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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von mausbär am 20.08.2014, 20:07 Uhr

Diskussionsfrage LZS

Liebe Frauen, ich wollte mal wissen, wie ihr das lange Stillen (über 2 Jahre hinaus) begründet, bzw was hinter dem Gedanken steht, dass sich das Kind selbst abstillen soll. Ich habe den Eindruck, dass Frauen, die lange stillen auch das Tragen und das Familienbett u.a. praktizieren und dass dies oft mit den Thesen von Renz-Polster oder Liedloff begründet wird. Es ist aber so, dass in Bezug auf das LZS und v.a. das selbst abstillen bei den beiden ja nix Unterstützendes zu finden ist, eher das Gegenteil. Ich denke nur daran, wie ich las, dass sich manche Naturvölker Cayennepfeffer auf die Nippel schmieren zum Abstillen...
(ich stille meinen 20 mo alten sohn auch noch, übrigens... :-))

Danke im Voraus für eure Antworten!

 
16 Antworten:

Re: Diskussionsfrage LZS

Antwort von angi159 am 20.08.2014, 20:40 Uhr

Hallo,
ich stille zwar erst 15 Monate, aber möchte meinen Sohn auch selbst entscheiden lassen, wann er sich abstillt. Und wir machen auch Familienbett, Tragen etc.

Renz-Polster habe ich auch gelesen. Ich bin auch der Meinung, dass er sich positiv über LZS geäußert hat. Aber generell vermitteln mir Liedloff und Renz-Polster, dass man Kinder so natürlich wie möglich behandeln soll und ihnen so viel Liebe und Zuwendung zukommen lässt, zwei sie benötigen und da passt es für mich schlecht, mein Kind abzustillen.

Abgesehen davon ist meine Philosophie, dass ich es mir nicht unnötig schwer mache mit meinem Kind. Deshalb trage ich lieber, als mir das Gejammer im Kinderwagen anzutun und möchte mir den Abstillkampf auch nicht antun, weil ich keinen Grund sehe abzustillen;-)

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Re: Diskussionsfrage LZS

Antwort von vieremami am 20.08.2014, 22:10 Uhr

Es gibt für alles einen Namen, einen Wissenschaftler, Mediziner usw.

Es gibt auch gute Bücher und die Autoren dahinter.

Es gibt Mütter und ihre Erfahrungen.

Ich stille jetzt mein 4. Kind und bin einfach überzeugt, das es das beste für mein Baby ist.

Meine Kinder haben an der Brust getrunken so lange sie wollten. Das ist für mich völlig normal und ich suche dafür keine Erklärung. Das ist einfach naturgegeben, für mich!

Es ging und geht uns damit einfach gut.

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Re: Diskussionsfrage LZS

Antwort von sileick am 20.08.2014, 23:22 Uhr

Ich stille seit 34 Monaten.

Anfangs fand ich auch wichtig, noch Begründungen dafür zu finden und die Wissenschaft zu fragen. Renz-Polster und zum Teil auch die von Dir genannte J. Liedloff, aber auch andere AutorInnen haben mir einen Hinweis gegeben, der dann auf alles passt, wie ich finde:

Es gibt 1. kulturelle und gesellschaftliche Aspekte sowie wirtschaftliche, und es gibt 2. Bedürfnisse von Kind, Mutter und Gesamtfamilie. Dazu gibt es 3. Wünsche. Zwischen 1 und 2 muss abgewägt werden. Bei 3. kommt es darauf an, wo man Wünsche wahr machen kann, wo die eigenen Grenzen oder andere, von außen hereinkommende sind.

Mir wesentlich klar geworden ist, dass es durch die menschliche Entwicklungsgeschichte evolutionäre Bedürfnisse gibt, die möglichst erfüllt werden sollten. Diese Bedürfnisse betreffen die körperliche (auch Krankheiten) und geistig-seelische Entwicklung zugleich. Das Stillen gehört definitiv dazu. Aber Kinder können auch, wenn sie nicht so lange gestillt werden oder nicht die Möglichkeit bekommen, den Abstillzeitpunkt zu bestimmen, gut und gesund groß werden. Man muss also die Kirche im Dorf lassen.

