Hallo!
Meine maus wir bald 8 Monate alt und in letzter zeit kaut sie mir die brustwarzen wund.
Leider finde ich keine stillberaterin in der nähe. Ich wohne 17398. Aber ich denke es liegt am anlegen.
Irgendwas hat sich geändert.
Wir stillen vorallem noch nachts und im liegen weil sie neben mir schläft. Anfangs mußte ich sie immer anlegen. Dann hat sie irgendwann die Brustwarze von allein gefunden und hat getrunken. Ohne mir schmerzen zu verursachen. Doch jetzt leiden meine brustwarzen sehr und es schmerzt beim stillen. Von allein nimmt sie anscheinend nicht genügend Warze in den mund, aber greife ich ein, dann will sie das auch nicht und zieht den Kopf solange zurück bis sie wieder weniger brust im mund hat. Auch wenn ich sie immer wieder abnehme bessert es sich nicht.
Auch beim abnehmen hab ich Probleme. Sobald sie merken Finger am Mundwinkel spürt, dann zieht sie den kopf zurück ohne den mund zu öffnen und lässt die Brustwarze raus ploppen. Tut unheimlich weh.
Ich möchte aber nicht abstillen. Ich finde das stillen so schön. Das Geräusch was sie macht dabei. Dieses Seufzen, dass die Welt endlich wieder in Ordnung ist. Aber so langsam werden die schmerzen echt schlimm.
von
Seasparrow
am 29.01.2016, 10:01
Antwort auf:
Wunde brustwarzen
Liebe Seasparrow,
Babys können nicht GLEICHZEITIG an der Brust trinken und zubeißen. Aber sie können aufhören zu saugen und dann beißen.
Wenn deine Kleine dich beim Stillen beißt, kannst Du ihr durchaus vermitteln, dass dir das weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus Boshaftigkeit. Ein Baby muss lernen, was es beim Stillen mit neuen Zähnen tun muss. Oft lernt es durch Ausprobieren und dem, was darauf folgt.
Sobald dein Baby zubeißt, reiß es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehe es nahe an dich heran. Wenn Du es nahe an dich heranziehst, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für deine Brust, wenn das Baby loslässt, als wenn Du es von der Brust wegreißt.
Kleine Babys verstehen schon mehr als allgemein angenommen.
Es gibt einige Tipps, wie man einem „bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann:
- das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann.
- etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne (oder vorher eben den Gaumen) einsetzen darf.
- das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen
strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat.
- einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereithält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren.
mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich).
Wichtig ist wirklich, dass Du absolut konsequent bist und sofort handelst, wenn dein Baby beißt. Es KANN lernen, dass es vorsichtig trinken muss.
Sprich mit deinem Kind und sobald Du spürst, dass ihre Zähne scheuern, ermahne sie wieder. Du kannst deiner Tochter sagen sie soll „zart" oder „vorsichtig" (oder welches Wort auch immer in eurem Sprachschatz vorkommt) trinken. Unter Umständen solltest Du sie wirklich jedes Mal neu anlegen.
Ich könnte mir vorstellen, dass dir der Besuch einer Stillgruppe gut tun könnte, denn dort findest du Frauen, die ganz ähnliche Fragen haben wie du, oder schon Antworten darauf gefunden haben. Kompetente Unterstützung und der Austausch von Mutter zu Mutter sind unendlich wertvoll, wenn wir die neue Erfahrung des Mutterseins machen.
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.01.2016