Tandemstillen und Bakterienuebertragung

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Tandemstillen und Bakterienuebertragung

Hallo!! Wenn alles gut geht und ich im Spaetsommer die Babies bekomme- wie wahrscheinlich ist dann eigentlich eine Kariesuebertragung von Mariam (dann 6) auf die Neugeborenen? Sie (und sogar ihr 8 jaehriger Bruder-aaahhh!) freuens ich schon auf die Unmengen Miclh, die dann aus mir tropfen werden;-))) Ich weiss nicht mehr, wie das damals war, als die beiden tandemstillten. Deswegen danke fuer Ihre Auskunft! Liebe Gruesse Hanan

von hanan am 07.04.2015, 10:41



Antwort auf: Tandemstillen und Bakterienuebertragung

Liebe Hanan, Karies wird durch ein Bakterium verursacht (streptococcus mutans), das die meisten Erwachsenen in ihrem Mund haben. Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist sein Mund in aller Regel noch frei von diesem Bakterium und meist bleibt dies zumindest so lange so, bis der erste Zahn da ist, bei manchen Kindern kommt es auch erst deutlich nach dem ersten Zahn zu einer Besiedelung mit Streptococcus mutans. Ein ganz wesentlicher Übertragungsweg ist übrigens das Ablecken eines runtergefallenen Schnullers durch die Mutter (oder sonst einen Erwachsenen) und das gemeinsame Benutzen eines Löffels oder das Vorkosten des Breis mit dem gleichen Löffel, wie er zum Füttern benutzt wird. Ob ein Mensch (vermehrt) Karies bekommt oder nicht, hängt auch noch von weiteren Faktoren ab: wie gut oder schlecht hat sich die Mutter in der Schwangerschaft ernährt; waren in der Schwangerschaft Antibiotika notwendig; hatte die Mutter in der Schwangerschaft Erkrankungen, die mit hohem Fieber einhergingen; kommen in der Familie genetisch bedingt gehäuft Schmelzdefekte vor; ist das Kind zu früh geboren ... LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 07.04.2015



Antwort auf: Tandemstillen und Bakterienuebertragung

Schade, Biggis Antwort passt hier nicht perfekt auf die Frage. Da die Übertragung über Löffel oder Schnuller von Erwachsenen möglich ist, aber wahrscheinlich auch über die Brust ... außer die Mumi wäre so antibakteriell, dass das verhindert wird? Glaub ich irgendwie nicht, aber ich bin da Laie. Also, wie könnte man eine Übertragung minimieren? Nur ein paar Gedanken - - Große Kinder vorher zum Zahnarzt schicken, professionelle Zahnreinigung schadet sicher nicht, und dann weniger Bakterien im Mund? - Meine Mutter hat mir erzählt, dass, als ich klein war, empfohlen wurde, die Brust vor jedem Stillen zu desinfizieren! Das wäre sicher eine Möglichkeit. So ein Desinfektionsmittel ist sicher nicht allzu gesund, hat aber damals auch nicht so doll geschadet? Wenn's nur mal zum Ausprobieren für die Großen ist, vielleicht eine Lösung, die eine Übertragung zu verhindern, ob man's dauern machen will, weiß ich nicht. Auf jeden Fall müßtest Du herausfinden, welches Mittel geeignet ist - nicht einfach irgendwas nehmen. - Einfach mit Wasser, evtl. Seife abspülen verringert die Anzahl an Bakterien sicher auch schon etwas. - oder pragmatisch die Übertragung akzeptieren und die Zähne, wenn sie denn kommen, gut putzen... mit Zwillingen hab ich trotz aller Empfehlung irgendwann aus praktischen Gründen trotzdem die Löffel abgeleckt (schäm).

von zweizwerge am 10.04.2015, 17:58



Antwort auf: Tandemstillen und Bakterienuebertragung

Ich muss jetzt einfach auch mal etwas dazu sagen: Meiner Meinung nach wird das Thema Kariesübertragung über abgeleckte Sachen absolut überbewertet, während andere, durchaus positive Effekte, die dadurch entstehen, völlig außer Acht gelassen werden. Es ist mittlerweile gut bekannt, dass die Darmflora einen großen Effekt auf die Immunsystem-Entwicklung hat, d.h. die Besiedelung mit "guten" Bakterien kann später Autoimmunerkrankungen, etc. verhindern. Das heißt auch, die Kinder müssen diese guten Bakterien irgendwoher erhalten. Die Familie ist da der geeigneteste Ort für. (Und nicht draußen der schmutzige U-Bahn-Fußboden, wie es einige propagieren). Ihr seid doch eine Familie, eine Einheit im Großen, wie auch im Mikrobiellen, und wenn Deine 2 älteren Kinder nicht den Mund voller Karies haben, kann man da ohne Probleme Tandemstillen. Aus einem Glas trinken. Etc. Betrachtet man nur die Zähne, stimmt VIELLEICHT die Theorie mit dem Löffelablecken. Aber betrachtet man den ganzen Körper, würde ich mich daran halten, was wir Meschnen schon seit tausenden Generationen tun: in der Familie gemeinsam essen, und andere auch mal von seinem Brotstück probieren lassen. Früher haben die Mütter sogar grobes Essen den Kleinkindern kleiner gekaut. Ein ganz natürlicher Umgang. Wie meine Vorrednerin schon sagte: wenn die ersten Zähnchen da sind, einfach sanft putzen. Das ist der beste Schutz vor Karies.

