Hallo liebe Beraterinnen,
vielleicht können Sie mir Tipps geben....
1) Mein kleine Maus kann ich aktuell nur im Liegen stillen. Wenn ich Sie im Sitzen stillen möchte, dann streckt Sie sich richtig durch und weint. Zeigt mir, dass Sie das nicht mag. Was kann ich tun? Meine Hebamme hier sagt so lassen und wenn ich unterwegs bin zufüttern. Muss dazu sagen bin sehr klein und meine Brust ist sehr groß. Dadurch kann ich Sie nicht wirklich in der Armbeuge halten, sondern fast schon am Untergelenk...
2) Zeitweise nimmt meine Maus die Brust nicht. Sie schläft nachts bei mir im Bett. Da klappt es auch super. Aber tagsüber nimmt sie teilweise die Brust nicht, ich merke aber, dass Sie Hunger hat. Meist ist Sie dann auch Müde. Dann geht nur das zufüttern. Ich fütter schon seit dem Krankenhaus zu, weil Sie da abgenommen hatte und mir gesagt wurde ich soll das tun. Möchte aber so viel wie möglich Stillen. Kann es sein, das Ihr das dann zu lange dauert und die Flasche schneller geht? Sie weint dann richtig wenn ich ihr die Brust geben will. Bekommt sie die Flasche ist alles gut. Sie trinkt dann gut und schläft meist danach ein...
Liebe Grüße
von
Annett1
am 26.06.2017, 19:56
Antwort auf:
Warum mag meine Kleine zeitweise die Brust nicht?
Liebe Annett1,
ich glaube, dass dein Baby saugverwirrt ist und nicht mehr korrekt und effektiv trinken KANN außer im Halbschlaf.
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.06.2017