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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von consciously am 29.05.2016, 16:56 Uhr

Abstillen

Hallo liebe Abstill-erfahrene Mamas,

mein Sohn ist ein Jahr alt und absoluter Stillfan. Er wird nach Bedarf gestillt, isst 5x am Tag und kommt nachts ziemlich häufig (ca. alle 2h wenn nicht öfter). Er geht seit 3 Monaten in die Krippe, ist also daran gewöhnt, dass ich nicht immer zur Verfügung stehe. Bisher hatte ich nicht das Gefühl, dass das ein Problem für ihn ist, auch wenn wir in den letzten Wochen wieder verstärkt stillen.

Ich fange jetzt wieder an zu arbeiten und würde nachts gerne mehr schlafen und hätte auch gerne wieder mehr Freiheit zB Abends mal weggehen zu können. Außerdem hätte ich gerne meine Periode wieder um in absehbarer Zeit ein weiteres Kind zu bekommen.

Ich habe bereits verschiedene Versuche unternommen, ihn weniger zu stillen, aber mit wenig Erfolg. Nun habe ich ihm gesagt, dass ich ihn tagsüber weiterhin stille (mache ich auch, versuche aber auch mit Ablekung zu arbeiten, wenn er gestillt werden will und gebe ihm die Brust nur dann, wenn er darauf "besteht"), aber nachts erst ab 4h wieder. Das hat in der ersten Nacht zu 40min Tränen und Toben seinerseits geführt, jetzt geht es etwas besser, aber er meldet sich immer noch regelmäßig und muss beruhigt werden.

Das geht jetzt seit einer Woche so und ich bin unsicher, ob das der richtige Weg ist. Er schläft weiterhin in seinem Bett ein, dort auch nicht immer problemlos, weil ich kein Einschlafstillen mehr mache (nachmittags aber manchmal schon), und kommt dann zwischen 22-24h in unser Bett. Mehr Erholung habe ich nicht, weil dort wo ich früher gestillt habe, beruhige ich jetzt und ab 4h stille ich eben wieder. Ich habe nicht das Gefühl, dass er länger durchschläft (das war nur 2x der Fall, dass ich dachte, eine Besserung sei eingetreten). Morgens ist er wenn er mit mir und nicht mit meinem Mann frühstückt etwas anhänglicher und will wie heute vor dem Frühstück noch mal gestillt werden um dann sein Müsli zu essen und vorallem nicht alleine im Hochstuhl sitzen.

Nachts biete ich ihm immer wieder auch eine Flasche mit Wasser an, manchmal ist er auch durstig.

Manchmal denke ich mir, ich sollte einfach "nachgeben", aber ich will endlich schlafen und das sage ich ihm auch. Ich sage ihm auch, dass zwischen uns alles in Ordnung ist - und er darf ja auch weiterhin ins Bett. Ich weiß aber nicht, ob er das als positiv empfindet oder denkt, mit stillen tagsüber und manchmal auch bis zum einschlafen, aber abends und nachts nicht, aber dafür ganz nah im Bett hätte ich mir ein perfides System ausgedacht?

Was meint ihr? Habt ihr Tipps oder Erfahrungen, was ich anders/besser machen könnte?

Vielen Dank!

 
22 Antworten:

Re: Abstillen

Antwort von emilie.d. am 29.05.2016, 20:28 Uhr

Mich hat es auch genervt, aber die Kraft für nachts anderweitig beruhigen hätte ich nicht aufgebracht. Mit etwa 1 1/2 Jahren hat er dann von alleine durchgeschlafen.

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Re: Abstillen

Antwort von Mari1977 am 29.05.2016, 21:06 Uhr

Hallo!
Ich bin nicht abstillerfahren.
Mein Großer hat sich weitestgehend selbst abgestillt als er 1,5 Jahre alt war. Das Einschlafstillen hab ich abgeschafft.
Mein kleiner Milchfan ist ebenfalls ein Jahr jung. Er bekommt morgens, nachmittags (nach dem Abholen von der Tagesmutter), abends zum Einschlafen und nachts Mumi.
Schlaf hat etwas mit der Reife des Gehirns zu tun. Das wird also nicht automatisch besser, wenn du abstillst.
Hast du schon mal versucht, deinen Mann (mehr) einzubeziehen?
Auf Tränen bzw. Protest musst du dich einstellen und du solltest dir Alternativen ausdenken. Es kann etwas dauern, aber wenn du konsequent bleibst, klappt es bestimmt.
Viele Grüße

