Frage: Viele verschiedene Meinungen!

Hallo , Ich muss wegen einer Gürtelrose Medikamente nehmen . Aciclovir 800 mg Tabetten 5 mal Täglich und eine salbe mit dem gleichen Wirkstoff... Die Hautärztin riet mir sofort zur 14 tägigen Stillpause . Mein kleiner ist 10 Wochen jung und kommt nur schlecht mit der künstlichen milch klar und mit zerreißt es das Herz! Wir hatten eine ganz tolle Stillbeziehung und er ist so entspannt , hatte nie Bauchweh. Und nun ist alles anders :( habe mich erkundigt auf embryotox, da steht , dass man uneingeschränkt!!! Stillen darf . Habe mir auch die Meinung meiner Gyn geholt , sie ist sich jedoch nicht sicher .... Warum gehen die Meinungen dazu so auseinander und vorallem warum steht in der packungsbeilage drin , dass nicht gestillt werden soll !? Möchte auf keine Fall eine Pause einlegen und zum Schluss war es völlig sinnlos und unsere Stillbeziehung ist beendet :( bin da recht ratlos .

von Wir2015 am 24.07.2017, 22:08



Antwort auf: Viele verschiedene Meinungen!

Liebe Wir2015, leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Bei therapeutischen Empfehlungen oder der individuellen Beurteilung des Medikamentenrisikos während der Stillperiode sollten definitiv Handbücher zu diesen speziellen Thema (z.B. „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann) oder eine Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie wie zum Beispiel das Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin hinzugezogen werden. Es ist ein Recht und somit doch wohl auch die Pflicht deines behandelnden Arztes, dass er sich wiederum rückversichert. Speziell dafür gibt es die "Embryotox". Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft), und ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. In der Regel antworten sie noch am gleichen Tag! Dr. Paulus "nebenan" ist auch noch der richtige Ansprechpartner für dich hier bei RUB, LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 25.07.2017