was tun, wenn Beikost verweigert wird und wie lange sollten Wachphasen sein?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: was tun, wenn Beikost verweigert wird und wie lange sollten Wachphasen sein?

Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt 8 Monate alt und ich habe mal wieder zwei Frage. Überall lese ich, dass ein Baby bei den ersten Müdigkeitsanzeichen hingelegt werden sollte. Allerdings reibt sich mein Sohn auch die Augen oder gähnt, wenn er von seinem 1,5 Stunden langen Mittagschlaf aufwacht. Ich müsste ihn also ständig hinlegen. Er schläft in der Regel vormittags 1,5 Stunden und nachmittags auch. Dazwischen ist er in der Regel 3 Stunden wach, abends 3,5 Stunden. Kann das trotzdem zu lang sein? Er schläft nur im Kinderwagen oder beim Stillen. Also einfach mal hinlegen geht nicht. Deshalb bin ich schon froh, dass ich diese zwei Schläfchen hinbekomme. Dennoch gähnt er auch in den Wachphasen oft. Seine Schlafenszeiten sind wie folgt: Nachts von 20h - 7h (allerdings mit stündlichen Unterbrechungen) 10h-12h30 14h30-16h Kann ich da etwas verbessern? Meine zweite Frage betrifft die Beikost. Damit hätten wir mit 6 Monaten angefangen und es ging anfangs auch gut. Jetzt isst er mittags und abends ein halbes Glas. Sonst will er nur noch gestillt werden und das überwiegend nachts. Er kommt jede Stunde und trinkt auch richtig viel. Wenn er mittags oder abends mal ein ganzes Glas ist und anschließend zum Einschlafen gestillt wird, kommt oft alles wieder raus. Kann ich hier irgendetwas tun? Eine zeitlang nur nicht stillen? Wie kann ich seine Essenszeiten in den Tag legen statt in die Nacht. Leider schläft er ohne stillen nicht ein, sodass ich das nach den Mahlzeiten nicht weg lassen kann. Vielen Dank für deine Hilfe. VG Isabel

von Isabeljohanna am 12.09.2016, 14:11



Antwort auf: was tun, wenn Beikost verweigert wird und wie lange sollten Wachphasen sein?

Liebe Isabel, wenn Ihr so gut klar kommt mit dem Schlafen, dann würde ich gar nichts ändern. Wenn Du das Gefühl hast, dass dein Kind doch noch müde ist, dann versuche einfach, es hinzulegen - ich bin sicher, dein Kind zeigt dir schnell und deutlich, was es davon hält ;-). Wenn dein Kind am Abend viel spuckt, würde ich den Abendbrei noch ganz weg lassen, wir schlafen auch nicht gut nach einem schweren Essen. Du kannst doch in der Früh einen Obst oder Getreidebrei anbieten und am Abend nur stillen, Milchbrei braucht dein Kind noch gar nicht, wenn es ausreichend oft gestillt wird. ch weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Während der ganzen Zeit wird Stillen nach Bedarf empfohlen und wenn dein Baby keine leeren Kalorien (Sahnepudding, Schokolade, Kekse etc.) bekommt, brauchst Du keine Angst zu haben, dass Du es überfüttern könntest. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 12.09.2016



Antwort auf: was tun, wenn Beikost verweigert wird und wie lange sollten Wachphasen sein?

Noch eine kleine Ergänzung. Mein Sohn wiegt bereits 10kg bei einer Größe von 72cm, also schon an der oberen Grenze. Somit habe ich auch Angst, dass ich ihn überfüttere mit Glas und Stillen. VG Isabel

von Isabeljohanna am 12.09.2016, 14:16



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