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Re: Abstillen

Antwort von faenny am 29.05.2016, 21:48 Uhr

Mein Sohn ist 2,5 und komplett abgestillt haben wir noch nicht. Allerdings gibt es kein einschlafstillen mehr und nachts eine stillpause. Dafür haben wir aber mehrere anläufe gebraucht. Mit 14 Monaten für eine Weile ohne einschlafstillen, mit 22 für ganz kurz nachts ohne Stillen. Ging jeweils eine zeitlang gut - und dann nicht mehr. Da war Stillen die Lösung mit der alle den meisten Schlaf abbekommen haben.
In den letzten Monaten haben wir beides nochmal in Angriff genommen diesmal mit erfolg. Denke er war jetzt reif dafür. Außerdem waren alle zähne da.
Geh nach deinem Gefühl wie und wann es für euch stimmig ist. Und du musst davon überzeugt sein, wenn nicht merkt dein Kind das.
Du kannst auch mal nach "besser schlafen im familienbett" googeln. Da solltest du was zum nächtlichen abstillen nach Gordon finden.

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Re: Abstillen

Antwort von MayasMama am 29.05.2016, 21:55 Uhr

Dieses klassische ab einer gewissen Uhrzeit erst stillen scheint ja sehr beliebt zu sein.

Ich persönlich halte davon nichts, denn bis die innere Uhr eines so kleinen Kindes tatsächlich kapiert, dass zwischen 21 und 4 Uhr nicht gestillt wird, seid ihr wohl alle mit den Nerven am Ende.

Ich denke, dass diese Methode eher für größere Stillkinder (2 +) gedacht ist, die tatsächlich schon zumindest teilweise verstehen, was "später" bedeutet und deren Frustration man dann auch verbal begegnen kann.

An deiner Stelle würde ich nachgeben und nachts wieder stillen. Dein Sohn scheint es einfach noch sehr zu brauchen, was auch erklärt warum sich nach einigen konsequenten Nächten noch nichts verändert hat.

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Re: Abstillen

Antwort von consciously am 30.05.2016, 8:51 Uhr

Danke für eure Antworten!

Ich habe heute nacht wieder normal gestillt und das war weniger anstrengend als die vielen "Diskussionen". Manchmal finde ich es einfach schwer zu akzeptieren bzw. schwer mich seinen Bedürfnissen unterzuordnen [Ich weiß, wenn ich nicht mehr will, kann ich abstillen, aber ganz so weit bin ich eben noch nicht]. Ich glaube auch, dass er es noch braucht, bin aber wohl doch mehr beeinflusst von meiner Umwelt, die ihre Kinder mit ~10 Monaten abgestillt haben bzw deren Kinder Flaschen genommen haben.

@emilie.d.: Gerade finde ich die Vorstellung noch ein halbes Jahr so zu verbringen nicht sehr verlockend, aber vielleicht entscheidet sich mein Sohn so wie deiner dann zum Verzicht - wer weiß?! :o)

@Mari1977: Mann mehr einbeziehen beim Abstillen? In den Nächten, in denen ich nicht gestillt habe, tröstet mein Mann mit, wenn er aber mit ihm aufgestanden ist, hat es das noch schlimmer gemacht. Nähe zu mir war dem Sohnemann anscheinend sehr wichtig. Wir haben jetzt beschlossen, dass wir uns mit dem ins Bett bringen abwechseln, damit er Papa nachts besser akzeptiert. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass es beim Abstillen wichtig ist, dass die Mama das Kind tröstet, damit es nicht das Gefühl hat, die Mutter hätte was gegen das Kind.

@faenny: Super Hinweis mit Gordon - danke! :) Ich denke, ich gönne uns jetzt 1-2 Wochen Ruhe zumal ich das Gefühl habe, mein Sohn hat sich verändert (nicht wegen dem Abstillversuch, allgemein, macht mehr Blödsinn, ist "präsenter"). Vielleicht tut sich von selber was und danach probiere ich das vielleicht mal aus. Schön zu lesen, dass es bei dir phasenweise geklappt hat und dass es noch jemanden gab, der das nächtliche Stillen liebt (und es auch bekommen hat!)

