Hallo,
mein Sohn ist knappe 10 Monate alt und hat nun 6 Zähne, ich stille ihn seit Geburt eigentlich immer ohne Probleme und auch sehr gerne, nun haben wir folgendes Problem, vor ca. 2 Wochen hat er mir ein paar Mal vor und nach dem stillen in die Brustwarze gebissen, nun habe ich an der rechten brustwarze ein loch das nicht mehr zugeht und zwischendurch auch eitert, es tut höllisch weh und ich hab richtige angst vor jedem stillen, das blöde ist noch dazu dass das seine lieblingsbrust ist, in der linken kommt mir vor habe ich fast keine milch, die brust ist vieeel kleiner und wird eigentlich nie hart auch wenn er länger nicht trinkt, die rechte ist nach ein paar std prall gefüllt, was ntl ein zusätzliches problem ist, da ich ihn so eigentlich trotzdem fast nur an der wunden brust trinken lassen kann weil an der linken zu wenig kommt. Aber es tut wirklich so weh und mittlerweile löst auch der Milchspenderreflex nichtmehr wirklich aus, ich hab das sonst immer deutlich gespürt und ihn laut schlucken gehört, ich denke mal das ist die Angst vor den Schmerzen die den Msr hemmt oder? Abpumpen u Flasche geben geht auch nicht, die nimmt er nicht. Beikost haben wir gerade erst angefangen da ihm nie etwas geschmeckt hat. Seit ein
paar Tagen ist er Krank und trinkt nicht sehr oft, nur eben wenn, dann hab ich das Gefühl es kommt nicht wirklich was ... Ich bin etwas verzweifelt, ich habe immer sehr gern und problemlos gestillt doch mit diesen höllischen schmerzen und der nicht verheilenden Wunde ist es wirklich mühsam :( Habt ihr einen Rat für mich? Was soll ich machen, ich habe etwas Angst das er nicht genug bekommt wegen dem nicht einsetztenden Msr, nur solange ich solche schmerzen beim stillen habe wird mein verkrampft sein nicht weggehn. Es ist ein teufelskreis ...
Habe nun schon überlegt ob ich abstillen soll, aber eigentlich möchte ich ihm keine Fertigmilch geben müssen ... Da er aber erst mit "festem Essen" begonnen hat, da isst er teilweise ganz normal mit uns mit, aber bestimmt noch nicht soviel dass das ausreichen würde, weiß ich nun nicht was ich tun soll ... aber auf dauer halte ich die schmerzen nicht aus, und da ich eben nur mit dieser Brust "richtig" stillen kann weil die andere Brust nicht genug Milch gibt weiß ich langsam nichtmehr weiter.
Habt ihr einen Rat für mich?
Bin etwas verzweifelt ...
Liebste Grüße
Hannah
von
Gänseblümchen0612
am 29.03.2017, 08:59
Antwort auf:
Weiterstillen mit Bisswunde?
Liebe Hannah,
wunde Brustwarzen sind etwas sehr Unangenehmes und können extrem schmerzhaft sein. Erste Hilfe ist hier in jedem Fall, dass die Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden.
Deshalb sollte sich unbedingt eine Kollegin anschauen, wie Du anlegst und wie dein Baby an der Brust trinkt.
Zur Beschleunigung der Heilung, haben sich die folgenden Tipps bewährt:
o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren.
Außerdem ist es sinnvoll, dass Du dein Kind so anlegst, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet.
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 29.03.2017
Antwort auf:
Weiterstillen mit Bisswunde?
Hallo Gänseblümchen
Bei mir ist eine Bisswunde, welche sich auch bereits entzündet hatte, innerhalb von ca. 2 Tagen abgeheilt, indem ich nach jedem Stillen die Brustwarze mit Bepanthen Desinfizierspray besprüht habe und danach die Brustwarze mit steriler Gaze abgedekt habe. Gemäss meiner Hebamme schaden die geringen Mengen des Desinfizierprays dem Baby nicht.
Du kannst das ja mal so ausprobieren und wenn es rasch hilft, umso besser. Falls nicht, würde ich die Wunde einem Arzt zeigen. Vielleicht benötigst du eine Creme, die Antibiotika enthält, da deine Bisswunde schon eitert.
Alles Gute!
Joyful
Mitglied inaktiv - 29.03.2017, 13:28