Hallo liebe Kristina, liebe Biggi, vor ca 4 Monaten habt ihr mir schon einmal bei einer schwierigen Schlafphase Mut gemacht. Nun sind wir wieder in einer. Kurz zum Status quo: Mein Sohn ist 8,5 Monate alt, bekommt 3 Breimalzeiten am Tag (er isst eigentlich auch ganz gut, bis auf den Nachmittagsbrei ;) ) und ist sehr aktiv. Seit 3 Wochen krabbelt er, zieht sich hoch, will dass man ihm hilft zu stehen und zu laufen und brabbelt vor sich hin. Man sieht sehr deutlich, was für Fortschritte er in den letzten Wochen gemacht hat und deshalb habe ich es absolut verstanden, dass er wieder schlechter geschlafen hat. Er hat sogar schon mal in seinem Bettchen geschlafen und nur 1-2 mal gestillt (mit ca 6 Monaten). Seit dem er wieder öfters nuckeln möchte, habe ich ihn wieder zu mir ins Bett genommen und wir kommen dort eigentlich auch ganz gut klar. Wenn es gut läuft schläft er beim Stillen ein und wir schlafen auch beim nächtlichen Stillen gut wieder ein (egal wie oft). Nun bewegt sich mein Sohn nachts ziemlich viel und meckert dann gern, wenn ich "im Weg" liege, wobei er sowieso schon meine ganze Seite bekommt. D.h. eigentlich wäre es für seine Ruhe nicht schlecht, wenn er in seinem Bettchen schafen würde. Aber das nur am Rande. Gerade letzte Woche hatten wir eine Nacht in der er bestimmt 10 mal stillen wollte und einfach nicht zufrieden zu stellen war. Immer wieder hat er meckerte er. Seit 2 Nächten ist das zu Bett gehen ein Horror. Gestern und vorgestern hat er jeweils 2 Std geschrien. An der Brust konnte er nicht einschlafen. Beim Tragen hat er sich weggedrückt und weitergeweint. Wenn man ihn in sein Bettchen legt, weint er auch und will wieder hochgenommen werden. Und immer so weiter. Nach 2 Std ist er dann doch wieder an der Brust eingeschlafen und nach weiteren 2 Std wieder wach geworden. Hierzu muss man sagen, dass wir vermuten, dass er gerade zahnt.Er Dienstag/Mittwoch leichtes Fieber und hat seitdem auch sehr dünnen Stuhlgang. Fühlen oder sehen können wir aber noch nichts. So, das die Beschreibung UNSERER Situation bei uns zu Hause. Nun haben wir letztes Wochenende geübt bei den Großeltern zu schlafen, da wir im August Trauzeugen bei einer Hochzeit sind. Da er ja, wie gesagt nicht so toll schläft, habe ich schon Wochen vorher auf die Großeltern eingeredet, dass wir das ganze Abbrechen, sobald er sich in Rage schreit, da er sich zu Hause nämlich auch von Papa nicht beruhigen lässt. (Mittlerweile ja nicht mal mehr von mir) Wir waren also abends bei Freunden und sind nachts zu den Großeltern gefahren, um im Nebenraum zu schlafen, damit wir bereit sind, falls es im Drama endet. Das Ende vom Lied war: Er ist um 18 Uhr beim Füttern eingeschlafen, war dann noch mal um 19:30-20 Uhr wach, hat bis 2 Uhr durchgeschlafen, wo er kurz gejammert hat (Oma hat kurz Flasche mit Muttermilch gegeben, bei der er kaum getrunken hat) um dann bis 6 Uhr (seiner normalen Zeit) weiterzuschlafen. Da die Nacht vorher auch schon leicht besser war, dachte ich, es würde sich allgemein bessern. Falsch gedacht. Zu Hause wieder wie üblich und nun ja noch viel schlimmer. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Montag (Samstag auf Sonntag war die Übernachtung, Sonntag auf Montag wieder die anstrengende Nacht zu Hause) mit den Nerven fertig und sehr traurig war. Ich war immer überzeugt davon das Richtige zu tun und habe ihn immer in Schutz genommen. Ich lese oft eure Beiträge im Forum und das was ihr schreibt, kommt mir einfach richtig vor. Aber dann habe ich mich (auch wenn es vielleicht "kindisch" ist) wie "betrogen" gefühlt. Nicht aus eifersucht, ich bin sehr froh, dass wir nun etwas mehr Freizeit haben und den Kleinen auch mal bei Oma und Opa lassen können. Aber ich konnte und kann nachwievor nicht verstehen, warum er bei mir so schlecht schläft und bei Oma und Opa so super. Ich bin wirklich verzweifelt und überlege nun nachts abzustillen... ich weiß, dass das nicht unbedingt helfen muss und dass es normal ist, dass Kinder auch noch nachts die Brust brauchen... und dass es auch die Nähe ist, die sie brauchen... aber Fakt ist doch, er hat sie bei Oma und Opa ja nicht gebraucht. Unser Sohn ist unser erstes Kind und ich habe das große Privileg, dass ich mich wirklich ganz ihm widmen kann. D.h. er bekommt auch von mir alle Aufmerksamkeit tagsüber. Ich spiele mir ihm, kuschle ihn viel, singe mit ihm, habe ihn bis vor kurzem noch viel im Tuch getragen, weil er den Kinderwagen nicht mochte. Er ist rund um die Uhr bei mir, ob auf dem Arm, in der Wippe oder sonst wie. Ich war einfach sehr traurig, weil ich es so in Frage stellen musste, was ich die ganzen 8 Monate gemacht habe: Dass ich es mir eben nicht leicht gemacht habe und ihn allein gelassen habe, sondern dass ich mich dazu entschieden habe, seine Bedürfnisse zu erfüllen. Und nun bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher, ob das überhaupt seine Bedürfnisse sind oder eben doch nur "eine schlechte Angewohnheit". Entschuldigt den Roman. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr mir eure Sicht auf unsere Situation schildern könntet. Vielleicht habe ich ja etwas noch nicht bedacht. Ganz liebe Grüße Laura
von Laura Ka. am 20.05.2016, 12:48