@MayasMama: Mag sein, dass so eine Zeitangabe zu abstrakt ist für das Alter, aber irgendwo dran musste ich es ja fest machen. Seine innere Uhr ist längere Stillpausen gewöhnt - durch die Krippe, das wurde ja auch langsam antrainiert. Anyway... ich überlege Gordon in ein paar Wochen eine Chance zu geben, bis dahin ist nachts stillen angesagt.

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Re: Abstillen

Antwort von Mari1977 am 30.05.2016, 19:41 Uhr

Hej!
Das klingt doch gut. Für den Moment scheint das ein guter Kompromiss zu sein, mit dem alle leben können.
Vielleicht hat er gemerkt, dass du nicht 100%ig dahinter gestanden hast. Babys/Kinder haben so feine Antennen.
Wir haben hier aktuell auch wieder die Phase, in der nur Mama/Brust Geborgenheit und Trost spenden kann.
Ich warte noch etwas mit dem Abstillen. Momentan sind mir die unterbrochenen Nächte lieber als Kämpfe auszustehen und Tränen zu trocknen.
Ich wünsche euch alles Gute!

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Re: Abstillen

Antwort von samoe am 30.05.2016, 22:16 Uhr

Ich bin nicht in dem Alter abstill-erfahren. Habe den Großen mit 2,75 abgestillt, weil ich wieder schwanger war und es ging - wider Erwarten - problemlos. Denn er war auch stillverrückt.

Was ich jetzt beim zweiten Kind extrem merke: Ich habe für alles viiiiel mehr Geduld und lass den Kinder ihre Zeit. Ich verstehe, in nach hinein, gar nicht mehr, warum ich es beim ersten Kind alles so eilig hatte...man merkt einfach, dass sich Geduld irgendwo lohnt und sich alles verwächst.

Du hörst jetzt ganz sicher nicht gern, dass der Große erst ab 2,5 anfing durchzuschlafen (vor dem Abstillen)...ABER, wenn du definitiv zu 120% nicht mehr kannst (und das Recht steht dir absolut zu), dann wirst du euren nächsten Abstillversuch durchziehen können. Jetzt merkst du und dein Kind merkt das noch viel mehr, dass du nicht voller als voll hinter deiner Entscheidung stehst, eben weil du merkst, dass er das Stillen noch zu sehr brauchst! Das finde ich toll, dass du da "zurückruderst" und auf dein Kind achtest! Wenn die Zeit für euch beide reif ist, dann wird es ohne große Tränen klappen!

LG, samoe

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Re: Abstillen

Antwort von enanita am 30.05.2016, 22:41 Uhr

Wie siehts denn bei deinem Kleinen mit Laufen, Zähnen, etc. aus? Bei uns wurden die Nächte von jetzt auf gleich besser als meine Tochter mit 15/16 Monaten sicher laufen konnte, die Erkältungssaison rum war und die erste Runde Backenzähne durch war (die Eckzähne ließen dann zum Glück ziemlich auf sich warten). Ab da wurde sie nur noch 1x pro Nacht wach, meist mittendrin. Sicher weiß ich das aber nicht, hab schon recht bald nicht mehr auf die Uhr geschaut. So richtig durchschlafen, also von Hinlegen bis Aufstehen, schafft sie seit kurz nach dem 2. Geburtstag. Als die Nächte besser wurden, entwöhnte sie sich übrigens auch direkt selber vom Schnuller. Anscheinend war ihr Saugebdürfnis rapide gesunken.
Vielleicht verändert sich bei deinem ja jetzt auch einiges. Ansonsten würde ich für einen nächtlichen Abstillversuch eine ruhige Zeit (z.B. Urlaub) auswählen.

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Re: Abstillen

Antwort von consciously am 31.05.2016, 8:26 Uhr

Hallo samoe,

Danke für deine Antwort!

Du schreibst, dein Sohn war auch stillverrückt - d.h. da war auch keine langsame Reduzierung der Stillmahlzeiten möglich? Es "auslaufen" zu lassen wie andere das machen sehe ich bei uns (momentan) einfach nicht.

Hab mich damit aber auch gerade abgefunden, denke nämlich auch, dass ich oft will, dass er schon "weiter" ist, aber.... Gras wächst eben nicht schneller, auch wenn man daran zieht.

Heute nacht kam er wirklich unglaublich oft, hoffentlich geht das schnell vorüber *gähn*

Viele Grüße!

