Wie kann ich möglichst einfach abstillen?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Wie kann ich möglichst einfach abstillen?

Hallo mein Sohn ist jetzt 16 Monate alt und ich möchte jetzt langsam gerne abstillen. Tagsüber trinkt er nur vor dem Mittagsschlaf und nachts noch sehr häufig an der Brust. Wie kann ich es ihm und mir so leicht wie möglich machen abzustillen. Vielen Dank schonmal für ihre Antwort. Liebe Grüße Coli

von Coli92 am 12.05.2017, 10:22



Antwort auf: Wie kann ich möglichst einfach abstillen?

LIebe Coli, "leicht" geht es nur, wenn er dem Bedürfnis entwachsen ist. Ansonsten ist es deine Entscheidung, die er vielleicht nicht lustig finden wird. VIelleicht fängst du mit einer Stillpause nachts an? Dazu empfehle ich dir die Ansätze von Elizabeth Pantley. Es gibt mittlerweile einige Bücher von ihr auf Deutsch, und sie hat liebevolle und einfühlsame Methoden, die für Babys ab 1 Jahr möglich sind. Z.B. auch die Idee der Stillpausen in der Nacht, die durch Signale gesteuert werden. Hier fasse ich dir kurz zusammen, wie es geht: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die stillfreie Zeit allmählich länger, und du findest Schritt für Schritt mehr Ruhe in der Nacht. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der stillfreien Zeit einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest. Ist dieser Schritt getan (der vielleicht 3 Wochen braucht), kannst du allmählich auch tagsüber das Stillen reduzieren, in dem du deinen Kleinen mit anderen Dingen oder Aktivitäten oder Nahrungsmitteln ablenkst. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 12.05.2017



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