Hallo,
mein Baby 4 Monate, hatte anfangs recht gut geschlafen, vor allem nachts. Dann ist er tagsüber zum Halbe Stunden Schläfer geworden. Egal wo, Kinderwagen, Auto länger wirds fast nicht. Ich stille ihn so alle 2 Stunden, meistens schläft er dabei ein. Leider macht er selten ein Bäuerchen und ich legen ihn dann auf den Bauch. Anders schläft er nicht. Lässt sich auch nur im Fliegergriff tragen und beruhigen. Auch im Kinderwagen wenn er vorher ein Bäuerchen gemacht hat schläft er nicht länger. Manchmal stille ich ihn nochmal aber meistens schläft er nicht mehr weiter. Nachts schafft er meistens 2-3 Stunden. Wie bringe ich ihn auch wenn er total an der Brust eingeschlafen ist zum Bäuerchen machen? Oder woran könnte es noch liegen? Er weint meistens schon, das er noch müde wäre... Trinken tut er schnell und gut.
von
Regina1986
am 12.01.2015, 17:44
Antwort auf:
Wie helfe ich meinem Baby länger zu schlafen?
Liebe Regina1986,
ein Baby muss nicht zwingend aufstoßen. Vor allem, wenn ein Kind gut angelegt ist und korrekt saugt, schluckt es an der Brust nicht viel oder gar keine Luft und dann kann natürlich auch keine Luft wieder hoch kommen. Wenn sich dein Kind ohne Aufstoßen wohl fühlt, dann müsst ihr keine „Kopfstände" machen, um es dazu zu bringen.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten ein Baby zum Aufstoßen zu bringen. Du kannst es
auf deine Schulter legen und sanft auf seinen Rücken klopfen (lege dir dann eine Windel
über die Schulter um Milch, die möglicherweise wieder hochkommt aufzufangen). Wenn Du
dein Baby aufrecht hältst, kommen die meisten Luftblasen auf entspannte Weise nach oben.
Eine andere bewährte Methode besteht darin, das Baby ganz allmählich in eine sitzende
Haltung zu bringen. Achte darauf, dass Du seinen Kopf und seinen Rücken gut abstützt,
solange es noch sehr klein ist, und lass es wenige Minuten in dieser Haltung. Manchen
Babys hilft es, wenn sie bäuchlings über die Oberschenkel der Mutter oder des Vaters gelegt
werden und ihnen der Rücken sanft massiert oder geklopft wird.
Ein kleines Baby will durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster Phasen.
Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, doch in der Regel will ein Baby in diesem Alter im Durchschnitt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden.
Statt nun zu versuchen, Euer Kind zum Schlafen zu bringen, kannst Du es ja vielleicht mit einem anderen Ansatz versuchen:
• nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ...
• Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun.
• Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss.
• Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar.
• Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen.
• Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen.
Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann.
Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.01.2015