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Re: Abstillen

Antwort von consciously am 31.05.2016, 8:31 Uhr

Hallo enanita,

Laufen lernt er gerade und die KÄ meinte, er würde gerade die Eckzähne (Backenzähne hat er noch nicht) bekommen :( Also... klar, das war nicht der ideale Moment... aber den gibt es ja nie? Oder liegts daran, dass sich im ersten Jahr so unglaublich viel tut? Ich hab gedacht, dass er besser schlafen würde, nachdem er krabbeln konnte, aber dem war nicht so.

Wenn ich euch so lese denke ich mir, dass ich vielleicht einfach mehr Geduld brauche. Ich versuch mich einfach auch noch ein Jahr einzustellen :o)

Viele Grüße!

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Re: Abstillen

Antwort von faenny am 31.05.2016, 10:34 Uhr

Nach dem, was du so schreibst, bin ich mir sicher, dass du euren Weg finden wirst, der für euch gut ist!
Und nur das zählt, nicht was die anderen Drumherum machen;-)
Ja, es ist anstrengend, manchmal sogar sehr (aber es steht ja immer noch die Frage im Raum, ob es ohne Stillen anders wäre!)
Ich für mich habe gemerkt, dass meine Einstellung dazu maßgeblich dazu beiträgt, wie gut oder schlecht es mir geht. Je besser ich etwas annehme, desto besser geht es mir.
Ihr macht das.

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Re: Abstillen

Antwort von consciously am 31.05.2016, 11:05 Uhr

Ja, da hast du vollkommen Recht... bloss weil man nicht stillt, wird es nicht automatisch besser. Vielleicht ist stillen tatsächlich angenehmer, weil man es im Halbschlaf machen kann. Besser als 10x nachts trösten :o)

Und das mit der eigenen Einstellung ist auch maßgeblich. Ich glaube, ich habe mich mit dem Thema Stillen immer noch nicht richtig angefreundet. Hat immer gut geklappt, aber ich hab mehr die "negativen" Aspekte gesehen, dass immer ich es machen muss und dass es meine Freiheit extrem einschränkt, vorallem weil nicht mal Abends/Nachts für mehrere Stunden Ruhe ist. Also annehmen, annehmen, annehmen....

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Re: Abstillen

Antwort von enanita am 31.05.2016, 21:41 Uhr

Irgendwann wirds besser und die Entwicklung zumindest im Großen und Ganzen langsamer. Wobei die Kinder auch dann von Jetzt auf Gleich neues lernen, aber zwischendurch gibts dafür auch mal (Entwicklungs)Pausen.
Ich glaube nicht, dass es noch ein ganzes Jahr dauern wird, bis ihr länger/besser schlafen könnt. Aber so planst du schon mal Zeitpuffer ein ;-)
Am Ende vom 2. Lebensjahr hat es mich auch ziemlich gestört, dass nur ich sie ins Bett bringen konnte. Als sie durch Zufall mal erst nach dem Stillen einschlief, hab ich das dann ausgenutzt und paar Tage konsequent auf dem Sofa gestillt und dann im Bett nur gekuschelt. Dann bin ich abends mal weg und der Papa hat sie ins Bett gebracht. Allein dieses Wissen "es geht auch ohne mich" hat mir schon völlig gereicht. Jetzt bring meist ich sie ins Bett (mit Stillen), manchmal der Papa und wenn die Großeltern zu Besuch sind (oder wir bei ihnen), mag sie auch gern bei denen schlafen.

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Re: Abstillen

Antwort von LottesMama am 01.06.2016, 8:49 Uhr

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, bitte entschuldige, wenn ich etwas wiederhole.

Bei meiner Tochter war es so, dass ich mit 13 Monaten auch beschlossen hatte, das nächtliche Stillen zu beenden. Mein Problem war, dass sie mich als Dauernuckel benutzt hat und ich mich nicht bewegen konnte / durfte. Und das wollte ich nicht mehr. Zuerst habe ich es auch nach dem "wir stillen in der Zeit zwischen 22 - 5 Uhr nicht mehr, davor und danach schon" Modell versucht. Nur hat das bei uns überhaupt nicht funktioniert. Trotz Wecker stellen etc. kam meine Tochter damit einfach nicht klar und war sichtlich verwirrt, warum die dann nicht, aber dann doch wieder stillen darf. Ich habe dann einfach das Bett für eine ganze Zeit lang zur "stillfreien" Zone erklärt (später haben wir dann nach dem Aufwachen wieder am Morgen im Bett gestillt) und diese Klarheit hat uns /ihr zumindest geholfen.

