Vitamin D und Fluortabletten für vollgestilltes Baby?d?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Vitamin D und Fluortabletten für vollgestilltes Baby?d?

Hallo Biggi, erst einmal noch herzlichen Dank für deine letzte Antwort. Ich gehe es alles etwas langsamer an und nehme mir jetzt auch mehr Zeit für mich :-). Nun zu meiner Frage... Samira bekommt weder Vitamin D noch Fluortabletten, da sie alles im hohen Bogen wieder ausspuckt (auch wenn ich die Tablette vorher in MuMi auflöse). Ich versuche es regelmäßig immer wieder mal, doch das Resultat ist das gleiche. MUSS ich ihr aus Gesundheitsgründen diese Tabletten überhaupt geben? Irgendwie scheiden sich ja da die Geister. Wir sind übrigens bei Wind und Wettter mindestens einen Stunde pro Tag an der frischen Luft. Vielen Dank und liebe Grüße, DorisL

Mitglied inaktiv - 12.10.2001, 09:58



Antwort auf: Vitamin D und Fluortabletten für vollgestilltes Baby?d?

Liebe Doris, Muttermilch enthält nur relativ wenig Vitamin D. Von der Natur ist es vorgesehen, dass das Vitamin D unter dem Einfluss von Sonnenlicht vom Kind selbst gebildet und nicht durch die Muttermilch zugeführt wird. Nun leben wir aber inzwischen nicht mehr in einer wirklich „natürlichen" Umwelt und wir müssen unsere Kinder vor dem Sonnenlicht schützen. Das bedeutet in vielen Fällen, dass die Kinder nicht mehr genügend Sonnenlicht abbekommen, um ausreichend Vitamin D zu bilden. Ein weiteres Problem ist auch die Umweltverschmutzung: in einigen Gegenden ist die Luft so verschmutzt, dass ein Baby vielleicht sogar recht viel an der Sonne ist, aber die für die Vitamin-D-Bildung wichtigen Strahlen nicht mehr in ausreichender Menge durchkommen. Da ein Vitamin-D-Mangel sehr unangenehme Folgen haben kann, wird daher die Gabe von Vitamin D empfohlen. Zum Thema Fluor habe ich folgendes: der Punkt 7 der Empfehlungen der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte zum Stillen rät tatsächlich von Fluor gaben ab. Es bekommen auch nicht alle Babys Fluor, denn obwohl es eine Tatsache ist, dass Fluoride die Zähne härten und weniger anfällig für Karies machen, ist die Gabe von Fluoridtabletten schon seit Jahrzehnten umstritten (und Karies ist ja nun mal auch keine Fluormangelkrankheit). In Gegenden, in denen das Trinkwasser einen hohen Fluoridgehalt hat, wird die Gabe ohnehin nicht empfohlen, da es sonst zu einer Überdosierung kommen kann. In Gegenden, in denen das Trinkwasser nicht fluoridiert wird, wird international die Einnahme von Fluoridtabletten nur dann empfohlen, wenn bei dem Kind ein besonders hohes Kariesrisiko diagnostiziert wurde. Ich zitiere dir jetzt einmal, was in der Broschüre der Verbraucherzentrale „Gesunde Ernährung von Anfang an" zum Thema Fluor steht: „Die Spanne zwischen nützlicher und schädlicher Wirkung ist bei den Fluoriden recht eng. Als frühes Zeichen einer Überdosierung tritt die sogenannte Schmelzfluorose auf, das sind weißliche bis bräunliche Verfärbungen auf den Oberflächen der bleibenden Zähne. Neue Studien belegen, dass der Effekt von Fluoridtabletten bei der Kariesprophylaxe eher gering ist. Weit größer ist die Wirkung von gesunder Ernährung und regelmäßigem Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta. Denn unsere Nahrung enthält genug Fluorid, Mangelerscheinungen sind beim Menschen bisher nicht bekannt geworden. Karies ist keine Fluormangelkrankheit. Die Ursachen von Karies sind vielmehr zu hoher und zu häufiger Zuckerverzehr und eine schlechte Mundhygiene. Hinzu kommt, dass von interessierter Seite gerne der Eindruck vermittelt wird, durch die Kariesvorbeugung mit Fluoridtableteen sei ein hoher Zuckerkonsum nicht mehr schädlich. Doch zuckerreiche Produkte haben noch weitere gesundheitliche Nachteile: Sie sind häufig auch fettreich, liefern wenig Vitamine und Mineralstoffe und verdrängen gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse von Speiseplan der Kinder." 1999 wurde auf einer internationalen Konferenz beschlossen, dass Fluoridtabletten erst nach dem Durchbruch der Zähne eingesetzt werden sollten, da das Fluor id fast ausschließlich dann wirkt, wenn es mit den Zähnen in direkten Kontakt kommt. Deshalb werden in anderen Ländern auch Kautabletten zur Kariesprophylaxe empfohlen, denn diese bringen einen längeren Kontakt mit den Zähnen mit sich. Ich hoffe, damit deine Frage beantwortet zu haben. LLLiebe Grüße, ich wünsche dir ein erholsames Wochenende :-) Biggi

von Biggi Welter am 12.10.2001



Antwort auf: Vitamin D und Fluortabletten für vollgestilltes Baby?d?

Hallo, Doris Fluor gebe ich meinem Sohn nicht, auf Vitamin D wollte ich nach Beratung durch meine Kinderärztin aber nicht verzichten. Weil ich auch mit den Tabletten Probleme hatte, hat sie mir Vitamin D als Emulsion verschrieben, die du Deiner Tochter einfach in den Mund tropfen kannst. Das Präparat, das ich habe, heißt D-Mulsin. Man soll wohl in den Wintermonaten des ersten Lebensjahres jeweils 2 Tropfen geben. Ich habe es für mich so gehalten, daß ich ihm (abends) einen Tropfen an allen Wintertagen gegeben habe, an denen nicht gerade strahlender Sonnenschein herrschte. Er ist jetzt 7,5 Monate alt und ich werde jetzt wieder anfangen, ihm die Tropfen zu geben bis der Frühling kommt. Vielleicht hilft Dir dieser Tip weiter? Viele Grüße Oda

Mitglied inaktiv - 12.10.2001, 12:24



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