treten und kann sich nicht anders verhalten. Das deckt sich mit Deinen Ausführungen. Ein Grund, warum viele Jungs auch in der Schule längst nicht so erfolgreich sind wie Mädchen.

Anders herum habe ich mit Mädchen gearbeitet, die nicht in der Lage waren, eigenen Grenzen zu spüren und sich abzugrenzen. Diese Gruppen hatten es wahnsinnig schwer, nur "Nein, das will ich nicht." zu sagen, geschweigedenn das deutlich zu tun, mitsamt passender Gestik und Mimik. Auch hier zeigt sich, dass Mädchen noch immer in Richtung Angepasstsein und "anderen dienen" erzogen werden, dahin, dass sie eigene Grenzen nicht wahrnehmen (dürfen) und sich selbst auch nicht zugestehen dürfen. Das war in meiner mittlerweile doch schon sehr langen Lehrerzeit frappierend oft und heftig, und diese Arbeit hat mich stellenweise ziemlich bedrückt.

Bei meiner Tochter erleben ich immer wieder, wie leicht Leute übergriffig (sehr süßes kleines Mädchen) werden, sie anfassen, festhalten, hochnehmen, obwohl sie ganz klar durch Gestik und Mimik und meist auch durch Worte äußert, dass sie das nicht will. Wenn ich dann einen Hinweis gebe, dass sie ja gerade gesagt hat, sie möchte nicht (auf den Arm, im Gesicht getätschelt, geküsst, gekitzelt etc.) werden, bin ich die Übermutter, die sich anstellt. Ich lasse ihr immer die Möglichkeit das selbst zu regeln, aber viele Menschen scheinen immun gegen die persönlichen Grenzen von kleinen süßen Mädchen zu sein. Das macht mich manchmal wahnsinnig böse, eben weil ich ja aus der eigenen Berufspraxis weiß, wie wichtig es ist, dass Mädchen lernen, ihre Grenzen einzuforden, und ich frage mich, ob diese Leute bei Jungs da weniger "pseudoliebevoll körperlich" werden oder ob das ein generelles Problem von "süßen Kindern" ist. Kann ich nicht beurteilen.

Es gibt also noch viel zu tun.

Die Diskussionen hier finde ich sehr bereichernd.

LG Sileick

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Re: Find ich interessant!

Antwort von Lulus-Mom am 21.07.2014, 8:22 Uhr

Leider heute kaum Zeit, daher nur schnell der Link:

http://www.ebook.de/de/quickSearch?searchString=wieviel+mutter+braucht+das+kind&mainsearchSubmit=Suche&facetNodeId=-1

Hatte das Buch neulich auch schon empfohlen. Frau Ahnert trägt die bekannte Forschung zu Kinderbetreuung (im letzten Teil speziell Krippe/Kita/Kiga) zusammen.

Sie referenziert übrigens auch auf die von Dir hier empfohlene Forschung bezüglich der biologischen Mutterrolle von Sarah Blaffer-Hrdy. ;)

Unabhängig von den von mir herausgepickten Punkten für den letzten Post, bietet der Titel einen tollen Einstieg in interdisziplinäre (Biologie, Psychologie, Pädiatrie, Pädagogik...) Betrachtung von frühkindicher Betreuung. Dabei wird nicht vernachlässigt, dass es natürlich national-kulturelle Unterschiede gibt und diese zu berücksichtigen sind (Stichworte deutscher Muttermythos bzw. (zu) frühe Selbständigkeitserziehung in DE bspw.)

Ich lese jetzt gerade einige erwähnte Studien/Bücher zu für mich speziell interessanten Richtungen weiter, auf die Ahnert referenziert, bin aber noch nicht so weit, eines empfehlen zu wollen/können.

LG

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Re: Krippenbetreuung, Cortisol-Spiegel, Studien @Sileik und alle Interessierten

Antwort von Lulus-Mom am 21.07.2014, 8:27 Uhr

Sicher muss man alte Studienergebnisse im Kontext der damaligen Bedingungen lesen. Ich denke aber, dass man schon ableiten kann, wie eine Betreuung heute z. B nicht mehr sein sollte und dass die von Dir genannten Veränderungen möglicherweise nicht ganz so weitreichend bzw. immer positiv sind.

Aber man kann sich ja eine gute Betreuung raussuchen!

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