Dadurch hat sie zwar nicht durchgeschlafen (sie ist jetzt 2 und schläft immer noch nicht durch), trotzdem war es für mich besser, da ich mich wenigstens bequem hinlegen konnte und mich vor allem bewegen durfte In guten Nächten wacht sie einmal auf, kommt dann zu uns ins Bett und schläft dort einfach weiter.

Mit 19 Monaten hat sie dann übrigens problemlos abgestillt (und seit etwa 3 Monaten davor hat sich das Stillen schon drastisch reduziert gehabt), Hat mich selbst total überascht, denn mit einem Jahr war daran absolut noch kein denken.

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Re: Abstillen

Antwort von whitesheep am 01.06.2016, 20:02 Uhr

Ich habe meine Tochter 2 3/4 Jahre gestillt, aber sie hat schon mit 2 Jahren durchgeschlafen. Also hat Abstillen nicht unbedingt etwas mit besser schlafen zu tun. Wir haben zuletzt nur noch zum einschlafen gestillt.
Stillen ist halt für die Mama der einfachste Weg das Kind nachts zu beruhigen.
Ich hätte es auch nicht eher gekonnt nachts abzustillen, gerade weil es so anstrengend ist und man ja doch aufstehen muss um das Kind anderweitig zu beruhigen.
Da meine Tochter auch sehr zierlich ist, denke ich , hat sie die nächtlichen Stillmahlzeiten auch noch im 2. Lebensjahr gebraucht.

Mach es so wie es für euch passt, egal was eure Umwelt macht.

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Re: Abstillen

Antwort von Glaseule am 02.06.2016, 11:04 Uhr

Hallo Du,

wir haben zwar noch nicht abgestillt, aber nachts schläft Töchterchen mittlerweile ohne Stillen.

Der Anfang davon war, dass ich nachts mindestens dreistündige Stillabstände eingeführt habe, die sich dann schnell (von selbst) erweitert haben. Das war Ende Januar oder Anfang Februar, da war sie gerade 14 Monate. Ich hatte auch hin und her überlegt, ob ich das nächtliche Abstillen einfach durchziehen soll, aber bin jetzt sehr froh, dass es so geklappt hat, weil es auf diese Weise so ging, dass die immer größeren Stillabstände nachts sozusagen von ihr ausgingen – und darum, dass sie die anfänglichen drei Stunden ohne Mahlzeit problemlos durchhalten konnte, musste ich mir ja keine Sorgen machen, das war einfach nur liebgewonnene Gewohnheit.

Minieule hatte sich von ca. 4 bis 14 Monaten nachts mindestens alle 1-2 Stunden gemeldet und in der Zeit in den Morgenstunden, so ab halb vier, ein richtiges Clusterstillen entwickelt, mit so kurzen Stillabständen, dass ich überhaupt nicht mehr zum Einschlafen gekommen bin, insgesamt selbst eine üble Schlafstörung entwickelt habe und pro Nacht nur noch insgesamt 2-3 Stunden geschlafen habe - natürlich nicht am Stück - und morgens völlig ausgelaugt war. Ich konnte nicht mehr.

Eigentlich hatte sich das häufige Stillen etabliert, weil ich durch das häufige Aufwachen so müde war, dass ich einfach nur den Weg des geringsten Widerstandes gewählt und sie eben wieder in den Schlaf gestillt hatte. Aber so war es dann letztlich auch nicht mehr machbar für mich.

Ich habe ihr alles erklärt, also dass ich auf diese Weise einfach zu müde bin und mich nicht mehr richtig um sie kümmern kann und auch nicht arbeiten, um Geld für uns zu verdienen und dass sie deshalb nun jede Nacht mindestens drei Stunden durchhalten muss, bis sie wieder trinkt, und dann hat das überraschend gut geklappt.

