Guten Morgen,
Ich habe ein ständiges Problem mit meiner Milch,sie reicht einfach nicht. Meine Maus ist jetzt 3 Monate und 5 Tage alt, ich muss immer wieder was zufüttern, es sind ca 2-3 Flaschen am Tag. Wir hatten von Anfang an Probleme, da ich leider nicht sehr gut beraten worden bin im Krankenhaus und sie mein erstes Kind ist. Dann hatte ich sogar einen milchstau etc.
So ich habe meine ganze Ernährung darauf abgestimmt dass es eigentlich gut funktionieren müsste.
Ich trinke morgens zwei Tassen schwarztee mit Zucker und Milch, esse Müsli und Vollkornbrot. Mittags gibt es immer Nudeln Reis oder Kartoffeln, meistens mit ein wenig Fleisch dazu. Abends trinke ich nochmal zwei Tassen stilltee. Über den Tag verteilt trinke ich zusätzlich noch ca 1,5 Liter. Achja und nicht zu vergessen jeden Tag ein alkoholfreies Weizen mit Bananensaft. Zwischen durch mal ein Müsliriegel.
Was mache ich also falsch, dass es dennoch nicht reicht?
Achja zusätzlich nehme ich die blockshornkleesamenkapseln.
Ich hoffe sie können mir vielleicht weiterhelfen.
Vielen Dank im voraus und freundliche Grüße
Lena mit Lili < 3
von
lenaundlili
am 05.02.2016, 09:05
Antwort auf:
warum habe ich zu wenig milch?
Liebe Lena,
woher weißt du denn, dass du zuwenig Milch hast? Unruhe allein ist KEIN Hinweis dafür.
Ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du an folgenden Zeichen:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme),
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, brauchst du dich nicht zu sorgen, dann bekommt dein Kleines auf jeden Fall genug Milch von dir!!
Es ist nicht wichtig, was du trinkst oder isst, sondern ob und wie du anlegst. Je häufiger und je effektiver das Baby saugt, desto mehr Milch wirst du bilden. Und dein Kleines kann satt sein, aber dennoch quängelig und unzufrieden. Dass ein Baby nach dem Stillen unruhig ist bedeutet nicht zwangsläufig, dass es Hunger hat. Oft ist es "nur" das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit, das sich auch beim Saugen an der Brust erfüllt. Hier hilft es oft, wenn man das Baby intensiv trägt (Tragetuch oder GUTE Tragehilfe, einige Stunden pro Tag).
Es ist ansonsten absolut normal, dass ein so kleiner Mensch noch häufig an die Brust will. Aber vielleicht probierst du das Tragen mal aus - es macht wirklich oft einen großen Unterschied.
Du kannst - und solltest - deinem Baby IMMER die Brust anbieten, wenn es sie sucht. Damit kannst du nichts falsch machen.
Wenn du dir gar zu große Sorgen machst, mach doch mal den Windeltest. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Gut 400 Gramm sollten es sein...
Übrigens: Abpumpen gibt KEINEN Rückschluss auf die tatsächlich verfügbare Milchmenge, da ein Baby beim Saugen an der Brust mit der optimalen Saugtechnik ganz andere Mengen herausbekommt, als eine Pumpe das vermag! Wenn beim Pumpen der Milchspendereflex nicht oder nicht intensiv genug ausgelöst wird (was oft so ist), dann fließt nur ganz wenig Milch - ein korrekt saugendes Baby könnte dennoch sofort ganz andere Mengen Milch aus der Brust bekommen. Es kann also durchaus sein, dass du mehr Milch haben könntest als du jetzt denkst. Und es ist auch gar nicht selten, dass es mal klappt, mal nicht, denn wenn du beim Abpumpen zunehmend in Stress gerätst (etwa weil du denkst, du musst eine bestimmte Menge entnehmen).
ch könnte mir vorstellen, dass dir der Besuch einer Stillgruppe gut tun könnte, denn dort findest du Frauen, die ganz ähnliche Fragen, Gedanken und Unsicherheiten kennen wie du, und vielleicht schon Antworten darauf gefunden haben.
Kompetente Unterstützung und der Austausch von Mutter zu Mutter sind unendlich wertvoll, gerade wenn wir Zweifel bekommen oder an die Grenze unserer Belastbarkeit kommen!
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 05.02.2016