Frage: Zwillinge stillen/ Beikoststart

Hallo liebe Stillberaterinnen, meine Zwillinge sind gerade 5 Monate alt geworden und ich stille sie voll. Die Nachsorge-Hebamme war immer sehr begeistert von der Gewichtszunahme der Beiden und ich habe auch nie wirklich das Gefühl gehabt, dass die Milch nicht reicht oder ich das nicht schaffe (außer als beide Durchfall hatten und ich stark erkältet, also auch schon k.o., war- aber das hat nicht lang gedauert). Auch, wenn ich manchmal das Gefühl habe den ganzen Tag mit Stillen zu verbringen (gleichzeitig und nacheinander, so wie sie Bedarf haben) mache ich das doch gern, ich wollte sie sogar unbedingt stillen. Mein Mann unterstützt mich sehr! Nachdem die Milch endlich da war hatte ich immer das Gefühl wirklich sehr reichlich Milch zu haben und habe mich deshalb entschieden täglich ein wenig zusätzlich für die Milchbank abzupumpen. Es ist absolut nicht selbstverständlich, dass meine Zwillinge mit 39+5 keine Frühchen sind und auch nicht, dass ich sie so problemlos stillen kann. Da schien es mir irgendwie richtig von all dem Glück etwas abzugeben, eben in Form von Muttermilch. Wenn die Beiden abends im Bett sind warte ich ein wenig, bis ich relativ sicher bin, dass sie fest genug schlafen, hüpfe unter die Dusche und pumpe dann um die 120 ml ab (+/- je nachdem wie viel halt ohne Probleme in kurzer Zeit fließt). Wenn eines meiner Babys sich während des Pumpens nochmal meldet, dann hat es natürlich Vorrang und auch wenn sie sich kurz nach dem Pumpen gemeldet haben kam bisher immer noch Milch und sie sind zufrieden eingeschlafen. Soweit, sogut. Bis uns letztens bei der Kinderärztin gesagt wurde, dass wir versuchen sollten mit der Beikost anzufangen. Dann hätte ich zwischendurch, durch den Brei, eine längere Stillpause und mehr Milch bei der nächsten Stillmahlzeit. Ich habe gesagt, dass ich nicht den Einruck habe, dass meine Milch nicht reicht und, dass ich gern die empfohlenen 6 Monate Volllstillen möchte. Als Antwort habe ich bekommen, dass die Milch bei Zwillingen auf Dauer nicht reichen wird. Bei vorherigen Arzttermin klang schon mal so etwas an als ich sagte, dass ich noch stille. Da war es etwas nach dem Motto "mal sehen wie lang noch, wird nicht mehr lang sein". Das mit der Milchbank habe ich mich dann gar nicht getraut zu sagen. Das ist jetzt schon ein paar Wochen her, lässt mir aber keine Ruhe und verunsichert mich total. Ich habe beim Abpumpen sogar ein richtig schlechtes Gewissen, weil ich meinen Kleinen etwas wegnehmen könnte. Ich war mir eigentlich sicher, dass Stillen auch bei Zwillingen über die Nachfrage funktioniert, oder nicht? Und auch die zusätzlich abgepumpte Menge ist regelmäßig und die Brust sollte darauf eingestellt sein, oder? Und ich meine, ich empfinde 120ml als nicht wirklich viel und habe schon weit mehr abgepumpt bevor ich meinen Mann mal ein paar Stunden mit den Beiden allein gelassen habe (um zum Rückbildungskurs zu gehen). Außerdem habe ich nun schon mehrfach gelesen, dass Muttermilch weit mehr Kalorien hat als Brei. Warum also sollte ich meine Kinder nicht mehr voll Stillen können? Ich verstehe das einfach nicht. Habe ich einen Denkfehler? Schade ich ihnen im Endeffekt vielleicht irgendwie? Ist die Milchspende in Ordnung? Oder nehme ich ihnen doch etwas weg? Hilfe! :(

von Chrissi16 am 01.05.2017, 19:04



Antwort auf: Zwillinge stillen/ Beikoststart

Liebe Chrissi16, nein, Du machst nichts falsch und denkst auch richtig :-). In Bezug auf das Stillen und die damit zusammenhängende Dinge wie das Prinzip von Angebot und Nachfrage usw. gilt das Gleiche wie bei Einlingen. So lange deine Babys also weiterhin ausreichend zunehmen und gut gedeihen, besteht kein Grund zur Eile mit der Beikost und Du kannst auch weiterhin abpumpen. Ganz llliebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 01.05.2017



Antwort auf: Zwillinge stillen/ Beikoststart

Liebe Biggi, es tu sooo gut das zu lesen! Vielen, vielen Dank! :) Nachdem uns leider die natürliche Geburt verwehrt war (trotz tagelangem Einleiten und 12 Stunden Wehen) ist Stillen das was ich ihnen geben kann und geben möchte. Die enormen Vorteile des Stillens sind ja nicht von der Hand zu weisen und ich habe das Gefühl, dass es uns einfach gut tut. Die Beiden entwickeln sich super (sie lernen sehr viel voneinander) und sind auch auch sonst meist sehr fröhlich, aktiv, ausgeglichen und interessiert. Mit Größe und Gewicht gab es noch nie Probleme. Aber der Kinderarzt ist ja nicht einfach irgendwer, dessen Anmerkungen man einfach ignorieren kann. Da ist umso wertvoller von einer Fachperson zu hören (bzw. lesen), dass ich mit meinem Gefühl und Wissen eben nicht daneben liege. Ich bin sehr erleichtert. :) Noch einmal ganz herlichen Dank! Und liebe Grüße von uns dreien.

von Chrissi16 am 02.05.2017, 12:21