Blaffer-Hrdy schreibt in ihrem Buch "Mutter Natur" sehr schön darüber, wie gesellschaftliche Vorgaben und Veränderungen auch die Hingabe der Mütter an die Kinder verändert haben, und das immer wieder in alle möglichen Richtungen in der menschlichen Gesellschaft. Alle haben es irgendwie geschafft. Der Mensch ist flexibel.

Nachdem ich mich auch mit Odent und Rockenschaub und der Literatur zum Thema Geburt selbst intensiv beschäftigt habe, ist mir aber klar geworden, dass es bei diesen Themen um mehr geht als nur die Frage um die (scheinbare) Freiheit der Mutter, gesundheitliche Aspekte des Stillens usw. Wir sind eine Menschengesellschaft mit einer unendlich langen Kette an Leid und Krieg, Ausnutzung, Missachtung, Mord und Totschlag, Frauenunterdrückung, Zerstörung usw., und die meisten dieser Aspekte bestimmen unsere Menschheit noch heute, wenn man es global sieht. Meine Utopie ist es, Menschen ins Leben zu begleiten, die anders sein können, sehr stark, den Mut haben, den Weg dieser Menschheit zu verändern.

Alle Studien über Naturvölker in Bezug auf Kindererziehung etc. zeigen, dass diejenigen, die in Harmonie und Freundlichkeit tragend und stillend, nah und ohne viel Zwang mit den Kindern umgingen, die friedlichsten mit den größten Potentialen und hoher Intelligenz waren. Wenn Kinder früh an Verlust und Angst und Alleinsein etc. gewöhnt wurden, waren bzw. sind das die kriegerischen, aggressiveren Völker. Für mich ist das ein Zeichen, dass es gut ist, viel Nähe zu geben und lange zu stillen.

Ich glaube, wir alle beginnen unser Leben mit dem ersten Tag im Bauch der Mutter mit einem unheimlich hohen theoretischen Potential. Im Laufe der Schwangerschaft, ganz besonders der Geburt und der ersten drei Jahre wird dieses Potential gefördert und an anderen Stellen beschnitten. Das ist naturgemäß so. Da fördere ich doch lieber so viel es geht und beschneide nicht, denn was wir alle brauchen, ist eine zukünftige Gesellschaft mit hohem Potential und tiefer Erdung. Meine Überzeugung ist, dass unbeeinflusstes Stillen, so lange das Kind es will und ohne dass technische Möglichkeiten involviert werden, die den Abstillzeitpunkt unnatürlich verschieben (ggf. Schnuller, Flasche, Mahlzeiten ersetzen, Stillrhythmen etablieren etc.), so es denn harmonisch verläuft, einen Teil davon darstellt.

Es gibt aber keine allgemeine Lösung für alle. Es gibt so viele Faktoren, die das Stillen bestimmen, behindern oder fördern, dass man für niemanden allgemein sagen kann, es sollte aber FÜR ALLE mindestens soundso lange etc. sein. Wir sind alle verschieden. Und es gibt viele Faktoren, die möglichst gesunde, heile Kinder machen. Stillen ist nur einer davon.

Wichtig ist, dass es sich gut anfühlt, für die Familie, nicht nur das Kind. Und dann ist es genau richtig und bedarf keiner Rechtfertigung.

Ich les das jetzt nicht mehr, kommt mir selbst schon so abgehoben vor, aber so denke ich wirklich.

LG Sileick

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Re: Diskussionsfrage LZS

Antwort von Jole3 am 21.08.2014, 6:50 Uhr

Eine Begründung für diesen Lebensstil (Tragen, Familienbett, Stillen) habe ich noch nie gesucht.
Mein erstes Kind bekam ich mit 20. Damals haben mir viele gute Ratschläge gegeben. Mein Baby schlief vom ersten Tag an im eigenen Bett, gestillt wurde nach Bedarf und im Kinderwagen schien es sich gut zu fühlen. Nach wenigen Nächten, in denen ich bei jedem kleinsten Geräusch aus dem Babybett (stand im Schlafzimmer) aufgeschreckt bin, schlief mein Baby bei mir im Bett. Plötzlich war ich ruhiger und bekam mehr Schlaf. Ein Tragetuch habe ich mir dann geleistet, als Baby drei Monate alt war - herrlich, nicht immer den sperrigen Kinderwagen mitnehmen zu müssen!
So kam ich also zu diesem Lebensstil. Nicht wissenschaftlich fundiert, nicht aus der Umgebung abgeschaut und vorgelebt bekommen schon gar nicht.
Beim zweiten und dritten Kind habe ich es beibehalten. Geändert hat sich für mich nur eines: meine Kinder wurden und werden länger gestillt. Beim ersten hab ich noch vor dem ersten Geburtstag auf Flasche umgestellt, weil ich das für einfacher hielt - ein Riesenirrtum! :-) Aus Erfahrung lernt man...