Beim allerersten Mal, als ich sie vertröstet habe (also erinnert, was ich ihr gesagt habe, erklärt, wie lange sie noch warten muss und dann halt gekuschelt), hat sie schon bestimmt eine Viertelstunde protestiert, aber überhaupt nicht mit verzweifeltem Weinen oder so, wie ich befürchtet hatte, sondern eher mit Lamentieren, danach hat sie angefangen, irgendwelche Geschichten zu erzählen und ist darüber nach einer Weile wieder eingeschlafen. Und exakt zu der Uhrzeit wieder aufgewacht, als die drei Stunden um waren! Beim nächsten Mal ist sie noch schneller wieder aufgewacht, hat aber auch kürzer protestiert und ist schneller wieder eingeschlafen. Und morgens, zu ihrer Clusterstillzeit, dauerte der Protest nur noch jeweils vielleicht drei Minuten, dann ist sie bald darauf wieder eingeschlafen - zwar nur, um nach zehn Minuten wieder aufzuwachen, aber immerhin. Ich war sehr stolz auf sie, dass sie das mit dem Einschlafen so toll hinbekommen habe und habe ihr das auch gesagt.

Obwohl ich in der Nacht auch nur insgesamt auf zwei Stunden Schlaf gekommen bin, habe ich mich morgens fitter gefühlt als sonst, und ich glaube, das lag daran, dass dieses Clusterstillen weggefallen war. Ich habe auch schon in der Nacht gemerkt, als ich sie vertröstet habe, wie erleichtert ich war, dass ich in diesen Momenten nicht schon wieder stillen "musste". In der nächsten Nacht hat sie schon weniger protestiert und sogar mindestens zweimal zwei Stunden am Stück geschlafen! Das hat sie vorher fast nie getan. Die ersten drei Stunden Schlaf am Stück (von mir seit Monaten ersehnt!) kamen wenige Tage später. Insofern glaube ich auch, dass die Hirnreifung vielleicht AUCH was mit dem Durchschlafen zu tun hat, aber bei Weitem nicht der einzige Faktor ist.

Sie hat dann zunächst sehr schnell diesen Dreistundenrhythmus übernommen (ich habe ihr immer gesagt, um welche Zeit sie das nächste Mal trinken darf, und es war wirklich, als hätte sie sich ihren inneren Wecker danach gestellt), und nach ein paar Wochen hat sie sich auf zweimal Aufwachen (und Stillen) pro Nacht eingependelt - einmal etwa um die Zeit, wenn ich ins Bett gegangen bin (da hat es mich also noch nicht gestört) und einmal zwischendurch, und dann erst zum Aufstehen wieder (da habe ich dann auch nicht auf einen dreistündigen Abstand bestanden, wenn das letzte nächtliche Stillen erst später war), noch ein paar Wochen später ist sie nur noch einmal aufgewacht, und inzwischen schläft sie immer öfter komplett durch.

Als ich gemerkt habe, dass sie problemlos durchschlafen und damit die ganze Nacht ohne Stillen aushalten kann, habe ich versucht, sie beim Aufwachen ganz ohne Stillen wieder zu beruhigen. Das hat aber nicht gut geklappt, da war sie so erzürnt, dass ich da und trotzdem nicht ihr wie gewünscht zu Diensten war, dass sie sich in immer wütenderes Geschrei reingesteigert hat und wieder öfter aufgewacht ist. Daher bin ich jetzt Mitte Mai mal für eine Woche nachts ins Gästezimmer umgezogen, und mein Mann hat neben ihr im Schlafzimmer geschlafen. Im Nu hat sie wieder durchgeschlafen oder sich ganz schnell durch ein kurzes Streicheln oder Händchenhalten beruhigen lassen, in Ausnahmefällen hat sie auch etwas Wasser aus ihrem Schnabelbecher getrunken (und das, nachdem sie bisher jegliches Trinken – außer Stillen – komplett abgelehnt hatte) und ist dann sofort wieder eingeschlafen. Es gab kein bisschen Gejammer oder gar Protest, und sie wirkte auch tagsüber unheimlich zufrieden und ausgeglichen. Als ich dann wieder mit ins Schlafzimmer bin, war es für zwei Nächte sehr stressig, weil sie nochmal richtig getestet hat, ob nicht doch noch ein kleiner Mitternachtssnack drin ist, aber seitdem lässt sie sich auch von mir durch Streicheln und Händchenhalten ganz schnell beruhigen, ein paarmal hat sie sogar von mir den Wasserbecher genommen und getrunken (vor wenigen Wochen noch undenkbar!), kuschelt sich dann kurz an meine Hand und ist schon wieder eingeschlafen oder schläft eben einfach direkt durch.

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Re: Abstillen

Antwort von consciously am 02.06.2016, 20:58 Uhr

Und das klappt, nur kuscheln ohne stillen? Hier irgendwie noch nicht, aber ich glaube, das ist echt eine Sache des Alters/Reife...

