Wie helfe ich meinem Sohn, sich an die Krippe zu gewöhnen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wie helfe ich meinem Sohn, sich an die Krippe zu gewöhnen?

Hallo, am 6.03.ging die Eingewöhnung in der Krippe los. Mein Sohn ist jetzt bald 15 Monate und in der ersten Woche war am Do.der erste Trennungsversuch. Dabei hat die Erzieherin bis dahin noch nicht geschafft eine Bindung in irgendeiner Form zu ihm aufzubauen. Das bedeutet, der Versuch hat nicht geklappt. So dass selbst ich ihn kaum noch beruhigt bekommen habe. Er hat dann die ganze Zeit immer wieder geschrien, beim Frühstück, bei allem. Er wollte nur noch zu mir auf den Arm. 1 Tag später, der erste Annäherungsversuch von seiner Seit aus. Das fand ich richtig super. Am Mo.hat die Erzieherin gemeint, wir bleiben jetzt erstmal nur in einem Raum und die Kinder gehen dann immer frühstücken und danach gibt es den Morgenkreis. Dabei konnte er Stück für Stück auch Vertrauen zu den Kindern aufbauen. Am Mi.musste ich so dringend auf Toilette, dass wir einen neuen Trennungsversuch gestartet haben. Auch das ging nach hinten los. In der ersten Woche ist er am Freitag krank geworden, hatte übers Wochenende Fieber. In der Woche wurde es dann noch schlimmer. So dass er Freitag Nacht wieder Fieber bekommen hat. Der Arzt meint, es sei eine Bronchitis. Auf jeden Fall hat er Freitag morgen nichts gefrühstückt und er war auch schon immer zwischen 4:30-5 Uhr wach. In der Nacht hat er noch nie durchgeschlafen. Da er dann Hunger bekommen hat, müssten wir in der Kita frühstücken. Aber da war großes Geschrei, denn das war ihm alles zu viel. So dass sich dann eine andere Erzieherin dazu gesetzt hat und gemeint, das ist ja wieder ein mega Rückschlag und so wird das nie was. Ich muss ihm lernen, dass er eine Routine bekommt. (Worüber ich heute noch verärgert bin, denn er hat eine Routine, nur eine andere als in der Kita) Dann meinte die andere, ja vielleicht ist er einfach noch nicht soweit. Und ich soll mich nicht unter Druck setzen (was ich auch gar nicht gemacht habe) nur meinte sie heute , jetzt ist es die 3 Woche und wir sind eigentlich noch in der 1.Woche, und wir müssen jetzt ein bisschen Druck aufbauen, da sie ja dadurch in der Gruppe fehlt, wenn es mit ihm so lange dauert. Eigentlich finde ich sie ganz sympathisch, nur dieses mit der Routine und allem, macht mich schon sauer. Mach ich was falsch? Er schläft Zuhause jeden Vormittag nochmal und er wird gestillt, da er das braucht, in der Krippe ist es deshalb ein Problem, da wir ja deshalb nicht weiter kommen. Und ich denke , ja dann müssen sie ihn einfach mal eine halbe Stunde schlafen lassen. Er ist doch noch so klein. Dann hat er in der 1.Woche 2 Eckzähne bekommen, ist krank geworden und steckt mitten im Wachsstumsschub. Aber die Erzieherin meint, ja das ist alles kein Grund. Das kann immer wieder kommen. Ja, ist mir durchaus bewusst, aber dann hat er sich doch schon an die Krippe gewöhnt. Diese Woche lass ich ihn jetzt Zuhause, da es mit der Krankheit keinen Sinn macht. Aber wie geh ich nächste Woche an alles ran? Ich hab dann noch 3 Wochen Zeit und dann muss er sich dran gewöhnt haben. Aber ich bin gerade so verärgert, dass ich jetzt Angst habe, das auf meinen Sohn zu übertragen und dann klappt es gar nicht mehr. Sollte ich vorher das Gespräch mit der Erzieherin suchen? Ich kann meinen Sohn loslassen, ich habe mich richtig auf die Krippe gefreut, da er auch richtig gerne mit anderen Kindern zusammen ist. Aber er war schon immer so, dass er erstmal alles beobachtet hat und dann langsam auf die Kinder zugeht und selbst dann, wird es ihm manchmal doch noch Zuviel. Können Sie mir einen Rat geben? Wird er sich an die Krippe gewöhnen? Wäre die Oma evtl. eine bessere Begleitung? Nur möchte ich das schon gerne machen, ich möchte ihm zeigen, das alles gut ist, wie es ist und das ich immer wieder komme, auch wenn ich ihn dalasse. Liebe Grüße Claudia

von Claudia2912 am 21.03.2017, 09:48



Antwort auf: Wie helfe ich meinem Sohn, sich an die Krippe zu gewöhnen?