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Re: Diskussionsfrage LZS

Antwort von chrpan am 21.08.2014, 7:00 Uhr

Mein Kind soll selbst entscheiden dürfen, wann es dem Stillen entwachsen ist, weil:
ich es zu einem möglichst selbstbestimmten Leben heranführen möchte, indem es bewussten Zugang zu seinen körperlichen und emotionalen Bedürfnissen hat, ihm die ECHTE Erfüllung dieser Bedürfnisse ermöglichen fern von ERSATZ-Befriedigung. Ich möchte nicht, dass mein Kind Bedürfnisse im frühkindlichen (oder gar vorsprachlichen) Alter verdrängt und sie so im späteren Leben wahrscheinlich nicht mehr dem Bewußtsein zugänglich zu machen sind (auch, bei Bedarf, unter jahrelanger Psychotherapie nicht).
Ich stille, bis mein Kind nicht mehr möchte, weil ich kein Bedürfnis habe, über mein Kind zu bestimmen,
weil ich überzeugt bin, dass ein Mensch, dessen Bedürfnisse ernst genommen und erfüllt werden, die wichtigsten Voraussetzungen hat, zu einem einfühlsamen, empathischen Wesen heranzuwachsen, andere und deren Bedürfnisse wahrzunehmen und gleichzeitig sich selbst gut zu spüren.

Außer bei Minusgraden,.wo ich auf die nächstbeste indoor-Sitzmöglichkeit vertröste, seit mein Kind 2 ist,.stille ich ihn immer, überall, und sooft es das möchte. Jetzt ist mein Sohn 3,5 Jahre, und gestern fiel mir auf, dass er nachts nicht gestillt hat (vor einigen Monaten war alle 2 Stunden Tag und Nacht eher die Regel als die Ausnahme), auch nicht am Tag. Hm, er entwächst einfach langsam. Schnuller,.Fläschchen, Daumenlutschen, Haare zwirbeln, Übergangsobjekt: all das gab und gibt es bei ihm nicht. Es ist für mich spannend zu erleben, wie (m)ein Kind sich entwickelt, wenn so viele Konventionen, Regeln, und äußere Zwänge wie möglich wegfallen. LZ-Stillen ist da für mich nur ein Puzzlestein im Mosaik unseres Familienlebens,.das seinen individuellen "Bauplan", sein Tempo und seine Bedürfnisse berücksichtigen möchte.

LG,
Chris

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Re: Diskussionsfrage LZS

Antwort von emilie.d. am 21.08.2014, 7:37 Uhr

Wieso begründen? Was spricht dafür, ein Kind spätestens mit 2 Jahren abzustillen? Kohortenstudien, die einen negativen Effekt belegen, welchen auch immer? Ich kenne keine und ein "das haben wir aber immer schon so gemacht"/ "das machen alle so" zählt für mich nicht.

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Re: Diskussionsfrage LZS

Antwort von Rattenpack am 21.08.2014, 7:49 Uhr

Ich begründe nicht mit den Thesen von Autoren. Dazu bin ich selbst zu tief in der Materie Literatur und weiß, wie manipulativ die sein kann. Nichtsdestotrotz lese ich diese Literatur gerne und hin und wieder finde ich darin Gedanken, die meine Ansicht wackeln lassen oder stützen.
Nehmen wir mal das berühmte "Jedes Kind kann schlafen lernen". Das hat mich beim Lesen so abgeschreckt in seiner Kaltschnäuzigkeit hinter klug gewählten manipulativen Worten, dass es meine Entscheidung pro Familienbett und anti Schreienlassen wesentlich mehr bestärkt hat als eine Frau Liedlloff (die für mich eher Fiktion schreibt, da sie sehr selektiv gesehen und geschrieben hat; man könnte sagen: Schön, zweifelsfrei schön, aber nicht viel realer als Mittelerde. Was keine Abwertung darstellt.)

