Hallo zusammen,
Hab folgende Situation mein Sohn wir jetz 12 Wochen alt und er will seit der Geburt alle knappe 2 Stunden an die Brust .
Denn ersten Monat hat er auch noch bei beiden Seiten je um die 10 Minuten getrunken. Danach nur noch eine Seite 10 Minuten. Und zurzeit nur eine Seite kaum 5 Minuten 😳. Aber abstand eigentlich immer gleich . Außer vor paar Tagen da wollte er stündlich an die Brust und das über 2 Tage lang( vielleicht ein Schub ?)
Beim trinken ist ein unruhiger Typ er will meistens rundumschauen,versucht ab und zu sogar denn Kopf weckzudrehen samt Brust im Mund.
Hab schon viel versucht , ruhige Umgebung wo nix interessantes wäre und still ist aber bringt nix.
Nur jetzt war mal ein Tag dabei da trank er wieder beide Seiten je gut 5 Minuten und meldete sich erst wieder nach 3 Stunden . Ein einziger Tag . Daher meine Frage wenn mein Schatz mehr trinken würde wäre er dann auch länger satt oder war der Tag nur zufalle?
Und bekomm ich es hin das er sich auch mehr aufs Essen konzentriert?
Ach ja Milch is genügen da. Und mein kleiner ist schon einer der schwereren Sorte .bekommt ja oft was.
Sorry für den langen Text .
von
YvonneH
am 28.01.2016, 10:12
Antwort auf:
Trinkt mein Baby zu kurz?
Liebe YvonneH,
es kann sein, dass Ihr Baby einfach gelernt hat, schneller und effektiver zu trinken und deshalb weniger Zeit braucht.
Es gibt kleine Schluckspechte, die in wenigen Minuten fertig sind, es gibt aber auch kleine Genießer, die halt lange brauchen.
Wichtig ist das Gedeihen des Kindes und nicht die Dauer der Mahlzeit.
Die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, können Sie sich von Ihrem Baby leiten lassen und wenn Ihr Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann müssen Sie ihm die zweite Seite nicht „aufdrängen".
Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt „Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift „es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt.
Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt:
• 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche
• 4. Monat: 110 160 g/Woche
• 5. Monat. 400 500 g/Monat
• 6. Monat: 350 500 g/Monat
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein.
Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch.
Schauen Sie doch einmal in eine Stillgruppe. Dort werden Sie andere Mütter kennen lernen, die die gleiche Erfahrung machen oder gemacht haben und Sie werden erleben, dass Ihr Kind sich keineswegs außergewöhnlich verhält und - was noch wichtiger ist - Sie werden erfahren, dass sich das Durchhalten lohnt und diese anstrengende Zeit nicht ewig andauern wird.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 28.01.2016