Hallo!
Meine Tochter ist nun 8 Monate alt. Sie wurde bislang gestillt. Ab dem 5 Monat haben wir Beikost eingeführt. Früher bekam sie auch mal abgepumpte Muttermilch aus der Flasche. Diese lehnte sie aber plötzlich ab ca dem 4 Lm. ab. Seit kurzen nimmt sie wieder eine Flasche und ich würde ihr nun gerne tagsüber eine Flasche mit Premilch geben. Nach mehreren Versuchen hat sie die Premilch aus der Flasche auch angenommen und mag sie jetzt sogar gerne.
Derzeit sieht es bei uns wie folgt aus:
- nach dem aufstehen: 140ml Flasche Premilch (170 mach ich ihr aber mehr will sie nicht)
- Mittagsbrei 12 Uhr Menü ca 130g dann noch ca 70-100g Obstmus, danach stillen und ins Bett
- Nachmittag 15 Uhr: ca 120g OGB
- 17.00 Uhr: 140ml Flasche
- 18.00 Uhr: ca 100g Milchbrei mit wenig Obstmus, danach stillen.
In der Nacht trinkt sie noch 2x an der Brust. Gegen 23.00 und 04.00 Uhr.
Sind die Mengen ausreichend (sie wächst und nimmt gut zu).
Heute haben wir versucht ihr eine Flasche in der Nacht zu geben weil ich in Kürze einen ganzen Tag inkl. Nacht nicht dasein werde. Die kleine Maus hat prompt 150ml Pre getrunken. Ich hab gleichzeitig abgepumpt (elektrisch, Medela Symphonie). Doch nach 75ml war Schluss, es kam kein Tropfen mehr.
Kann es sein dass ich zu wenig Milch bzw zu wenig pro Portion habe und die Kleine nachts 2x aufwacht um zu trinken weil sie weniger bekommt als sie eig gerne hätte?
Soll ich ihr daher langsam besser eine Flasche geben?
Danke für die Hilfe!
von
kügelchen1234
am 13.07.2017, 00:16
Antwort auf:
Zu wenig Milch
Liebe kügelchen1234,
immer wieder wird geglaubt, dass man durch Abpumpen erkennen könne, wie viel Milch eine Frau bildet, aber das Abpumpen sagt nie etwas über die wirklich gebildete Milch aus und so hat schon mancher „Abpumptest“ für viele unnötige Tränen gesorgt.
Der „Abpumptest“ ist nicht aussagekräftig, wenn es darum geht, festzustellen, wieviel Milch eine Frau bildet. Abpumpen muss gelernt und geübt werden, es muss eine für die Frau passende gut funktionierende Pumpe verwendet werden und selbst die beste Pumpe der Welt kann die Brust nicht so effektiv leeren und zur Milchbildung anregen, wie ein Baby.
Keine Sorge, das passiert ganz vielen Frauen. Anfangs klappt es prima mit dem Abpumpen und dann ist auf einmal Schluss.
Welche Pumpe verwendest Du denn?
Versuche doch einmal, dann abzupumpen, wenn Du gerade stillst. Du legst dein Kind also an und pumpst gleichzeitig auf der anderen Seite ab. Wenn das nicht klappt, versuche es einmal mit einer anderen Pumpe oder streiche von Hand aus.
Hast Du schon einmal versucht, die Milch mit der Hand auszustreichen?
Hier eine Beschreibung der „Marmet" Technik zum Ausstreichen von Milch:
1. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger etwa 2,5 bis 3,8 cm hinter die Brustwarze legen.
• Dieses Maß, das nicht notwendigerweise den äußeren Rand des Brustwarzenhofs markiert, kann als Richtlinie genommen werden. Die Größe des Brustwarzenhofs ist von Frau zu Frau unterschiedlich.
• Der Daumen liegt oberhalb der Brustwarze und die Finger unterhalb der Brustwarze, so dass die Hand ein „C" bildet.
• Darauf achten, dass die Finger über den Milchkammern liegen.
• Die Brust nicht mit der ganzen Hand umfassen.
2. Waagerecht in Richtung Brustkorb drücken.
• Die Finger nicht spreizen.
• Mütter mit großen Brüsten sollten die Brust zuerst anheben, bevor sie in Richtung Brustkorb drücken.
3. Den Daumen und die Finger nach vorne rollen, als ob gleichzeitig Daumen und Fingerabdrücke gemacht werden wollen.
• Die rollende Bewegung von Daumen und Fingern drückt die Milchkammern zusammen und entleert sie, ohne das empfindliche Brustgewebe zu verletzen.
• Auf die Position der Fingernägel achten.
4. Die Bewegungen rhythmisch wiederholen, um die Milchkammern zu entleeren. Anlegen, Drücken, Rollen; Anlegen, Drücken, Rollen.
5. Den Daumen und die Finger um die Milchkammern herumwandern lassen, um auch die anderen Kammern zu entleeren. Die Mutter sollte an jeder Brust beide Hände benutzen, um mehr Milch in den Milchgängen zu erreichen.
Abwechselndes Ausstreichen der Milch und Brustmassage, Streicheln und Schütteln stimuliert den Milchspendereflex der Mutter.
Brustmassage, Streicheln und Schütteln Stimulieren des Milchspendereflexes
Du solltest:
Die Milch bildenden Zellen und Milchgänge massieren.
• Es wird oben an der Brust begonnen. Fest gegen den Brustkorb drücken. Die Finger kreisförmig auf einer Stelle bewegen.
• Nach einigen Sekunden wechseln die Finger zur nächsten Stelle der Brust.
• Diese Massage erfolgt spiralförmig um die Brust in Richtung Brustwarzenhof.
• Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung.
Die Brust vom Brustansatz zur Brustwarze hin streicheln, mit leichten, dem Kitzeln ähnlichen Bewegungen.
• Die streichelnde Bewegung wird vom Brustkorb zur Brustwarze um die ganze Brust weitergeführt.
• Das trägt zur Entspannung und zur Anregung des Milchspendereflexes bei.
Die Brust schütteln, während sie sich nach vorne beugt, so dass die Schwerkraft hilft, den Milchfluss anzuregen.
Jede Technik zum Handausstreichen sollte zuallererst sanft sein, um das empfindliche Brustgewebe nicht zu verletzen. Aus diesem Grund sollten bestimmte Bewegungen vermieden werden:
• das Quetschen der Brust, da es zu blauen Flecken führen kann.
• an der Brustwarze und an der Brust zu ziehen, da dadurch Verletzungen des Gewebes entstehen können.
• mit den Händen an der Brust abzugleiten, da dies Hautabschürfungen verursachen kann.
Ich hoffe, diese Beschreibung und Erklärung hilft dir weiter, aber besser wäre es, wenn Du es dir zeigen lässt.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.07.2017