Wie kann ich eine Alternative zum Einschlafstillen beim Kleinkind schaffen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wie kann ich eine Alternative zum Einschlafstillen beim Kleinkind schaffen?

Hallo Biggi und Kristina, ich brauche bitte euren Rat wie ich eine Alternative zum Einschlafstillen schaffen kann. Meine Zwillinge sind 15 Monate alt und wir stillen zum Mittagsschlaf, Abends und einmal in der Nacht. Sie sind insgesamt sehr schlechte Schläfer, das wird erst jetzt langsam besser. Das komplette erste Lebensjahr über musste ich für den Tagschlaf pausenlos die Federwiege wippen. Kurz vor ihrem ersten Geburtstag haben die Jungs beschlossen, dass sie jetzt gerne in den Schlaf gestillt werden möchten. Das ging vorher nicht weil sie an der Brust nicht zur Ruhe gekommen sind. Die letzten Monate hat es auch gut geklappt bis auf das Problem, dass sie nicht teilen können und tandemstillen daher nicht möglich war weil sie sich kratzen, kneifen an den Haaren zerren und so nicht zur Ruhe kommen. Also muss ich einzeln stillen und derjenige der warten muss weint leider meistens. Ablenken mit Spielzeug klappt nicht, Kuscheltiere oder Schnuffeltuch wollen sie nicht, die werden nur wütend fortgeworfen. Da ein Zwilling recht schnell an der Brust eingeschlafen ist haben wir das aber immer noch irgendwie hinbekommen. Jetzt seit 1-2 Wochen jedoch klappt das Einschlafstillen nicht mehr. Der schnell schlafende Zwilling kneift die Kiefer so dermaßen eng zusammen, dass ich den Schmerz irgendwann nicht mehr ertrage und ihn abdocken muss. Nuckel will er in dem Moment nicht, beim Ablegen fängt er sofort an zu weinen. Wenn mein Mann da ist (am Wochenende) und ich sie einzeln ins Bett bringe kann ich ihn dann auf die Brust nehmen und Schuckeln. Dann dauert das Zubettbringen von beiden aber meist 1,5-2h. Wenn ich alleine mit ihnen bin habe ich keine Chance mehr. Während ich den zweiten Zwilling stille turnt Nr. 1 putzmunter durchs Bett, zerrt an den Gardinen und lässt die Rollos hochflippen, so dass Zwilling 2 auch nicht zur Ruhe kommt. Heute habe ich den Versuch sie zum Mittagsschlaf zu kriegen nach 45 Minuten abgebrochen. Jetzt turnen sie übel gelaunt durchs Wohnzimmer und sobald ich mich setze kommen sie an und kratzen, kneifen. Das tun sie leider immer weil sie eben nicht verstehen, dass sie Mama nicht für sich alleine haben können. Wie kann ich eine Alternative zum Einschlafstillen schaffen? Tragen würde funktionieren, aber ich möchte ungern jetzt mit 15 monaten anfangen meine Jungs 2* täglich tandem in den Schlaf zu tragen. Zumal sie jeder 11kg wiegen. Fahrradanhänger ist keine Option, da gehen sie nur unter Gebrüll rein (deshalb haben wir auch den Kinderwagen verkauft), schlafen maximal 30 minuten und sind den Rest des Tages unausstehlich. Außerdem brauche ich dringend mittags diese eine freie Stunde für mich wo ich mich auch mal hinsetzen kann. Habt ihr einen Tipp für mich was wir machen können? Komplett abstillen möchte ich eigentlich noch nicht, da sie das denke ich auch brauchen werden wenn wir mit der Kita starten (mit 18 Monaten). Oder meint ihr das ist der einzige Weg? Lieben Gruß, Laura

von FeVaLaAn am 18.10.2016, 13:44



Antwort auf: Wie kann ich eine Alternative zum Einschlafstillen beim Kleinkind schaffen?

Liebe Laura, nein, abstillen würde ich auch nicht, aber konsequent bleiben! Lege deine Kinder ins Bett (am besten auf den Boden, wo ihnen nichts passieren kann!) und sage ihnen, dass sie schlafen müssen. Du kannst ihnen etwas vorsingen, Du kannst beruhigend auf sie einreden, aber Du stillst nicht und rennst auch nicht rum! Die Kinder werden toben, weinen, schreien und sicher NICHT schlafen, aber sie werden irgendwann merken, dass Du das meinst, was Du sagst ;-) und irgendwann im letzten Eck einschlafen ;-). Natürlich solltest du verständnisvoll und einfühlend für deine Kinder da sein, die nicht verstehen KÖNNEN, warum plötzlich das gute Stillen nicht mehr sein darf. Je überzeugter und entspannter du dabei bleibst, desto schneller werden sie es akzeptieren. Das werden jetzt sicher ein paar harte Tage werden, aber danach wird es klappen und ich glaube es dir nur zu gerne, dass Du wenigstens ein paar Minuten für dich brauchst! Ganz liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 18.10.2016



Antwort auf: Wie kann ich eine Alternative zum Einschlafstillen beim Kleinkind schaffen?

Hallo, das hört sich fies an. Schade, dass Tandemstillen bei Dir nicht geht. Tragen würd ich auch gar nicht anfangen, jedenfalls nicht abends/nachts. Tagsüber fand ich meinen Ergo ganz praktisch, dann war wenigstens einer verstaut, und man konnte sich noch ein bisschen mit dem anderen beschäftigen. Wie wäre es wieder mal mit der Federwiege statt Stillen? Ich weiß nicht, ob Du sie dann irgendwann umbetten kannst. Geht einer in die Federwiege (am besten der mit dem Kneif-Problem) und einer Stillen? Falls das nicht geht, und Du noch nicht bereit für Biggis Vorschlag bist - wie geht es, wenn Du den langsamer einschlafenden Zwilling zuerst stillst? Dann hast Du zumindest nicht das Problem, dass Du einen hellwachen 1. Zwilling hast, der durchs Abdocken wieder aufgewacht ist (wahrscheinlich ist er aber trotzdem nicht besonders freundlich gestimmt... Ansonsten würde ich mich bei Biggi anschließen - sag ihnen, dass sie gern noch Stillen können, aber nicht mehr zum Einschlafen, weil es einfach nicht klappt, und zieh es durch. Wir hatten zwar kein Problem beim Einschlafstillen, aber dafür deutlich häufigeres nächtliches Aufwachen, was irgendwann nicht mehr tragbar war. Aus meiner Erfahrung: versuch, den Beginn der Zeit, in der zum Einschlafen nicht mehr gestillt wird, zumindest auf ein Wochenende, wenn Dein Mann (oder eine andere Vertrauernsperson (Oma?) da ist, zu legen. Dann könnt Ihr die Kinder zur Not erstmal zum Einschlafen trennen, dann stören sie sich weniger selbst. Allerdings hast Du dann eine zweite Umstellung, wenn ich es richtig verstehe, bist du unter der Woche immer allein mit den Kindern. Viel Glück!

von zweizwerge am 18.10.2016, 21:07



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