Liebe Claudia, ich kann deine Verunsicherung so gut nachfühlen und weiß, wie es ist, wenn man dann tatsächlich schief angesehen wird und nicht mehr sicher ist, dass alles so passt. Trotzdem glaube ich, dass Du jetzt GERADE jetzt absolut sicher sein solltest, denn dein Kind orientiert sich an DIR und spiegelt deine Verunsicherung. Im Ernst: Mach dir keine Sorgen, so, wie Du es machst, ist es okay, denn es ist EUER Weg! DU kennst deinen Kleinen am besten und stehst ihm die Kompetenz zu, selbst zu entscheiden, was er schafft und was noch nicht! Deine kleiner Sohn verdient es so angenommen zu werden, wie er eben einmal ist. Setz dich mit deinem Kind zusammen und sprecht gemeinsam darüber, wie es weitergehen soll. Zeige deinem Kind, dass es sicher ist und Du ihm nicht zu viel zumutest, aber stelle ruhig auch Regeln auf, an denen dein Kind sich orientieren kann. Auch glaube ich, dass es sinnvoll wäre, wenn Du mit den Betreuerinnen einmal sprichst und ruhig auch zugibst, dass es dich verunsichert, wenn Du das Gefühl hast, dass dir deine Kompetenz in Frage gestellt wird. Ich bin sicher, dass es gut ist, wenn Du auf das Personal zugehst und deine Unsicherheit benennst, denn auch sie fühlen sich wahrscheinlich angegriffen und glauben, es dir nicht recht machen zu können ;-). Ich persönlich finde es wunderbar, wie Du kämpfst für dein Kind, lass dir deine Überzeugung nicht ausreden, denn DU kennst DEIN Kind einfach am besten! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 21.03.2017



Antwort auf: Wie helfe ich meinem Sohn, sich an die Krippe zu gewöhnen?

Hallo, Meine Tochter ist fast gleich alt und ich gewöhne sie auch gerade ein und werde selbst wieder in einer Krippe arbeiten. Generell ist das Eingewöhnungsmodell gut. Ich glaube, die Worte der Erzieherinen solltest du nicht zu ernst nehmen. Jedenfalls nicht in der Weise, dass du sauer bist oder an euch zweifelst. Die reden manchmal auch etwas unüberlegt. Das ist natürlich nicht ideal, aber es sind ja auch Menschen. Wenn dich davon wirklich etwas beschäftigt, dann sprich sie nochmal drauf an. Schlechte Stimmung macht es nämlich noch schwieriger. Ich glaube, dass es tatsächlich schwierig sein kann, dass der Kleine Vornittags noch schläft. Sprich doch auch das nochmal an. In der Krippe darf das Kind wahrscheinlich nicht ohne Aufsicht schlafen und wenn zb alle im Außengelände sind, dann kann mab es nicht drinnen lassen. Es kann ja nicht immer eine Erzieherin für das kind abgestellt werden. Wenn er müde ist, ist es aber natürlich auch schwierig. Da braucht man Mama natürlich noch mehr. Hilft es vielleicht, wenn er früher ins Bett geht am Abend? Dafür solltet ihr gemeinsam eine Lösung finden. Ansonsten gib nicht auf. Manchmal brauchen die Kinder einfach lange. Sprich auch offen mit den Erziehern, was ihr tut, wenn er einfach noch braucht. Natürlich macht ein Eingewöhnungskind Arbeit und bindet Personal, aber das ist nunmal nicht zu ändern. Wichtig ist, dass du sicher bist, was du möchtest und wenn das Kita ist und nicht Oma, dann bleib dabei. Eure Eingewöhnung dauert noch gar nicht so lange. Sowas kann sich auch über 6-8 Wochen strecken. Gerade, wenn Krankheit dazwischen kommt. Wichtig ist wirklich, dass du positiv bist, weil das Kind spürt, ob du die Trennung befürwortest und euch zutraust. Das soll aber nicht heißen, dass du an irgendwas Schuld bist. Manchen Kindern fällt es halt schwerer. Das können aber auch durchaus Kinder sein, die später total gerne in die Kita gehen.

von Mama-von-Linchen am 21.03.2017, 10:57



Antwort auf: Wie helfe ich meinem Sohn, sich an die Krippe zu gewöhnen?

Vielen Dank, das hat gut getan. Wenn wir ihn früher hinlegen, ist er früher wach. Und er ist schon meistens zwischen halb und um sechs wach. Was es natürlich nicht besser macht. Ich glaube er würde schon bis Mittags durchhalten, wenn er etwas länger schläft. Nur momentan nicht, da er auch noch krank ist. Er ist gerade auch soooooo liebebedürftig und verschmust. Vielleicht sollte ich die Worte wirklich nicht so ernst nehmen. Ich versuche jetzt auch Zuhause, die Zeiten einzuhalten wie in der Krippe. Aber wie gesagt, den Schlaf braucht er gerade noch so doll. :( es hieß am Anfang, das sei kein Problem und jetzt stellt es doch eins dar. Ich denke, er wird ihn mit der Zeit von alleine lassen. Er ist da auch der kleinste mit 14 Monaten. Ich hoffe es klappt Mo.besser und er vertraut ihr dann einfach zu 100%. Kann es auch an der Erzieherin liegen? Oder gewöhnt sich ein Kind an jede Person?

von Claudia2912 am 21.03.2017, 11:43



Antwort auf: Wie helfe ich meinem Sohn, sich an die Krippe zu gewöhnen?

Hm, gute Frage. Ich denke auch den Kleinen sind manche Personen sympathischer als andere, aber meistens wissen Erzieher ja, wie sie auf Kinder zugehen können und dann sollte das schon klappen. Wahrscheinlich gibt sich das mit dem Schlafen dann tatsächlich irgendwann von alleine. Er wird ja älter und es gibt immer Kinder, die nach einer schlechten Nacht mal Vormittags auf dem Schoß einschlafen. Mal geht das dann sicher auch. Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute und gute Besserung. Diese Krankheiten sind auch immer nervig. Meine war gestern auch zu Hause, weil sie am Wochenende gespuckt hat.

von Mama-von-Linchen am 21.03.2017, 12:17



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