Hallo ich stille voll und mein kleiner ist seit heut genau 7 Wochen. Tagsüber mag er alle 1,5 bis 2 Stunden die Brust und hört immer nach maximal 3min pro Brust auf weil nix weiter kommt, weint kurz und macht Bäucherchen, spielt, schläft und so geht der tag vorüber, er schläft tagsüber auch nur max. 30min am Stück. Nachts von 10 bis halb 3 dann stillen und dann bis 6/halb 7 das ist super.
Habe in Stillbüchern gelesen oft anlegen fördert den Milchspenderefelex und es wird ausreichend für das Baby nachgebildet aber hab da grad so meine Zweifel. Mag keine Flasche geben da dann wie bekannt ist nach und nach die Milch nicht mehr produziert wird wegen mangelnden ansaugens und man muss nur noch Flasche geben. Lieber lege ich öfter an. Heut Abend hab ich ABER eine Ausnahme gemacht weil ich vermute er hat gerade SCHUB und braucht einfach extrem mehr. Hatte ihn um 8 angelegt nach 6 min war schluss, dann etwas abgepumt nach 50 min da er weinte u ich wollte sehen wieviel genau in den Brüsten ist (da kamen 40ml nach 50 min also 20:50) und er weinte immer noch arg und gab ihm 21:30 90ml Aptamil Flasche und dann war er zufrieden und schläft jetzt.
Trinke schon Malzbier und viel Wasser. Habt ihr noch Tipps oder liegt das am Schub und kann der mit 7 Wochen schon sein?
Ich vermute dass er fast schon 2 Wochen lang so leicht hungrig ist, wie schaffen dass andere nur alle 3 bis 4 Stunden zu geben???
von
ithemba85
am 05.08.2014, 23:01
Antwort auf:
Zu wenig Milch mit 7 Wochen?
Liebe ithemba85,
wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch ein Milchpumpe ausgelöst wird.
Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Ein etwa siebenWochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein.
Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will.
Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Wie gedeiht dein Baby denn bisher?
Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes
Baby:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist,
kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt
aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später
sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro
Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf!
Wende dich dann bitte an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 06.08.2014
Antwort auf:
Zu wenig Milch mit 7 Wochen?
Ich war das erste Jahr viel beim Stilltreff, mit anderen Müttern. Meistens waren wir so 5-12 Mädels mit Kind. Und ich meine, da war nicht eine dabei die ein Kind hatte das nur alle 3-4 Std gestillt werden wollte. OK, nachts evtl, aber tagsüber in dem Alter - das dürfte die Asunahem sein.
Wir hören halt oft, Kinder trinken nur alle 3-4 Std bzw sollen das nur. Nur, das trifft NICHT auf gestillte Kinder zu, sondern auf Kindern welche mit mit 1ner Milch gefüttert wird. Selbst wenn Pre gegeben wird sind die Abstände oft wohl geringer, ähnlich wie bei Muttermilch. Auch deshalb heist es da inzwischen, wie beim stillen, nach Bedarf geben. Und da sind alle 1-2 Std eben eher normal, als unnormal. Und im Schub eh.
Mach Dich also nicht verrückt, versuche Ruhe zu bewahren, schau ob du bei euch ein Stilltreff findest (oft bei Krankenhäusern ansässig und kostenlos) und dann still weiterhin nach Bedarf. Der Rest wird sicherlich von alleien kommen. Solange euer Kidn zunimmt, sich gut entwickelt, die windeln gut gefüllt sind, hat man das beste Indix das es paßt.
Mitglied inaktiv - 06.08.2014, 09:58