von viorica am 13.04.2015, 15:23



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Tandemstillen und Soor

Hallo, ich stille mein zwei Monate altes Baby und mein zwei jähriges Kind. Das große Kind hat jetzt einen (laut Ärztin ganz leichten) Windelpilz der behandelt wird, im Mund ist nichts. Das kleine Kind und ich haben keinerlei Anzeichen auf Pilz im Mund, Intimbereich oder an den Brustwarzen. Sollte ich den Kindern je eine Brust zu teilen? Muss ic...


Tandemstillen/Abstillen

Liebe Biggi Welter, ich habe folgendes Problem und hoffe hier einen guten Impuls zu bekommen. Mein erstes und großes Kind wird diesen Monat drei Jahre alt und hat vor vier Wochen ein Geschwisterchen bekommen. Ich habe meinen Großen nach einem schweren Stillstart immer sehr gerne gestillt. Da ich nach seiner Geburt früh wieder an den Arbei...


Tandemstillen nachts - Ungleichbehandlung erklären

Hallo Biggi, Kind eins ist 3,5 Jahre und Baby 5 Wochen alt. Nach anfänglicher Unklarheit, ob Kind eins weiter gestillt werden möchte nach Babys Geburt, stille ich momentan beide. Das passt auch, aber ich reglementiere das ein wenig, indem ich das ältere Kind nur vor dem Schlafen und zum Aufwachen stille. Nachts hatte ich es in weiser Voraussi...


Tandemstillen nach Kaiserschnitt

Hallo, wir erwarten im Oktober Nachwuchs, gleichzeitig wird mein 3-Jähriger noch gestillt. An sich mache ich mir da keine Gedanken und denke, dass das -soweit alles normal läuft- gut machbar ist, jedoch habe ich Bedenken, was die Tage direkt nach der Geburt angeht. Die Entbindung wird voraussichtlich wieder ein geplanter Kaiserschnitt wie beim er...


Abstillen Tandemstillen

Guten Tag, ich habe zwei Töchter, 23 Monate und 11 Monate. Ich stille beide Kinder noch, oft auch zeitgleich. Sie trinken beide noch recht häufig (nach dem Aufwachen, zum Mittagsschlaf, Abends im Bett und Nachts jeweils ca. 2 Mal). Meine körperliche Grenze ist allmählich erreicht und ich merke, dass ich Abstillen muss. Mein Körper erreicht sei...


Fragen zum Tandemstillen

Liebe Biggi, nachdem mein bald 2jähriger trotz zwischenzeitlich versiegter Milch in der Mitte meiner Schwangerschaft unbeirrt weiter nuckeln wollte (ich dachte eigentlich, er stillt sich dann ab...), war er sehr erfreut, als irgendwann im 8. Monat plötzlich wieder Milch kam (von der Farbe her eher Kolostrum als reife Milch, kann das sein?) und w...


Tandemstillen Probleme

Liebe Biggi, vor 7 Wochen wurde unser zweites Kind geboren. Unser erster Sohn ist da 2 Jahre und drei Monate alt gewesen. Wir hatten uns vorgenommen, Tandem zu stillen. Ich war der festen Überzeugung, dass dies die Bindung zwischen meinen Kindern positiv begleitet und ich wollte auch noch nicht abstillen. In der Schwangerschaft schon hat mein Sohn...


Tandemstillen noch möglich?

Liebe Biggi, Ich habe ein 1,5 Jahre altes Flaschenkind (Mia) und ein 3 Monate altes Stillkind (Felix). Mia hat 6 Monate nur nachts gestillt und bekam am Tage die Flasche. Sie ließ sich nur nachts stillen. Ich pumpte ihr kürzlich Milch ab, weil sie krank war. Sie trinkt die Milch sehr gerne und ist eifersüchtig, wenn Felix stillt. Sie scheint al...


Schlaf großes Stillkind Tandemstillen

Hallo, Unser Sohn ist 22 Monate alt und wird noch gestillt. Wobei es fast ausschließlich Nuckeln ist und ich auch fast keine Milch mehr habe. Tagsüber haben wir im Herbst abgestillt (was nicht ganz einfach war). Zum Einschlafen, nachts und zum Aufwachen in der Früh braucht er die Brust aber noch sehr. Ich bin nun wieder schwanger (1. Trimester)...


Tandemstillen abstillen Geschwisterkind

Liebe Biggi,   Vielen Dank für alle hilfreichen Beiträge!   Ich stille meine Töchter (3 Jahre und 6 Monate) seit Geburt. Während der Schwangerschaft ging die Milch zurück, die Große blieb trotzdem dabei. Nach der Geburt hat sie wieder richtig mitgetrunken, sogar nachts (da habe ich unter Protest abgestillt, da es mir zu viel war). In d...