Wie steigere ich meinen Milchspendereflex?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wie steigere ich meinen Milchspendereflex?

Hallo, meine Tochter ist jetzt 11 Tage alt und ich stille sie voll! Ab dem späten Nachmittag betreiben wir das Clusterfeeding. An sich nicht schlimm, nur manchmal lässt sie mir keine Pause und dann habe ich das Gefühl, es kommt keine Milch mehr, da die Wechsel der Brust je mehr sie will, schneller gehen. Wenn meine Milch läuft trinkt sie gut, sobald es von alleine nicht mehr läuft, ähnelt ihr Saugverhalten einem nuckeln.Links trinkt sie eigentlich gut auch wenn sie relativ schnell einschläft. Rechts scheint es eher schwerer für sie zu sein, wenns läuft ok aber sie schläft nach ein paar mal "nuckeln" ein, wenn es heißt selber vernünftig saugen. Habe nach dem stillen rechts einmal kurz abgepumpt, weil ich dachte es kommt gar nichts mehr aber das war nicht der Fall. Was kann ich machen, damit sie nicht immer einschläft und meine Milch besser läuft? Und beeinflusst meine Trinkmenge wirklich die Menge meiner Milch? Danke schon einmal und lieben Gruß

von Dani.1.2.3.4 am 09.01.2017, 18:03



Antwort auf: Wie steigere ich meinen Milchspendereflex?

Liebe Dani.1.2.3.4, tatsächlich kann bei Benutzung von Stillhütchen die Milchmenge abnehmen, weil die Brust nicht so optimal stimuliert wird beim Stillen wie wenn das Baby direkt an der Brust saugt. Das muss aber nicht sein, und wenn deine Kleine gut gedeiht dann bekommt sie sicher auch trotz Hütchen genug Milch von dir. Achte einmal auf die folgenden Anzeichen bei deinem Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, kannst Du davon ausgehen, dass dein Baby auch satt wird. Stillhütchen sind ein Hilfsmittel, das in bestimmten Situationen seine Berechtigung hat. Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wann dieses Hilfsmittel wirklich hilft und wann nicht. Wichtig ist außerdem, dass die Frau, die mit Stillhütchen stillt gut begleitet wird und da hapert es leider sehr oft. Außerdem gibt es Probleme, die sich nur scheinbar durch die Verwendung eines Stillhütchens lösen lassen und hier gilt es gut zu unterscheiden, ob die Frau dann aufgibt, weil das Problem nicht gelöst wurde oder weil sie mit Stillhütchen stillt. Die Studien, die zeigen, dass Stillhütchen zu einer Verkürzung der Stilldauer führen, sind in der Regel relativ alt und berücksichtigen deshalb nicht, dass die Stillhütchen heute aus anderem Material sind und deshalb auch andere Eigenschaften haben. Doch selbst wenn die Stilldauer verkürzt ist, ist es immer noch besser, die Frau stillt eine kürzere Zeit mit Stillhütchen als gar nicht. Ich kenne übrigens eine Frau, die über zwei Jahre mit Stillhütchen gestillt hat und nicht jede Frau wird automatisch bald abstillen, nur weil sie Stillhütchen verwendet, da spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle. Pauschal lässt sich nicht sagen, dass die Verwendung von Stillhütchen immer zum vorzeitigen Abstillen führen wird. Trotzdem kannst Du versuchen, dein Kind noch ohne Hütchen zu stillen, die folgenden Vorgehensweisen haben sich bewährt: Schrittweises Abschneiden der Spitze des Stillhütchens. Einige Mütter entwöhnen ihre Babys erfolgreich von den Stillhütchen, indem diese umstülpen und dann jeden Tag (oder vor jedem Stillen, wenn das Baby dies akzeptiert) einen dünnen Streifen aus der Mitte herausschneiden, bis nichts mehr übrig bleibt. Zum Schneiden wird eine scharfe Hautschere oder eine Rasierklinge verwendet. Bei einem Stillhütchen aus Silikon darf diese Methode nicht angewendet werden, weil beim Schneiden scharfe Kanten entstehen. Das Stillhütchen schnell wegziehen, während das Baby an der Brust trinkt. Das Baby trinkt zu Beginn mit dem Stillhütchen. Nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat, wird das Stillhütchen schnell weggezogen und das Baby direkt an die Brust angelegt. Das Stillhütchen mit Stoff ausstopfen. Manche Mütter haben ihren Babys die Stillhütchen abgewöhnt, indem sie diese mit etwas sauberem Stoff ausgestopft und das Stillhütchen zu Beginn der Stillmahlzeit wie gewohnt angelegt haben. Das Baby wird merken, dass es die Milch nur direkt von der Brust bekommt und allmählich die Brust dem Stillhütchen vorziehen. Probiers doch mal ohne Stress. Wenn Du die Milchmenge steigern möchtest, kannst Du zusätzlich abpumpen oder einmal die Saugtechnik überprüfen lassen, eine Kollegin vor Ort kann dir auf alle Fälle im direkten Kontakt sehr viel besser helfen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 09.01.2017



Antwort auf: Wie steigere ich meinen Milchspendereflex?

Achso und wir benutzen von Anfang an ein Stillhütchen, da ich extrem Wunde Brustwarzen hatte und dadurch die Schmerzen erträglicher wurden. Habe schon versucht ohne, aber sie ist davon nicht so begeistert. Lg

von Dani.1.2.3.4 am 09.01.2017, 18:05



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