Hallo, mein Sohn ist 7 Monate alt, das stillen nach bedarf hat von Anfang an tagsüber und nachts sehr gut funktioniert. Jetzt habe ich allerdings eine Frage, tagsüber trinkt er alle 3-5h, wenn er abgelenkt ist teilweise noch seltener. Wenn ich esse, sitzt er dabei und knabbert Apfel, Birne oder ähnliches nach BLW, die Mengen sind allerdings sehr gering. Mittags und abends isst er 5-10 Löffel Brei, je nach Laune.
Nachts kommt er seit drei Tagen alle 1-2h, vorher hat er immer mindestens 3 ausgehalten, oft auch 4-6h. Ich weiß, dass das normal ist. Dadurch, dass er aber über Tag so selten trinkt, habe ich irgendwie bedenken, dass die Milchmenge nachts nichts mehr reicht, so dass er häufiger trinkt, weil es soviel weniger geworden ist. Oder sind meine Brüste in der Lage, dass zu kompensieren? Er war früher nachts auch immer sehr schnell fertig, tagsüber sowieso... Jetzt trinkt er wesentlich länger. Deshalb der Gedanke.
Noch dazu hat er oben und unten schon Zähne, so dass die längere trinkdauer, unangenehm ist. Ich würde nicht von schmerzen sprechen, aber es ist Nichtmehr total entspannt ihn zu stillen. Machen an der Stelle stillhütchen Sinn?
Vielen Dank, auch für die Beantwortung der anderen fragen, aus denen ich schon viele Ingos ziehen konnte!
von
Madita2412
am 27.04.2016, 08:43
Antwort auf:
Unterschiedliche stillhäufigkeit Tag und Nacht
Liebe Madita2412,
ich denke, dass dein Baby in der Nacht nicht nur Milch, sondern auch Nähe braucht und deshalb sooft kommt.
Wenn es mehr Milch braucht, ist es auch ok, denn durch das viele Stillen wird die Milchmenge ja sowieso gesteigert.
Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 150 bis 227 Gramm pro Woche, bei
einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das durchschnittliche Längenwachstum
bewegt sich bei etwa 1,27 cm pro Monat, und die Zunahme des Kopfumfangs liegt bei etwa 6,4 mm monatlich.
Achte einmal auf die folgenden Anzeichen bei deinem Baby:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, kannst Du davon ausgehen, dass dein Baby auch satt wird.
Stillhütchen würde ich nicht verwenden, die könnte dein Baby abbeißen!
Babys können nicht GLEICHZEITIG an der Brust trinken und zubeißen. Aber sie können aufhören zu saugen und dann beißen.
Wenn dein Kleiner dich beim Stillen beißt, kannst Du ihm durchaus vermitteln, dass dir das weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus Boshaftigkeit. Ein Baby muss lernen, was es beim Stillen mit neuen Zähnen tun muss. Oft lernt es durch Ausprobieren und dem, was darauf folgt.
Sobald dein Baby zubeißt, reiß es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehe es nahe an dich heran. Wenn Du es nahe an dich heranziehst, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für deine Brust, wenn das Baby loslässt, als wenn Du es von der Brust wegreißt.
Kleine Babys verstehen schon mehr als allgemein angenommen.
Es gibt einige Tipps, wie man einem „bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann:
- das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann.
- etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne (oder vorher eben den Gaumen) einsetzen darf.
- das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen
strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat.
- einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereithält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren.
- mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich).
Er beißt auf keinen Fall aus böser Absicht, sondern weil er probiert, was diese Dinger in seinem Mund mit dir machen. Eigentlich gehen da fast alle Stillkinder "durch" und es vergeht in der Regel auch ganz schnell wieder…
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 27.04.2016