Hallo,
wie läßt sich stillen und arbeiten am besten vereinbaren?
Folgende Situation:
unser Sohn ist jetzt fünf Wochen alt, war aber ein Frühchen (34+0) und dementsprechend sind wir "stilltechnisch" noch nicht ganz eingespielt. Das heist, er trinkt ca. 80ml an der Brust, mal mehr, mal weniger (schläft schnell ein) und den Rest füttere ich in Form von künstlicher Milch zu. Ich pumpe nicht ab, da ich mit ach und krach die Milchmenge auf diese 80ml steigern konnte (wann hätte ich da noch abpumpen sollen?) möchte aber versuchen, ihn voll zu stillen.
Ab Ende April gehe ich einen Tag in der Woche arbeiten. Er ist dann bei meiner Mutter. Vorausgesetzt ich kann ihn bis dahin voll stillen, suche ich nun nach der einfachsten Lösung ihn an diesem Tag satt zu kriegen. Ich habe gelesen, dass es durchaus möglich ist, zu bestimmten Zeiten künstliche Milch zu füttern und sonst zu stillen. Wenn während der Arbeit die Brust spannt, könne man etwas abpumpen und diese wenige Menge wegwerfen.
Dann hätte er an einem Tag in der Woche max. 2 Flaschen künstliche Milch und sonst Muttermilch. Die Flasche nimmt er ja jetzt schon anstandslos.
Ist diese Kombination aus Ihrer Sicht vertretbar? Für mich wäre es die einfachste Lösung, auch da ich dazu neige alles zu "zerdenken" und mir oft enormen Stress mache, wo keiner ist. Das möchte ich hier gerne vermeiden.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
von
Nicole1980
am 18.03.2014, 13:00
Antwort auf:
wie läßt sich stillen und arbeiten vereinbaren?
Liebe Nicole1980 ,
es lässt sich durchaus beides verbinden, "Zwiemilchernährung" nennt sich das dann. Dabei stillt die Mutter immer dann, wenn es ihr möglich ist, und während ihrer Abwesenheit oder wenn sie eben weniger stillen möchte, erhält das Kind künstliche Milch (z.B. Pre, die der Muttermilch noch am Nähesten kommt).
In einer idealen Welt könnte jede Frau ihr Baby problemlos stillen und jedes Baby wäre immer glücklich und zufrieden und auch die Mütter wären selbstverständlich immer glücklich, müssten nie Kompromisse eingehen und alle würden in einer wundervollen Umgebung mit verständnisvollen Partnern, Freunden und Familienangehörigen leben.
Doch wir leben in der Realität, in der nicht immer alles so läuft, wie wir es gerne hätten oder wie wir es uns erträumt haben. Sicher ist es das anzustrebende Ideal, dass ein Baby in diesem Alter ausschließlich Muttermilch bekommt, doch nicht immer ist das, was als Ideal propagiert wird auch wirklich das „Ideal" für die einzelne Frau und ihr Kind.
Wenn Sie sich so wohl fühlen, wie es jetzt läuft und es Ihrem Kind gut geht, dann ist die jetzige Lösung wohl der richtige Weg für Sie. Sollten Sie sich nicht wohl fühlen mit der derzeitigen Situation, dann müssen Sie entscheiden, was SIE wollen und entsprechend handeln.
Das Ziel einer jeden Stillberatung ist eine zufriedene Mutter und ein zufriedenes, gut gedeihendes Baby und das bedeutet nicht immer, dass die Frau ihr Baby ausschließlich stillt.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 18.03.2014