Hallo!
Mein Kleiner wird in genau einer Woche 5 Monate alt und wird voll gestillt. Er wiegt 8,4kg und ist 70cm groß, bei Geburt waren es 53cm und 3500g. Er hat bisher also gut zugelegt und sich überhaupt toll entwickelt.
Jetzt bin ich allerdings verunsichert;
Er trinkt tagsüber mind. alle 2 Std, eher häufiger und nachts kommt er im selben Rhythmus obwohl er schon super durchgeschlafen hat. Er trinkt dann auch wirklich gut, also nicht nur ein paar Schlückchen zur Beruhigung. Das geht jetzt seit ca. 3 Wochen so. Zugenommen hat er jedoch nicht, sogar eher 100g abgenommen.
Beim Essen guckt er uns sehr interessiert zu und beobachtet jeden Bissen. Ich habe ihm zum Testen schonmal etwas Gemüsebrei auf dem Löffel gegeben, diesen hat er genüsslich abeschleckt und den Mund weit aufgemacht.
Ich weiss ja, dass die WHO 6Monate Vollstillen empfiehlt, ich habe aber den Eindruck, dass ihm das alleine nicht mehr reicht.
Was meinen Sie dazu?
Viele Grüße,
Jessica
von
Jes84
am 02.02.2015, 11:34
Antwort auf:
Wird er nicht mehr satt?
Liebe Jessica,
gerade Babys, die in der ersten Zeit sehr gut zugenommen haben, stagnieren dann auch um den vierten, fünften Monat gerne einmal. Babys nehmen ohnehin in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme.
In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 150 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden.
Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder acht Monaten.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Wenn Ihr Baby jetzt allerdings Interesse an der Beikost zeigt, dann können Sie diese ruhig anbieten.
Allerdings sollte Ihr Baby trotzdem weiterhin noch gestillt werden, denn so haben z.B. Karotten gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g. Das bedeutet, dass Sie mit der Beikost eine Nahrung mit niedrigerem Kalorienwert einführen und dadurch die hochkalorische Nahrung (Muttermilch) ersetzen, was eher zu einer Verlangsamung der Gewichtszunahme, denn zu einer Steigerung der Zunahme führen wird.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 02.02.2015