Hallo,
ich War beim Hausarzt weil mir morgens oder nach dem mittagsschlaf (leider selten) die Finder steif sind und weh tun.
Leider ist mein eigentlicher Arzt überraschend gestorben. Die neue Ärztin hat Blut abgenommen und reuma ausgeschlossen.
Aber einen Vitamin D Mangel festgestellt. Ich bin auch seit der Geburt oft stimmungsschwankend. Hatte vor jahren mal eine Depression die medikamentös mit Therapie behandelt wurde.
Ich habe jetzt Tabletten bekommen.
Nun meine frage: zehrt das stillen so sehr? Meine kleine ist fast 9 Monate alt und wird noch voll gestillt. Sie lehnt Brei ab und fingerfood wird bis jetzt nur untersucht und abgelutscht. Ich habe dank ihrer Hilfe den stillstreik durch Schnuller überwunden aber sie kommt seitdem natürlich öfter.
Sie hat so absolut keine festen stillzeiten im Vergleich zu ihrer großen Schwester. Mal trinkt sie lang und viel und mal nur kurz zum Kraft tanken.
Dadurch trinkt sie aber auch sehr oft. Nachts kommt sie zwischen 8 und 10x. Tagsüber stille ich zwischen 6 und 8x
Sollte ich längere pausen hinbekommen? "Klaut" sie mir zuviel? Sie bekommt keine Vitamin D Tabletten im Sommer. Sollte ich ihr doch etwas gebrn?
Hoffe sie können mir helfen.
Mitglied inaktiv - 04.09.2017, 23:32
Antwort auf:
Vitamin D Mangel, schmerzende Finger
Liebe Klara2015,
es gibt einen selten auftretenden Zusammenhang zwischen Gelenkschmerzen und dem Stillen.
Es wird angenommen, dass es sich um eine genetisch beeinflusste Autoimmunreaktion handelt, die sich bereits in der Schwangerschaft zeigen kann und nach der Geburt wieder zurückgeht. Betroffene Frauen, die ihr erstes Kind stillen, spüren diese Symptome, insbesondere an Händen und Fingern eventuell untere Extremitäten. Möglicherweise hängt das mit dem erhöhten Prolaktinspiegel zusammen. Beim Stillen weiterer Kinder, so wird berichtet, lassen die Symptome nach. Für die Mutter ist es hilfreich, sich so oft wie möglich auszuruhen, mehr im Liegen zu stillen, Hände, Arme mit Kissen während des Stillens zu stützen.
Da bestimmte gymnastische Übungen regelmäßig ausgeführt lindernd wirken können, ist es empfehlenswert, dass Du mit deiner Ärztin/Arzt über die Möglichkeit und über Krankengymnastik sprichst. Eventuell ist auch eine Behandlung mit (stillverträglichen) Medikamenten (so steht es in der Fachliteratur) anzuraten.
Es ist aber nicht nur nicht das Stillen, das Sie erschöpft, sondern die Tatsache, dass Sie mit der Mutterschaft einen der härtesten Berufe der Welt übernommen haben. Mutter sein ist ein 24 Stunden Job, sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr, ohne Urlaubsanspruch. Diese Arbeit ist anstrengend, auch wenn nicht gestillt wird. Im Gegenteil, durch das Stillen bekommt die Frau oft die Gelegenheit, sich auch am Tage einmal hinzulegen oder zumindest sich hinzusetzen, die Füße hoch zu legen und ein paar ruhige Minuten mit dem Kind zu verbringen.
Würde Stillen die Reserven der Mutter aufzehren, dann hätte die Klasse der Säugelebewesen nicht überlebt! Es ist keineswegs so, dass Stillen an der Gesundheit der Mutter zehrt, im Gegenteil, es gibt eine ganze Reihe von gesundheitlichen Vorteilen für Mutter UND Kind. Die WHO empfiehlt das lange Stillen nicht nur wegen der Vorteile für das Kind, sondern auch wegen der Vorteile für die Mutter.
Versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen. Scheuen Sie sich nicht, sich auch am Tag, wenn das Kind einmal schlafen sollte, hinzulegen. Es ist jetzt nicht wichtig, dass die Fenster regelmäßig geputzt werden und die Bettwäsche optimal gebügelt ist, sondern es ist wichtig, dass Sie sich genügend Ruhe und Erholung und auch einmal etwas für sich gönnen. Denken daran: Muttersein ist überaus anstrengend und je kleiner das Kind ist, um so anstrengender kann es sein.
Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und haben damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war.
Versuchen Sie sich am Tag Freiraum für sich zu schaffen. Vielleicht kann Ihnen Ihr Mann, die (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager Ihr Kind für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihm spazieren gehen oder spielen und diese Zeit Nutzen Sie für SICH. Selbst wenn Sie nur in Ruhe in der Badewanne liegen, einmal um den Block joggen oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begeben, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter.
Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese „gewonnene“ Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 05.09.2017