Hallo Biggi!
Unsere 2 Wochen alte Tochter stillt in ihren munteren Phasen gerne stündlich (oder noch in kürzeren Abständen). Sie trinkt so ca 10-15 Minuten und verschläft dann. Nach einem kurzen Schläfchen wacht sie auf und nimmt dann nach einer (halben) Stunde gerne noch mal einen Nachschlag. Ich habe große Brüste mit viel Milch und habe daher das Gefühl, dass sie bei einer Stillmahlzeit eine Seite nicht ganz leert. Wechselt man beim Cluster feeding bei jedem trinken die Brust oder soll ich eine Brust öfter anbieten, damit sie die vormilch und den ganzen guten Rest von einer Brust bekommt?
Danke und lg
von
Zwucki2
am 15.06.2015, 07:40
Antwort auf:
Wie oft muss ich die Brust bei Cluster feeding wechseln?
Liebe Zwucki2,
die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant.
Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken.
Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme),
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein und Ihr Kind darf selbst entscheiden, wie lange es an einer Seite trinken mag.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 15.06.2015