was hat sie bloß?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: was hat sie bloß?

Hallo, ich habe ein Problem beim Stillen meiner Tochter. Sie ist 9 wochen alt, wog bei Geburt 2910g und gestern 4340g und ist 60cm lang. Ich stille sie nach Bedarf voll, nur wenn ich weg bin gibt mein Mann ab und zu Pre Fräschchen (ca.3xdie Woche), was sie auch gut annimmt. Leider ist das stillen seit 2 Wochen ehr eine Plagerei als vorher. Ich hatte immer viel Milch, auch schon 3x einen Stau, aber trotzdem habe ich das Gefühl es reicht nicht. Sie schläft i d Nacht schon 6-8 Std. durch, dann wenn sie trinkt sind die Brüste richtig voll und es klappt gut. Es reicht ihr auch eine Brust zu trinken. Aber tagsüber trinkt sie 5-7 Min. und protesiert dann lautstark los. sie saugt an, zieht 2x dockt ab, weint, das ganze so lange bis ich sie auf die andere Seite nehme. Auf der anderen Seite trinkt sie erst gut, dann fängt sie an zu spucken und ich nehm sie hoch. Zuerst weint sie dann, weil sie weg ist von der Brust, aber wenn ich aufstehe und laufe beruhigt sie sich schnell. Richtig trinken tut sie also nur so 10 min insgesamt. Sie ist sonst ein liebes Kind, lacht viel, schreit wenig, ist ausgeglichen. Aber die Situation beim Trinken ist anstrengend. Ich will ja, dass sie satt wird, aber wenn wenn sie überhaupt mal länger trinkt dann spuckt sie wieder viel. Aufstoßen tut sie fast nie, schon gar nicht zwischen dem Trinken. Erst wenn ich sie dann ablege spuckt sie, oder schon beim Hochnehmen. Kann es sein dass die Brust schnell leer getrunken ist und sie sich deshalb beschwert? Oder warum weint sie schon während sie die Warze im Mund hat? Vielen Dank für Ihre Hilfe!

von Schnecke_81 am 24.09.2015, 13:46



Antwort auf: was hat sie bloß?

LIebe Schnecke, es könnte an der Flasche liegen, die sie hin und wieder bekommt. Leider passiert das bei so kleinen Babys recht häufig und hat damit zu tun, dass sich die Trinktechniken an der Brust und an der Flasche sehr stark unterscheiden. Zum Beispiel fließt die Milch aus der Flasche sofort, und immer gleichmäßig. An der Brust hingegen muss erst einmal ein Weilchen gesogen werden, bevor der Milchspendereflex ausgelöst wird und die Milch fließt. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust: Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Und kann von hier aus auch kaum sagen, ob das Zufüttern wirklich nötig ist oder nicht. Am besten wäre es auf jeden Fall, wenn du die Flasche weglässt. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 24.09.2015