Liebe Stillberatungsteam
Im Expertenforum von Dr. Posth habe ich zum Thema nächtliche Brustentwöhnung und damit auch längeren Schlafphasen gelesen, dass man versuchen soll, die Nahrungsaufnahme in der Nacht zu reduzieren, damit sich der Stoffwechsel daran gewöhnt und die Aufwachphasen reduziert werden. Er gibt darin an, dass meist in 3-4 Nächten die Umstellung funktionieren soll.
Weil mein Sohn seit 6 Monaten jede Nacht alle 30 Minuten bis 2 h wach wird und ich ehrlich gesagt, langsam am Rande meiner Kräfte bin, habe ich dieses Vorgehen versucht umzusetzen. Mein Sohn ist jetzt 9.5 Monate alt und wurde immer nach Bedarf gestillt. Brei ist er meist auch schon ganz ordentlich. Flasche hat er auch nie verweigert (arbeite wieder teilzeit), nur Schnuller will er meist nicht (ist auch ok).
Schon in der ersten Versuchsnacht hat er nur kurz geweint, als es keine Brust mehr gab und ich ihn einfach im Arm gehalten habe. Er ist zwar in den gleichen Intervallen wie sonst aufgewacht, aber er hat jedes Mal nach kurzem Weinen akzeptiert, dass ich ihn nur gehalten habe. Ca. 8 h hat er ohne Nahrung (Wasser wollte er nicht) ausgehalten. Da war ich sehr überrascht, weil ich dachte, dass er in der Nacht, wenn er trinkt, wirklich Hunger bzw. Durst hat.
In der 2. Nacht das gleiche, aber da hielt er schon 10 h ohne Nahrung aus. Die 3. Nacht gleich. Danach kam eine Erkältung weswegen ich wieder umschwenkte und ihm die Brust wieder anbot, weil er auch Fieber hatte und genug Flüssigkeit bekommen sollte.
Während der Erkältung schaffte er es einmal, dass er 5h am Stück schlief. Ich hoffte schon, dass er langsam länger schläft, aber nein, es war nur eine Eintagsfliege.
Seitdem sind wir wieder wie am Anfang, stillen nach Bedarf, Einschlafstillen etc. Manchmal versuche ich ihn, einfach nur zu halten, wenn es mir nach 1h Dauernuckeln zu viel wird und ich endlich weiterschlafen will. nach kurzem Weinen klappt das auch meist.
Nun zu meiner eigentlichen Frage: wie kann es sein, dass es zwei so unterschiedliche Meinungen gibt? Hier im Forum wird ja vertreten, dass es völlig normal ist, wenn Kinder bis zum 3. Lebensjahr dauerhaft in der Nacht kommen und man solle einfach nach dem Prinzip "Augen zu und durch" weiter stillen.
Was ist dran an der These, dass die Nahrungsaufnahme in der Nacht den Stoffwechsel aktiv hält und darum häufiger aufgewacht wird? Gibt es diesbezüglich Studien pro und kontra?
Schade ich meinem Kind dauerhaft, wenn ich sage, es gibt keine Brust mehr in der Nacht und ihn einfach im Arm halte, ihm dabei die Möglichkeit gebe, aus der Flasche Wasser zu trinken gegen den Durst?
Vielen Dank für die Antwort.
lg, Alegria
von
alegria2014
am 16.12.2014, 20:58
Antwort auf:
Widersprüchliche Aussagen im Expertenforum zum Thema nächtliches Stillen
Liebe Alegria,
es ist bei den Meinungen rund um das Thema Schlaf nicht anders als bei anderen Themen: es gibt immer unterschiedliche Meinungen.
Die Foren sind unabhängig voneinander und es gibt auch keine Absprachen zwischen den einzelnen Experten. Von daher kann es natürlich passieren, dass Du in dem einen Forum eine andere Sichtweise der Dinge erfährst, als in einem anderen.
So stellt sich eigentlich auch nicht die Frage: „Wer hat nun Recht?“, sondern jeder Experte antwortet nach bestem Wissen und Gewissen und auch aus seiner Erfahrung auf seinem Fachgebiet heraus.
Es tut mir leid, wenn Du verunsichert bist, aber letztendlich ist es dadurch wie in anderen Dingen des Lebens auch, dass man sich mitunter aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Meinungen und Fakten ein eigenes Urteil bilden muss.
Außerdem empfieht Dr. Posth meines Wissens gar nicht, ab dem sechsten Monat nachts nicht mehr zu stillen.
DU kennt dein Kind am besten und wirst spüren, ob dein Baby bereit ist, nachts auf Nahrung zu verzichten.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 16.12.2014
Antwort auf:
Widersprüchliche Aussagen im Expertenforum zum Thema nächtliches Stillen
Hallo
Dr. Posth empfiehlt doch nicht vor dem 10. Monat nachts abzustillen.
Ich habe bis 2 Jährig nachts gestillt. Da fand ich, er könne jetzt begreifen, dass es die Regel gibt: erst gegen Morgen wieder stillen. ich habe ein Nachtlicht gehabt, welches an der Zeitschaltuhr angemacht war. Das leuchtet so ca. um 4 Uhr und vorher stille ich nicht mehr. Er hat schon einige Male etwas protestiert, aber ich habe ihn getröstet und ihm das erklärt. Er hats akzeptiert und nun hat er aber einige Zeit nicht unbedingt besser geschlafen. Jetzt plötzlich schläft er sehr gut und wenn er erwacht, kommt er einfach ein bisschen auf mein Kissen und schläft weiter (im Familienbett). Ich glaube das abstillen in der Nacht hat ihm zu tieferem Schlaf verholfen. Aber vor 2 Jahren hätte ich ihm das glaubs nicht zugemutet.
von
buzzidil
am 16.12.2014, 22:57
Antwort auf:
Widersprüchliche Aussagen im Expertenforum zum Thema nächtliches Stillen
Hallo,
muss mich kurz einmischen...erstens hat ja alegria nicht gesagt dass dr. posth empfiehlt ab 6 monaten die brustentwöhnung zu machen sondern dass ihr sohn seit 6 monaten so oft aufwacht aber schon fast 10 monate alt ist.. zweitens habe ich bei meinem älteren sohn mit 10 monaten die nächtliche brustentwöhnung gemacht und er schlief seitdem VIEL besser!!! statt stündlich meldete er sich einmal pro nacht trotz einschlafstillen! nach einem monat meldete er sich gar nicht mehr, wurde aber noch bis zum 18. lebensmonat einschlafgestillt. mein zweiter ist ebenso ein sehr schlechter schläfer und nun 8 monate alt. habe nun begonnen ihn zumindest die ersten 4-6 stunden nach den einschlafen ohne brust zu beruhigen wenn er aufwacht, und siehe da schon in der dritten nacht schlief er 5 std am stück! hat er bisher in seinem ganzen leben noch nicht geschafft. natürlich ist jedes kind anders und jeder muss selber entscheiden, aber es leuchtet mir ein dass ein voller magen, der alle 30-60 minuten milch bekommt, nicht gut schlafen kann. und bevor frau am zahnfleisch daher kommt und ihr ganzes leben unter dem schlafmangel leidet ist es einen versuch wert. liebe kollegiale grüsse an alle schlafmangel leidenden jungmamas ;-)
von
agilele
am 17.12.2014, 12:16