Ich stille auf einem Sessel, danach geht es erst ins Bett. Entweder mit mir oder mit dem Papa. Klappt wirklich von Mal zu Mal besser, wobei heute wieder extrem viel aufwachen angesagt ist. Wenn doch nicht immer alles so spannend wäre :o)

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Re: Abstillen

Antwort von consciously am 02.06.2016, 21:05 Uhr

Danke für deine Geschichte! Guter Ansatz, dass das Bett zur stillfreien Zone wird! Ich fürchte, das würde bei uns nicht funktionieren, bzw nur mit viel Tränen. Daher werd ich beim nächsten Versuch Gordon machen.

Ich darf mich lustigerweise auch nicht umdrehen :o) versuch ich aber trotzdem immer wieder :P

Ich hoffe, mit dem Abstillen klappt bei uns auch irgendwann so gut...

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Re: Abstillen

Antwort von consciously am 02.06.2016, 21:07 Uhr

Danke - an dem Weg bastel ich gerade! :)

Mein Sohn ist nicht zierlich, ich glaube aber auch, dass er tatsächlich irgendwann Hunger hat, weil er es so gewohnt ist und tagsüber nicht unbedingt große Mahlzeiten isst.

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Re: Abstillen

Antwort von consciously am 02.06.2016, 21:14 Uhr

Hallo Glaseule,

vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung!

Wann hast du denn mit dem Erklären angefangen, dass das häufige Stillen nicht mehr geht? Als die Minieule 14 Monate alt war?

Hier ist es ähnlich, seit dem 3. Monat kommt er nachts auch so alle 1-2h, wenn ich gut drauf bin, kann ich ihn so kurz trösten und er dreht sich wieder um, aber momentan fehlt mir dazu einfach die Kraft. Dadurch dass ich wieder angefangen habe zu arbeiten und er länger in der Krippe bleibt, hängt er nachmittags ziemlich an mir bzw. will häufig gestillt werden und nachts ebenso.

Beim nächsten Versuch werd ich Gordon machen, da das mit den Uhrzeiten bei uns auch nicht geklappt hat. Was ich aber auch schon gemerkt habe ist, dass der Protest weniger wird. Immer wenn das der Fall ist, mache ich dort weiter, aber momentan wie gesagt aussichtslos, weil ich total groggy und er total "süchtig" ist :o)

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Re: Abstillen

Antwort von Glaseule am 05.06.2016, 23:59 Uhr

Ja, ich hab ihr das direkt erklärt, als ich mit diesen Dreistundenabständen angefangen habe. Also am Morgen des Tages schonmal angekündigt und dann abends, als es losging, nochmal.

Das mit ich total groggy und sie total süchtig hatten wir auch. Und es schlaucht sooo sehr! Ich wünsche Dir von Herzen, dass Ihr eine gute Lösung findet. So schön und wichtig das Stillen auch fürs Kind ist, es hat keiner was davon, wenn es der Mama deswegen nicht mehr gut geht.

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Re: Abstillen

Antwort von samoe am 06.06.2016, 9:28 Uhr

Uups, war ein paar Tage nicht mehr hier...

Ja, genau der Große war ein richtiger Stilljunkie. Einfach so vergessen hat er das Stillen niiiiie. Ich glaube, mit einem Jahr hat sich langsam das Beikost/Stillverhalten zur Beikost hin verschoben, bis 2 Jahre haben wir aber insgesamt noch oft gestillt (er ging ab 1,5 zur TaMu, das war 0 Problem)...er hat auch nachts extrem lange extrem schlecht geschlafen...puh, das wünsche ich mir nicht zurück...

Ich war dann auch selbst eher "aktiv" und habe dann Stillen auch mal "verwehrt" bis es eben nicht mehr ging. Ab ca. 2,15 gab es kein Einschlafstillen mehr und dann wurde es eben laangsam weniger. Die letzte Mahlzeit war dann imm früh von 5h-7h dauernuckeln, ich war dann wirklich froh, als er sich so problemlos abstillen ließ, weil ich schwanger auch dann mal meinen Körper wieder für mich und den neuen Zwerg brauchte. Aber da war ich eben auch vollkommen überzeugt, dass jetzt Schluss sein muss.

Übrigens wird mein Kleiner in 2 Wochen 1 Jahr und die Nächte (und Abende) sind momentan auch eine absolute Katastrophe...ich leide also mit dir.

LG, samoe

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