Liebe Biggi,
ich habe eine 7,5 Monate alte Tochter, die seit ca 2 Monaten Beikost bekommt und auch relativ gut isst. Ich stille seit einiger Zeit auch nur noch nachts, da sie am Tag zu unruhig an der Brust ist und sie auch meist sofort verweigert. Ich stille also nur noch abends, nachts und frühmorgens. Das sind so ca 4 Stillmahlzeiten ( durchgeschlafen hat sie noch nie).
Unser Problem ist nun, dass sie einfach keine Flüssigkeit zu sich nimmt, weder Wasser noch Tee oder Saft. Sie kaut nur auf dem Sauger rum ( habe sämtliche Sauger probiert)und auch mit dem Löffel klappt es nicht. Aus dem Becher schafft sie auch noch nicht zu trinken, sie verschluckt sich nur. Ich gebe jetzt aus Angst schon immer nachts ein wenig Premilch dazu und auch ab und zu am Tage, wobei sie diese auch eher verweigert.
Ist das insgesamt nicht zu wenig Flüssigkeit?
Zumal es ja auch so heiße Tage sind..
Wie bekomme ich sie zum trinken??
Die Windeln sind auch nur leicht feucht. Also gar nicht mehr richtig dick und nass. Ich mache den Brei schon immer sehr flüssig und gebe ihr viel Obst aber das ist ja auch keine Lösung?
Würde mich riesig freuen, wenn sie mir helfen können!
Viele Grüsse
von
Lenilein82
am 10.07.2014, 21:09
Antwort auf:
Zu wenig Flüssigkeit?
Liebe Lenilein82,
lassen Sie Ihr Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Ihr Kind wird nicht verdursten, vor allem nicht, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Kindes über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt es wird nach Bedarf gestillt.
Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit.
Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit.
Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe.
Auch würde ich in diesem Alter noch versuchen, auch am Tag zu stillen.
Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann.
In dieser Situation bewähren sich auch die Tipps, die bei einem Stillstreik empfohlen werden:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 10.07.2014