Frage: Warum plötzlich Nachts Bauchweh

Hallo. Unsere Kleine ist vor einer Woche 5 Monate alt geworden. Seit sie 4 Monate alt ist, bekommt sie Mittagsbrei. Sie ißt total gut und gerne vom Löffel und so hatten wir nie Probleme. Als wir dann vor ca. 3 Wochen angefangen haben ihr Abends Brei zu geben ist es zunehmend komischer geworden. Sie hat angefangen nach dem letzten Stillen Nachts ca. 5:30 Uhr zu spucken. Und ebenfalls beim Nachmittagsstillen. Da hat sie anschließend den halben Nachmittag gespuckt. Als ich ihr Nachmittags dann etwas Brei angeboten habe, hat sie ihn dankend genommen und auch nicht mehr gespuckt. Überhaupt spuckt sie weder vom Mittagessen noch vom Brei. Den Hirse oder Dinkelbrei müssen wir allerdings immer mit ein bisschen Obst mischen-sonst ißt sie ihn nicht. Wasser haben wir ihr seit dem Start mit Mittagessen immer in der Flasche angeboten. Letzte Woche hat sie dann angefangen die Flasche zu verweigern. Seitdem trinkt sie zu den Mahlzeiten aus dem Becher. Das klappt auch immer besser. Etwa ebenfalls seit einer Woche wird sie nun Nachts ständig wach. Meist ist die Zeit zwischen 24 Uhr und 5 Uhr betroffen. Davor und danach geht's. Sie geht so um acht ins Bett. Ich muss dann zwischen neun und zehn stillen und nach 5 schläft sie dann bis halb acht. Ich merke wenn sie wach wird, dass sie Bauchweh hat und auch immer stark pupsen muss. Fast immer schläft sie nur weiter, wenn ich sie anlege. Manchmal habe ich aber das Gefühl, sie trinkt nur, weil sie dadurch leichter pupsen kann und es ihr dadurch besser geht. Wir haben innerhalb der letzten Woche viel ausprobiert-den Brei nur mit Wasser abgemischt, da ich Lakroseintollerant bin und wir befürchten, dass könnte auch bei ihr so sein. Ihr Abends vor dem Einschlafen nochmal eine Flasche mit Muttermilch gegeben, weil wir überlegt haben, dass sie evtl. nicht satt wird. Statt Brei eine Mittagsmahlzeit gegeben, weil wir überlegt haben, ob ein Brei am Nachmittag und einer Abends vielleicht zu viel ist. Aber Nichts davon hat was geändert. Tagsüber ist sie wie immer gut gelaunt und man merkt ihr überhaupt Nichts an. Sie bekommt also derzeit jeweils eine Mahlzeit mittags, nachmittags und abends. Ist das vielleicht zu viel? Sie ißt gerne und ich muss sie nie animieren oder so damit sie ißt. Sie ißt fast immer auf. Mag sie nicht mehr höre ich sofort auf zu füttern. Ich bin wirklich am Ende der Möglichkeiten die mir einfallen damit es ihr Nachts besser geht.

von Tanja u. Isabelle am 03.02.2016, 08:37



Antwort auf: Warum plötzlich Nachts Bauchweh

Liebe Tanja u. Isabelle, ich denke schon, dass dein Baby für sein zartes Alter viel zu viel Beikost bekommt und DARAUF reagiert. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. (So entwickelt sich auch nicht bei dir ein Milchstau...) Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein! Darum reden wir ja auch von "BEI"-Kost :-) Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wenn Sie jetzt doch schon mehr Brei geben möchten, dann sollten Sie diesen mit Säuglingsmilch zubereiten und auch die Menge an Grieß sollten Sie nur langsam steigern. Versuche doch einmal, nur eine Beikostmahlzeit zu geben und lass das Getreide noch weg, dazu ist dein Baby eigentlich zu jung. Nach einer Woche müsste es deinem Baby besser gehen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 03.02.2016