Die Begründung warum ich meine Kinder lange stille/ gestillt habe, trage und im Familienbett schlafen ließ oder lasse:
Ich kannte es beim ersten Kind, das ich sehr jung bekam, gar nicht anders und habe erstmal nachgemacht, was meine Mutter mir mit meinen Geschwistern vorgelebt hatte. Das fühlte sich hervorragend richtig an - warum also etwas daran ändern?
Ich brauchte nie einen Grund, diese Dinge zu tun. Ich habe bloß keinen Grund gefunden, es nicht zu tun.

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betreffend Leadloff

Antwort von chrpan am 21.08.2014, 8:31 Uhr

Mich interessiert, was du da schreibst. Mit meiner Einstellung pro Co-sleeping, stillen, tragen usw hat das nichts zu tun, aber ich habe schon öfter gelesen, dass Leute meinten, ihre Schilderungen über den bedürfnisorientierten Umgang der Yequana sei "geschönt". Gibt es da seriöse, "neutral" recherchierte Literatur?

LG,
Chris

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Re: betreffend Leadloff

Antwort von mausbär am 21.08.2014, 10:43 Uhr

Ich kann dir keine Literatur nennen, aber eine befreundete Ethnologin betont immer wieder, dass unsere Vorstellungen von in Frieden und Harmonie lebenden Naturvölkern verklärt sind. Dieses Leben ist einfach sehr hart und z.b. wird selten berichtet, dass behindert oder krank geborene Kinder im Wald zurückgelassen werden. Das ist für viele hier schwer mit ihrer Vorstellung von natürlicher Mutterliebe unter einen Hut zu bringen.
Aber vielleicht kann rattenpack dir da was Passenderes nennen.

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Re: betreffend Leadloff

Antwort von Rattenpack am 21.08.2014, 13:31 Uhr

Literatur wüsste ich nun nicht gezielt, aber du kannst mit allem, was man über "ursprünglich lebende Völker" erfahren kann, vergleichen.
Die Umstände, die Frau Liedloff zu ihrer Reise geführt haben, das, was sie dort gesucht hat ... die tatsache, dass man Gästen nicht unbedingt Einblick in sein ganzes Leben (auch die hässlichen Seiten) zeigt, all das lässt doch vermuten, dass Liedloff sicher nicht bewusst geschönt hat - aber mit Sicherheit äußerst subjektiv "gesehen".
Natürlich war sie in erster Linie fasziniert von den positiven Seiten dieses Lebens - aber wie genau hat sie bei den negativen hingesehen?
Wenn wir gestresst, überarbeitet und genervt von der deutschen Mentalität zum Erholen nach Spanien fahren: Sehen wir dann da ernsthaft Schattenseiten, wenn der Urlaub überwiegend wunderbar ist und genau das, was wir brauchten?

Nicht falschverstehen, Liedloff hat ein schönes Buch geschrieben, mit vielen schönen Ansätzen und vielem, was man wirklich 1:1 übernehmen kann, weil es einfach bloß Freude bereitet.
Aber mich hat nicht geprägt oder beeinflusst, weil man zu sehr herausliest, dass sie das gemacht hat, das jeder Urlauber machen sollte: Sie hat viel Schönes mitgenommen und alles Hässliche liegengelassen.
Das ist auch nichts schlimmes - ganz im Gegenteil. Das Problem entsteht, wenn wir dadurch denken, es gäbe nichts Hässliches.

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Was für ein toller Beitrag!

Antwort von cuppa am 21.08.2014, 19:30 Uhr

Und das sage ich als nicht-stillende Mutter ...
Hut ab vor soviel Klarheit und Toleranz.

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Re: Diskussionsfrage LZS

Antwort von platschi am 22.08.2014, 1:29 Uhr

Also ich habe weder Renz-Polster noch Liedloff je gelesen sondern einfach das getan, was sich für mich und meine Kinder richtig anfühlte. Das endete dann eben mit 39 Monaten Stillzeit beim Großen und 36 Monaten bei der Kleinen
Darüber habe ich weder vorher noch währenddessen groß nachgedacht.

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Re: Was für ein toller Beitrag!

Antwort von sileick am 23.08.2014, 10:15 Uhr

Vielen Dank für das Lob!

