Hallo! Ich brauche dringend Hilfe zum Thema Stillen! Mein Baby kam in der 31ssw zur Welt ( mit 1300 gr und 41 cm )mit der Diagnose Wachstumsretardierung (ihre Entwicklung wäre gleich 29ssw), schlechte Durchblutung und Sauerstoffmangel und zu wenig Fruchtwasser. Ich hatte einen Notkaiserschnitt und sie war 42 Tage im KH, davon 35 auf der Intenzivstation. Im KH wurde sie erst einmal per Sonde ernährt und danach bekam sie das Fläschen. Zum Stillen wurde mir gesagt, dass Frühchen es eh nie schaffen würden voll gestillt zu werden!! Ich habe im KH noch abgepumpt, aber es musste immer Industriemilch dazu gegeben werden, da meine Milch nie ausreichte. Zu Hause sind wir jetzt seit knapp 4 Wochen und ich möchte unbedingt stillen! Ich möchte auf gar keinen Fall, dass mein Kind mit Industriemilch groß wird. Das Fläschen wäre für mich an sich nicht so ein großes Problem, wenn das abpumpen wenigstens klappen würde. Ich gebe ihr jetzt vor jedem Fläschen die Brust, was auch gut klappt. Ich habe ein par mal versucht ihr tagsüber oder auch abends nur die Brust zu geben, aber am Ende gabs nur Geschrei und ich habe wieder die Flasche gegeben :-( Ich habe das Gefühl, dass sie noch nicht an die Hintermilch kommt und deshalb danach( auch nach 2 Stunden stillen) immer noch Hunger hat. Was kann/soll ich tun damit ich sie voll stillen kann? Soll ich sie wecken zum stillen? Weil sie nach dem Stillen manchmal so erschöpft einschläft und sich gar nicht meldet zum Essen. Wie oft sollte ich sie stillen damit sie nicht auf einmal riesen Hunger bekommt und die Brust dann gar nicht will? Sie wiegt jetzt um die 3,100 gr, entlassen wurde sie mit 1,900 gr. Entschuldigen Sie die lange Nachricht und Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen!! Ganz liebe Grüße!
von
Lejla.Sa
am 30.09.2015, 13:59
Antwort auf:
Wie kann ich mein Frühchen von der Flasche abgewöhnen?
Liebe Lejla.Sa,
ich kann dich gut verstehen und ich kann dich beruhigen, auch ich bin eine ehemalige Frühchenmama und habe mein Kind erst nach Wochen anlegen können. Es war kein leichter Weg, aber er ist gehbar und wenn Du es möchtest, dann schaffst Du das auch!
Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3-932022-02-5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL-Stillberaterin erhältlich ist.
Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss.
Eine Möglichkeit ein Kind an die Brust zu bringen ist das Brusternährungsset. Mit dem Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt, so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält.
Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche - je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben.
Allerdings bei der Verwendung eines Brusternährungssets wirklich die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Ich wünsche dir alles alles Gute, wenn Du noch Fragen hast, bin ich jederzeit für dich da!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.09.2015
Antwort auf:
Wie kann ich mein Frühchen von der Flasche abgewöhnen?
Hey,
Ich kann mich noch genau erinnern wie es dir geht.
Meine Zwillingsjungs sind 6 Wochen zu früh mit nur 1700 und 1800 g zur Welt gekommen.
Ihre kleinen Mündchen konnten meine Brustwarze gar nicht umschliessen.
Wir waren25 Tage im Kk , ich habe abgepumpt.
Wir haben zu hause noch 6 Wochen gebraucht, bis ich die letzte Flasche wegstellen konnte. Ich musste zwischendurch auch mal zufüttern...
ABER ganz ohne Stress und ohne Druck sind sie schliesslich doch komplette Stillkindern geworden. Trotz Frühchen, trotz Zwillinge, trotz zufüttern, trotz erzwungenener Pause durch Antibiotikum.
Lass dir nx einreden... Es geht. Ich stille immer noch teilweise. Meine Jungs sind jetzt über ein Jahr alt und ich möchte es noch nicht missen.
Liebe Grüße Mimi
von
Mimi987
am 30.09.2015, 17:24