Frage: Zu viel Muttermilch

Hallo Biggi, Ich habe derzeit das Problem, dass ich am Samstag Abend die Bauchschmerzen von meiner kleinen Maus (geboren 10.04.15) falsch gedeutet habe und sie quasi 6 Stunden am Stück an meiner Brust hing. Nun habe ich das Problem, dass ich zu viel Milch produziere und sie noch nichtmals mehr eine Brust schafft komplett leer zu trinken und ich nach dem stillen immer noch harte Stellen in der Brust habe. Kann ich irgendwas dagegen tun dass weiterhin so viel Milch produziert wird, z.B. Salbeitee trinken oder so? Der soll ja milchbildungshemmend wirken. Danke schonmal für deine Antwort. Liebe Grüße

von Missunsichtbar am 20.04.2015, 13:22



Antwort auf: Zu viel Muttermilch

Liebe Missunsichtbar, Du hast nichts falsch gemacht, es ist normal und GUT, wenn ein Baby am Abend dauert trinkt. Vermutlich hast du nicht zuviel Milch, sondern tatsächlich vor allem einen zu starken Milchspendereflex. Das ist ziemlich lästig, aber du brauchst keine Sorge zu haben, dass deine Kleine nicht gut ernährt wird. Es kann wirklich sinnvoll sein, dass du über den Tag verteilt 1-2 Tassen Pfefferminz- oder Salbeitee trinkst, und im Prinzip sollte es sich wirklich nach spätestens 3 Monaten eingependelt haben. Wenn deine Brust zu spannen beginnt, dann biete sie kurz an beim Stillen, aber nur so lange, bis der Druck nachlässt. Danach kannst du wieder zur geplanten Seite wechseln. Oder du streichst die spannende Seite vorsichtig ein wenig aus. Globuli gibt es, aber wir können und dürfen dazu nichts sagen. Frag doch mal deine Hebamme :-) Unsere Tipps kennst du schon alle? Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Es kann den starken Milchspendereflex reduzieren, wenn du eine kühle Auflage (Coolpack) auf die Brust gibst, wenn du mit dem Stillen beginnst. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. Ich hoffe, es ist etwas dabei, das euch weiterhilft! Zusätzlich wäre es ein guter Gedanke, dass Du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind im Gegensatz zu mir sehen kann und damit sehr viel gezielter beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 20.04.2015