Was kann ich machen damit sich mein Sohn (8Wochen) an der Brust satt trinkt?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Was kann ich machen damit sich mein Sohn (8Wochen) an der Brust satt trinkt?

Hallo. Ich habe folgendes Problem: Mein Sohn hat bereits im Krankenhaus sehr schlecht an der Brust getrunken (wenn er überhaupt angesaugt hat, meist hat er sich zotal gesträubt), dann ist er nach 3x Saugen direkt eingeschlafen. Die erste Nacht daheim war dann auch direkt eine Katastrophe. Ich hab dann am Morgen danach mit der Hebamme entschieden, zusätzlich zum Stillen Milch abzupumpen und mit der Flasche zu füttern und die fehlende Milch mit Pre Nahrung zuzufüttern. Die ersten Wochen ging das super.Seit ein paar Wochen habe ich jetzt aber das Problem, dass er tagsüber einfach nicht schlafen will ( hab schon alles versucht, Tragetuch will er nicht, selbst auf dem Arm schläft er nurmal zehn Minuten und wehe ich lege ihn ab). Abends und nachts schläft er problemlos ein.Ich komme somit tagsüber weder zum Essen, geschweige denn zum Abpumpen. Das hat dazu geführt, dass wir mehr Pre Nahrung zifüttern mussten, als mir lieb war. Das nächste Problem schloss sich gleich mit der U3 an. Die Kinderärztin meint, er nimmt zu viel zu schnell zu, was am zufüttern liegen würde und wir müssen darauf achten dass er insgesamt nicht mehr als 1000ml in 24 Stunden trinkt (Brust, abgepumpte Milch und Pre). Wenn ich ihm nur Flasche geben würde, kommt er zwischen sechs morgens und sieben Abends etwa alle drei Stunden und trinkt ca. 135ml. Die letzte Flasche (auf die besteht er) bekommt er zwischen sieben und halb acht, egal wann er vorher getrunken hat, und dann kommt er zweimal nachts (gegen eins und gegen vier). Da ich also nicht mehr so viel Pre füttern darf aber auch nicht zum Abpumpen komme, versuche ich ihn seit etwa zwei Wochen wieder mehr zu stillen (ich würde ja gern voll stillen). Es ist aber weiterhin ein Problem dass er kein richtiges Vakuum aufbaut, rumzappelt und die Brust immer wieder los lässt. Das Stillen ist somit oft ein Kampf für beide, der sich locker über eineinhalb Stunden zieht und am Ende auch nur zu einer Trinkmenge von etwa 60ml führt (sind vor Verzweiflung schon zum Wiegen übergegangen). Wenn er es doch mal schafft anzusaugen, dann schläft er nach ein paar Zügen ein. Alles in allem ist er nie satt und den ganzen Tag am quengeln (nachts traue ich mich grad gar nicht die Flasche durch stillen zu ersetzen). Was kann ich noch machen, damit er richtig trinkt? Bin schon total kaputt und verzweifelt, ich möchte doch unbedingt dass er Muttermilch bekommt.

von Kristin2710 am 15.09.2014, 11:13



Antwort auf: Was kann ich machen damit sich mein Sohn (8Wochen) an der Brust satt trinkt?

Liebe Kristin2710, hat eure Hebamme mal geschaut, wie es bei deinem kleinen Mann mit den Zungen- und Lippenbändchen ausschaut? Es ist leider häufig so, dass sehr junge Babys, die das Trinken an der Brust nicht richtig gelernt haben und dann bald die Flasche bekamen, die Stilltechnik nicht korrekt beherrschen. Darum ist es wirklich das wichtigste, auch für euch, dass ihr daran arbeitet. Vor allem, weil dein kleiner Mann ja offensichtlich gar nicht so viel zusätzliche Milch braucht. Möglicherweise also bekommt er trotz Zappeln und Unruhe genug Milch aus der Brust? Wenn du es dir zutraust, ihn mal 24 Stunden NUR anzulegen (am besten nimmst du ihn mit zu dir ins Bett und machst sonst nichts, lässt sich von deinem Partner oder einer der Omas rundum verwöhnen), könntest du mal, statt das Kind vor und nach dem Stillen, die Windeln von 24 Stunden wiegen und das Gewicht vergleichen mit dem der gleichen Menge frischer Windeln. Das erlaubt einen recht guten Rückschluss auf die tatsächliche Trinkmenge in 24 Stunden. Das Babywiegen ist meist sehr sehr ungenau, und ein kleiner Mensch trinkt ja auch gar nicht jedes Mal gleich viel/wenig! Es wäre wichtig, dass du mal schaust, ob es in eurer Gegend eine Stillberaterin gibt. Die kann euch - etwa im Rahmen eines Stillgruppentreffens - wertvolle Tipps geben, was die Anlegetechnik und das Stillmanagement insgesamt betrifft. Das ist von hier aus nur sehr schwer machbar, gerade wenn es ums korrekte Andocken geht. Die Grundlagen dazu sind dir bekannt, oder? (Falls nicht, schau mal hier: http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=143306&suche2=beim+korrekten+Anlegen+wartest+du&seite=1 ) WENN er dann mal an der Brust ist, kannst du die unten beschriebene Brustkompression anwenden, die dazu führt, dass das Baby in der gleichen Zeit an der Brust mehr Milch erhält. Ich hoffe so, dass euch das weiterbringt!! Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)

von Kristina Wrede am 15.09.2014



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