Hallo,
in der zweiten Woche nach der Entbindung hatte ich eine schwere Brustentzündung mit blutiger Brustwarze, so dass ich meinen Sohn häufiger an der gesunden Brust angelegt habe und die entzündete Brust abgepumpt habe. Es kamen jedoch nur wenige Tropfen heraus. Als mein Sohn 3 Wochen alt war hatte er immer noch nicht sein Geburtsgewicht erreicht. Der Kinderarzt hat mir geraten nur noch max. 10 Minuten auf beiden Seiten zu stillen und 90ml Flaschennahrung bei jeder Mahlzeit zuzufüttern, damit er an Gewicht zunimmt. Ich wollte mein Kind immer voll stillen und nicht mit der Flasche ernähren. Jetzt merke ich dass die Milchproduktion zurückgeht, da mein Sohn überwiegend das Fläschen bekommt. Was kann ich tun, um die Milchproduktion wieder anzuregen? Er ist inzwischen 4 Wochen alt und nimmt ohne Zufütterung nur 15g pro Tag zu ..
von
Chou chou
am 08.12.2014, 21:52
Antwort auf:
Wir rege ich die Milchproduktion an wenn ich Zufüttern muss?
Liebe Chou chou,
mit Sicherheit lässt sich die Milchmenge auch jetzt wieder steigern.
Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist.
Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin.
Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 09.12.2014