Frage: Warum schreit Baby beim Stillen?

Hallo, hoffe mir kann jemand eine Erklärung geben. Das stillen hat von Anfang an gut funktioniert. Leider leidet mein Kleiner unter Blähungen. Nach der 12 Woche sind diese endlich besser geworden. Jetzt haben wir aber seit ca. 4 Wochen das Problem, dass er ein paar Minuten trinkt und sich krümmt und schreit. Höre ich auf ist das Schreien vorbei. Lege ich ihn wieder an geht es wieder los. Oft dauert es dann nicht lange und er macht seinen Stuhlgang in die Windel. Danach krümmt er sich aber oft noch weiter. Leider trinkt er dadurch zu wenig sodass ich zufütter da er nicht genug zugenommen hat. Alles mit Rücksprache meiner Hebamme. Also wenn er nur noch schreit bekommt er die Flasche. Die nimmt er mittlerweile an. Nachts ist das Stillen kein Problem. Tagsüber probiere ich auch andere Haltungen aus. Was ich auf jeden Fall sagen kann, dass es definitiv Schmerzen bei dem Kleinen im Bauch sind. Bitte keine Tipps zum Thema Blähungen. Da er ein Blähkind ist kenne ich alle Mittel. Kennt jemand das Problem mit dem Schreien an der Brust wegen Bauchweh? Wie können wir wieder eine harmonische Stillbeziehung hinbekommen? Erst dachte ich es liegt am letzten Schub Woche 11 12. Aber leider ist es immer noch so. Danke.

von Chrissy19820 am 09.07.2015, 07:00



Antwort auf: Warum schreit Baby beim Stillen?

Liebe Chrissy19820, kann es sein, dass Ihr Baby an der Brust nicht korrekt saugen kann, weil es durch die Flasche saugverwirrt ist? Leider passiert es immer wieder, dass ein Baby die Brust verweigert, wenn es die Flasche bekommt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust oft hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das Sie sich bei La Leche Liga herunterladen können: http://www.lalecheliga.de/download/LLLInfoAnlg&Pos_web_neu.pdf Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Babys gut kontrollieren können und genau sehen, was es macht. Vermeiden Sie es, Ihr Baby am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Kindes legen oder es fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Kind nicht an der Brust bleiben, nachdem es sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden (bzw. eine Verschlimmerung des Wundseins) ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Kind die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Falls Sie noch keinen Kontakt zu einer guten Stillberaterin haben, sollten Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die sie beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Ihr Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Leider kann ich von hier nur allgemeine Tipps geben, aber wenn Sie möchten, können wir gerne auch mal in Ruhe telefonieren. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 09.07.2015



Antwort auf: Warum schreit Baby beim Stillen?

Hallo Biggi, vielen Dank für die schnelle Antwort. Eine Saugverwirrung schließe ich allerdings aus, da dass Problem bereits schon vor dem Zufüttern entstanden ist. Würde gerne mit Ihnen einmal telefonieren. Wie kann man Sie erreichen? LG Christina

von Chrissy19820 am 09.07.2015, 07:21



Antwort auf: Warum schreit Baby beim Stillen?

Liebe Chrissy19820, eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Schreib mir deine Numer an biggi@die-welters.de, dann melde ich mich :-). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 09.07.2015