Der Weg dahin war schon etwas mühsam und begann mit der mangelnden Toleranz und Klarheit derer, die es ganz anders sahen als es mein Gefühl mir sagte. Ich hab anfangs schon schwer mit den gesellschaftichen Vorurteilen gegen jede Art von bedürfnisorientiertem, also instinktiven Umgang mit dem Baby zu tun gehabt, zusätzlich zu den eigenen ähnlichen Vorstellungen, die sich wandeln mussten. Zum Glück gabs Literatur und mein Kind. So hab ich vom Kind und durch diese unglaublich spannende Lektüre gelernt. Ganz bestimmt war ich anfangs so überwältigt von den neuen Erfahrungen, dass ich sicher auch sehr missionarisch war, zunächst. ;-) Vielleicht wird man auch im Alter toleranter und gelassener, denke ich manchmal. Bin Mitte 40.

Aufgrund unserer geplanten Hausgeburt (Kind ist jetzt fast 3) waren wir eh schon der absolute Skandal, dann kam das Kind, und es war sehr klar in seinen Äußerungen, hat kompromisslos eingefordert, was es brauchte. Da war nix zu machen. Zum Glück. Heute sind wir unendlich glücklich mit dem wie es ist, und ich empfinde die Begleitung eines kleinen Menschen ins Leben als großes Geschenk!

Aber ich weiß auch, dass ich es da viel leichter habe als viele andere: Ich habe wirtschaftliche Sicherheit und genügend innere Gelassenheit, Entscheidungen für mehr Zeit für das Kind zu treffen, ich habe arbeitstechnisch und auch privat schon sehr viel gemacht und gelebt und genieße es, jetzt diesen Abschnitt so zu leben.

Man kann nie verallgemeinern, aber man muss die Eckdaten kennen, die Entscheidungen fürs Kind bzw. mit dem Kind betreffen, um ggf. die Schwere der Entscheidung zu kennen. Sprich: Lektüre, anders als hier vielfach gesagt wurde, finde ich darum wichtig. Was weiß man heute über die Entwicklung von Kindern, was unsere direkten Vorgängerinnen nicht wussten/wissen. Was ist Biologie und was ist gesellschaftliche Entwicklung. Wo stolpern wir ggf. über althergebrachte Vorstellungen, die wir geerbt haben, die aber unseren Instinkt behindern?

Toleranz hört bei mir an dem Punkt auf, an dem man nicht auch das Kind fragt, was für es wichtig ist. Da die Kinder das nicht immer einfach so beantworten können, lohnt sich eine sachliche Lektüre, und damit meine ich nicht die vielen berühmten Ratgeber, in denen z.T. lauter Unsinn steht.

Ich freue mich immer über die Diskussionen hier. Ich glaube, sie bringen uns alle weiter, und auch von den Leuten hier im Forum lerne ich immer wieder, wie unterschiedlich vieles gesehen und gelebt werden kann und sollte!

LG Sileick

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ein sehr guter beitrag!

Antwort von 11Friede am 23.08.2014, 18:39 Uhr

danke für diesen artikel. ich kann ihm vollen herzens zustimmen.

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Re: Diskussionsfrage LZS

Antwort von 11Friede am 23.08.2014, 18:44 Uhr

mir gefällt dieser strang - das thema - die art wie diskutiert wird - sehr gut.

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Re: Diskussionsfrage LZS

Antwort von niccolleen am 28.08.2014, 22:51 Uhr

Ich hab meinen v.a. auf Wunsch meines Freundes und auch natuerlich aus Genervtheit meinerseits mit 2 Jahren abgestillt. Wenn mein Freund nicht den Wunsch geaeussert haette, haette ich sicher ncoh bissl weitergestillt, aber wenn du nach dem Grund fragst: Das waere in dem Fall einfach Bequemlichkeit gewesen. Stillen ist einfach bequem und praktisch. Gegessen hat meiner von Anfang an mit grossem Appetit, mit Essen hatte das also gar nichts zu tun. Aber wozu sich den Abstillprozess anzutun, wenn man nicht muss, geht ja eh von selber nach und nach. Das waere mein Motiv, um weiterzustillen. Wieso du die Schwelle von 2 Jahren bringst, weiss ich allerdings nicht. Weil die WHO mind. 2 Jahre empfiehlt? Ansonsten sehe ich da keinen besonderen Abschnitt.

lg
niki

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