Hallo!
Meine Tochter ist jetzt 18 Wochen alt und ich stille sie voll.
Ab September werde ich für 2 Vormittage die Woche wieder arbeiten gehen.
Wie und wann sollte ich langsam beginnen abzustillen, damit es für uns beide nicht zu hektisch wird, bevor es los geht.
Kann man gleichzeitig den Mittagsbrei einführen und auf Fütterung mit Flasche umstellen? Das stelle ich mir für mein Baby ziemlich heftig vor.
Geplant hatte ich eigentlich so 6 Monate zu stillen, aber ich habe Angst, dass die Phase der Umstellung mit 6 Wochen dann etwas knapp wäre.
Vielen Dank und liebe Grüße
von
Anki1986
am 30.05.2016, 13:01
Antwort auf:
Wann Abstillen und Beikost einführen?
Liebe Anki1986,
ich würde gern mit dem Mythos aufräumen, dass du deine Kleine abstillen musst, wenn du wiederr arbeiten gehst. Ehrlich gesagt ist es sogar besser für deine Tochter, wenn du weiter stillst, denn das schenkt ihr Sicherheit in den Zeiten der Veränderung... die an sich schon eine ziemliche Herausforderung für die Maus sind.
An sich wären 6 Wochen Umstellungszeit absolut ausreichend, früher anzufangen macht wenig Sinn, vor allem weil einfach noch so viel Reife passiert - da ist jede Woche Gold wert und macht einen riesen Unterschied.
Wenn du "nur" 2 Vormittage arbeitest, sollte es wirklich kein größeres Problem geben. Ich würde dir deshalb empfehlen, weiter zu stillen. Deine Maus wird es schaffen in der Zeit, in der ihr getrennt seid, ohne Milch auszukommen. Oder du lässt abgepumpte Milch da..., ...oder sie nimmt/bekommt eben einen Ersatz.
Rechne allerdings damit, dass dein Kind sich nach deiner Rückkehr auf dich "stürzen" wird und die Nächte zunächst einmal deutlich unruhiger werden. Viele berufstätige Mütter erleben, dass ihr Kind nachts Mama "tanken" muss. Aber das braucht es dann eben auch, wie gesagt, um mit den veränderten Umständen klar zu kommen.
Die Einführung von Beikost sollte nicht davon abhängig gemacht werden, was das Leben drumherum so verlangt, sondern ob das Baby reif dafür ist. Der "Idealzustand" ist, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen:
o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest.
Im Übrigen ist es NICHT so, dass die Beikost Brustmahlzeiten ersetzen sollte oder müsste. Nur die Babynahrungsindustrie möchte uns das gern so verkaufen... Genau deshalb sprechen wir von BEI-Kost, nicht von ANSTATT-Kost. Die Beikost sollte als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachtet werden, das Kind kann und sollte also weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein.
Hilft dir das weiter, auch wenn es deine Frage nicht "wirklich" beantwortet?
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 30.05.2016
Antwort auf:
Wann Abstillen und Beikost einführen?
Hallo Kristina,
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Es beruhigt mich sehr, dass ich das gelassen angehen kann und sie auch zukünftig weiter stillen kann.
Beikost möchte ich natürlich unabhängig von der Wiederaufnahme meiner Arbeit einführen. Also erst dann, wenn meine Kleine bereit ist und mir zeigt, dass sie Nahrung möchte und braucht.
Wäre es denn sinnvoll, schon mal zu versuchen, sie mit abgepumpter Milch aus dem Fläschchen zu füttern, damit sie sich an die Flasche gewöhnt, oder würde sie das möglicherweise zu sehr verwirren?
Der Gedanke, dass sie möglicherweise bis zu 5 Stunden ohne mich "auf dem Trockenen" sitzt, bereitet mir etwas Sorgen. Ich möchte sicher stellen, dass sie während meiner Abwesenheit gefüttert werden könnte, gerne auch mit meiner Milch.
Meine Mutter wird in der Zeit die Betreuung übernehmen. Bereits jetzt ist sie eine sehr enge Bezugsperson meiner Tochter und sieht sie täglich.
Liebe Grüße,
Anki
von
Anki1986
am 30.05.2016, 21:02
Antwort auf:
Wann Abstillen und Beikost einführen?
Liebe Anki,
nein, auch die Flasche würde ich jetzt noch nicht einführen. Es reicht, wenn du das 4 Wochen vor dem Wiedereinstieg in den Job machst... Vertraue darauf: Es wird klappen. Wenn Oma und Baby ein vertrauens- und liebevolles Miteinander pflegen, ist es kein Problem. :-)
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 30.05.2016